albertk
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Hallo, Stefan2, der Begriff "Adenauerfernsehen" passt nicht so ganz, du meintest wohl Fernsehen während der Adenauer-Ära (1949-1963). Häufig wird aber der Begriff anders benutzt. Adenauer hatte 1957-1961 eine absolute Mehrheit, die dezentralen Funkanstalten waren ihm zu kritisch und er wollte in den 60er Jahren ein staatlich beeinflusstes bundesweites 2. Programm. Als Unterhaltungschef war Helmut Schreiber (=Magier Kalanag) vorgesehen. Das Bundesverfassungsgericht hat dem aber einen Riegel vorgeschoben.
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Man kann anhand der FSK-Zulassungen herauskriegen, wann der Film in der Nachkriegszeit anlief. Die FSK-Zulassung war laut filmportal.de 1951. Da spielte das Fernsehen in Deutschland noch keine Rolle, denn das 1. Programm startete erst 1952. La Janas Tanzszenen wirken heute banal. Aber der nackte Bauch und die kaum verhüllten Brüste wurden damals als erotisch und skandalös empfunden. Das hat mir auch einmal ein Mann, der den Film als Jugendlicher sah, erzählt. Und vor der Kirche hing ein Schaukasten, wo besonders schlimme Filme verdammt wurden - in die gingen sie dann prompt! Da kann ich mir gut vorstellen, dass die eine oder andere Szene fehlt oder gekürzt ist. Die FSK-Zensur der Nachkriegszeit war ausgesprochen prüde und konservativ. Außerdem gab es damals allerhand machtvolle erzkonservative Sittenrichter. Liest man Kritiken aus dieser Zeit scheint vor allem der US-amerikanische Film, aber der Film überhaupt als Bedrohung der Sitten empfunden worden sein. Der Einfluss der Filme wurde häufig als bedrohlicher geschildert, als der vorangegangene Krieg und die NS-Diktatur. Das führte auch öfter zu verstümmelten Filmfassungen. Man denke nur an die Eliminierung der Nazis in CASBLANCA und NOTORIOUS. Schau dir mal DIE SÜNDERIN an: Da sieht man die nackte Knef nur kurz von weitem im Hintergrund auf einer Hollywoodschaukel. Gegen diesen Film predigten Pfarrer auf der Kanzel, da marschierten katholische Jugendverbände auf, Kinoschaukästen wurden eingeschmissen und Kinobetreiber drangsaliert. Das Kesseltreiben ging Monate. Oder das Plakat von die DRITTE VON RECHTS, wo gerade mal ein gemaltes Bein einer Tänzerin zu sehen war, auch da geiferte Presse und Kirche dagegen.
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Der Film lief in der Nachkriegszeit laut Katholischem Filmdienst mit einer Länge von 83 Minuten. Die damalige Kurzkritik aus dem Handbuch der Katholischen Filmkritik: "Revuequerschnittfilm. Eine Nachwuchsschauspielerin erlebt die Welt des Filmateliers. Erotische Auswüchse." Gemeint sind wahrscheinlich damit die Tänze der sehr leichtbekleideten (wenn auch eher androgynen) La Jana. Daher auch damals die FSK-Freigabe erst ab 12 und die Einschränkung "Nicht feiertagsfrei". Vielleicht wurde an La Janas Tanzszenen herumgeschnitten? (Einmal auf Leinwand gesehen. Ein NS-Revuefilm mit vergleichsweise gewissem Schwung, aber auch einer Ballettszene mit Kinderwägen zur Steigerung der Geburtenrate.)
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Vergleiche mal die Länge des Films mit den Angaben in Filmportal.de. Dort ist eine ursprüngliche Länge von 2735m=100 Minuten angegeben, das macht bei 25 B/S 96. Allerdings gibt es auch eine kürzere Nachkriegs-Fassung des Films, die laut FSK-Prüfung nur rund 83 Minuten betrug. Natürlich ist anzunehmen, wenn immer wieder Bilder fehlen, dass es sich um den Scan einer schadhaften Kopie handeln könnte.
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Ich möchte mich hier korrigieren. Ein Bekannter erzählte mir, dass in Berlin doch mehr als die 3 genannten Farbdruckkopien gelaufen seien. Das sei durch den gedruckten Berlinale-Katalog ersichtlich, aber nicht durch die Online-Version!
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BELLISSIMA von Visconti.
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Danke an meine 4 Vor-Schreiber! Ich stimme euch zu! Ein Kopierwerks-Erfahrener, der mit Technicolor-Farbdruckkopien gearbeitet hat, dürfte wohl kaum unter uns weilen. Vielleicht gibt es ja noch Uralt-Senioren aus London oder Rom, wo europäische Technicolor-Labore waren? Aber heutige Kopierwerkserfahrung: Da werden häufig Äpfel mit Birnen, oder besser: Einzeller mit Elefanten verglichen. Wie komplex, aber auch wie ausgefeilt Technicolor (Nr. 4) im Gegensatz zu anderen Farbverfahren war, konnte man schon vor Jahrzehnten im Selznick-Buch "David O'Selznick's Hollywood" nachlesen, sogar auf Deutsch. Speziell im Kapitel zu GONE WITH THE WIND. Häufig mussten Szenen nachgedreht werden wegen falscher Farbtöne. Damals galt nicht "Man kriegt das, was man sieht" sondern es wurden zahllose Testaufnahmen, auch von Schauspielern, mit diversen Schminkversuchen, vorgedreht. Das hat alles mit späterer Kopierwerkstechnik nichts zu tun. Bei Disney, der ab 1932 Technicolor einsetzte (FLOWERS AND TREES), ging man so vor, da mussten andere Farbtöne genommen werden, um die richtigen zu bekommen. Das ließ sich systematisch mit Farbtafeln lösen. Auch der Entwicklungsprozess, die Farbabstimmungen, die Matrizen: das hat wohl alles sehr wenig mit späteren Farbverfahren zu tun. Nach Berlin konnte ich aus aus finanziellen und gesundheitlichen Problemen nicht reisen. Gerne hätte ich mehr erfahren über die Diskussions-Veranstaltungen und die in Berlin zu sehenden Farbruckkopien. Leider waren das wohl nur drei: LA CUCARACHA, THE RIVER und AFRICAN QUEEN. Zuletzterem konnte man eigentlich nur etwas über die eigenartige Kopie lesen. War das überhaupt eine Farbdruckkopie? Es gab auch Veranstaltungen mit Filmauschnitten, schade, dass man darüber nichts erfährt! Für Laien entsteht der Eindruck, man hätte in Berlin lauter Technicolor-Filme gesehen. Das ist, als würde man eine 70mm-Reihe mit 35mm, 16mm, DCPs und Bluerays machen. Wenn schon Filmreihen zu Filmtechnik gemacht werden, muss auch im Programm detailliert erkennbar sein, was da überhaupt läuft. (Diese Mühe machen sich leider auch nur wenige Kinos.) In den 90er Jahren sah ich Restaurierungen von Technicolorfilmen, gesponsort durch Piper-Heidsieck. Das meiste lief verdienstvollerweise im Schloss Wiesbaden-Biebrich, einiges auch später im Frankfurter Filmmuseum. Was ich damals sah, waren zwar 35mm-Kopien, hatte aber mit Technicolor-Farbdruck nichts zu tun. Das erfuhr ich leider erst später, als ich lernte, wie Technicolor wirklich aussieht. Bei der Pieper-Heidsieck-Collection waren das nur auf anderes, vermutlich Eastman-Material gezogene Kopien, schwarz war nicht schwarz, häufig gab es rotstichige Gesichter, häufig gab es Farbsäume. Technicolor-Farbdruckkopien lernte ich erst sehr viel später kennen. Es ist vergleichbar mit 70mm: Viele Filmstudenten und Filmfans heutzutage haben das nicht einmal gesehen, geschweige denn eine richtige Technicolor-Farbdruckkopie.
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Atlantis Mannheim trixst beim Mindestlohn
albertk antwortete auf Cinetel's Thema in Allgemeines Board
Die Praktika bei der Berlinale scheinen dem Sinn eines Praktikums zuwiderlaufen. Das ist kein Hineinschnuppern in einen fremden Betrieb, sondern richtiggehende Arbeit. Zitat: "Das Praktikum dient in erster Linie dem Erwerb berufl icher Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen. Das Lernen steht im Vordergrund und darf nicht von der jeweiligen Arbeitsleistungder Praktikantin/des Praktikanten überlagert werden. Wenn die Arbeitsleistung gegenüber dem Erwerb berufl icher Erkenntnisse überwiegt, hat die Praktikantin/der Praktikant Anspruch auf vollen Lohn.(§138 II BGB). (...) Das Praktikum ersetzt keinen regulären Arbeitsplatz. Ein Praktikum grenzt sich von einem regulären Arbeitsverhältnis dadurch ab, dass die Praktikantin/der Praktikant nicht in die tägliche Verrichtung der Arbeit fest eingeplant ist, sondern zusätzlich im Betrieb mitläuft. Nachzulesen in der Broschüre "Rechte und Pflichten im Praktikum" herausgegeben von der DGB Jugend. Hier auch online: http://www.dgb-jugend.de/neue_downloads/data/broschuere_rechte_und_pflichten_5._auflage.pdf -
Ich beneide die Berliner um diese Reihe. Dennoch: Eine Technicolor-Reihe, wo bei den meisten Filmen nicht mal erkennbar ist, in welcher Form sie laufen? Nur bei ganz wenigen steht das wichtige "Dye Transfer Print" dabei. Am besten zeigt man verregnete Eastmankopien und erläutert den Leuten dann anhand einer DVD, dass das heute natürlich alles viel besser geht... Legidlich bei AFRICAN QUEEN hat man den Vergleich von 4k und wahrem Technicolor. Das wäre ein interessanter Vergleich, dem ich gern beigewohnt hätte. Wobei die Farbdruckkopie eindeutig besser aussehen dürfte. Nebenbei: Es ist schon peinlich, mit was manche Leute werben. Hoffentlich sieht SINGIN' IN THE RAIN besser aus als das Foto. Die Szene hat zahllose verschiedene (!) Rottöne, und auch das Grün von Cyd Charisse sieht anders, nämlich heller aus. Das ist ein Farbenrausch - und dann wirbt man mit so einem farblich verflachten Bild. Ich würde die Druck-Kopien von @filmantiques gern mal sehen.
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"Träume in Technicolor" ... 4. Widescreen-Festival Schauburg-Cinerama, Karlsruhe
albertk antwortete auf preston sturges's Thema in Nostalgie
Wie spruchreif ist denn dieses Projekt? Zumindest hier in Frankfurt gibt es schon einige Interessierte. -
Weitgehend in 65mm gedreht, leider nie gesehen. Von J. Lee Thompson gabs in Frankfurt mal eine kleine Reihe, alles sehr (mit)reißend und handwerklich sehr solide, z.B: THE GUNS OF NAVARONE. MACKENNA'S GOLD war nicht darunter. Merkwürdig, trotz Riesen-Starbesetzung und erfolgreicher Musik, starke Kürzungen - und jetzt keine Weiterverwertung?
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"Geld sofort" - Heinz Erhardt Film entdeckt
albertk antwortete auf Silas Leachman's Thema in Nostalgie
Schade, kein besonderer Wurf. Selbst noch in seinen schlechtesten Filmen hatte Heinz Erhardt die Chance für seine genial blödelnden Wortspiele. In diesem Fernsehfilm leider nicht! Vermutlich ist das eine Produktion für das geplante Adenauer-Fernsehen. Der wollte damals ein politisch gefügiges 2. Programm installieren und scheiterte mit diesem Vorhaben. -
Bei Kubrick gab es auch in den letzten Jahren diverse Filmreihen, u.a. auch zur Zeit der großen Wechselausstellung. Da kann sich jetzt keiner darauf herausreden, dass es von den Filmen keine zeigbaren Kopien gäbe. Insofern Unfug, sanktioniert durch die Sippschaft. SPARTACUS und 2001 digital auf 2k, dafür aber auch noch auf mittelgroßer Leinwand in einem früheren Stummfilmkino. Oder läuft das ganze Festival in den Schuhschachteln?
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Formatangaben fehlen meistens, aber nach Eigeninformation bei Vermietungen stellt sich heraus, dass sie gar nicht 4k haben: http://www.babylonberlin.de/vermietungen.htm 4k aufrüstbar, heißt eben 2k und nicht 4k. Kurz: Baby-Lohn-ische Sprachverwirrung!
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Noch ein Nachtrag. Ein Artikel aus der "Zeit" vom 9.2.1979, weiter unten auf der Seite "Mendesohn auf japanisch": http://www.zeit.de/1979/07/zeitmosaik/komplettansicht
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Danke für die Links zu der neuesten Radiofolge! Astor Kurfürstendamm Ecke Fasanenstraße besuchte ich nur 1x und nie wieder. Das war 1979 bei Woody Allens "Manhattan". Damals ein schummriger, trister, heruntergewirtschafteter Saal mit engen Reihen. Mehr grau als blau. Kein Filmpalast, sondern ein mittelgroßes Kino (>500 Plätze). Trotzdem war es so voll, dass ich entgegen meiner Gewohnheit in der 1. Reihe saß. Kurzum: Rasiersitz ohne Kino-Genuss. Und Panavision sah auf dieser Leinwand auch nicht besonders groß aus. Besonders erschreckend, dass gerade dort die Retrospektiven der Berlinale liefen. Im Kinokompendium tauchen Fotos auf, die darauf schließen lassen, dass in späteren Jahren der Saal etwas verschönert wurde. Ich kann mich weder an die gelbe Wandfarbe noch an die runde beleuchete Deckenkuppel erinnern. http://www.kinokompe...kino_berlin.htm Trotzdem interessant zu hören, wie dort Kinogeschichte geschrieben wurde! Im gleichen Jahr sah ich auch die Trümmer des Universum/Capitol-Gebäudes. Da standen nur noch Elemente der Front. Das dokumentiert übrigens auch dieses Foto auf der Webseite der Schaubühne: https://www.schaubue...buehne_1979.jpg Im Internet und in der Architektur-Fachliteratur findet man zahllose Fotos zu Mendelsohns Bau, die ich hier nicht posten will. Der skandalöse Totalabriss ging damals auch durch die Feuilletons. Absurderweise behaupten sie auf der gleichen Webseite, das Gebäude hätte seit 1979 einen Denkmalschutz... Umso umstrittenener war der teure Neubau dieses Mehrzwecksaals, der sich nur noch mit einer nachgebauten Hülle des früheren Baus schmückt. Als Beispiel nur ein Artikel des Spiegel vom 31.8.1981 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14341637.html "Hair" war als Musical übrigens seinerzeit (~1968) ziemlich umstritten und wurde als skandalös empfunden. Rockmusik, Antivietnamprotest, Langhaarige und Nackte auf der Bühne! Das war zum Zeitpunkt von Milos Formans Film schon vorbei.
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Die flotte Schreibe dieses Journalisten liegt auch an mehreren Stellen schief. So schreibt er beispielsweise von einem "hörsaalartig abfallenden Kinosaal". Der Boden des Parketts der "Kaskade" war nur wenig schräg. "Hörsaalartig abfallend" führt vollends in die Irre. Quelle: eigene Erinnerung und Architekturzeichnungen des Architekten. Vor einigen Tagen gab es sogar einen Hessenschau-Beitrag. Tenor: Ein Biomarkt mit schickem Interieur, also dreiste Schleichwerbung. Peinlicherweise ließ einer der Bauarbeiter einen Plastikdeckel unter der Glasdecke. Mein Fazit: Denkmalschutz umgangen, Kino zerstört! Es geht natürlich noch krasser: In Schottland sah ich mal eine umgenutzte Kirche. Religiöse Symbole fehlten, aber der Bau war eindeutig erkennbar. In den Seitenaltären waren Stände mit Wühltischen. Inhalt: Second-Hand-Klamotten und Billig-Schmuck. Wo früher der Altar war, gabs "Fish and Chips". Auf einer großen Platte wurde das Fleisch von "Hamburgern" erhitzt. Als wolle er das ganze noch toppen, goß der Verkäufer das Frittenfett über die Hamburger!
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Hallo, @fresi, das Bild, dass du am 22.5.2011 hier gepostet hast, könnte der Turmpalast in Frankfurt/Main gewesen sein. Es gibt allerhand optisch übereinstimmende Faktoren: - vor allem die Deckengestaltung - die seitlichen Ausgänge zu den Wandelgängen, - Kinobreite, - auch die merkwürdigen Gänge auf Ranghöhe. Dort war früher ein schmaler Seitenrang. So auch im Gebäude der Vorkriegszeit, das ursprünglich ein Operettentheater war. Anfang der Achtziger sah es aber nicht mehr so hell und blendend aus, da sparte man bereits mit der Beleuchtung. Heute ist dort ein Neubau, vor einigen Wochen eröffnet: Nobelsupermarkt und Fitnesscenter und äußerlich der übliche Beton-Skelettbau im öden Stil der öden Zehner Jahre des 21 Jahrhunderts.
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Diese Bilder lassen einen erschrecken. Dieser Supermarkt ist Zeichen einer architektonischen Zerstörung. Ebenso brutal wie sinnfrei. Kinobesucher gingen einst aus Lust am Kino dorthin. Auch aus Lust an einem interessant gestalteten Kinosaal. Und natürlich wegen der farbig beleuchteten Wasserpiele. Aber nicht um eine nackte Düsen-Apparatur zu sehen! Supermarkt bleibt Supermarkt, auch wenn Bio davorsteht. Vieles davon ist so ökologisch wie eine Currywurst. Aber dieser Supermarkt ist eine Zumutung. Selbst den Rang musste man zerstören. Deutlicher kann eine Barbarei nicht sein. Daran erkennt man die Barbarei: dass sie nicht nur besonders dumm daherkommt, sondern auch noch rechthaberisch triumphieren will. Nach Kassel lockt mich das nicht mehr.
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In Berlin hätte ich mir den Film vielleicht in 70mm angesehen. Nun habe ich aber dazu weder Zeit noch Geld. Welche Kinos in Frankfurt am Main können eigentlich "Interstellar" in 4k zeigen? Oder muss ich da womöglich nach Offenbach (da werben sie mit 4k)?
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Ich kam erst jetzt dazu, mir diese Hörfunkreihe anzuhören. Hochinteressant, kenntnisreich und unterhaltsam! Der Ku'damm war einst die Kinostraße Berlins, auch noch in den 1980er Jahren, als ich einige davon von innen sah. Jetzt fehlen noch allerhand mittelgroße Kinos, Kunstkinos, Nachspielkinos etc. Mendelsohns Universum/Capitol wäre vermutlich eine eigene Sendung wert; einerseits der damals hochmoderne Bau mit speziellem Konzep, andererseits als Breitwandkino. Ich bin gespannt.
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Eine Gruppe junger kinobegeisterter Studenten ist das "Filmkollektiv Frankfurt". Die gehen nicht nur fleißig ins Kino, sondern veranstalten ausgefallene Filmreihen! Vom 7. bis 9. November 2014 zeigen sie seltene und wiederentdeckte Genrefilme in 35mm unter dem Titel: 1. Auswärtiger Sondergipfel des Hofbauer-Kommandos Es laufen am Freitag den 7. November im "Filmforum Höchst" Unersättliche Triebe Frankfurt Kaiserstraße Vorspiel zur Ekstase Tausend Takte Übermut (BRD und ein stählerner Überraschungsfilm Samstag den 8. November im "Filmforum Höchst" Herbstromanze Nordische Nächte - verschwiegene Parties Sünde mit Rabatt Sonntag den 9. November in der "Pupille" (Festsaal im Studierendenhaus/Campus Bockenheim, Mertonstraße) Der Perser und die Schwedin Tanja - die Nachte von der Teufelsinsel Und noch nicht 16 Baron Pornos nächtliche Freuden Schwedischer Sommerwind Expectations - Hemmungslose Verführerin http://www.filmkollektiv-frankfurt.de/veranstaltungen/hksondergipfel Für Geschmack und Niveau übernehme ich keinerlei Haftung! Wie schrieb einst der katholische Filmdienst in den 50ern: "Das sind alles Peinlichkeiten, bei denen man beinahe geniert zusieht."
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De Facto erfährt man hier fast nichts über neue 70mm-Veranstaltungen. Z.B. lief NAPOLEON in Amsterdam, aber hier fiel kein Wort darüber. Die Beispiele ließen sich endlos fortsetzen. Dafür ist mir meine Zeit zu schade. Wie sagt der Österreicher: Gor net ignorieren!
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Die Deutschen taten sich nach dem Krieg schwer mit Musicals. 1965 erschien das erste deutschsprachige Standard-Buch von Siegfried Schmidt-Joos zum Thema. Bis dahin war nur wenig auf deutschen Bühnen gelaufen, abgesehen von Klassikern wie MY FAIR LADY. Im Kino dagegen liefen oft Musicals, viele auch erfolgreich. Aber unter welchen Bearbeitungen! In den 50ern deutschte man vieles ein, da gibt es Fred Astaire mit der Stimme von Rudi Schuricke (TOP HAT), oder SINGIN' IN THE RAIN mit Erik Ode statt Gene Kelly. Auch SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS habe ich mit Operetten-Soubretten und Knödelstimmen in Erinnerung, die der Schmissigkeit der amerikanischen Songs zuwiderlaufen. (Diese Fassung lief glücklicherweise letztes Jahr nicht in der Schauburg). Manchmal übersetzten Kabarettisten mit Wortwitz, so Günter Neumann bei KISS ME, KATE. Oder hocherfahrene Schlagertexter wie Robert Gilbert der außer MY FAIR LADY rund 20 Musicals übersetzt hat. Manchmal waren es aber auch Schnelltexter, die weder Gehalt noch Qualität der Vorlage gerecht wurden. Grundsätzlich alles wurde bei Disney-Animationsfilmen synchronisiert, wegen des Kinderpublikums. Allerdings erhielten manche Trickfilme im Laufe der Jahre mehrere Synchronfassungen. Auch die Untertitelung mancher Musicals war eigenartig: Es gab sogar gereimte Untertitel! Leider gibt es auch Musicals, wo man in der deutschen Fassung zahllose Lieder strich (THE KING AND I, CAN-CAN). Songtexte von Oscar Hammerstein II hätte man vielleicht noch leicht übersetzen können, aber an Cole Porter traute sich kaum einer heran. (Eine einigermaßen gelungene Ausnahme bildet vielleicht der Drehbuchautor und Kabarettist Mischa Mleinek, der Ende der 60er für Hildegard Knef eine ganze LP mit Liedtexten von Porter übersetzte.) Diese gekürzten Fassungen liefen auch noch in den 70er Jahren im Fernsehen in der ZDF-Musical-Reihe "Des Broadways Liebstes Kind". Da fragte ich mich manchmal, wo denn da die Lieder blieben? Das war leider übliche Spielpraxis, sogar bei noblen 70mm-Kopien.
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Die genannten Zeitkinos am Alexanderplatz und am Bahnhof Friedrichstraße bestanden nur von 1952-1961. Angeblich sind beide Gebäude erhalten, die Kinos zerstört. Dazu müsste man Berliner Archive aufsuchen. Quelle: Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895-1995. Vgl. auch die Webseite http://www.allekinos.com/berlin.htm Allerdings kommt man Bildersuche auch weiter. Hier ist ein Bild von einer Leuchtreklame unter dem Bahnhof Friedrichstraße, im Hintergrund ist der Admiralspalast/Metropoltheater zu sehen: http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fupload.wikimedia.org%2Fwikipedia%2Fcommons%2F6%2F61%2FBundesarchiv_Bild_183-76979-0004%2C_Berlin%2C_DEFA-Zeitkino%2C_Leuchtreklame.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fcommons.wikimedia.org%2Fwiki%2FFile%3ABundesarchiv_Bild_183-76979-0004%2C_Berlin%2C_DEFA-Zeitkino%2C_Leuchtreklame.jpg&h=800&w=613&tbnid=DwUwaYXSA_m4RM%3A&zoom=1&docid=tbv0dAT6shb2IM&ei=D1cJVP79AsrPaLO0gtAG&tbm=isch&client=firefox-a&iact=rc&uact=3&dur=912&page=1&start=0&ndsp=18&ved=0CCIQrQMwAA Und hier ist ein Foto vom Eingang des Kinos am Alex http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.uwe-friedrich.com%2FKino_sw%2Fimage%2Fzeitkino_21.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.uwe-friedrich.com%2FKino_sw%2Fsource%2F33.html&h=376&w=600&tbnid=x1obgORQrg2XhM%3A&zoom=1&docid=MeF9C6w1gphjRM&ei=D1cJVP79AsrPaLO0gtAG&tbm=isch&client=firefox-a&iact=rc&uact=3&dur=655&page=1&start=0&ndsp=18&ved=0CCgQrQMwAg