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Oh ja, die scheint es wirklich zu geben, wenn auch nur vereinzelt. In einem Beitrag las ich nämlich den "netten Spitznamen" Ärgermann und das in Bezug auf den Ölverlust der alten Damen. Ich selber habe den Projektorkopf unzählige Male geöffnet und auch wieder zugemacht. Und er war dicht. Wie??? Ganz einfach, denn wir hatten im Osten ein Dichtungsmittel das den - zugegeben etwas merkwürdigen - Namen "Bärendreck" hatte. Damit konnte man vom Wartburggetriebe bis hin zur Ernemann alles abdichten, wo sich ein Öldruck drin aufbaute. Denn Original Dichtungssätze gab es kaum - weder für den Wartburg noch für die Ernemann :lol:
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In vielen Beiträgen habe ich gelesen, dass es sinnvoll und emergiesparend sei und auch die "Lebenszeit" eines Brenners verlängern würde, wenn man ihn nur einmal zünden und danach den ganzen Tag über durchlaufen lassen würde. Schön und gut, was aber bei Maschinen wie beispielsweise der MEO-Serie tun, wo nach der Überblendung und dem Aktdurchlauf der Filmrißschalter die gesamte Maschine, einschließlich der Xenonlampe, abschaltet? Ein Feststellen des Schalters bringt dabei auch nichts, da die Ab- und Aufwickelmotoren dann weiterlaufen würden. Zu DDR-Zeiten sollten wir jedenfalls - auch wenn die technischen Möglichkeiten dazu gegeben wären - die Brenner aus energietaktischen Gründen nicht durchgängig betreiben.
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Ozonfrei waren die ersten (Tungsram)Kolben zu DDR-Zeiten wahrlich nicht. Mehr wie einen Akt hielt man ohne Absauganlage da wirklich nicht aus.
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Oftmals lese ich hier im Forum, das der eine oder andere von Euch in den Heimkinoanlagen sogar Xenonbrenner betreibt. Einmal ganz abgesehen von der dafür doch erforderlich enormen Stromstärke ist doch der Umgang mit diesen Hochdrucklampen nicht ganz ungefährlich - oder hat sich in den letzten Jahren daran etwas geändert? Zu meinen Meo 5 X - Zeiten war es jedesmal eine Gewaltprozedur wenn es hieß, das Lampenhaus muss aufgemacht werden. Zuerst einmal musste man sich mit Wattejacke und Wattehose, einem besonderen Gesichtschutz und gefütterten Handschuhen bewaffnen und sah den ersten Astronauten dabei ziemlich ähnlich. Und dann eben in dieser vollen Montur den Kolben ein- bzw. ausbauen und den Schutzkörper um den Kolben legen bzw. abnehmen. Kein Zweiter durfte sich dabei weiter im BWR aufhalten und sämtliche BWR-Hauptschalter mussten ausgeschaltet werden. Mich würde einmal interessieren, wie heutzutage der Umgang mit diesen - doch hochexplosiven - Lampen gehandhabt wird, denn wenn ich so lese, dass sie sogar bei Euch zu Hause Einsatz finden. Auch sehe ich auf vielen Bildern, dass die Lampenhäuser zum Teil ohne Abgas-Absaugvorrichtung betrieben werden. Sicherlich auch nicht gerade ungefährlich.
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Ja, so ein Kino in seiner ursprünglichen Form, suche ich auch noch, oder wieder. Bis 1990 habe ich selber noch so gearbeitet und kann mich gut daran erinnern, wie es war. Ich habe hier einen link, den man mir selber auch geschickt hat, von einem Clubkino - leider kein richtiges Kino mit Saal, Vorhang und so - aber dennoch eben mit der guten alten, robusten und zuverlässigen (Ernemann-Hasser haltet Euch jetzt bitte zurück) E VII b mit Kohle. Hier der Link: http://www.malzhaus.de/engel.html Das besagte "Malzhaus" steht im vogtländischen Plauen und ist sicherlich für Dich besser erreichbarer als für mich in Norddeutschland. Vielleicht führt Dich ja mal Dein Weg in diese Ecke. Gruß EVII b
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@ Moses Ich selber habe in (9207) Langenau - (Am Schacht 4) so war wohl die korrekte Anschrift der, von den Dorfbewohnern in ihrem unverwechselbaren sächsisch-vogtländischen Dialekt immer als "Filmschule" bezeichneten - Zentralen Betriebsschule des Lichtspielwesen meinen Facharbeiter gemacht. Da Du ja auch dort gelernt hast, dürften Dir wahrscheinlich Namen wie "Papi" Bessert, Fritz Zinner, Kurt Enz, Pfaff, Gehler, Weishahn, Bohla, Kempter oder Vogt bestimmt noch etwas sagen :lol: .... und das "Gartenheim" :drink: Da ich den Zeitraum von 1973 bis 1975 dort absolviert, waren wir eine der ersten Klassen, welche die beiden neuen Kinos nicht nur mit bauen, sondern dann auch benutzen durften. Ausgestattet mit einer kompletten UP700-Anlage mit allem was dazugehört, wie 6-Kanal-Verstärker P60, 6-Kanalige-Lautsprechranlage, Höhen- und Seitenkaschierung sowie dem PYRCOMAT, durfte sich dieses Kino wohl als eines der modernsten der damaligen DDR bezeichnen. Aber auch das zweite Lehrkino mit seiner D2-Anlage (alles natürlich mit Kohle, denn Xenon war zu dieser Zeit noch immer als "Funzel" (für Nichtskönner) verpöhnt). Es war so, wie Du - und auch andere "Langenau-Jünger" - hier schon geschrieben haben: Die Ausbildung war sehr umfangreich und umfasste den gesamten kinotechnischen, meß- und elektrotechnischen Bereich sowohl in theoretischer als auch praktischer Hinsicht (man muss dabei allerdings den technischen Stand der damaligen Zeit in Betracht ziehen: Transistoren wurden bei unserer Ausbildung eher am Rande erwähnt und sollten angeblich " ... kaum eine Zukunft im kinotechnischen Bereich haben ..." - wir waren Röhrenfixiert ... und das war auch gut so!!!) Man hat dort, neben der theoretischen Ausbildung auch ein sehr gutes praktisches Rüstzeug mitbekommen - angefangen von sämtlichen (damals geltenden Vorschriften) in Sachen Filmbehandlung und -pflege (TGL 35-610) bis hin eben zu Kenntnissen in perfekter Vorführweise. Da wurden dann Filme wie "Meuterei auf der Bounty", "Carmen" oder "Krakatoa" auf 70mm gespielt (mit minutenlanger Vor- und Nachmusik) und beim ersten bzw. letzten Bild musste der Vorhang aufgehen bzw. zu sein. Und dann wurde eben aktweise gespielt, mit Überblendung, per Hand und vor allen Dingen mit Kohle, wie es sich gehört. Damit es etwas "kribbliger" wurde, hatte man die 70mm-Akte dann auch auf jeweils 300 Meter geteilt und vor jedem Aktwechsel musste die Pluskohle erneuert werden. --- Das Vorprogramm lief auf der E VII b, der Hauptfilm auf der UP700, für die Vorstellung musste jeder Vorführer seine eigene Lochkarte für den Pyrcomaten programmieren und stanzen und wehe dem, bei dem der Vorhang nicht auf oder Saallicht nicht ausging :shoot1: Und was die praktische Ausbildung in Sachen Metall-, Elektro und Kinotechnischer Praxis betraf, war es schon gut, dass man sich im täglichen Vorführerleben - unter den negativen DDR-Vorzeichen chronischen Ersatzteilmangels - selber helfen und auch mal ein Teil feilen, fräsen, drehen oder bohren konnte oder etwas von Installationstechnik verstand und auch mal eine Schalttafel oder ein Schaltgerät oder einen Verstärker (gedruckte Schaltungen gab es damals ja noch nicht so) neu verdrahten konnte. Auch hatten wir eine eigene Druckerei, Setzerei mit allen technischen Ausrüstungen dort im Haus und haben - jeder Lehrling mußte dort mitarbeiten - unsere sämtlichen Unterlagen selbst gedruckt - auch für die späteren Jahrgänge. Dort und zu dieser Zeit sind dann auch diese - zum teil sicherlich heute noch gebräuchlichen Hefte wie "Kinotechnik", "Optik" .... - entstanden, aber auch die kompletten Betriebsunterlagen - einschließlich der riesengroßen Schaltung - für die UP700 und die D-Serie. Leider gibt es die ZBdL seit 1990 nicht mehr. Heute ist dort eine Behindertenwerkstatt untergebracht - die beiden modernen Kinos sind Werkstätten, die BWRe sind zu Lagerräumen mutiert. @ Moses Ich war erst kürzlich (zum Klassentreffen) dort unten. Wenn Du ein paar Fotos (auch historische) haben möchtest, dann schicke mir eine PN. Ich grüße hiermit alle Absolventen der ZBdL ganz herzlich und wünsche - denjenigen die noch als Vorführer arbeiten - immer Gut Bild und Ton
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An welchen Maschinen habt ihr schon gearbeitet?
E VII b antwortete auf moses's Thema in Allgemeines Board
Ernemann IV (Reinkohle) als Rückpro-Maschine :lickout: Ernemann IV (Links-Rechts-Maschine) mit Kohle :lickout: Ernemann VII b (mit Kohle) :lickout: :lickout: D1, D2, D21 (alle mit Kohle) :lickout: D11X (mit Xenon) UP700 (ebenfalls Kohle) :lickout: Meo 4 und Meo V X (mit Xenon - schreckliches Licht :x ) TK 35 und TK 16 KN 17 Ernemann 15 FP30 :( :x :P -
@ tornadofilm Beim Lesen Deines Beitrages fühlte ich mich auch sofort wieder in die Vergangenheit zurück versetzt, als ich noch selber als Vorführer - und das nicht nur der "Kohle" wegen - tätig war. Wir hatten in unseren Kinos in der sogenannten "Ex-DDR" kein Dolby, SDDS, dts und wie dieser ganze digitale Krempel auch immer heißen mag. Wir hatten, bis auf Ausnahme der 70mm-Theater und der wenigen Kinos, die für 35mm-Vierkanal-Magnetton ausgestattet waren, noch nicht einmal Stereo. Und ob Ihr es nun glaubt oder nicht, deswegen ist kein Mensch gestorben, denn die Besucher wollten den Film sehen und das als einwandfreie Vorstellung. Sicherlich - und da muss ich einigen Mirtgliedern hier Recht geben - war es eine andere Generation, als die der heutigen Nutella fressenden und VIVA guckenden Analphabetengeneration, die jetzt die Kinos terrorisiert. Zugegeben, ich habe mich nie mit den "Errungenschaften" moderner Filmtechnik beschäftigt, ich hatte leider nie die Gelegenheit dazu. Ich habe zu einer ganz anderen Zeit als Filmvorführer - in einem ähnlichen wie von Tornadofilm beschriebenen Kino - gearbeitet, als der Beruf des Vorführers noch angesehen war und man in seinem Filmtheater in der Rangfolge gleich nach dem Theaterleiter kam. Ich hatte noch schmutzige Hände vom Wechseln der Kohlen und oftmals Schweiß auf der Stirn, wenn auf der Rolle vor der Überblendung noch mehr Film drauf war, als Pluskohle im Halter des Lampenhauses. Ich habe noch nassgeklebt und kaputte Filmkopien mühevoll wieder zusammengeflickt und vor jedem Anfahren - sogar auf der Ernemann VII b, der man ja eigentlich nachsagte, dass sie sogar noch Sandpapier durchzog - bei der Überblendung ein Stoßgebet gen Himmel geschickt, dass der Akt heil durchläuft. Ich habe meine Kindheit und meine Jugend in BWR'n verbracht und mein Herz an das Kino verloren ("Cinema paradiso" läßt grüßen), ich kenne noch die Original E IV als Links-Rechts-Maschine. Wir hatten keine Teller und solchen Quatsch, wozu auch, wir konnten ja noch Überblenden, denn wir hatten es als Beruf gelernt und es nicht in einem "Schnellbesohl-Lehrgang für Filmeinleger" nebenbei erklärt bekommen. Wir brauchten auch keine Xenon-Ozon-Schleudern, denn das wahre Können eines Filmvorführers zeigte sich darin, wie seine Kohlen "standen". Und wer von Euch schon einmal eine 120-Ampere-Kohlelampe gezündet hat, der weiß, wie kraftvoll Energie "klingen" kann und wie müde dagegen das bescheidene dünne Zündgeräusch des Hochspannungsimpulses eines Xenonkolbens wispert, dessen Licht dann letztendlich noch besch... (eidener) ist !!! Ich will es ja auch nicht absprechen, dass es in der heutigen Zeit sicherlich notwendig ist, oder sein mag, dass die Akte gekoppelt und nur ein Vorführer gleich mehrere BWR betreuen muß. Auch mögen sich die Hörgewohnheiten der Zuschauer - was ich selber nicht beurteilen kann - dahingehend verändert haben, die ein Einsatz dieser modernen Tonformate in den neuen digitalisierten "Popkorn-Tempeln" zwingend erforderlich machen. Aber vergesst bei aller Euphorie bitte eines nicht dabei: In erster Linie seid Ihr alle Filmvorführer und keine Tontechniker in einem Platten- oder Filmstudio. Ich habe nicht mitgezählt, ich führe auch kein Buch darüber, aber ich muß in zunehmendem Maße feststellen, daß - egal welches Thema hier auch immer angesprochen wird - letztendlich die Diskussion spätestens nach dem dritten Eintrag abschweift und am eigentlichen Beitrag vorbei diskutiert wird. Entschuldigt bitte meine Kritik, aber Ihr würdet es wahrscheinlich sogar schaffen, einen ganz banalen Eintrag über das Wetter "akustisch zu digitalisieren" und mit Frequenzgangdiagrammen und Oszillographenfotos kaputt zu diskutieren. Bestes Beispiel: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=2527 Loriot hätte seine wahre Freude an Euch !!! In der Hoffnung, dass man mich nun nicht aus dem Forum "kickt", E VII b ... der sich dafür entschuldigt, dass er als dussliger Ossi hier die Klappe aufreisst :oops:
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Hallo Patrick, was ist ein oder der/die/das CP ????
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Wer die UP700 näher kennt, daran selbst zu DDR-Zeiten gearbeitet hat oder sich näher damit beschäftigt hat, der wird ihn sicherlich auch kennen: den Pyrcomat. Es war ein sehr gelungener Versuch, die Automatisierung auch in den DDR-Kinos einzuführen, zumindest aber in den 70mm-Theatern. Das Prinzip dieses Kastens war relativ einfach: Er basierte auf einer Lochkarte. Mit ihm konnte, angefangen vom Saal-, dem Bühnenlicht, dem Vorhang, der Kaschierung über die Tonumschaltung bis hin zum Maschinenstart (einschließlich Vormusik) und der Kohlezündung alles gesteuert werden. Sogar die Anzeigen: "Vorfilm - Augenzeuge - Hauptfim läuft" im Foyer waren steuerbar. Es war zwar eine Sauarbeit die Programmkarten zu stanzen - man musste genau die Lage 1cm-langen Schlitze zueinander berechnen - aber wenn er lief, dann war es - für damalige Zeiten - ein kleines Wunder.
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Gratulation, wirklich nicht schlecht. Dennoch eine Frage am Rande: Warum ist es denn so schwierig oder aufwendig das Schaltgerät zu bedienen? Ich bin früher mit der TK35 über die Dörfer gezogen, musste aufbauen, Filmdurchsicht machen, kassieren, spielen, abbauen und mitunter den Film auf dem Moped wieder mitnehmen. Ich bin schon manchmal froh gewesen, eine funktionierende Klebepresse oder Filmkitt in den Zubehörkoffern zu finden oder mehr als nur drei Spulen zu haben und nicht, während der Akt lief, umzurollen. So war halt der Landfilm - und es war schön !!!!
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Endlich mal einer, der zum Kern der eigentlichen Diskussion zurück kommt.
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Von der Meo 5X kann ich es auch bestätigen, dass sie mit 25 Bildern/sec. angegeben war. Aber zu den Zeiten, als beim Fernsehen (der DDR jedenfalls) noch keine Video in VHS oder Video2000 gespielt werden konnten, wurden die Filme noch mittels zwei bzw. drei D-Maschinen (D2 und später dann D21) live eingespielt. Erst viel später wurden die Filme dann vorher auf Magnetband kopiert. Diese Maschinen waren ebenfalls mit 25 Bildern/sec. ausgelegt, sonst hätte man einen bildhübschen Asynchronbalken bei 50 Hz gehabt.
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Woran das technisch liegt, das weiß ich auch nicht, aber das fünf Minuten kein Bild mehr zu sehen war, ist vermutlich dem Umstand zu verdanken, dass Du nicht - wie es eigentlich Deine Aufgabe gewesen wäre - im BWR vor Ort warst, sondern Dich von Deinen Maschinen entfernt hast, sonst hättest Du es ja bemerkt. Spätestens der oder die Kollege(in) am Saalregler hätte aber ebenfalls aufwachen müssen und klingeln und nicht den Saal fünf Minuten lang in ein randalierendes Dunkel zu verwandeln. Aber Hauptsache, der Ton war gut und digital! :twisted: Zu meiner Zeit wäre so etwas einer der schlimmsten Verstöße gewesen, den ein Vorführer begehen konnte. So etwas zog schwere arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich. Nur einmal eine Frage am Rande: Was hättest Du denn gemacht, wenn der Film - beispielsweise durch eine schadhafte Klebestelle - plötzlich der Länge nach aufgespalten wäre? Im ungünstigsten Falle wickelt die Friktion dann nämlich ganz sauber den 16mm-Rest auf, während sich ein hübscher Haufen neben dem Projektor bildet. ... ich weiß, ich bin von vorgestern ...
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Klärt mich doch bitte einmal auf: Soweit ich es hier verstanden habe, wird bei DTS der Ton von einer synchron abspielenden Musik-CD eingespeist. So schön, so gut. Aber was passiert, im Falle eines Filmriss, wenn nicht mehr reparable Stellen aus dem Film entnommen werden müssen. Dann dürfte doch die Asynchronität zwischen Bild und Ton wohl vorprogrammiert sein, oder? Das hat doch schon in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit synchron laufenden Grammophonplatten - trotz mechanischer Kopplung am Projektorkopf - nicht funktioniert. Auch ist mir beim Betrachten der zahlreichen Bilder in den Gallerien aufgefallen, dass die neuzeitlichen Tonabtastsysteme an den unterschiedlichsten Stellen im Filmlauf angebracht werden. Zu Lichttonzeiten war es ja so, dass der Ton räumlich auf dem Material dem jeweiligen Bild um genau 20 Filmbilder "voraus eilte", woraus sich auch die örtliche Anbringungen der Tonlampen, Tonschwungbahnen und Photozellen am Projektorkopf ergab. Ist das heutzutage anders?
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@ Nappi Du magst ja schon richtig liegen mit Deiner Behauptung, dass die Besucher "Kino erleben" wollen. Ich selber kenne aus meiner Vorführerzeit nur Sechs-Kanal-Magnetton (70 mm) un den herkömmlichen Mono-Lichtton. Es mag daher von mir schon sehr vermessen sein, hier überhaupt meinen Mund aufzumachen, zumal ich selber noch nicht einmal ein DVD-Gerät besitze.
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Ich glaube, ich muss auch einmal wieder eine ganz dumme Bemerkung los lassen: Ihr macht Euch in Euren Beiträgen - und das nicht nur in dieser Kategorie - immer so richtig selbst, gegenseitig und auch die Filmvertriebe und Kopierwerke fertig, wenn es um die Tonfilmwiedergabe und deren Qualität geht. Einmal ganz abgesehen von den ganzen Fachbegriffen wie DTS, SRD, Dolby u.s.w., die ich sowieso nicht kenne, frage ich Euch nun einmal - und seid dabei ganz ehrlich: Glaubt Ihr wirklich, dass auch nur ein Besucher etwas merkt, wenn da auch nur einer von Euren ganzen Lautsprechern weniger dudelt? Die Leute wollen doch den Film sehen und den Dialog dazu hören. Ich denke, die wenigsten wissen dabei um die Bedeutung von DTS ... etwas. Wenn der Ton in Ordnung und gut verständlich ist, die Bildwiedergabe ebenfalls, dann werden die Zuschauer doch sicherlich auch zufrieden sein, oder? Ich mag mich ja auch täuschen.
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Ich schließe mich Manfred und Gerhard an: Es ist eine E VII b, allerdings wurde das Lampenhaus anscheinend irgendwie farblich "mißhandelt" !
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@ Rheinpegel Zu DDR-Zeiten war - wie schon anfangs erwähnt wurde - der Beruf eines Facharbeiters für Filmwiedergabetechnik ein Lehrberuf. Ausgebildet wurden jeweils zwei Klassenstufen an der damaligen Zentralen Betriebsschule des Lichtspielwesens in Langenau/Sachsen (liegt zwischen Dresden und Karl-Marx-Stadt). Neben allen theoretischen und praktischen Kenntnissen, die man in Sachen Vorführens erlernen konnte, wurden auch weiterhin sehr fundierte Kenntnisse in Elektrotechnik, Elektronik, Optik, Mechanik, elektronischer Meßtechnik, Filmbehandlung (Nasskleben) aber auch film- und kinogeschichtliche vermittelt. Jedes der einzelnen Fächer wurde sowohl theoretisch als auch praktisch geprüft. Die ZBdL hatte die modernsten Kinoanlagen der damaligen DDR - zwei komplett ausgestattete Kinos mit jeweils 200 Plätzen und Vorhang, 6-kanalmagnettontechnik, Höhenkaschierung u.s.w. - einmal eine komplette UP 700-Anlage, eine E VII b-Anlage, eine D21-Anlage, sowie eine Meopta 16mm aus der CSSR. Hinzu kamen noch zahlreiche TK35-Anlagen für den Spielbetrieb, aber auch D-Maschinen, UP700-Maschinen, historische Bauer-Maschinen (mit Vorderblende und Anwurfkurbel) für die Reparaturpraxis. Alle Maschinen waren zu meiner Zeit damals noch - so wie es sich gehörte - mit Kohlebogenlampen. Den Abschluß der zweijährigen Lehre bildete dann die praktische Vorführprüfung an jeder Maschine - angefangen von Filmdurchsicht (es waren in jedem Akt Fehler wie schadhafte Klebestellen, Bildversetzer, ja sogar ab Klebestelle verdrehte Tonspuren, eingebaut die es zu finden galt - wenn nicht, dann war man durchgefallen. Das gleiche galt auch für die zehn Prüfungs(Nass-)klebestellen, die man anfertigen musste. Nach erfolgreich bestandenen Prüfungen gab es dann den A-Schein und das Facharbeiterzeugnis. 1990 kam mit der "Wende" dann leider auch das Aus für diese Lehrstätte, die über ihre in den Jahren wechselnden Standorte Alsdorf, Potsdam, Dresden bis hin nach Langenau hunderte von Facharbeitern ausgebildet hatte. Heute ist dort eine Behindertenwerkstatt untergebracht, die Kinosäle existieren nicht mehr. Schade.
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Hallo, zuerst einmal wünsche ich Euch einen guten Rutsch in das neue Jahr. Zu meinem großen Erstaunen musste ich lesen, dass es tatsächlich schon eine "Ernemann 15" gibt? Mich persönlich, der ja nur die E IV und die E VII b kennt, erfreut das natürlich sehr, dass so ein traditionsreicher Betrieb weiterhin produziert. Kennt jemand eine URL oder einen Link, wo man sich so eine E XV mal ansehen kann? Danke.
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Ich weiss es genau und höre es förmlich: Der nun wieder! Aber hätte man auf althergebrachte Weise mit zwei Projektoren pro Kino (wenn es denn schon so viele Säle in einem Haus sein müssen) gearbeitet, die 600-Meter-Akte von einem BWR in den anderen getragen und zeitversetzt angefangen, hätte es auch funktioniert. Dann hätte vielleicht nur ein Kohle-Aussetzer oder einer der Hochleistungsxenonlampen zu einer Störung führen können, aber nicht diese spinnennetzartigen Filmschleifen, die dann wohl zu diesem Zweck durchs ganze Haus gelegt worden sind. Zu meiner Zeit haben wir auch in zwei verschiedenen Kinos und danach noch auf der Freilichtbühne den selben Film gezeigt. Da ist dann eben der Hausmeister mit dem Moped und dem ersten Akt losgefahren .... und so weiter. (Nein, nicht mit dem Bollerwagen :P ) Ich weiß, ich bin von vorgestern .... trotzdem allen ein frohes Weihnachtsfest !!!
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Hallo, auch ich möchte allen Kolleginnen und Kollegen ein Frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in's Neue Jahr :drink: wünschen !!! Und für das Jahr 2004 immer volle Säle, keinen Filmriß und allzeit "Gut Bild und Ton"
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Vielen Dank für Deine Antwort, ich hatte schon befürchtet, dass man mich wegen meiner dussligen Fragerei aus dem Forum werfen würde. Das bedeutet ja dann, dass nur ein einziger Vorführer in bis zu acht Kinos arbeitet? Das bedeutet ja auch, dass derjenige seinen Projektor ohne Aufsicht, also ohne im BWR zu sein, laufen läßt? Und wenn dann einmal etwas passiert? Filmriss oder im Ernstfall der Film (durch eine schlechte und übersehene Klebestelle) aufspaltet? Das wäre zu unserer Zeit nie möglich und schon garnicht statthaft gewesen, seinen BWR zu verlassen. Da drohte sofort ein Verweis drauf. Einzige Ausnahme war dann, wenn die Sicherheitsventile unserer 40 Jahre alten Dampfheizung mal wieder klemmten und man schnell runter in den Keller musste. :twisted: Ausserdem waren die Filmkopien oftmals zum Teil so schlecht, dass man bei manchen Filmen (besonders importierte Altkopien aus der damaligen BRD) immer eine Hand am Anlasserhebel und die andere an der Lichtabschlußklappe haben musste. Wenn ich einmal das Glück hatte, einen Nitrofilm spielen zu dürfen (alleine schon das Material hatte eine herrliche Oberflächenqualität gegenüber Acetatfilm), dann waren grundsätzlich zwei Vorführer und eine Umrollkraft im BWR. GESCHICHTE.
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Es scheint sich wohl - zumindest habe ich den Eindruck gewonnen - in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt zu haben, dass die einzelnen Akte zu großen Rollen gekoppelt werden. Für die Kollegen der "Neuzeit" mag meine Frage vielleicht "blöd" klingen: Aber warum wird das überhaupt gemacht? Der Aufwand des Zusammenklebens und des Auseinandernehmens nach der letzten Vorstellung ist doch sicherlich enorm, kostet Anstrengung, Zeit und außerdem führt doch zwangsläufig der Verlust der abgeschnittenen Filmbilder spätestens ab dem vierten Nachspieler dazu, dass - im Ernstfall - die Handlung (meistens bei Sprache) "zerhackt" wird. Außerdem ist das offene Lagern derartig großer Rollen doch sicherlich brandschutztechnisch nicht unproblematisch - von Materialermüdungen durch Schrumpfung (Austrocknung) und der damit verbundenen Wellenbildung einmal ganz abgesehen. Auch kann ich mir vorstellen, dass die Xenonlampen mit der Zeit ziemlich "sauer" auf eine derartige Dauerbelastung reagieren. Wäre es nicht einfacher - es sei denn, die technischen Gegebenheiten fehlen dazu - ganz normal auf die herkömmliche Art zu Überblenden? Entschuldigt bitte meine - in Euren Augen vielleicht dumme - Frage aber ich kenne es nicht mehr anders. :shock:
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Neben ungleichmäßig abgenutzten Holzkufen bzw. einem ungleichmäßig arbeitenden Federdruck derselben, ist eine häufige Ursache für einen schlechten bzw. unruhigen Bildstand auch der gerne gemachte Fehler, dass der Samtbelag nicht richtig aufgeklebt wurde. Der Samt muss sich in Filmzugrichtung - als nach unten - glattstreifen. Wenn er entgegengesetzt aufgeklebt ist, dann bremst er die Persoration zusätzlich noch ab und das zumeist so ungleichmässig, dass selbst eine noch so genau eingestellte Federkraft nichts nützt. Ausserdem sind bei Perforationsschäden (Einrisse oder Auszackungen) sowie schlechten Nassklebestellen Filmrisse vorprogrammiert. Holzkufen sollten grundsätzlich vor dem Einbau mindestens einen Tag in Öl gelegt werden. dadurch bleiben sie schön geschmeidig und trocknen nicht so schnell aus und schrumpfen auch nicht. Vor dem Eibau selbstverständlich vom Öl befreien !!!!!! :? Ebenfalls sollte man beim Einstellen der Kufenfederkraft darauf achten, dass dr Kufendruck oben (beim Schleifeneinlauf) etwas geringer ist, als unten. Dadurch gleicht man die Materialunterschiede der überlappenden Klebestellen ebenfalls aus und hat nicht solche starken "Hüpfer". Auch ein schlecht arbeitendes Schaltgetriebe bzw. ausgelaufene Zahnrollen der evoleventen-verzahnten Schaltrollen können zu erheblichen Bildstandsfehlern führen, genauso wie falsche Schleifengrößen oder zu fest andrückende Sicherungsrollen. Gegebenenfalls sollt man auch die Einlaufrolle zur Filmführung einmal auf Leichtgängigkeit überprüfen.