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magentacine

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Alle erstellten Inhalte von magentacine

  1. Gerne wurde ein prädikatisierter Kurzfilm auch über Monate in allen Kinocentern und Einzelhäuser eines Betreibers am Ort genudelt. Wie oft ich in den 1980ern den unseligen "Kulturfilm" mit dem Titel STREICHEN SIE MAL DEN EIFFELTURM gesehen habe. Auftraggeber dieses Meisterwerks war übrigens der "Beratungsdienst Feuerverzinken" in Düsseldorf - und dieses als Kulturfilm getarnte PR-Filmchen geisterte mehrere Jahre durch alle Ufa-Kinos hierorts. Obwohl es auch viele gute Kurzfilme gab (die allerdings eher aus den 50er und 60er Jahren) trauere ich insbesondere den erzieherisch gemeinten Werken keine Sekunde nach. Ich nenne nur die Reihe von Kurzfilmen der neuen Filmproduktion mit Dirk Dautzenberg, der sich als eine Art beleidgtes HB-Männchen immer wieder die Regeln des demokratischen Zusammenlebens erklären lassen mußte. (Titel nicht auffindbar, möglicherweise Reihentitel "Wenn ich was zu sagen hätte"?) Gute Kurzfilme, die mit einem Hauptfilm gekoppelt sind, zum Beispiel Pixar-Shorts oder Roger-Rabbit-Cartoons, sind immer wieder großartig. Schade, daß es sich für Kinobtreiber nicht zu lohnen scheint, das Abonnement der KurzFilmAgentur zu buchen. Aber vermutlich erlauben die brachiale Werbeblöcke sowieso kein zusätzliches Vorprogramm mehr.
  2. @preston sturges: Es handelte sich um einen amerikanischen Film, dem eine deutsche Verfilmung desselben Stoffes vorausging. Der Regisseur bereits vier Jahre zuvor eine andere Musicalverfilmung mit ruhigen Luftaufnahmen im 65mm-Format begonnen. Die erste Einstellung, in der die Hauptdarstellerin erscheint, wurde mit einem deutschen Breitfilmsystem eines norwegischen Erfinders aufgenommen! :) Wer jetzt nicht darauf kommt, muß sich bis zum Filmcliprätsel gedulden... Zusatzrätsel: Die Eröffnungsszene des gesuchten Films wird in einem anderen Film (kein Musical) parodiert, dessen Regisseur wiederum mit der Hauptdarstellerin des gesuchten Films verheiratet ist. Wie heißen Film und Regisseur?
  3. magentacine

    Sprengstoff

    Das ist richtig: http://www.undergroundvaults.com/offerings/itemsstored/moviefilmstorage.cfm http://www.undergroundvaults.com/aboutus/hutchinson.cfm Wobei man sagen muß, daß vor der DVD-Ära viele wertvolle Negative großer Filmklassiker auch in überheizten Wellblechhallen und staubigen Kellern gelagert wurden - erst die Aussicht, mit neuen Auswertungsformen wieder Kohle machen zu können, hat hier zu einem Umdenken geführt. Einige Studios haben allerdings von jeher eine erstklassige Archivpolitik betrieben, zum Beispiel Disney, wo man ja von Wiederaufführungen lebte. Am übelsten sind unabhängige Produktionen dran, die von Studios nur vertrieben wurden, da hat die Vernachlässigung oft zu nicht wieder behebbaren Schäden geführt (z.B. TOM JONES).
  4. @eastwood: Ich glaube mich zu erinnern, daß die Firma Kempski vor gefühlten 100 Jahren mal einen Teller für 16mm angeboten hat und ich ein solches Ding auch auf der Photokina in Betrieb gesehen habe. Aber lang ist's her, und wer weiß, wieviele Exemplare davon gebaut wurden... Hatten die 16mm-Geräte von Inflight Motion Pictures nicht auch eine Art integrierten vertikalen Endlosteller?
  5. @RF-Musiker: Das ist in der Tat die beste Lösung, sofern der Fehler vorher festgestellt werden konnte. Schwierig ist es bei Einzelveranstaltungen und Kopien aus dem Ausland, denn da kann man nicht ohne Weiteres anbieten, den Film in einer Ersatzvorstellung noch einmal zu spielen. - Ich weiß nicht, ob jemand die fragliche Vorstellung verlassen hat, wenn ja, hat er sein Geld aber mit Sicherheit zurückerhalten.
  6. Eine Anmerkung zu @albertk's unerfreulichem Kinoerlebnis: Ich hatte heute Gelegenheit, die fragliche Filmkopie zu untersuchen und zwei Akte zu projizieren. Wie von @albertk beschrieben war die Tonqualität unerträglich, ein Störgeräusch, wie ich es noch nie bei irgendeiner alten oder neuen Filmkopie gehört hatte. Es kann für Besucher dieser Vorstellung natürlich kein Trost sein, daß es sich nicht um einen Fehler der Vorführung oder einen Defekt der Tonanlage handelte, sondern um einen Kopierfehler, wie ich ihn in 20 Jahren Beschäftigung mit Verleih- und Archivkopien noch nie zu Gesicht bekommen habe. Werde Anfang der Woche ein paar Bilder anfertigen und hier einstellen, da das Phänomen für den einen oder anderen interessant sein könnte. Die betreffende Fassung, vom in GB sitzenden Verleih als "restaurierte Version" bezeichnet, ist übrigens nur eine farblich mäßige WA-Kopie mit gelblichen Farben, die in keiner Weise den Farbcharakter des Originalfilms trifft. Der ehemals 6-kanalige Magnetton ist auf SR heruntergemischt, Digitalspur gibt es nicht. Zudem hat das Bild einen weißen Rand, so daß bei minimaler Ungenauigkeit in Kasch oder Bildstrichjustage grellweiße Kanten auftauchen. Für diesen Mischmasch wird dann noch eine exorbitant erhöhte Leihmiete fällig...demnächst mehr dazu.
  7. magentacine

    Sprengstoff

    Es gibt vielerlei gefährliche Materialien. Menge, Art des Umgangs und Sicherheitsmaßnahmen bestimmen die tatsächlich davon ausgehende Gefahr. Wer einmal mit einem Brandschutzexperten einen Betrieb (ich meine jetzt mal nicht Kino) durchgecheckt hat, wird zum Beispiel Aktenberge, Verpackungsmaterialien, alte Möbel und dergleichen, die sich über Jahre ansammeln, mit anderen Augen sehen - nämlich als "Brandlast". Nitrofilm ist kein Plutonium. Auch Benzin, Reinigungsmittel und Duftlampenöl sind potentiell gefährlich, daher sollte man hier keine Katastrophenszenarien verbreiten. Der gewaltige Studio-Lagerbrand neulich in Los Angeles war nicht auf Nitrofilm zurückzuführen, gebrannt haben einfache Videobänder und auch Filmkopien auf Sicherheitsbasis. Was in bezug auf Archivierung und Sicherung zu sagen wäre: Kein Material, das nicht konkret in chemischer Zersetzung begriffen ist, sollte leichtfertig vernichtet werden, zumal wenn bestimmte Charakteristika (bei Nitro z.B. Kontrastumfang, chemische Färbung/Virage) nicht oder nur unvollkommen dupliziert werden können. Man stelle sich vor, das METROPOLIS-Originalnegativ wäre vor zwanzig Jahren vernichtet worden, weil man ja akzeptable Duplikate auf Sicherheitsfilm hatte. Wer hätte damals vorausgesehen, welche Bearbeitungsmöglichkeiten man ein paar Jahrzehnte später haben würde? In den späten 1950er Jahren beschloß man bei den RKO-Studios, die großen und wichtigen Filme des Studios für die Zukunft zu sichern. Nach damaligem Stand der Technik hieß das: Umkopierung auf Triacetat-Sicherheitsmaterial, anschließend Vernichtung der Nitronegative. Nur für die kleinen, als unwichtig erachteten B- und C-Filme sparte man sich den Aufwand. Zeitsprung - dreißig Jahre später: Die Triacetat-Sicherungspakete sind vom (in den 1950ern noch unbekannten) Essigsyndrom befallen und zersetzen sich unaufhaltsam. Nur mit hohen Kosten und erheblichen Einschränkungen in Bildqualität können die wichtigen Filme für neue Nutzungsformen und Medien (Homevideo, DVD usw.) instandgesetzt werden. Lustiger Nebeneffekt: Die Nitronegative der B- und C-Filme, die man nicht "gesichert" und vernichtet hatte, sind tadellos erhalten, so daß von den "unwichtigen" Low-Budget-Filmen heute brillante DVD- und sogar HD-Fassungen hergestellt werden können! Auch die Kopierartefakte in den Umkopierungen (Dichteschwankungen, Staub und Schmutz durch Trockenkopierung) auf dem damaligen Stand der Technik ernähren heute viele Pixelschubser, die diese lästigen Störenfriede "wegputzen" dürfen. Also Vorsicht, der Stand der Technik ist auch immer eine Selbstüberschätzung der Fachleute. Daher erheitern mich die Glücksversprechen der Digitalfraktion immer sehr, wenn unendliche Lagersicherheit für alle Zeiten versprochen wird - klar, wenn sich ein noch zu gründender Mönchsorden, der unabhängig von Politik, Wirtschaft und kulturellen Einflüssen arbeitet, ehrenamtlich zum dauernden Datensichern bereitfindet... ;) Man neigt leicht dazu, die Werkzeuge und Verfahren, mit denen man täglich arbeitet, für das Nonplusultra zu halten, nur weil es ein Industriestandard ist. Auch zahlreiche Tontechniker erklärten in den 1980ern, die Audio-CD sei jeder analogen Quelle weit überlegen - was sie nicht daran hindert, sich über höher auflösende Neudigitalisierungen alter, gutgelagerter Masterbänder zu freuen. Früher war keineswegs alles besser, aber der Umkehrschluß, heute sei alles besser, stimmt genauso wenig.
  8. Zum Titel dieses Threads ein passendes Standbild aus PORKY IN WACKYLAND (1938): © Warner Home Video Bitte das PS beachten...
  9. Ja, wie schön klang der Chor der Digital-3D-Promoter: Endlich ein Vorteil für die Kinos, endlich ein Format, das man nicht zuhause am Bildschirm erleben kann! - Ja, denkste. Aus dem aktuellen Journal of the SMPTE: Kleine Diskussion dazu bei den amerikanischen Kollegen: http://www.film-tech.com/ubb/f16/t000244.html
  10. Super, wieder was gelernt! :) Ich hatte mal von einem Film-Tech-Forumsbeitrag verlinkt, worauf aber hier im Forum nur ein "You are not allowed"-Screen zu sehen war. Merci!
  11. Der METRIC Ultrasonic Splicer taucht manchmal im US-eBay auf, ging aber immer durchaus für einige hundert US$ weg. Testbericht hier (keine direkte Verlinkung möglich): www.film-tech.com > Reviews > Ancillary Equipment > Metric Ultrasonic Splicer Model 3001 Ein sehr robustes, für den Dauerbetrieb gedachtes Gerät, für das es auch verschiedene Filmformateinsätze gibt.
  12. Open-Air-Kino kann großartig sein oder auch gräßlich - wenn man zum Beispiel "2001" in einer Gruppe teilalkoholisierter jugendlicher Kirchentagsbesucher sieht, die mit dem Rücken zur Leinwand sitzend während der Stargate-Sequenz SMS-Botschaften tippen und sich laut unterhalten... :( :( Daß man bei einer Freiluftprojektion ein paar Abstriche machen muß, ist klar, aber leider treiben zuviele Bastelfritzen und technische Tiefflieger ihr Unwesen, die unwissende Veranstalter über den Preis ködern und dann 35-mm-Vorführungen abliefern, die jede VHS-Video+Dreiröhrenbeamer-anno-1981-Projektion wie Todd-AO aussehen lassen. Was ich dieses Jahr an Open-Air sah, kann man nur als eine Neuauslotung des filmtechnischen Nullpunkts bezeichnen. Abgebrochene Veranstaltungen, DVD-Ersatzprojektionen, wackelnder Bildstand, unverständlicher Ton. Aus anderen Städten hört man auch wenig Gutes (Grüße nach Berlin).
  13. Als Kinobesucher ekelt es mich regelrecht - vor dem Popcorngeruch, der für mich ein Popcorngestank ist; - vor dem Eßverhalten, zu dem Popcorn scheint's manche Besucherkreise animiert: Schmatzen, Knirschen, es sich mit vollen Händen in den Rachen schaufeln (was vorbeigeht, gilt als Kollateralschaden für den Hintermann) und die Verpackung irgendwo hinschmeißen. Noch schlimmer finde ich allerdings Nachos, die sind noch lauter im Anbiß, und mit diversen übelriechenden Soßen verkleistert, welche locker drei oder vier Reihen überstinken. Außerdem versauen Nachokrümel Sitzpolster noch kleinteiliger als Popcorn. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus ergibt der Verkauf dieser Artikel natürlich Sinn, und der Kinobetreiber wird sich klugerweise danach richten, was sein Publikum verlangt. Der perfekte Kinosnack bleibt für mich Eiskonfekt: Schmeckt gut, macht keinen Lärm und wird schmelztechnisch bedingt gegessen, bevor der Hauptfilm anfängt. Weingummi ist auch gut, aber der Tod einer Kinovorstellung sind Bonbons oder einzelverpackte Minisnacks, die vom Kampfraschler und -knisterer über die gesamte Filmdauer verteilt Stück um Stück ausgewickelt werden. Popcorn ist wohl in der deutschen Kinolandschaft erst seit den Multiplexen ein so großes Thema. Auch die exzessiven Portionsgrößen sind m.E. aus den USA importiert, denn vor zwanzig Jahren wäre kein Kinobesucher auf die Idee gekommen, er könne den Hauptfilm nur mit einem Liter Fanta und dem Volumen Popcorn durchstehen, in die man früher kleinere Haushaltsgeräte stoßsicher für den Versand verpackt hätte. Aber mit den Snacks ist es wie mit der Kinowerbung: Kann ein Betreiber es sich leisten, auf eine Einnahme zu verzichten, und akzeptiert das Publikum Produktalternativen bzw. honoriert es den Verzicht?
  14. Kleiner Tip an den Verleih: Die Zielgruppe der möglichen Besucher wird noch größer, wenn man aus THE DARK KNIGHT alle Szenen herausschneidet, bei denen sich die Duten und die Dösen auffe Plautze hauen. Das gibt FSK ab 6. Eine angstfreie deutsche Synchronisation mit den Stimmen von Dirk Bach, Verona Pooth, Oliver Pocher und Nina Hagen verhilft dann zur FSK 0. Vielleicht das entstehende 79-Minuten-Werk noch umtiteln in DIE KLEINE FLATTERMAUS UND IHRE TOLLDREISTEN ABENTEUER (Dark Knight, klingt schon so finster), und schon brummt es an der Kasse. :roll: Der skrupellose Umgang mit Filmen als Wirtschaftsgut (siehe HULK) erinnert mich an einen bösen Witz über Hollywood-Produzenten: Zwei Filmproduzenten schleppen sich verdurstend durch die Wüste. Endlich kommen sie zu einer Oase. Der eine füllt seinen Becher mit herrlich klarem Quellwasser, als der andere ihn zurückhält. Auf die Frage, warum, antwortet er ernsthaft: "Aber wir haben doch noch gar nicht hineingep***t!"
  15. Die größere Vorwickelzahnrolle älterer Bauer-Maschinen kann nur dann ein Problem werden, wenn man sehr stark geschrumpfte alte Acetatkopien spielen will - aber wie gesagt, nur in extremen Fällen. Wenn an der alten Maschine in puncto Bildhelligkeit und Ausleuchtung alles stimmt, sie ordentlich gewartet und eingestellt ist, außerdem eine neuzeitliche Tonabtastung existiert, warum sollte man sie dann ersetzen? Wie schon bemerkt wurde, bringt eine Investition in neue Objektive eventuell einen größeren Qualitätsschub. Aber vielleicht braucht Cheffe ja einfach eine Neuanschaffung zum langfristigen Abschreiben...? :)
  16. @cinerama: Kollektiv schreiben - kollektiv urlauben? - :) Zur Postproduktion von DARK KNIGHT noch ein Artikel: The Dark Knight: Post in 35mm and IMAX http://www.videography.com/articles/article_15888.shtml
  17. Hitze oder Urlaubszeit? Wie kommt es, daß noch keiner geschrieben hat, eine 2K-Digitalprojektion sei doch von einer IMAX-Kontaktkopie vom 15-perf-Kameranegativ für den Kunden nicht unterscheidbar? :) Spannend und lesenwert fand ich die Eindrücke der Teilnehmer bei Film-Tech.com, zu finden unter www.film-tech.com > Forums > Film reviews > The Dark Knight und (wenn man technische Haarspaltereien mag) von der Produktionsseite unter http://www.cinematography.com/forum2004/index.php?showtopic=27457 Schön, daß THE DARK KNIGHT in Berlin so zu sehen sein wird, wie der Regisseur sich das ausdrücklich wünscht - da ist eine Reise an die Spree fällig.
  18. @eastwood: Na, das nenne ich eine gute Nachricht! - Sehr schön sind auch das Teleskop am Anfang und das in die Kamera rasende Waben-Raumschiff! Ist es denn nun Eastman-Material oder eine Farbdruckkopie?
  19. Was mir dazu noch einfällt: Wer eine Anaglyphenkopie spielen will, sollte unbedingt prüfen, ob er die richtig bedruckten Brillen bekommen hat. Irgendwann wurde mal eine (in England hergestellte) Ladung Pappbrillen für UIP falschherum bedruckt - also mit dem Aufdruck "Left Eye - Right Eye" genau entgegen der Norm! Vor Jahren habe ich mal eine Vorführung unterbrochen und das Publikum gebeten, nachzusehen, ob das Grün auf der richtigen Seite sitzt. Es stellte sich heraus, daß die Hälfte der Brillen ROT als "right eye" hatte, die andere Hälfte als "left eye". Das gab natürlich Verwirrung und bei manchen Kopfschmerzen. So, und jetzt weiß ich nicht mehr, wie es richtig war... :oops: :oops: :oops: 16mm Anaglyphenprojektion sollte man übrigens nur mit maximaler Lichtleistung versuchen - die Brillenfolien schlucken soviel Licht, daß sich bei zu schwacher Leistung auch bei 3D-Geübten kaum noch ein räumlicher Effekt einstellt. Eine Meisterleistung der Kopierwerkstechnik waren diese 1980er-Umkopierungen auch nicht, man sieht deutlich, wie stark die Teilbilder gegeneinander arbeiten. Bei korrekter Film- und Filterfarbe kann das Gehirn das erstaunlich gut kompensieren. Wie gern hätte ich IT CAME FROM OUTER SPACE in der Uraufführungsform gesehen - als helle, scharfe und wirklich schwarzweiße Polarisations-Projektion! :cry:
  20. Bauer U2 schrieb: Für die amerikanischen Cinerama-Installationen gab es m.W. eine Art Hebeeinrichtung oder "Ladehilfe", um die Spulen auf Einlegehöhe zu bringen, steht eventuell im zeitgenössischen PHILIPS-KINOTECHNIK-Bericht etwas dazu? (Habe das Heft leider nicht greifbarer Nähe.)
  21. @3dcg: Danke für den Link, habe mir das Video gerade mal angeschaut. Was mir merkwürdig vorkommt, ist die Sequenz, die als "Kodachrome-Umkehrfilm (1940)" betitelt ist. Ich kenne Kodachrome-Dias aus den Jahren 1939 und 1940, die aber alle tadellos erhalten waren. Wenn nicht der gesamte Filmstreifen in voller Länge agressivstem UV-Licht ausgesetzt war, verändern sich die erst bei der Entwicklung hinzukommenden Farbstoffe nicht mehr signifikant. Hat irgend jemand schon mal derartig verfärbtes Kodachrome-Material gesehen? Bei den Anscochrome und Agfa-Beispielen fällt auf, daß man bei der digitalen Wiederherstellung auf maximale Farbigkeit Wert gelegt hat, die originale Farbcharakteristik (mehr pastellfarben, weniger "knallig") der Agfa/Ansco-Materialien gar nicht zu kennen scheint. Natürlich beeindruckend, aus welchen Restdichten man noch ein farbiges Bild erzeugen kann. Ein gutes Beispiel dafür, daß es bei Filmrestaurierung nicht allein auf die digitalen Werkzeuge ankommt, sondern das technikhistorische Wissen über zeitgenössische Materialien und Verfahren jenseits der Meßtechnik entscheidend bleibt.
  22. @stefan2: Danke für die ausführliche Erklärung. - Mit dem Zitieren aus dem Gedächtnis ist es so eine Sache :oops: - ich hatte das damalige ELMO-Prospektblatt vor dem geistigen Auge, da muß wohl etwas von Laser (für die Aufzeichnung) gestanden haben. Weißt Du vielleicht auch, was für eine Lichttonkamera für diese 16mm-Stereospuren Verwendung fand?
  23. Mal zurück zum Thema: @eastwood IT CAME FROM OUTER SPACE wurde '80/81 in Anaglyphen-Version wieder aufgeführt, bei der EA war er in Polarisation-Doppelprojektion zu sehen. Das heißt, die 16er-Kopie ist jetzt mindestens 25 Jahre alt. Ich kenne den Film sehr gut und habe ihn in 35, 16mm und Super-8 immer wieder gesehen. Alle Kopien, die ich in den letzten zehn Jahren sah, waren bis zur Unspielbarkeit gefadet, egal ob 16 oder 35! Trotz gegenteiliger Beteuerungen der Besitzer bzw. Archive, die sich die Kopie nur am Schneidetisch oder Umroller angesehen hatten! Es stellte sich selbst bei den eindrucksvollsten Szenen (Steinlawine im Krater, ausgefahrene Leiter des Arbeitswagens) keinerlei Tiefenwirkung mehr ein, dafür aber Ermüdung der Augen bei dem Versuch, in der orangefarbenen Suppe noch Konturen zu erahnen. Eine spielbare Rot-grün-Kopie müßte also entweder - später oder auf anderes Material kopiert sein; - jahrzehntelang gekühlt gelagert oder - als Technicolor-Kopie hergestellt worden sein. Alles eher unwahrscheinlich, so daß ich davon abraten würde, die Kopie ungesehen zu kaufen, dafür sind 500 eindeutig zu teuer. Wieweit das Fading den 3D-Effekt vernichtet, ist leider nicht mit bloßem Auge und auch nicht anhand von Fotos oder Scans (können verstärkt oder sonst bearbeitet sein) beurteilen. Nur Projektion und Anschauen mit Brille zählt. Gut erhalten sind einige Anaglyphenfilme, bei denen ins schwarzweiße Rahmenhandlung 3D-Klammerteile als Technicolor-Farbdruckmaterial eingefügt wurden, zum Beispiel THE MASK/Das Rätsel der unheimlichen Maske (CAN 1962), aber wer will den schon sehen...?
  24. ...jaja, aber eben nicht vor- und rückwärtskompatibel. :!: Von seitwärts ganz zu schweigen. Wenn die Synergieeffekte nicht den Added Value für Digital Content anschieben, muß der Rollout dem Backlash Platz machen, damit sich Affirmative Users und Early Adopters nicht in die Quere kommen. Aber das werden gewisse Leute, die durch double bind an ihren 35mil Streifen hängen, leider nie begreifen... :oops:
  25. Es gab in den 1980ern stereophone 16-mm-Verleihkopien auf dem japanischen Markt. ELMO hatte seinerzeit eine 16-mm-Xenon-Standmaschine im Programm, die ausdrücklich mit einer Laser-Stereo-Lichttonabtastung beworben wurde. Eine entsprechend gekennzeichnete Kopie habe ich allerdings damals nie gesehen, weil nur ältere Produktionen auf 16 kamen, neuere auf 35mm. Was herauskommt, wenn eine optisch reduzierte 35-mm-Stereospur damit vorgeführt wird, wüßte ich auch gern. Vermutlich der Rauschabstand einer CompactCassette ohne Dolby! OT: Interessant fand ich immer, wieviele japanische Filme der 1960er mit Perspecta Sound ausgestattet waren, nachdem die Amerikaner das Verfahren bereits aufgegeben hatten - zum Beispiel findet man das Perspecta-Logo auch im Vorspann vieler Kurosawa-Filme der Sechziger. Hm, ob es die Perspecta-Steuertöne wohl bis auf reduzierte 16-mm-Fassungen geschafft haben? :)
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