Umlenkrolle
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- Geburtstag 01.01.1970
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Leutchen, beruhigt euch erst mal. Tee trinken hilft angeblich. Es ging in diesem Thread im Thread eigentlich um die DDR-Filmvorführerausbildung und wie sie in dem Umfeld (technische Ausstattung usw.), das die DDR bot, zu bewerten war. Dazu hatte ich dann auch alles gesagt, was mir als damaliger Augen- und Ohrenzeuge nötig schien. Leider hatte sich nur ein einziger ehemaliger DDR Vorführer zu Wort gemeldet, und was der gesagt hat, fand zum Teil keineswegs meine Zustimmung. So ist das. Zum Stichwort Ewiggestrige: Cinerama, du merkst es zwar vielleicht nicht mehr, aber du hast ja schon wieder von der Retro der Berlinale 1993 zu lamentieren begonnen! Ist das ein Zwang? Wer soll sich denn hier noch für bestimmte vor 12 Jahren gefahrene Vorführungen interessieren? Mensch, 12 Jahre! Möglicherweise bin ich neben dir der einzige hier, der überhaupt daran teilgenommen hat, ich als Berlinale Vorführer, du als Zuschauer. Deine (haltlosen) Angaben darüber kann also hier eh keiner überprüfen. Dazu kommt von mir jedenfalls nichts mehr, selbst wenn der Thread "Nostalgie" heißt. Zu deinen übrigen Unterstellungen kann ich nur das gleiche sagen, was Majestix der Gallier immer sagt, wenn er wieder mal vom Schild gefallen ist: "Ich fühle mich so müde, einfach nur müde…" Außerdem: Ich gehe im Übrigen niemals davon aus, daß alle Leser meine Meinungen teilen müssen. Da ich selber auch öfters irre, wäre das auch etwas voreilig. Ich gehe aber davon aus, daß diejenigen, die lesen können, verstehen. Diejenigen, die nicht lesen können, werden allerdings nichts verstehen. T-J: Die Äußerungen deines letzten Beitrages sind absolut inakzeptabel. Selbst für ein einfaches Forumsmitglied wären sie absolut inakzeptabel, solltest du dich damit herausreden wollen, nicht als Moderator gepostet zu haben. Abgesehen davon, das du dich inhaltlich nicht nennenswert an diesem Thread beteiligt hast, verbitte ich mir deine schwülen genitalen Fantasien. Deine andere Andeutung, daß ich zum Seelenklempner müßte, ist ebenfalls absolut inakzeptabel. Oder ist das jetzt hier der neue Stil in diesem Forum? Moderation à la Reeperbahn? Glaube kaum, daß das jemand hier will. Auch wenn es mal wie in diesem Thread hoch hergeht, muß der Griff unter die Gürtellinie unterbleiben. Oder gefällt dir das, T-J? Ach so. Ein Moderator, der derartig die Kontrolle verliert und in die allerunterste Schublade der persönlichen Diffamierungen greift, ist eine völlige Fehlbesetzung. Aber letzteres wurde ja auch in anderen Threads bezüglich T-J schon angemerkt. T-J, es ist nicht mein Problem, das deine Lesekompetenz offenbar gegen Null tendiert. Extra für dich habe meinen Scherz, der dich so völlig die Fassung hat verlieren lassen, langatmig erklärt, wodurch er wie üblich auch nicht interessanter wurde. Du hast ihn trotzdem nicht verstanden, sondern lieber aufs gröbste herumgepöbelt. Die Vorstellung, daß du angesichts dieser völligen Argumentationsarmut meine Beiträge "auseinanderpflückst", ist unfreiwillig komisch. Wegen deines Beitrages habe ich mich beim Admin per E-Mail beschwert. Ob es hilft, weiß ich nicht, ist mir mittlerweile auch wieder egal. Für mich bist du hier kein Gesprächspartner mehr, da dein Niveau für ein normales oder auch hitziges Gespräch bei weitem nicht ausreicht. Das aber ist dein Problem, gell? Ihr seht, wir drehen uns im Kreis. Schade, denn das Thema (DDR Vorführschein) war nicht so übel. Aber vielleicht kommt ja noch etwas. Hoffnungsvoll, Umlenkrolle
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Cinerama, altes Haus! Ist ja hübsch von dir, daß du mir zutraust, das ich hier im Forum eigene Rubriken anordnen könnte. Ich versichere dir, das erledigen der oder die Forumsverantwortlichen ganz ohne mich. Schon die Vorstellung ist recht heiter. Das war übrigens auch nicht mein Rubrikenvorschlag, sondern der von sewi. Ich habe diesen Vorschlag bloß aufgegriffen, und zwar in lediglich EINEM Satz von all dem Geschwalle, daß ich hier mittlerweile abgesondert habe. Du solltest dich also an den oder die Administratoren wenden, wenn du mit der Rubrizierung nicht einverstanden bist. Sich an mich dabei zu wenden, ist eine verblüffende Einschätzung der Realitäten. Ich darf dich ferner an die Bedeutung von Gänsefüßchen, auch genannt Anführungszeichen erinnern, wenn sie vermeintliche Zitate wiedergeben. Ich Bezug auf mich sagtest du: Wo habe ich je in exakt dieser Zusammenstellung von "Fantasten, Spinner und Ewiggestrigen" gesprochen? Abgesehen davon, das ich das so weder denke noch geschrieben habe, beinhalten deine Anführungszeichen einer Äußerung, die ich hier deiner Meinung nach getan haben soll. Wo denn? Ich finde es nicht. Das Unterjubeln von falschen Zitaten ist nicht nur unfein, sondern eine Verleumdung, noch dazu in diesem Falle ziemlich plump, weil schnell widerlegbar. Dagegen protestiere und verwahre ich mich. So geht es einfach nicht. Jeder hier hat das Recht, halbwegs korrekt zitiert zu werden. Schließlich kann man von keinem Leser verlangen, in diesem Bandwurm-Thread jedes vermeintliche Zitat zu überprüfen. Ich zeige dir aber gern, wie man zitiert. Du hast folgendes gesagt: "So muß fortan jeder durchaus ernstgemeinte Versuch, Kinematographie-Geschichte zu analysieren, in diesem Forum als Nostalgiker-Anfall erscheinen." Im Gegenteil, ich bin sogar sehr an Kinogeschichte interessiert. Kinogeschichte ist sogar mein Steckenpferd, in das ich bereits unzählige Stunden gesteckt habe. Deswegen habe ich auch Vorbehalte gegen die "Früher-war-alles-viel-besser" Leutchen, weil ich weiß, daß es nicht so war. Ebenso weiß ich, daß heute nicht alles Gold ist. Und in diesem Zusammenhang erlaube ich mir dann auch gelegentlich, von "Ewiggestrigen" zu reden. Bitte bei Bedarf richtig und halbwegs im Zusammenhang zitieren, auch wenn es schwer fällt. Besten Dank. Umlenkrolle
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Tagchen! Stefan2, danke für deinen interessanten Beitrag. Die hübsche "Amöbiade" ist zwar etwas übertrieben (alle Branchen), aber trotzdem unverzüglich in meinen Wortschatz einverleibt worden. Der genaue Wortlaut des "Gesetzes zur Filmvorführerausbildung" des deutschen Reiches interessiert mich in der Tat. Wäre nett von dir, das hier zu posten. Danke. Leute! Es ist es etwas mühsam, jeden eigenen vorangegangenen Beitrag noch mal aufzudröseln, aber was soll`s, ich hab mich dran gewöhnt. Falls etwas unklar erscheint, lohnt es dann eventuell nachzufragen, statt gleich mit unhaltbaren, weil schnell zu widerlegenden Unterstellungen zu kommen. Zurück zum Thema: Wie bereits mehrfach erwähnt, war die DDR Filmvorführerausbildung eine gute Sache. Dem ewige Greinen, das dadurch die Filmvorführungen der DDR besser als in der BRD gewesen wären, konnte aber nicht unwidersprochen bleiben. Sie waren es nicht, wie sich jeder damals selber (zumindest in den 80ern oder kurz nach Mauerfall) überzeuge konnte. Das das nicht ursächlich mit der Filmvorführerausbildung, sondern mit nicht zeitgemäßer Technik (wie fast überall in der DDR) zu tun hatte, spielt doch überhaupt keinen Dunst. Vor allem das Publikum (ja, das gibt es) dürfte sich für die Gründe nur mäßig interessiert haben. Wie es so schön zweideutig heißt: Wichtig ist, was hinten rauskommt. Ein Vorführschein allein macht keine gute Vorführung. Dafür brauchts etwas mehr. Das die meisten dieser Dinge außerhalb des Verantwortungsbereichs des Vorführers sind, spielt keine Rolle. Hatte nie behauptet, daß es in der damaligen BRD prinzipiell besser war. Da lag es auf anderen Gebieten im Argen. Im Schnitt schlechter war es aber sicher nicht. Immerhin konnten da Kinos mit dem nötigen Kleingeld auf Publikumswünsche (das leidige Publikum) nach zeitgemäßem Ton usw. eingehen. DAS sie es konnten, kann man ihnen schlecht vorwerfen, gell? E VII b Ich spotte nicht, ich stelle fest. Es war so. Da half dann auch kein Vorführschein. Habe ich nicht vergessen, sondern bezüglich des DDR Publikums gesagt. Es schien mir unnötig zu erwähnen, das Filmvorführer keine andere Reisebedingungen genossen als das Publikum. Alles andere wäre eine historische Überraschung. Ganz langsam. Wo habe ich das behauptet? Ich finde es in meinem Beitrag nicht. Ich sagte: "Den BRD-typischen ahnungslosen Vorführstudenten gab es da in der Tat nicht, dafür teilweise erschreckend marode Technik, durch Bastelei gerade eben noch so am Leben erhalten." Das Stichwort ist "teilweise". Teilweise bedeutet teilweise bedeutet teilweise bedeutet teilweise. Ich glaube es ja. Dann glaub du mir auch, daß ich Ende der 80er (mit Kollegen) ein Jahr "Rain Man" vom Teller gespielt habe. 4 Vorstellungen täglich, Sonntags 5 (Matinee). Macht nach Adam Riese rund 1500 Vorstellungen, und zwar ohne Umrollstreifen vom ewigen Umrollen des Überblendbetriebes, den es nicht gab. Danach ging die Kopie anstandslos zum Nachspieler. Also: wo ist das Besondere daran? Passiert auch heutzutage in vielen Kinocentern, Multipexen usw. ganz ohne DDR. Ja, das meine ich. Danke für diese Bemerkung. Vor grauen Zeiten Vorführschein gemacht, und alle anderen sind Nichtskönner. Lesen hier die vielen kompetenten Vorführer ohne DDR Vorführschein bestimmt mit Genuß. Frage: Lernt man das, oder wird man so? Jaja, richtige Filmtheater gab es bekanntlich nur in der DDR. Alles andere ist und war Mist. Keiner taugt mehr was. Früher war alles besser. Da könnte man doch ne hübsche Endlosschleife draus machen… TJ: Das war ein Scherz, TJ. Da es mehr oder weniger um die DDR ging, konnte ich mir die hochoffizielle DDR-Abschiedsformel kaum entgehen lassen. Ach so, die kennst du nicht, genauso wie die „unverbrüchliche Freundschaft“ in meinem Beitrag vorher? Macht nichts, muß man nicht kennen, ist also keineswegs erbärmlich von dir. Sind meinerseits nostalgische Erinnerungen der "Aktuellen Kamera" der DDR, die man damals in Westberlin empfangen konnte. Meine mündliche Lieblingsbegrüßungsformel der DDR (genauer: der FDJ) ist aber immer noch das kurze und knackige: Freundschaft! Umlenkrolle
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Hallöle! denista, nur die Ruhe. Mit deiner Lesekompetenz scheint es nicht weit her zu sein. Ich sagte doch bereits: Allerdings habe ich mir erlaubt, die Angelegenheit in den Rahmen zu stellen, den die DDR nun mal vorgab. Das ganze nennt sich dann Realitätsbetrachtung. Auch die DDR Automechaniker waren gut ausgebildet… an Trabbis, Wartburgs, den seltenen Skodas und noch selteneren Ladas. Das waren nun nicht gerade Highlights der Automobiltechnik. Wer dann nach dem Fall der Mauer Automechaniker bleiben wollte, der konnte sich kaum mit Verweis auf seine Trabbi-Kenntnisse zurücklehnen, sondern mußte halt fast komplett neu lernen. Und sehr viele haben das dann auch erfolgreich geschafft. Genau so war es mit DDR Filmvorführern. Daher ist das penetrante Gewedel mit der DDR Filmvorführerausbildung etwas sinnfrei. Ohne den Willen, sich weiterzubilden, ist und war das (nach dem Fall der Mauer) ein Muster ohne Wert. Außerdem: Ist ja erfreulich, das auch du dich für eine geregelte Filmvorführerausbildung stark machst, aber dann solltest du auch die Voraussetzungen erfüllen, gell? Nehmen wir mal an, Filmvorführer würde hierzulande wieder ein Ausbildungsberuf. Gute Sache. Ich wäre immer dafür, keine Frage. Es gäbe dann Ausbildungsbetriebe, und was würden die vor Einstellung von den hoffnungsvollen Lehrlingen erst mal testen? Klar, eine Rechtschreibprüfung, wie das heutzutage fast alle Ausbildungsbetriebe machen. Die wissen schon, warum. Ist ja auch nicht zu viel verlangt nach 10 Pflichtschuljahren. Na ja, denista, und da würde es bei dir schon scheitern, aber mit Karacho. Das ist, wie du so schön sagst, "fakt". Von daher kannst du mit dem jetzigen Zustand ganz zufrieden sein. Mit sozialistischem Gruß, Umlenkrolle
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Tagchen Leute! Bin heute mal wieder in Stimmung. Was müssen meine trüben Augen hier lesen? Das ist ja alles sehr schön, aber was ist die Aussage? Das ihr 1989 noch naß geklebt habt, mit Kohle fahren mußtet und Filmteller nur aus der Werbung gekannt habt? Nichts für ungut, aber damit würde ich lieber nicht angeben. So macht man aus der technologischen Rückständigkeit der DDR eine Tugend, gell? Wieso man im Jahre 2005 ein besserer Filmvorführer sein soll, weil man 15 oder 20 Jahre vorher noch mit Kohle fahren mußte, was damals schon hoffnungslos veraltet war, erschließt sich mir nicht. Ich frage meinen Automechaniker auch nicht, ob er noch Autos aus den 60ern reparieren kann. Wichtig ist nur, daß er fit genug ist, um meinen 8 Jahre alten Hobel zu reparieren. Die Filmvorführerausbildung in der DDR war zweifellos in jeder Hinsicht eine vorbildliche Sache, da gibt es keine Diskussion. Aber die Vorteile der soliden Ausbildung wurden oft genug zunichte gemacht durch die ewige DDR-typische Bastelei, bedingt durch die üblichen Lieferprobleme von dringend benötigter technischer Ausstattung. 1989 wohnte ich in Berlin und ging direkt nach dem Fall der Mauer in viele DDR Kinos und besichtigte dort auch, wenn das möglich war, die Vorführräume. Den BRD-typischen ahnungslosen Vorführstudenten gab es da in der Tat nicht, dafür teilweise erschreckend marode Technik, durch Bastelei gerade eben noch so am Leben erhalten. Ich weiß nicht genau warum, aber am schlimmsten war es in den Kinos der kleinen Orte. Die Antworten der damaligen Kollegen auf Fragen nach den technischen Defiziten waren immer die gleichen: "Wissen wir alles, haben aber keine vernünftigen Ersatzteile bekommen, weder für Geld noch für gute Worte." So sah es bekanntlich aus in der DDR, übrigens nicht nur im Filmbereich. Da half dann auch die Facharbeiter-Herrlichkeit nicht weiter. Ganz zu schweigen vom Nichtvorhandensein wirklich moderner Technik. Dolby-Anlagen gab es 1989 in der ganzen DDR gerade mal eine handvoll. So wurden halt aktuelle Filme überall in Mono gefahren. Wie hätte das damalige BRD Publikum bei sich zu Hause auf solche Museumsvorführungen reagiert? Es hätte sich Kinos gesucht, die zeitgemäß vorführen konnten. Das war allerdings für das DDR Publikum bis zum 9. November 1989 ein klitzekleines Problem, nicht wahr? Daher relativiert sich dieses: Ist ja gut gemeint, mehr aber auch nicht. Mit unverbrüchlicher Freundschaft, Umlenkrolle PS: Ja, das war vorbildlich von euch, die Kultur aufs Land zu bringen. Aber, Hand aufs Herz: Das war auch bitter nötig. Wer weiß, sonst wäre das Publikum vielleicht auf den zersetzenden Gedanken gekommen, die Kultur ganz anderswo zu suchen. Zum Beispiel außerhalb der DDR. Gott sei Dank gab es da keine Kultur. Umlenkrolle
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Hallo und guten Tag Juhu! Danke an die Forumsverantwortlichen für die Einrichtung der „Nostalgie“ Rubrik. Gute Sache. Jetzt kann man sich hier in aller Seelenruhe die Köppe einhauen, ohne das Unbeteiligte immer mitlesen müssen. Wird bestimmt lustig, wie jetzt hier einige deswegen schäumen werden… Ich finds aber sehr vernünftig. Eine Frage habe ich noch. Komme, wenn ich nicht eingeloggt bin, bei Klick auf „Talk“ immer auf die Login Seite. War doch neulich noch ohne Login möglich? Hm. Vielleicht irre ich auch oder habe was nicht mitbekommen. Umlenkrolle
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Hallo magentacine, du hast prinzipiell Recht, wenn Du folgendes sagst: „Alles, um es perfekt zu machen“ kann aber so nicht sein. Es müsste heißen: „Alles, um es im Rahmen des Möglichen" perfekt zu machen. Eine „perfekte“ Magnettonvorführung kann nur eine authentische Vorführung sein. Schließlich reden wir hier von historischen Kopien. Historisch korrekte Vorführungen bekommt niemand mit moderner Vorführtechnik hin. Für eine Kopie von 1960 bräuchte man dann authentische Vorführtechnik, wie sie damals verwendet wurde Das betrifft Verstärker, Tonabnahme, Lautsprecher (inklusive der damaligen Lautsprecherkabel), Objektive usw. Hast du das alles? Wenn man das dann alles um- und einbaut, kann man sagen: „Ja, das ist jetzt eine perfekte, weil authentische Vorführung. Genau so hörten die Leute damals diese Vorführungen usw. Das ist dann eine wirkliche Museumsvorführung. Wenn man das alles nicht hat, bekommt man halt eine mehr oder weniger gelungene Annäherung. Nicht mehr und nicht weniger. Andere Vorstellungen sind eine gut gemeinte Illusion. Daher sticht dein folgender Vergleich nicht: Ich kann keine Parallelen zwischen kommerziell geführten Kinos, die mal auch mal eine Magnettonvorführung zeigen wollen, und hochsubventionierten Museen erkennen. Auch die Berlinale ist, oh Wunder, eine kommerzielle Veranstaltung. Wenn du mir allerdings verrätst, wo kommerziell geführte Kinos die Finanzmittel von Museen herbekommen (Steuern, Spenden), dann ist auch das Geld für authentische Museumsvorführungen drin. Nun gut, es scheint, es ist mittlerweile alles gesagt worden. Mittlerweile sind wir, wie meine Oma gesagt hätte, vom Hölzken aufs Stöcksken gekommen. Muss wohl am Thema liegen. Tag TJ: Wusste nicht, das es auch anders sein kann oder war. Hm. Vielleicht besser so. Ich erinnere gut, das gemischte Vorführer-Duos (Männlein/Weiblein) sich nicht immer völlig auf die Vorführung konzentrierten. Es gab da ein oder zwei hübsche Vorführerinnen... Ich tat mein bestes :wink: Umlenkrolle
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Tag Leute! Folgendes schrieb Cinerama: Nun gut, wie ich bereits einmal sagte, gebe ich mir Mühe, hier nur Dinge zu erwähnen, die hier mehr als drei Leute interessieren könnten. Ob eine Retro vor 12 Jahren dazugehört, bezweifele ich. Da ich dabei aber ein paar grundsätzliche Dinge erhellen kann und auch gerade eine Berlinale läuft, ist das vielleicht auch für andere interessant. Falls nicht, stürze ich mich halt wie John Cleese in eine Kuchengabel… Ich habe mehrmals Engagements als Berlinalevorführer angenommen, unter anderem damals 1993 für die Cinemascope-Reihe, die Cinerama so unterirdisch fand. Auch wenn es dir schwerfällt zu begreifen, aber für die meisten auf der Berlinale spielenden Filme (außer Premieren) hat man weniger Zeit zur Vorbereitung als bei einem ganz normalen Filmwechsel in einem ganz normalen Kino. Kein Wunder, denn man führt jede Vorstellung eine andere Kopie per Überblendung vor. Es sind zwar immer zwei Vorführer im BWR, aber es ist meist wie auf einer Baustelle: Der eine redet und stützt sich auf seine Schaufel, der andere arbeitet. In Reihen wie damals der Cinemascope-Retrospektive kommen die Kopien auch nicht drei Wochen vorher, sondern bestenfalls am Tag vorher, manchmal auch erst eine Stunde vor Vorführung. Dabei liegt ein Waschzettel mit der Kopienbeurteilung der Berlinale-Prüfer. Auf den muß man sich verlassen und kann es auch, denn in der Regel erledigen diese Leute ihre Arbeit sorgfältig. Wenn man dann einen Akt anspielt und letzte Einstellungen vornimmt, bevor 400 Leute den Saal stürmen ist schon fast alles Mögliche getan. Es bleibt dann keine Notwendigkeit, um selbsternannte und unbekannte „Experten“ mit einem Schraubenzieher in CP200/THX-Tonanlagen herumstochern zu lassen, um angeblich auf bestimmte Magnettonkopien zu „optimieren“, zu debattieren, Tee zu trinken, 20 Hörproben im Saal zu veranstalten, zurückzulatschen, noch mal in der CP200 rumzustochern, noch mal über das Ergebnis zu palavern usw. Man führt auch nicht für selbsternannte Experten vor, sondern für Publikum. DAS ist die Hauptsache, denn die zahlen die Zeche. Übrigens hieß die Reihe damals „Cinemascope-Retrospektive, nicht „Magnetton-Retrospektive“, denn dafür wäre der Saal nicht regelmäßig ausverkauft gewesen, gell? Und hier kommen wir dann zu einem anderen interessanten Aspekt von Cineramas Ansichten: Das gilt ja nach deinen sonstigen Beiträgen zu urteilen nicht nur für Berlin. Weiter sagt er: Wie gesagt, all das gilt ja, wie wir aus anderen deiner Beiträge kennen, für dich nicht nur für Berlin. Wäre ja auch ein regionales Wunder. Damit sagst du zweierlei: 1. Die heutigen Vorführer sind fast alle „Pfuscher“. Sie sind also unfähig. Ihre Berufsehre ist ein „Popanz“, das heißt: Ihre Berufsehre ist eine aufgeblasene Nichtigkeit. Ihre Arbeit ist daher wertlos. Sie ist sogar schlimmer als wertlos, sie ist „kontraproduktiv“. Deshalb müssen Vorführer jeweils „mit diktatorischer Härte“ entmündigt werden (von wem wohl?), um überhaupt mal vernünftig eine Vorführung hinzubekommen. 2. Das heutige Publikum ist dämlich, weil es mit so armseligen Vorführungen zufrieden ist. Ähnliches sagst du hier im Forum ja ständig. „Trottel“ führen vor oder verantworten zumindest grottige Vorführungen, und das Publikum frißt alles. Du verachtest also die Masse der heutigen Vorführer, die jeden Tag ihrer Arbeit nachgehen, und du verachtest das heutige Publikum, die die Ergebnisse dieser Arbeit ansehen und meistens für gut befinden. Du verachtest Vorführer wie Publikum, weil beide auf eine Art zusammenspielen, für die du nur denkbar große Geringschätzung aufbringen kannst. Du verachtest ferner das Publikum im speziellen, weil es auf deine Wunschvorstellungen nach der perfekten Vorführung gleichgültig reagiert. Letztlich verachtest du es damit, WEIL es Publikum ist. Zu all dem gratuliere ich. Ich weiß zwar nicht, welche Art geistige Disposition dazu gehört, will es aber lieber nicht wissen. Ich würde es sowieso nicht verstehen. Im Gegensatz zu dir halte ich das heutige Publikum nicht für armselig. Ebenso halte ich die heutigen Vorführer nicht für komplett inkompetent, bloß weil sie für höchst seltene Vorführungen von heutzutage exotischen Tonformaten kein achtwöchiges Seminar bei selbsternannten Experten belegen wollen. Denn, nicht wahr, EINEN gibt es ja, der noch weiß, wie man vorführt, aber leider… Die Welt will es nicht, weil: Die Welt ist verhext. Oh Herr! Und siehe! Die mahnenden Worte des Rufers wurden nicht gehört vom Volke. Es wendete sich ab von ihm und ergab sich seinen niederen und abscheulichen Vergnügungen. Ja, der Pöbel verhöhnte gar den gottgefälligen Rufer. Doch nicht lange, da kam aus dem Osten ein todbringender Feuerwind, der fegte alle ehrlosen Kinos und alle ehrlosen Vorführer ins ewige Verderben. Genau so hatte es der Rufer vorhergesagt. Da kam das Volk und sprach: Meister, was sollen wir tun? Wie können wir wieder die Gnade des Himmels erlangen, auf das der Zorn verraucht? Da sprach der Rufer: Ihr unwissenden Kinder! Ihr ward dem digitalen Luzifer verfallen. Gehet nun hin und tuet Buße. Errichtet neue Kinos, doch ohne digitales Teufelswerk darin. Bauet neue Projektoren, doch nur mit Magnettonköpfen. Errichtet ein großes steinernes Haus, dort werde ich den Vorführern lehren, so wie ein Vater den Kindern lehrt. Wenn ihr all dieses tut, so wird…usw. Amen, Umlenkrolle
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Tagchen! Cinerama schrieb folgendes: Nun ja, das ist doch nur eine Relation sozusagen auf sich selbst. Entscheidend sind die Vergleichszahlen. Wieviel Prozent der Zuschauer (zum Beispiel in Deutschland) haben denn 1976, 1986 oder gar 1993 noch Magnettonkopien gesehen? Ich kenne die genauen Zahlen nicht, vermute aber, daß die sich irgendwann in den 80ern im Promillebereich angesiedelt haben. Und wenn’s 20 Prozent gewesen wären, was hätte das bewirkt? Das war doch nichts mehr, was der Filmindustrie und Kinobranche irgendeine Zukunft verheißen konnte. Wer sagt denn, daß Liebe immer langsam sein muß? Spaß beiseite, ist ja alles richtig, aber im regulären Vorführbetrieb geht’s eben oft nicht so gemächlich zu wie in der Rehaklinik. Es sei denn, zu damals, als ich noch vorführte, hat sich alles so verlangsamt wie in dieser Whiskywerbung, wo alle in Zeitlupe darauf warten, das der Whisky endlich gesoffen werden kann. Glaube ich aber weniger. Nichts daran stört (oder vielmehr störte). Ich zweifele gar nicht daran, daß viele Vorführer alles Notwendige für eine korrekte Magnettonvorführung taten. Man muß aber kein Seher sein, um zu erkennen, daß sich viele Vorführer all das sparten, vor allem, wenn die Zeit drängte. Es war halt ein Format, das technisch heikel war. Das zeigt sich auch hier, weil hier eben jemand schrieb, der Azimuth (Spalt) bei der DP 70 könne gar nicht verstellt werden. Schlimm genug, wenns so wäre. Aber du sagst das genaue Gegenteil: Dürfte vor 30 Jahren der gleiche Wirrwarr gewesen sein. Hat wohl viele ein bisserl überfordert, dieses Format. Das würde mir als Vorteil schon völlig reichen, wenn ich die Wahl zwischen Dolby Digital und DTS hätte. Alles hat seine Grenzen, selbst während einer Berlinale. Es kann nicht sein, das ein Vorführraum für EINE Magnettonkopie komplett auf den Kopf gestellt wird, vor allem, wenn kurz danach ein weiterer regulärer Film gezeigt wird. Auch ich als Vorführer hätte damals nie irgendwelchen Veränderungen zugestimmt, die ich nicht selber absolut begriffen hätte und auch selber wieder in vertretbarer Zeit rückgängig hätte machen können, ohne auf irgendwelche Spezialisten, die einen „besonderen Film“ angebracht hatten, angewiesen zu sein. Sonst kann man sich das Vorführen wirklich sparen und nach Hause gehen, wenn einem so das Heft aus der Hand genommen wird. Als Anhänger einer ältern Vorführtechnik (sage ich mal) solltest du das eigentlich besser verstehen. Du weißt sicher, daß viele alte Vorführer ihren Vorführraum nicht mal bei einem Erdbeben für Fremde geöffnet hätten. Gehörte zur Berufsehre, genauso wie der graue Kittel. So habe ich auch nie einen Blick in die Vorführräumlichkeiten des Berliner Royal Palasts werfen dürfen, obwohl ich monatelang bloß eine Etage tiefer im Kino „Europa Studio“ vorführte. Der Chefvorführer des Royal und der Ufa Berlin, Lembke, behauptete mir gegenüber immer, sein Hund (der war immer dabei) WÜRDE DAS NICHT VERTRAGEN. Hahaha. Natürlich war’s dem Hund egal. Aber so war das. Noch ne Anekdote: Lembke (oder Lemke, weiß nicht mehr) kam mal ohne Ankündigung runter ins „Europa Studio“, um den Kolben zu tauschen. Durfte ich da nämlich nicht selber machen. War Chefarbeit. Er drehte die Sicherungen aus den Gleichrichtern, schraubte das Lampenhaus auf, benetzte einen Finger mit Spucke und PRÜFTE MIT DEM FINGER, OB NOCH RESTSPANNUNG AUF DEN KONTAKTEN ANLAG. Statt Gesichtsschutz aufzusetzen nahm er lieber seine Lesebrille ab, um besser sehen zu können. Alles nicht zur Nachahmung empfohlen, bloß: Der durfte das. Alte Schule. Und wenn diese Leute sich nicht gerne erklären ließen, wie man eine gute Vorführung hinbekommt, dann dürfen das heutige (kompetente) Vorführer auch. Irgendeinen Vorführer, den nicht mehr sämtliche Eigenartigkeiten des Magnettons parat hat, würde ich jedenfalls keineswegs wie du es gesagt hast als "Trottel" bezeichenen. Umlenkrolle
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Tag Moses, da hast du recht, das stimmt für Bandspieler. Man kann in der Tat davon ausgehen, daß die Phase sich dort einige Zeit nicht verändert. Bei Projektoren kommt aber das Geratter hinzu. Wenn man auf einen laufenden Bandspieler die Hand legt, was spürt man? Fast nichts. Wenn man auf eine laufende DP 70 die Hand legt, was spürt man? Vibrationen, und zwar nicht zu knapp. Da hilft auch eine halbe Tonne Gewicht nicht viel. Ein 70mm Akt hat auch ein ganz hübsches Gewicht. Wenn man den mit Schwung in die Achse der Abwickelrolle beförderte, dann bebte schon mal der Projektorkopf. Ja, wenn man die Achse traf…statt erst mal auf dem Weg dahin den Magnetkopf zu touchieren… Das war dann sicher Zucker für die Phase. Dazu kommt, das 4 und 6 Kanalmagnettonköpfe für Kinoprojektoren nicht gerade „state of the art“ (also dem aktuellen technischen Wissen) entsprechen. Das Design der meisten dürfte aus den 50er Jahren stammen, auch wenn sie wesentlich später gebaut wurden. Diese Dinger sind empfindlich und nahmen (und nehmen) vieles krumm. Außerdem werden auch Magnettonköpfe nicht mit der Zeit besser. Wer weiß schon, was ein 30 oder 40 Jahre alter Kopf so alles mitgemacht hat. X mal ein und ausgebaut, von „Einlegern“ gequält, irgendwo gelagert, verschachert, auf Reisen geschickt usw. Die Frage war bei Magnetton im Kino auch, ob es reichte zu sagen: Ich kann davon ausgehen, das sich nichts verändert. Bloß wie lange? Eine Woche? Vier Wochen? Die tägliche Prüfung der Phase bei Magnettonbetrieb brachte und bringt sicherlich nicht jeden Tag andere Ergebnisse. Aber dafür machte (oder sollte man es damals machen), damit es keine Überraschungen gab. Das konnte das Publikum schon erwarten. All das war sehr lästig, weil zeitintensiv. Im Übrigen kam ja hinzu, daß damals Aktweise vorgeführt wurde. Man mußte sich also auf zwei Magnettonköpfe verlassen. Und die mußten eigentlich identisch eingemessen werden. Wie lange konnte man für zwei empfindliche Magnettonköpfe seine Hand ins Feuer halten? Dann doch lieber täglich kontrollieren statt zu sagen: „Chef, gestern klangs doch noch super“! Na ja, alles Schnee von vorgestern. Denista, stimmt: Der Digitalton hat seine Probleme, wir lesen es hier ja jeden Tag. Wenn ich die Wahl hätte zwischen dem Digitalton auf diesen äh, kleinen silbernen Scheiben und zwischen dem Digitalton mit dem Grauschleier zwischen der Perforation, würde ich auch die silbernen Scheiben bevorzugen. Bloß blöd, wenn die kaum noch geliefert werden. Stimmt ja alles, ist alles nicht perfekt, aber das war’s noch nie und wird’s nie werden. Auch die heutigen Autos sind nicht perfekt, aber ich würde eine achtstündige Autobahnfahrt denn doch lieber mit einem langweiligen aktuellen Opel statt mit einem Käfer von 1953 fahren. Umlenkrolle
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Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil! Nee, ich wollte damit nur sagen, das die Feinheiten der Spalteinstellungen von Magnetton im Zeitalter der Digitalformate überflüssig geworden sind und daher von Vorführern auch nicht mehr beherrscht werden müssen. Bei Häusern, in denen alle Jubeljahre mal ne Magnettonkopie abgespielt wird, kann man das allerdings schon verlangen. Geht aber an der Realität vorbei, denn Übung macht den Meister. Daran wirds dann bei den heutigen seltenen Magnettonvorführungen regelmäßig scheitern. Ich selbst habe mal vor langer Zeit nach einen halben Jahr Pause eine Pressevorführung übernommen. Kino war mir bekannt. Vorführung aktweise. Was soll ich sagen, ich habe drei Überblendungen versaut. Hat einfach die Übung gefehlt. Man unterschätzt das schnell. Digitaltonreader können nicht vertaumeln und haben jedenfalls solche Spaltprobleme nicht (es sei denn, man hängt seinen Wintermantel dran). Man justiert die einmal und dann ist für lange Zeit gut. Das nenne ich Fortschritt. Was E VII b schreibt, stimmt natürlich. Diese Entmagnetisierungsorgien, die Lagerung, der Transport: Alles sehr heikel beim Magnetton. Dazu kommt, das die Vorführer damals, wenn man mal Einzelhäuser damals und heute vergleicht, mehr zu tun hatten. Aktweise vorführen, Umrollereien, ewig Kohle oder Becklicht austauschen usw. Klar, das man da öfters auf die korrekte Vorbereitung für Magnettonvorführungen verzichten mußte. War also nicht alles Gold, was glänzte. Umlenkrolle
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Tagchen Denista, nein, in meinem vorherigen Posting nahm ich nicht Bezug auf die Qualitäten des Digitaltons, sondern auf die von Dolby A im Vergleich zum 4 Kanal Magnetton. Dort schneidet der 4 Kanal Magnetton KLANGLICH sicher besser ab, da gibt es nichts dran zu rütteln. Das ändert nichts daran, daß der Digitalton (DTS/Dolby Digital/SDDS) jedem Magnetton auf Kopien überlegen ist. Ein Tonformat besteht bekanntlich aus der Summe seiner Eigenschaften. Der Klang ist dabei zwar die wichtigste, aber auch andere Eigenschaften sind entscheidend. Was hier oft unterschlagen wird ist zum Beispiel die Tatsache, daß die korrekte Vorführung von Magnettonkopien damals viele Vorführer schlicht und einfach überfordert hat. Dementsprechend bescheiden waren oft die Ergebnisse (und sind es noch heute, wenn so etwas mal vorgeführt wird). Das lag nicht an der Technik, sondern an der Umsetzung. Beides gehört aber zusammen. Ein Beispiel: Wenn eine Lichtton-Stereozelle korrekt eingebaut und eingemessen wir, kann man davon ausgehen, das sich daran längere Zeit nichts ändern wird. Dies ist bauartbedingt. Keiner muß jeden Tag vor Dienstbeginn seine Lichttonzellen überprüfen. Ab und an wäre aber schon nett. Bei metallischen Magnettonköpfen, egal, ob im Kino oder im Studio, ist das völlig anders. Die „arbeiten“ ununterbrochen. Schon thermische Veränderungen von wenigen Grad können hier die Spaltlage verändern. Und das tun sie auch. Spaltlage bedeutet, daß ein gleichzeitig aufgenommener Pegel, der auf allen vier (oder sechs) Spuren die vier (oder sechs) Tonköpfe erreicht, auch absolut gleichzeitig wiedergegeben werden muß. Ist das nicht der Fall, ist die Spaltlage verschoben (vertaumelt) und muß nachgeregelt werden. Folge von inkorrekter Spaltlage sind Phasenverschiebungen (Laufzeitunterschiede) der einzelnen Tonspuren untereinander, und das hört man denn auch im Saal. Dünner Ton und Auslöschungen sind die Folge. Ich dürfte einige hundert Stunden im Studio damit zugebracht haben, jeweils vor Mischungen ALLE Magnetton-Perfoläufer auf korrekte Spaltlage zu kontrollieren. Und zwar jeden Tag zu Beginn der Mischung aufs neue. Dazu nimmt man bei den Wiedergabe-Perfoläufern (Aufnahme-Perfoläufer sind eine andere Baustelle) die Pegel des bereits angelieferten und bespielten Perfos, das man dort gerade eingelegt hat. Der Witz ist nun, daß viele der angelieferten Perfos meilenweit entfernt von einer korrekten Spaltlage aufgenommen wurden. Die kamen dann halt aus irgendeinem Maggi-Kochstudio. Das machte aber nichts, weil man dann einfach mittels des Pegels auf dem miesen Band so lange den Spalt verdrehte, bis der Spalt korrekt eingestellt war. Der Perfoläufer war damit FÜR DIESES EINE PERFO korrekt eingestellt. Und sonst für gar nichts. So, und genau diese Arie mußte damals korrekterweise für jeden Magnettonfilm im Kino aufgeführt werden. Natürlich geschah das aber oft nicht, aus Zeitmangel, weil die Pegelbänder nicht mitgeliefert wurden usw. Ein Magnettonkopf muß für eine professionelle Vorführung jeweils genau auf die abzuspielende Filmkopie eingestellt werden. Nicht für jede Vorstellung, aber zu Schichtbeginn. Und immer, wenn Filmwechsel ist. Wenn verschiedenen Magnettonfilme pro Tag gespielt wurden, mußte jedesmal wenigstens der Spalt kontrolliert werden, zumindest, wenn man wußte, daß man ihn für den vorherigen Film verstellt hatte. All das war ein bißchen viel vor manche Vorführer. Zu den alten Magnettonfilmen lagen zu Beginn der Verleihe in der Regel Pegelbänder bei. Damit konnte man die Köpfe einstellen. Das war aber eine schlechte Lösung, denn diese Bänder wurden ganz fix in die Kiste „Startbänder“ geworfen. Jetzt konnte der Nachspieler seine Köpfe nicht mehr einstellen. Feine Sache. Also legte er einfach ein und hoffte, daß es trotzdem gut klang. Wenn das der Fall war, war das aber einfach Zufall. Diese Pegelbänder waren aber noch aus anderem Grund oft ein Witz. Dort waren gelegentlich einfach Referenzpegel aufgespielt, die NICHT DAS GERINGSTE mit den Zuständen auf der Kopie zu tun hatten. Was aber nötig war, war ein Pegelband aus DERSELBEN Charge wie die Kopie, hergestellt auf denselben Maschinen wie die Kopie. Nur dann konnte man damit was bewirken. Nur dann konnte man sagen: Ja, die Pegel auf diesem Pegelband geben die tonalen Verhältnisse auf dieser Filmkopie wieder. Nicht umsonst ist diese ganze Pegelei das A und O der Tontechnik. Ihr seht, der vielgepriesene Magnetton war technisch schwierig zu handhaben und überforderte die Vorführer oft. Das war auch kein Wunder, denn diese ganzen Pegelarien sind zwar mechanisch gut hinzubekommen, aber eigentlich benötigte man dazu tontechnisches Hintergrundwissen, das man in einem Vorführraum nicht selbstverständlich voraussetzen konnte. Und kann. Bekomme ich hier eigentlich Zeilenhonorar? Umlenkrolle
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Tagchen, Nach all den Jahren weiß ich den Titel nicht mehr. Ich hätte ihn aber auch schon zwei Wochen später nicht mehr gewußt, glaube, das geht vielen Vorführen so. Sollte aber bei der Kinemathek leicht herauszubekommen sein. Der damalige Berlinale Betreuer der Cinemascope-Reihe ist Cinerama sicher bekannt. Kleiner Typ, Frisur à la Guildo Horn. Der war bekannt dafür, daß er öfters auf der Trabrennbahn Mariendorf in den Sulky stieg. Habe ihn da auch ein paar mal gesehen, aber er gewann nie… Na schön, zurück zum Thema. Hier wurden Dolby A Kopien mit 4 Kanal Magnetton Kopien verglichen. Das sind Äpfel und Birnen. In der Tat klingen die Magnettonkopien da besser, aber zu welchem Preis? Ich erinnere daran, warum Dolby A entwickelt wurde und warum es sich dann durchgesetzt hat: Weil in den 70ern der Filmindustrie und damit auch den Kinos der Arsch auf Grundeis ging. Die goldenen Zeiten waren unwiederbringlich vorbei. Die Preise für Magnettonkopien haben da nicht gerade für Entlastung gesorgt. Daher wurden nur noch selten welche hergestellt, ansonsten wurden Monokopien ausgeliefert. Während das Publikum längst hochwertige Stereoanlagen zu Hause stehen hatte, wurden sie im Kino in den 70ern in der Regel Mono beschallt. Eine feine Sache, nicht wahr? Trug zweifellos viel zur Attraktivität der Kinos bei, war auch als Arbeitsplatzsicherung von unschätzbarem Wert… Daher war die Durchsetzung von Dolby A ein guter Teil (natürlich nicht alleinige Ursache) des Überlebens der Filmproduktionen. Und damit der Kinos. Man kann nur vorführen, was kommt. Wenn nix kommt, weil die Filmproduktionen pleite gehen oder nur noch sporadisch produzieren oder das Publikum ausbleibt, weil es Mono lachhaft findet, kann nix mehr vorgeführt werden. Dann dürfen die Vorführer nach Hause gehen. Als Dolby A 1976 aufkam, war der Magnetton längst am Erlöschen. Die Filmindustrie wollte ihn schon lange nicht mehr, denn er lohnte nicht. Dolby A war daher nicht geeignet als vollwertiger Ersatz für den fast schon verstorbenen 4 Kanal Magnetton, sondern um endlich von den Monokopien wegzukommen, mit denen die allermeisten Kinos beliefert wurden. Und gegenüber den Monokopien war Dolby A ein wirklicher Fortschritt. Der Meinung war auch das Publikum. Manche hier würden am liebsten den Digitalton verbieten und nur noch Magnetton erlauben. Na schön, was würde dann passieren? Wenn wir heute ausschließlich den vielgepriesenen Magnetton in den Kinos vorführen würden, wieviel Kinos gebe es dann hier noch? 20? 30? Wie viele Vorführer braucht man dafür? Wie viele Filmproduktionen würden sich trauen, Magnettonkopien herzustellen? Wer sollte das bezahlen? Die Magnettonenthusiasten? Der Magnetton, wäre er weitergeführt worden, hätte seinen Teil dazu beigetragen, die meisten heute noch existierenden Filmproduktionen und Kinos aus der Welt zu fegen. Er war unbezahlbar geworden. Man mußte in den 70ern kein Prophet sein, um das vorauszusehen. Das Jammern nach dem Magnetton so lange nach seiner Beerdigung ist also nichts weiter als Selbstbefriedigung. Nichts kommt dabei raus, außer für den, der es praktiziert, gell? Umlenkrolle
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Ach Herrje Cinerama, ich versuche nur auf die wichtigen Fragen zu antworten. Weiß nicht, für wie viele Leser hier es wichtig ist, was ich wann wo vorgeführt habe. Aber damit du dein Archiv wieder mal entstauben kannst: 1939, quatsch, 1993. Filmpalast Berlin. Cinemascope-Reihe der Berlinale. 35mm 4 Kanal-Magnettonkopie aus Polyester (!), ungespielt. Ich wundere mich beim auspacken. Der Kinemathek Mitarbeiter, der die Reihe damals betreute, sagt mir. Ja, nagelneu, aus Kopierwerk in England. Machen die heute noch (1993) für Archive und alle, die es sonst bezahlen können oder wollen. Mehr weiß ich auch nicht. Eine Grundsatzdebatte mit dem Kinemathek Mitarbeiter schien unnötig. Es wird dich wundern, aber ich hätte die Kopie sogar OHNE diese Info vorgeführt, gell? Nein, ich erinnere nicht an den Titel, aber dein Archiv sagt ihn dir bestimmt. Nein, ich erinnere mich nicht an die Farbe der Bobbys. Nein, ich weiß nicht mehr, ob Allongen vorhanden waren. Nein, ich erinnere mich nicht mehr, ob die Akte in Pappe oder Plastikdosen verpackt waren. Nein, ich erinnere mich nicht mehr an das Gesicht des Filmtauschers. Doch, moment mal: Er hatte einen mächtigen Schnurrbart, aber den hatte er zur Tarnung abrasiert und in die Hosentasche gesteckt. Hilft das zur Identifizierung des Titels? Also die Wette lehnst du ab? Bedauerlich. Falls es ums Geld geht: Wir können auch um die Ehre wetten. Alles kein Problem. Ach so, du kennst nur pensionierte Mischtonmeister? Ja, verstehe. Die alten Dampflokomotiven waren doch herrlich, nicht war? Dieselloks und E-Loks taugen nichts, das ist bekannt. Ich darf dann also erneut feststellen, daß sich offenbar kein aktueller Mischtonmeister findet, der sagt: „Ja, ich würde meinen aktuellen Mischton lieber auf Magnettonkopien statt auf Digitaltonkopien unterbringen. Der Magnetton auf 35mm und 70mm Kopien war und ist allen heutigen Digitaltonformaten (DTS/Dolby Digital/SDDS) überlegen.“ Und an die Filmvorführer, die täglich im Kino ihren Mann stehen müssen (Cinerama gehört nicht dazu, wie er selber einräumt) sage ich dementsprechend: Ihr könnt den heutigen Mischtonmeistern vertrauen. Die vertrauen euch auch, denn es bleibt ihnen auch gar nichts anderes übrig. Guts Nächtle, Umlenkrolle
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Hallo Leute, Sewi hat, wie mir scheint, einen guten Vorschlag gemacht. Er erwähnte, daß man hier eine eigene Hauptrubrik für Magnetton (oder ähnlich) einzurichten könne. Von der Masse der Beiträge dazu würde es sicher lohnen, also warum nicht? Das würde die Konzentrationsfähigkeit der User auf die übrigen Hauptthemen zweifellos erhöhen. Ansonsten möchte ich mich enthalten, auf Cineramas Unterstellungen zu antworten. Es schmerzt etwas, mit anzusehen, daß jemand mit zweifellos vorhandenem Spezialwissen sich so verrennt. Das ist schade und eine unnötige Verschwendung von Begabung. Aber so ist es nun mal. Zurück zum Thema: Ich habe behauptet, kein heutiger Mischtonmeister würde freiwillig wieder seinen Mischton auf Magnettonkopien unterbringen wollen. Cinerama behauptet das Gegenteil. Na, das bekommen wir doch ganz einfach heraus. Ich wette daher mit Cinerama um bescheidene 100 Euro, daß er keinen deutschen Mischtonmeister findet, der folgendes wortwörtlich erklärt: „Ja, ich würde meinen aktuellen Mischton lieber auf Magnettonkopien statt auf Digitaltonkopien unterbringen. Der Magnetton auf 35mm und 70mm Kopien war und ist allen heutigen Digitaltonformaten (DTS/Dolby Digital/SDDS) überlegen.“ Bedingungen: 1. Dieser Mischtonmeister ist reguläres und ordentliches Mitglied im VDT (Verband deutscher Tonmeister, sind eh fast alle Mixer drin). 2. Dieser Mischtonmeister hat in den letzten 12 Monaten wenigstens zwei namentlich zu nennende Kino O-Ton oder Kino Synchronmischungen hauptverantwortlich gemischt. Eine O-Ton und eine Synchronmischung gelten natürlich auch. Ebenso zwei Kino O-Ton oder zwei Kino-Synchronmischungen. 3. Natürlich muß dieser Mischtonmeister namentlich genannt werden und für Rückfragen (telefonisch oder per E-Mail) zur Verfügung stehen. Cinerama kennt doch so viele, da dürfte es für ihn ein Leichtes sein, so jemanden aufzutreiben, gell? Ihr seht, diese Bedingungen dienen alleine dazu, daß wirklich kompetente und qualifizierte Kino-Mischtonmeister in Frage kommen und nicht irgendeiner, der bereits 1954 in Rente geschickt wurde. Ich muß natürlich wissen, ob die Wette angenommen wird. Beitrag hier im Forum irgendwann die nächsten Tage genügt dafür. Falls ich die Wette gewinne, erlaube ich mir, die 100 Euro dem Forum zu stiften. Cinerama kann sie dann direkt dorthin überweisen. Anfang der Wette: Heute, 14. Februar. 2005 Ende der Wette: 28. Februar 2005 (alles muß mal enden) Umlenkrolle