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albertk

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Alle erstellten Inhalte von albertk

  1. Die Architekten des MGM-Theaters hießen Max Meid und Helmut Romeick. Ich telefonierte mit Herrn Meid. Wenn mir jemand erklärt, wie ich die Bilder hier hereinstellen kann, werd ich's machen.
  2. heute mittag fuhr ich spontan zum royal & machte schnell ein paar fotos - von denen ich jetzt nicht weiß, wie ich sie hier reinkriege. mein eindruck: der abriß ist kaum aufzuhalten. die typische 50er-leuchtreklamen-front ist zerstört. im hof und vor der früheren leinwand stehen bagger. die gewölbte rückwand (leinwand) ist zerstört. licht dringt in den zuschauerraum. die glastüren sind bis auf die rechten zerstört. die mittige kasse ist demoliert und die glasdecke des foyers ebenfalls. die gläsernen seitenwände des foyers, die rechten seitentüren mit dem mgm-logo und die typischen rautenförmigen 50er-jahre-treppengeländer wären eigentlich was fürs museum. allein bei der zentralen lage dieses gebäudes hätte man aus diesen 3 oberen stockwerken an büroetagen soviel an miete herausholen können, daß man unten gratis 70mm hätte zeigen können! als ich mich als jugendlicher in den 70er jahren für kinobauten zu interessieren anfing, sah ich allerhand bildbände über architekturgeschichte durch. als ich mir dann die bauten in natura ansehen wollte, stellte sich im laufe der jahre heraus, daß man das meiste davon zerstört hatte. das galt sogar für architekten wie mendelssohn, poelzig - oder ein beispiel der 50er paul bode. in großbritannien ist der kahlschlag noch krasser, da gibt es aber immerhin gesellschaften, die sich um historische kinobauten und alte theater kümmern. ich möchte eigentlich keine architekturführer von großstädten mehr sehen, in denen auf wichtige kinobauten verwiesen wird, die fast oder völlig zerstört sind. noch absurder fand ich einen rückbau: 1979 sah ich vom universum am lehniner platz in berlin nur noch ein paar mäuerchen. das war lange zeit ein musterbeispiel an moderner kinoarchitektur der 20er jahre. ein bauzaun verbarg den skandal, der damals bundesweit duch die presse ging. daraus wurde dann die heutige schaubühne, ein völliger neubau! zu mr. cinerama: als ich mir unbekannte berliner politiker wegen royal-palast und zoo-palast anschrieb, bekam ich wenigstens von einigen eine antwort. in der multikulturellen mainmetropole antwortete kein einziger. im übrigen schrieb ich auch den architekturkritiker dieter bartetzko bei der faz. er fand das dahindümpeln des ROYAL als skandal und wollte auch mal darüber schreiben. dazu ist es wohl leider zu spät.
  3. scheinbar werden hier fakten durch bagger geschaffen. in faz und fr war in den letzten tagen von einem abriß nichts zu lesen. als das royal 2003 schloß schrieb ich allerhand briefe und mails. zumindest dachte ich, daß ein denkmalschutz für dieses typische 50er-jahre gebäude möglich wäre. besonderer dank an die frankfurter kulturpolitiker der damaligen 4er-koaltion, die bürgermeisterin und den kulturdezernenten - die mir alle nicht antworteten. namen nenne ich hier bewußt nicht. solche leute sind so gesichslos wie die stadt, deren tafelsilber sie systematisch verscherbeln. das royal hat viele sargnägel. von kinoketten und deren profilloser programmpolitik will ich hier gar nicht reden. auch nicht von aktiver publikumsbeschimpfung bei der abschlußveranstaltung. immerhin antwortete mir der architekt MAX ROMEICK telefonisch. einen denkmalschutz hielt er für aussichtslos, wußte aber auch wenig über den zustand seines kinos. interessant zu erfahren war, wie stark damals die MGM die bauliche ausführung des kinos bestimmte, bzw. dem architekten kaum freie hand ließ. ein architekt aus amerika war ebenfalls involviert. herrn ROMEICKS kinos sind in frankfurt zu gesichtslosen supermärkten geworden, eins steht in der eschersheimer landstraße, eines am schweizer platz. denkmalschutz hat er nur für sein typisches 50er-jahre parkhaus gekriegt, (ein bau mit klinkern, fenster und ladenzeilen im parterre) und zwei privathäuser. das denkmalamt schrieb mir übrigens monate später. durch den umbau in den 60er jahren sei das royal kein typischer 50er-jahre-bau mehr. wo leben solche leute denn? kein kino hat noch die bestuhlung von 1957 bzw. dieselbe wandbespannung? mit solchen argumenten könnte man natürlich jedes ältere theater, historische arenen inklusive abreißen. auch das goethehaus und jedes kaufhaus hier auf der zeil müßte dann abgerissen werden. einige beispiele für den mangelnden denkmalschutz in frankfurt: - abriß der historischen judengasse wegen eines kundenzentrums der stadtwerke, das inzwischen längst umgezogen ist - abriß bzw. zerstörung der 50er jahre kinos METRO IM SCHWAN, OLYMPIA und ZEIL-KINO - abriß des stadtbad mitte (50er) - abriß des frankfurter-rundschau-hauses (50er bauhaus-stil)
  4. ich finde es immer wieder gut, wenn auch älteren filme den weg auf die leinwand finden. manche kommen auch dort erst richtig zur geltung! filmportal.de gibt übrigens auch 1:1,33 (!) an, aber auf keinen fall ist der film in 1:1,85 höchstens 1:1,66. heißt das, ihr spielt grundsätzlich filme nur in scope oder 1:1,85? neben dem normalformat 1,37 waren zahllose europäische filme seit den 50er jahren in 1:1,66. gerade eine vorführung älterer filme mit falschem format finde ich eine zumutung. ich sah mal den AMERIKANER IN PARIS mit gene kelly in einer matinee in 1:1,85 - ein musical mit tänzern ohne füße. da bin ich grundsätzlich nicht mehr hingegangen, wenn die alte filme zeigten. das kino hat mittlerweile geschlossen.
  5. mr. "cinerama", ein kinohandbuch aus den 60er jahren, vermutlich um/vor 1965 gab an, daß das grindel eine "cinemiracle-anlage" hätte, die damalige leinwandbreite wurde mit 9x20m angegeben. das ist aber eher ein seitenverhältnis für todd-ao. andererseits legt die architektur des kinos den verdacht nahe, daß alle projektoren in einem bildwerferraum nebeneinander untergebracht waren. du siehst es ja auch auf den fotos, er ist sehr breit und liegt quer über den letzten hochparkett-reihen. allerdings - je geringer die durchbiegung der leinwand, desto näher können die projektoren bei cinerama nebeneinander untergebracht werden. bei cinemiracle ist das sowieso der fall. die bilder geben einen guten eindruck des saals, aber an die wenig attraktive gelbe (!) decke mit den eigenartigen runden lüftungsklappen (?) konnte ich mich nicht erinnern. mr. "preston sturges", von wann sind diese bilder? das bauprinzip ist übrigens vergleichbar mit dem berliner royal-palast, die leinwand entspricht fast der vollen breite des saals, auch die decke steigt zur leinwand hin an. und die wand hinter der leinwand ist stark durchgewölbt (90-120 grad) - wahrscheinlich von vornherein so geplant. umso irritierender war dann mein erlebnis, dort mitte der 80er DR. SCHIWAGO auf einer eher flachen leinwand zu erleben. daß trotz cinemiracle natürlich mit cinerama geworben wurde, liegt wohl daran, daß es in cinemiracle nur einen einzigen film gibt. außerdem wurde cinemiracle - nach amerikanischen quellen - von cinerama aufgekauft. es gab in deutschland noch mehr kinos mit diesem system, u.a. eins in münchen, karlsruhe und natürlich im berliner sportpalast. natürlich liefen in diesen kinos cinerama- und 70mm-filme.
  6. hier gibt es übrigens noch einige fotos und angaben zum grindel-filmtheater: http://www.filmmuseum-hamburg.de/index....&ds_id=193 leider fehlen saalfotos.
  7. ich hab die petition natürlich unterschrieben. das große grindel-kino ist ein typischer kinobau der späten 50er. ein typisches - leicht ansteigendes - parkett-theater. sehr breit - nämlich für cinerama/cinemiracle und 70mm geplant. ein breiter projektionsraum lief quer über die letzten sitzreihen. dieser kinobau ist - wenn auch durch umbauten beeinträchtigt - eine historische rarität. anfang der 70er jahre fiel es mir in hamburger kinoannoncen auf. da nannte es sich "CINERAMA GRINDEL" und zeigte noch regelmäßig 70mm-kopien. das kino hatte übrigens keine cinerama- sondern eine cinemiracle-anlage. das erklärt auch den breiten bildwerferraum für die - mindestens drei - projektoren. die große gewölbte leinwand konnte man auch äußerlich schon an der runden wand von außen erkennen. ich war allerdings nur einmal mitte der 80er dort und sah DR. SCHIWAGO. da wirkte die leinwand aber nicht sehr stark durchgebogen, eher so wie man das bei scope-leinwänden hatte. oder war sie variabel? und dann sah ich es vor einigen jahren in einer nachmittagsvorstellung FINDET NEMO. das foyer und die neuen säle sprachen mich nicht an. aber im großen alten grindel-kino war die bestuhlung vorteilhaft erneuert. fremdsprachenkino läuft hier in frankfurt übrigens seit jahren gut. hamburg ist eine der deutschen großstädte deren innenstadt völlig vom kinosterben betroffen ist. es gibt dort nur noch 3 ältere kinos: streit's, metropolis und passage. ich war in den 70er jahren öfter bei verwandten dort zu besuch und staunte über die zahllosen alten kinobauten - oft mit 1000 plätzen. der kahlschlag ist ungeheuer und nicht wieder gutzumachen. es gibt heute kaum noch spuren von diesen vielen kinos. man hat einfach jede menge öder neuer geschäfte dorthingebaut. es gibt nichts öderes als aus einem bahnhof zu kommen und in fußgängerzonen nichts als klamottenläden zu finden. umsomehr ist zu wünschen, daß ein kino wie das grindel erhalten wird. während überall von alten kultfilmen die rede ist, verrrotten die eigentlichen spielstätten für solche filme. alte filme gehören nicht in schuhschachtelkinos, kellerkinos oder andere abstellräume - sondern auf eine große leinwand! daß man auch mit 70mm-filmen erfolgreich programm machen kann, zeigen beispiele wie die schauburg in karlsruhe, pictureville bradford (mit IMAX, CINERAMA & 70mm) und oslo. gerade bekam der theaterleiter der schauburg einen kinopreis - und da handelt es sich um ein privat betriebenes kino, das wöchentlich einmal 70mm spielt und jährlich seit 3 jahren ein festival zum thema macht. das diesjährige festival im oktober war übrigens besser besucht als in den vergangenen jahren. das grindel-kino hat ein großes wohnviertel und die universität in der nähe - allein das bietet schon eine chance, daß es erhalten werden kann.
  8. ich hab jetzt mal nach oslo geschrieben. vielleicht läßt sich dort etwas verläßlicheres erfahren!
  9. hier ist ein link auf eine hochinteressane webseite zum thema 70mm-film in den niederlanden. http://www.70mm.nl/cms/control.php?&top...oupname=b2 leider nur auf holländisch, aber leichter als mittelhochdeutsch. da hat sich jemand wirklich mühe gegeben: fotos, grundrisse, plakate und datenrecherche - da könnten wir uns mal eine scheibe abschneiden. der erfolgreichste 70mm-film in amsterdam war übrigens WEST SIDE STORY - die niederländer hatten geschmack!
  10. vielen dank dem personal der schauburg, vor allem den vorführern & dem theaterleiter! für 70mm-fans bot das festival wieder zahllose optischen genüsse. zuviel filme waren zwar rotstichtig. allerdings stellt sich das auge im laufe des sehens darauf ein. hier hatten wir eine deutliche demonstration, was mit filmgeschichte der 50er & 60er passiert – während anderswo irgendwelche "klassiker" wie berlin alexanderplatz restauriert werden. TARAS BULBA verpaßte ich halb, dank dem lokführerstreik. warum gerade dieser eher mäßige panavision-film zum ersten 70mm-blowup wurde ist mir allerdings schleierhaft, sieht man mal von der musik ab. KAISERLICHE VENUS (ich würde den film eigentlich VENUS IMPERIALE nennen, weil zuerst frz. produktion) – war eine entdeckung. einerseits eine amüsante leichte komödie, andererseits immer mit szenen optischer rafinesse. ein schönes beispiel für die qualitäten des leider zu unrecht vergessenen TECHNIRAMA–systems. dieses system hat immerhin über 100 filme, davon 70 auf 70mm (als Super Technirama 70) hervorgebracht. stärke ist das große aufnahmenegativ, fast gleichgroß mit 70mm – so daß techniramakopien eine schärfe aufweisen, wie sie mit einem 35mm-panavision oder gar super-35-film nicht vergleichbar sind. ähnlich stark im gleichen verfahren– allerdings sehr stark gefadet – wirkte der später – am sonntag laufende EL CID. TECHNIRAMA wurde – wegen geringerer produktionskosten nämlich auch häufig in europa angewandt, so gibt es spanische, italienische, britische technirama-filme. eigentlich müßte man 1 festival zu diesem system machen. das verfahren hat einen eigenen look, vergleichbar nur mit TODD-AO. auf PATHFINDER/OFELAS war ich gespannt, aber es handelte sich leider um einen läppischen film über lappen. keine spannung, kein tempo & auch ohne ethnografische details. man schaue sich dagegen mal THE VIKINGS an! zudem war die fotografie von keinerlei schärfe getrübt - nicht mal die nahaufnahmen stapfender füße. KARTHOUM war eine entdeckung. visuell einer der stärksten des festivals, da verzieh man auch gern die deutsche synchro. leider lief er nur in einer fassung, die sphärisch war, d.h. von dem film der ursprünglich in ULTRA PANVISION gedreht wurde (1:2,76) fehlte ein bißchen rand – aber es war ein rares beispiel für ein "rectified print" , d.h. eine kopie für cineramabildwände, die jene krümmung ausgleichen sollten und bei denen die objekte und personen am rand schmäler werden. solche filme hätte ich gern mehrfach gesehen. in RIO BRAVO da haben wir nur kurz mal reinguckt und sind gleich wieder rausgegangen. das sah leider aus wie mit einem polfilter auf 16mm. in bradford demonstrierten sie allerdings noch schlimmeres: eine szene aus WIZARD OF OZ mit rotstichigen gesichtern und auch sonst flauen falschen farben. das sah in einer xmal duplizierten eastman-kopie neulich im filmmuseum frankfurt besser aus. THE KING AND I ist eigentlich eine vergessene rarität, die im gegensatz zu den anderen rodgers-&-hammerstein-operetten nicht altert. auch die qualität des bühnenstücks konnte man vor einigen jahren auf der bühne des londoner palladium erleben. getragen von zwei starken schauspielern ist es eine herrliche komödie über absolutismus vs. demokratie bzw. männer vs. frauen. bedauerlicherweise ist dieser film mit optiken gedreht, die nur eine geringe tiefenschärfe erlauben. man kann dies bei den ersten cinemascope-filmen sehen, bei denen die schauspieler eigentlich nur in wenigen metern agieren dürfen. trotz des 4x so großen negativbildes von CINEMASCOPE 55 entstand hier aber kein look wie Todd-AO. THE KING AND I lief in einer ansehbaren aber sehr merkwürdigen 70mm-kopie. was mir schon beim vorspann merkwürdig vorkam, bewahrheitete sich im verlauf des sehens. der vorspann war nicht mittig. d.h. rechts waren ornamente, die links fehlten. offensichtlich handelt es sich bei den 70mm-kopien von diesem film nicht um eine kopie der CinemaScope-55-fassung – sondern um eine seitlich verschobene abtastung einer 35mm-CinemaScope-Kopie (eventuell eines internegativs). nichts war mittig, was mittig aufgenommen wurde. einige szenen im palast, vor allem auch die szenen mit der landkarte, sind symetrische einstellungen, wo stets links mehr fehlt als rechts. kollege magenta machte zudem verdächtige überblendzeichen auf der kopie aus, die tatsächlich von einer kopierten cs-kopie stammen. kurzum: grandeur 70 ist vermutlich ein blowup einer verkleinerungskopie. danach lief BEN HUR. leider eine der rötesten gefadeten kopien, aber dafür im superbreiten MGM-CAMERA-65-system. hoffen wir, daß dieser film in diesem format doch einmal restauriert wird, nur so läßt sich eigentlich die frühere qualität erahnen. leider fügt die deutsche fassung diesem film, den ich auch mehrfach in englisch (in cs) sah, ein unerträgliches religiöses pathos zu. auch akustisch können fassungen enorm differieren. während jesu geburt – ein optischer exzeß zwischen douglas sirk und krippenspiel – muhen normalerweise kühe und ein kälbchen springt zur seite. das kam diesmal akustisch nicht rüber – das wirkte sonst eher wie eine ironische brechung. william wyler war kein monumentalfilmregisseur, sondern ein schauspielerregisseur, dessen stärkste werke in den 30er und 40er jahen liegen (THE BEST YEARS OF OUR LIVES), vor allem jene, bei denen gregg toland an der kamera stand, bzw. jene mit bette davis. nach ben hur konnte er es sich leisten, lieblingsprojekte (INFAM) zu verwirklichen. eine kuriosität am rande: man konnte auf diesem festival charlton heston mit 3 verschiedenen synchronstimmen hören. & wilhelm borchert, der ihn in ben hur spircht, spricht in el cid auch noch eine andere stimme. ONKEL TOMS HÜTTE ist leider 1 film voller anachronismen. ursprünglich als großprojekt geplant, wurde daraus ein eher gutgemeintes als sozialkritisches machwerk. eartha kitt, die in diesem film nur im nachspann singt, sagte einmal in frankfurt zu solchen filmproduzenten: "they fool you." außerdem paßte die hintergrundmusik von dieter thomas mit ihrem fröhlichen hoppel-poppel-sound öfter überhaupt nicht zum film. dennoch zeigte ONKEL TOMS HÜTTE was man mit dem MCS 70 superpanorama alles machen konnte – & wieviel. eine kleinere handlichere kamera, die auch ihren eigenen look hat. EISSTATION ZEBRA halte ich für 1 vergessenes meisterwerk. fotografisch ist vor allem der erste teil sehr stark – das ist überhaupt einer der besten 70mm-filme. thomas hauerslevs vortrag bot für die fans sicher allerhand bekanntes, aber war auch eine solide übersicht über die vielfalt an formaten, die heute noch in jedem lexikon & auch im internet häufig falsch wiedergegeben wird. ein besonderes schmankerl waren die zinnemann-tests, das heißt, frühe Todd-AO aufnahmen in rochester aus dem jahre 1953. szenen eines flusses, spaziergängerInnen, boote & eine kutschfahrt. gedreht in 30 b/s & mit 128-grad-bug-eye linsen, wirkte manches reichlich verzerrt. man kann keine personen, die nah auf die kamera zukommen mit einem quasi-fish-eye fotografieren – ohne groteske effekte zu erzielen. kein wunder, daß man später dann von dieser bug-eye-linsen-fotografie ziemlich abkam. aber die hier zu sehende kutschfahrt überzeugte rodgers & hammerstein davon, oklahoma in todd-ao drehen zu lassen. das material war übrigens ansco-color, das von den farben eher an damalige titelseiten von illustrierten erinnert. von eastman war damals wohl noch kein 65mm-material zu erhalten. den mit der arri 765 gedrehten AS GOOD AS IT GETS wird auch beim mehrfachen sehen nicht besser. die moppeligen damen aus utah mögen vielleicht manchem gefallen, aber die häufig mangelnde tiefenschärfe – z.b. am wasserfall – wird durch sie nicht ausgeglichen. das highlight des festivals war für mich ein kurzfilm in einem bisher unbekannten system: CLEARVISION 2000!!! der film arbeitet mit 70mm, allerdings unter voller ausnutzung der bildfläche des negativs zwischen den sprossen & 30 bildern pro sekunde. da exzellent tiefenscharf fotografiert, 1 exzellentes beispiel für gute optische qualität. flugszenen und eine fahrt durch das nächtliche las vegas wirkten tatsächlich gestochen scharf. leider ist inzwischen der erfinder mitlerweile verstorben – & das system existiert nur durch diesen einen demonstrationsfilm & 1 patent. hoffen wir, daß der film seine runden durch festivals macht – & junge oder alte filmemacher dazu bringt, endlich mal einen längeren film in diesem doch sehr qualitativ guten verfahren zu machen – das auf jeder dp70 laufen kann! die restaurierung von PLAY TIME ist 1 musterbeispiel, wie 1 film nach 40 jahren behandelt werden kann. da ich den film sehr liebe, sah ich ihn in verschiedensten fassungen, von 35mm (rotstich) bis 70mm (starker rotstich), in deutschen – fast durchsynchronisierten fassungen, die dem film die mehrsprachige ebene nehmen bis hin zu vhs & dvd. die nun vorliegende fassung auf 70mm, mit kasch links & rechts – ist die endgültige. tati hatte den film zuerst länger herausgebracht & in der literatur werden manchmal längere laufzeiten – bis 152 minuten angegeben. schon immer wollte ich das genauer wissen. wie der anwesende restaurator FAILLOT mir mitteilte, mochte tati diese lange fassung nicht & machte zwei weitere, so daß wir mit der restaurierten fassung, die nach einem originalnegativ gezogen sei, eine sozugen remasterte version von tatis dritter schnittfassung haben. weshalb tati für seinen 70mm-film das sonst nirgendwo übliche seitenverhältnis 1,76 wählte, wußte der restaurator leider auch nicht. dieser film ist ein musterbeispiel, wie scharf 70mm aussehen kann. und auch ein beispiel, wie ein film ohne handlung 2 stunden unterhaltend und komisch sein kann. der häufig malträtierte fisch im royal garden kostete übrigens 54 francs - das muß ich gelegentlich mal umrechnen. leider ging die ausstellung im goldenen foyer der schauburg über rare objektive etwas unter. hoffentlich kommen die alle noch mal zum einsatz! auch die aushänge mit alten plakaten und filmfotos zeigen, wie kino mal früher ausgesehen hat! schön ist es auch, zu einem so guten programm noch 1 schönes programmheft in händen zu halten, auf das interesse an guten 70mm-kopien nicht verblaßt!
  11. auf die vorführung dieses neuen 70mm-systems bin ich besonders gespannt. 70mm mit breiterem und größerem bild und 30 bilder pro sekunde verspricht einiges. 70mm und 30 bilder pro sekunde - das sah schon bei OKLAHOMA! gestochen scharf aus. leider ging man bei todd-ao von den 30 bildern ab, um billigere scope-kopien ziehen zu können. heute dürfte das eigentlich nicht mehr so ein problem darstellen. leider fand ich im internet wenig erhellendes über dieses neue system.
  12. vor einiger zeit hörte ein freund von einer kassenfrau: "so schlimme filme dürften gar nicht gedreht werden!" naja, es ging halt um einen "triebtäter".
  13. ich kenne ein multiplexkino in frankfurt, in dem haben begleitpersonen für rollstuhlfahrer (100% behinderung) freien eintritt. manche behinderten könnten allein nämlich gar nicht ins kino kommen. ich kenne mehrere leute, die seitdem öfter ins kino gehen. da sie auch nicht der üblichen gruppe der unter 30jährigen angehören, sind damit dauerhafte kino-interessierte kunden gewonnen! der service ist leider etwas umständlich. man kann nicht einfach per rollstuhl ins kino fahren, sondern muß erst auf einen platzanweiser warten, der einen durch diverse hinterausgänge geleitet. außerdem sind nicht alle säle per rollstuhl erreichbar.
  14. das londoner eros news theatre lag eher zum piccadilly circus hin, der burger-king ist eher um die ecke. AN AMERICAN WEREWOLF IN LONDON benutzt die außenfassade. nach dem buch von allen eyles und keith scone "london's west end cinemas" wurden allerdings der kinosaal im studio nachgebaut. der saal ist nach den fotos zu urteilen eine rechte flohkiste: klein, schmal, eng und steilprojektion über dem balkon. war zeitweise aktualitätenkino, porno- und zeichentrickfilmkino. eben der passende saal zum aufwärmen, zeit verbringen und ideal als location für einen film. in deutschland gab es ja auch akis und ähnliche kinos nicht nur an bahnhöfen sondern nach dem krieg auch teilweise in innenstädten. eingangstüren und andere dekorative elemente befinden sich heute im besitz des museum of london.
  15. lieber cinerama, diese fragen sind so speziell, da müßte man kinohandbücher und kinoanzeigen dieser zeit wälzen. zumindest verzeichnen die deutschen dieser jahrzehnte als kinos mit installationen für cinerama, todd-ao und scope ausgestattet wurden diese auch bis in die sechziger hinein. und natürlich werden auch andere finessen wie bühnengrößen etc. erwähnt. ob dies britische kinohandbücher auch tun, weiß ich nicht. ich hatte leider lang keine mehr in der hand. aber da läuft einem das wasser im mund zusammen: selbst in der provinz und vororten kinos mit 1000-3000 plätzen! definitiv für 1963 ist: cinerama lief seit 1954 im casino cinerama theatre erfolgreich. das coliseum, frühere music hall stellte auf kinobetrieb mit cinerama und 70mm um. im paramount lief windjammer in cinemiracle. im empire leicester square lief ben-hur 59-61 in mgm-camera 70. im dominion lief south pacific als erster todd-ao-film 4 jahre. im astoria lief around the world in cinestage. im new victoria lief the king and i in grandeur 70. (1963?) einen "bedarf" an blowups - das halte ich eher, wies auch martin hart auf seiner webseite nennt "den anfang vom ende". damals gab's noch genug filme, die richtig auf 65mm gedreht waren. zu beachten ist aber auch, daß bis in die 90er erst mal amerikanische filme oft sehr viel später nach london kamen, weil die kopien erst in usa ausgewertet wurden. damals gab es noch nicht die heutige kopienflut. laser-hotline hat natürlich recht mit der nennung weiterer kinos. in den letzten jahrzehnten kam noch das national film theatre dazu, natürlich ein programmkino. ansonsten bin ich gespannt auf das endgültige programm für karlsruhe!!!
  16. albertk

    Ratatouille gefloppt?

    rattatouille startet hier in ffm. erst nächste woche!
  17. "cinerama" schrieb: Allein 7 Todd-AO-Häuser und 2 Cinerama-Häuser beherbergte zu dieser Zeit London: die Zahl könnte zum Ende der 1960er Jahre noch gestiegen sein wie auch in Paris." london hatte 4 kinos für das 3-streifen-system: london casino/casino cinerama theatre (heute prinz edward theatre) coliseum (heute english national opera) royalty (abgerissen) paramount (cinemiracle, abgerissen) (vgl.picture house 29/2004, bzw. eyles: westend theatres) 70mm konnten weitaus mehr kinos zeigen, das hatte sich in den 60ern spätestens nach 4 jahren south pacific (dominion) und 2 jahren ben-hur (empire) durchgesetzt. von 70mm-häusern zu sprechen ist daher nicht so ganz passend. ein anständiges weltstadt-kino konnte natürlich 70mm zeigen! allein aus dem gedächtnis fallen mir folgende 10 londoner westendkinos ein, die dafür geeignete projektoren hatten: astoria (heute disco) (dort lief auch cinestage) curzon mayfair dominion (heute musicalbühne) empire leicester square leicester square theatre (heute odeon west end) metropole (heute restaurant) new victoria (heute musicalbühne "apollo victoria") odeon leicester square odeon marble arch plaza ("entkernt" für läden und neue kinos) im rialto konnte man länger 3-d-filme sehen und im plaza lief sogar vistavision horizontal. in den 90ern konnte man manchmal noch 70mm-blowups in londoner erstaufführungshäusern sehen, das ist leider heute nicht mehr möglich.
  18. danke für den preis! das kommt meiner geldkatze gerade gelegen! aber eigentlich wollte ich sowieso nach karlsruhe fahren, die beiden letzten todd-ao-festivals waren das bisher gelungenste, was ich in diesem bereich erleben durfte. ich hatte mir schon vorsorglich schon mal ne neue krawatte zugelegt. :-0~ bezüglich: erstes 70mm-blowup von panavision: als "neuer" benutzer, mein alter name war gelöscht, konnte ich keine internet-links hier hereinsetzen. darum zitiere ich hier daniel l. sherlock aus den WIDE SCREEN CORRECTIONS (stand von 2004): "There are several reports that the film Taras Bulba [1963] was blown up to 70mm and shown in Europe prior to The Cardinal receiving this treatment. In fact, Bye, Bye Birdie! [1963] is listed by the authors as a 35mm to 70mm blowup, yet it was released several months before The Cardinal. I have not located any confirmation of Bye, Bye Birdie! having been presented in 70mm."
  19. 1. das autokino gravenbruch (bei frankfurt) wurde mit DER KÖNIG UND ICH eröffnet. der kann aber damals noch nicht in "grandeur 70" (=70mm) gelaufen sein. 2. das erste panavision-blowup auf 70mm ist nach meinen bisherigen quellen der film TARAS BULBA (1961). so es sehen auch die korrekturen im internet des buches widescreen movies von carr und hayes. das blowup von CARDINAL kam später, 70mm-blowups von BYE BYE BIRDIE waren bisher fraglich. 3. der MCS-70-film ONKEL TOMS HÜTTE - wurde komplett in europa gedreht, mit italienischer, französischer, deutscher und jugoslawischer beteiligung. einige quellen schreiben dreharbeiten seien in jugoslawien gewesen, aber für den mississippi gibt es dort keinen so breiten fluß - daher liegt es nahe, daß im po-delta gedreht wurde. gespannt wäre ich natürlich auf alle 4! gibt es von KING AND I eine neue gute 70mm-kopie? in bradford lief vor jahren nur eine völlig rote, gewellte und daher total unscharfe. kurios waren auch fernsehfassungen, die ich sah - da fehlten in der deutschen synchronisation ein großteil der lieder, das erklärt auch eine laufzeit 15 minuten kürzer. aber sowas zeigt ihr ja wohl hoffentlich nicht.
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