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Besten Dank für Eure Kommentare Etwas Technik als Nachtrag: Es gibt ein Kronenrad im Getriebe, 90 Zähne. Das Federhaus besitzt 143 Zähne (keine Primzahl). Der Getriebezug ist 143|11-90|12-20|12-20|12 auf Reglerwelle.
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Beim Auspacken kommt mir in den Sinn, daß ich einen Abkömmling des Ciné-Kodak K von 1930 in Händen halte. Ihr erinnert Euch, es wimmelte in Rochester einst von Deutschen und Schweizern*. Darum mit K: Koax. Dank dieser Anordnung der Filmspulen und enger Bauweise der Mechanik hat alles Platz in einem Gehäuse von 190 × 125 × 55 mm, ohne vorstehende Teile gemessen. Vorne das C-Gewinde, dahinter eine Glasmembrane im 45-Grad-Winkel wie bei der Pathé WEBO M, allerdings nicht zur Seite, sondern nach oben spiegelnd, und wie bei mancher Mitchell BNCR (1967), dazu ein Suchersystem mit zehnfacher Vergrößerung. Das Okular läßt Anpassung ans Auge innerhalb von ± 2 Dioptrien zu. Meine Exemplare, aus der Ukraine und von Bulgarien beschafft, haben die Nummern 245-72 und 0974-71. Die Alpha wurde von 1970 bis 1973 gebaut, ein Erzeugnis aus dem glücklichen Fünfjahreplan 1966–1970. Seit Jahren zuvor baute man mit der Kiew-16 S eine metrische Kopie des Bell & Howell Filmo Auto Load nach. Wieviel von der Kamera in die Alpha geflossen ist, zeigt sich beim Greiferantrieb. Beim Vergleichen der technischen Einzelheiten blicke ich zur ursprünglichen Schmalfilmkamera von Bell & Howell zurück (1917), die für halbierten Normalfilm gebaut wurde. Die Exzenterscheibe für den Greifer enthielt die Bell & Howell Standard (1911-12), sie hatte Charles Moisson 1894 beim Prototypen für den Lumière-Domitor eingeführt und ist selbst Jahrhunderte alt, wenn man sie als in der Antike bekannt voraussetzt. Wie wir vom Mechanismus von Antikythera wissen, waren vor über 2200 Jahren mehr Dinge in Gebrauch, als sich unsere Lehrer vorstellen konnten, zumindest meine. Im Boden das ⅜-Zoll-Gewinde. Die Kamera steht auf ihrer großen Bodenfläche bockfest. Vorteil liegende Kiste. Die optische Achse liegt 50 mm darüber. Die Kiew 16 Alpha hat ein Kunststoffgehäuse aus Diflon-K, ein Polycarbonat, wie es in der Sowjetunion hergestellt wurde. Daher das Leergewicht 1150 g, mit Film geladen, ohne Objektiv 1250 g. Diflon hat nach Angabe von Alekseyev und Umanskiy, 1973, Kältebeständigkeit bis –100 °C und eine Erweichungstemperatur um 135 °C. Diflon K ist korrosionsbeständig. Das Unternehmen Diflon in Kiew gibt es heute noch. Im Gehäusekörper sind Aussparungen und Gewindekernbohrungen vorhanden für das Drehspulinstrument des späteren Polyautomaten. Mechanisch hat man eine mit Bogenrätschengreifer nach Norm absetzende Kamera. Die Filmseitenführung ist jedoch nur auf der technischen Höhe der Eumig C 3, ein starrer Kanal. Es stehen die Bildfrequenzen 12, 16, 24 und 32 zur Verfügung plus Einzelschaltung mit und ohne Drahtauslöser. Wie bei den Ciné-Kodak gibt es Stellschrauben mit Regleranschlägen. Grundsätzlich könnte man eine Kurvenscheibe ähnlich derjenigen bei Beaulieu einbauen, um stufenlose Tempoverstellung zu haben. Der Öffnungswinkel im Scheibenverschluß beträgt 170 Grad. Der Verschluß, dessen Achse etwas tiefer liegt als die optische, dreht sich im Gegenuhrzeigersinn. Eine Fühlhebeleinrichtung zeigt den Filmvorrat in Fuß und Metern an. Umlaufendes Federhaus und direkter Aufzug am Federkern erlauben, während der Aufnahme nachzuspannen. Mit einem Aufzug werden 605 Bilder belichtet. Das sind 25 Sekunden Aufnahmedauer bei Tempo 24. Es gibt eine Federsperre mit Planetenrad, darüber eine Abdeckkappe mit Krempe. Federbüchse dicht, kaum Rost. Das Schaltwerk hält einen Bolzen in der Verschlußwelle an. Übersetzung zwischen ihr und Regler: 10 zu 3. Vier Kugellager, wer hätte das gedacht! Das ganze Getriebe ist trocken, an einem Kugellager hängt noch etwas altes Fett. Rost. Zweigewichte-Fliehkraftregler, kreisrunde Exzenterscheibe im Greiferrahmen. Das dünne Bildfensterblech ist ohne Möglichkeit zum Ausrichten mit drei Schrauben fixiert. Okular fest. Jemand hat schon geschraubt. Es ist klar Technikimport, ein Abglanz noch vom Chicagoer Rockwell-Labor, und entfernt klingt auch das Getriebe der Eumig C 16 an. Was auch überrascht, sind Verstiftungen. Die einzige Platine, Stahlblech von der Stärke 0,43 mm, ist mit drei 1-mm-Stiftchen gegen Verschieben gesichert. Das Trägerblech des Greifers sitzt auf zwei 1er Stiftchen, die Halterung des Aulösehakens und das Objektivgewindestück ebenfalls. Alles andere steht in starkem Kontrast zu diesem mechanischen Aufwand. Der Gehäusekörper ist nirgends verstärkt, alle Schrauben mit Ausnahme der Bodengewindebüchse, die mit Stahlblechschiene und Mutter befestigt ist, sitzen direkt in dem Diflon. Der linke Zapfen des Federkerns läuft im Diflon. Ich muß sagen, daß dieser Kunststoff sich beim Bewegen der Schrauben nach 45 Jahren recht solide anfühlt. Er zeigt an keiner Stelle Risse. Die Güte der Bearbeitung und die Montagequalität sind lausig. Als Auflagemaß stelle ich 17,58 und 17,56 mm fest. Es sollte 17,52 mm sein. Bei einem der C-Gewinde steht eine Braue vor. Die Filmführung birgt Kratzerrisiko. Es ist nicht dafür gesorgt worden, daß der Film mit der Bildfläche nirgends ankommen kann. Das trifft hauptsächlich auf den Weg zwischen Vorratsspule und Zahnrolle zu. Wohl hat das Gehäuse innen eine geglättete Fläche und Abschrägung, doch das genügt nicht. Die Vorratsspule ist nicht gebremst, die Plastikumlenkrollen laufen nicht gerade sehr gut rund und besitzen Gräte. Wenig Staub bringt sie schon zum Stehen. Daneben scheint mir auch die Aussparung für die Bildfläche im Filmkanal etwas untief. Weiter, macht man die Schleifen zu klein, neigt gewöhnliches Material bei den Perforationslöchern zum Einknicken, so scharfe Kurven muß der Film machen. Ein unscheinbarer verchromter Zapfen hilft, die untere Filmschleife von der Andrückplattenhalterung fernzuhalten. Film mit dünnerer Polyesterunterlage verhält sich sehr gut. 200 Fuß in der Kamera zu haben, ist cool, 5½ Minuten bei Tempo 24. Man verliert aus der Natur der Sache nur wenig Licht an der Membrane, einer der großen Vorteile dieses Sucherkonzepts. Bei meinem Modell von 1972 ist die dünne Glasscheibe mit einem gelben Farbton einseitig teilverspiegelt, und zwar die dem Objektiv zugewandte. In der Durchsicht aus Filmperspektive nehme ich eine bläuliche Tönung war. Ein mit dem Teilspiegel verbundenes Gelbfilter? Teilverspiegeltes Glas von Alpha Industries, Chantilly, Virginia, USA? Nach verschiedenen Angaben geht 30 oder 50 Prozent Licht auf die Mattscheibe, doch das sehe ich anders. Es ist etwa 8 Prozent. Die AЛБФA-Membrane ist an einer Ecke aufgeklebt, eine erfrischend einfache, wenn auch vielleicht wild anmutende Befestigungslösung. Sehr genau ist sie nicht montiert, man sieht die Schiefwinkligkeit mit bloßem Auge. Entsprechend ist das Sucherbild auch nicht recht scharf. Mikroskopie-Deckgläslein 16 × 16, Stärke Null, tun als Ersatz den Reflexdienst einwandfrei. Solche spiegeln etwa 10 Prozent Licht aus. Membrane, Mattscheibenlinse und Umlenkspiegel genau ausrichten ist eine hübsche Aufgabe. Die beste Hilfe dabei ist ein in die Sucherbohrung geschobener LASER-Zeiger, anhand dessen man vor der Kamera eine Vorlage ausrichtet. Hernach verschiebt man Kamera oder Vorlage senkrecht um 62 mm und dann geht es ans Schieben und Schrauben festziehen, bis Mattscheibe und Vorlage sich mittig im Sucherausschnitt decken. Nach Prüfen des Auflagemaßes muß man nur noch Sucherbild und Bild in Filmebene gleich scharf hinbekommen. Hierzu gibt es eine mit Gewindestift verschließbare Öffnung in der Objektivhalterung, durch die hindurch man an eine der beiden Befestigungsschrauben der Membranhalterung kommt. Ich nehme an, in der Fabrik wurde fürs Einstellen ein mattiertes Prisma hinter das Bildfenster geklemmt, ähnlich der Einstellhilfe Paillard-Bolex. Die Mattscheibe ist sehr fein und gleichmäßig, besser, als was man von Pathé, Beaulieu, Paillard, ja sogar von Arnold & Richter gewohnt ist. Die Ränder der Mattscheibenlinse sind schwarz lackiert. Auf optischem Gebiet holte Sowjetrußland durch Reparationsleistungen kräftig auf, um noch über einen gewissen Weg alleine weiterzukommen. Das meist mitgelieferte Vega 20 mm, f/2.0, ist ein Fünflinser ähnlich dem Zeiss-Biometar von 1953 mit dicker vierter Linse. Ich habe es zerlegt, gereinigt und wieder zusammengesetzt. Nur ein Beispiel seiner lausigen Güte sei der Befestigungsring des Blendenkorbes. Die Linsen sind kaum besser gefaßt. Mit dem C-Gewinde bin ich frei, vom 20-Dollar-Objektiv bis zu den teuersten Apochromaten alles auszuprobieren. Die Gewindehöchstlänge ist 4 Millimeter, begrenzt durch ein dünnes Stahlblech. Echte Weitwinkelobjektive, die in die Halterung hineinragen, und einige andere können nicht ohne weiteres angesetzt werden. Das wären zum Beispiel die alten Kern-Yvar 15, Kern-Switar 25, Wollensak ½“ und andere mehr mit zu langen Gewinden. Mit Zwischenringen ab 10 mm Auszugverlängerung können sie aber im Nahbereich Verwendung finden. Die Kern-Stereo-Optik scheidet ganz aus. Die Aussparung für den Greifer in der Andrückplatte ist mit schwarzem Band überklebt, damit kein Streulicht in die Filmkammer fällt. Unter dem Fenster der Filmvorratsanzeige finden sich eingeklebte Streifen von schwarzem Papier. Den Raum zwischen Bildfenster und Objektiv zu verdunkeln, sind keine Anstrengungen unternommen worden. Blankes Metall ist zu sehen. Der Kunststoff-Griffring zum Wählen der Bildfrequenz ist unter der Spannung seines Befestigungsgewindestiftes geborsten. Es waren eben keine eingefleischten Kamerabauer am Werk, sondern die Nomenklatura hat eingekauft. Die Angestellten waren froh, bei der nach dem Politiker Grigori Iwanowitsch Petrowski benannten Fabrik beschäftigt zu sein. Die besteht immer noch. Wenn ich vor den aufgeführten Unannehmlichkeiten beide Augen zudrücke, das heißt, mich selbst belüge, dann habe ich nach gründlicher Generalüberholung eine knapp brauchbare Reflexsucherkamera. Aus zwei unvollständigen Modellen machte ich ein vollständiges. Meine Investitionen belaufen sich auf Anschaffungskosten von 87 und 50 Franken, einige Stunden Fronarbeit und Material im Umfang von 20 Franken, zusammen 157 Franken. Unter diesen Voraussetzungen muß ich das laute Laufgeräusch ertragen. Auch sorgfältige Schmierung verringert es kaum, denn die Hohlräume im Kunststoff bleiben. Dafür ist die Alpha fast ein Kilo leichter als die Beaulieu Reflex 16 und auch noch 200 g leichter als die Ikonoskop. Als Makro-Enthusiast möchte ich meine neue sowjet-ukrainische Freundin im Nahbereich nutzen. Sie riecht leicht nach vergangenen Tagen. Als Zubehör gab es Gelbfilter, Pistolengriff und Kunstledertasche. ____________________________ *Deutsche in Rochester NY, USA: Joseph Stoiber, Eastman-Kodak Co. Johann Jacob Bausch von Groß-Süßen Heinrich Lomb Ernst Gundlach J. C. Reich J. Zellweger (Schweizer?) Rudolph Klein Theodor Brück Heinrich M. (?) Reichenbach, Eastman Co. Otto Wittel, Eastman-Kodak Co. Albert F. Sulzer, Eastman-Kodak Co. William G. Stuber, Eastman-Kodak Co.
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Grundsätzlich kann ich das übernehmen. Ich kenne einen Federnmacher, der auf Maß Stahlblech spaltet, schleift, eine neue Zugfeder macht. Er hat mir schon für ein altes Grammophon eine neue Feder hergestellt. Kostet halt etwas Vielleicht lohnt es sich, noch ein Mal über das Vorhaben zu schlafen. Es gibt andere 16er Kameras, zu denen man eine neue Feder aus dem Lager nehmen kann und die eben bei der Optik alle Möglichkeiten eröffnen. Beim US-eBay ist eine H-16 S 4 für € 189,95 zu haben, das wäre eine tolle Kamera. Großboden, 1-1-Welle für Synchronmotore, Genaueinstellprisma, 3 C-Gewinde für eine Unzahl von Objektiven, Makro-Zwischenringe, Balgengerät, Anamorphothalter, mit der Möglichkeit, ein Kompendium vorzusetzen und mit Einzelbildzähler, der rückwärts wie vorwärts mitläuft. Ansonsten PM
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9½ ist ein tolles Format, daran ändert der verrückteste Film-Amateur nichts. Bin selber auf der Suche nach einer Paillard-Bolex H-9.
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http://www.macazin.d...rkamera/221017/ Mußte schon lachen, als ich das sah.
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Vom Rhythmus des Geräusches her geurteilt, ist es nicht das Blendenlager, sondern etwas langsamer Laufendes. Es klingt nach vier Mal die Sekunde, also sollte die Problemstelle gefunden werden können. Getriebe mit knapp einem Zehntel Zähnespiel befestigen, dazu eine Blattlehre oder besser einen Messingstreifen von 0,08 mm Stärke einklemmen.
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Du brauchst nicht um Entschuldigung zu bitten. Wenn die Aufwicklung nicht mehr richtig funktioniert, ist eine kleine Überholung angezeigt. Die Kamera wird es danken. Am unteren Ende des Filmkanals sitzt eine weiche Gummirolle, an der der Film Bild um Bild kurzzeitig anhängen soll, damit der Aufwickeldorn das Material nicht wegzieht. Das ist es, was du beobachtest. Bei der Kameraüberholung wird die Gummirolle entweder getauscht oder aufgearbeitet.
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Was für eine Kamera, bitte? Welcher Film? Mit diesen Angaben kann man nicht helfen.
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Farbumkehrentwicklung bald nicht mehr im Andec Labor
Film-Mechaniker antwortete auf Lutz's Thema in Schmalfilm
Binnen einer Woche aus Kunststoffplatten gefräst, Kollege in 850 Metern Entfernung hat CNC-Center. Zu meiner Schäublin 13 fehlen mir das X-Achse-Getriebe und der Rundtisch. -
Farbumkehrentwicklung bald nicht mehr im Andec Labor
Film-Mechaniker antwortete auf Lutz's Thema in Schmalfilm
Ich besitze Spiralen für 100 Fuß 35-mm-Film, für 100, 33 und 5 Fuß 16 mm breiten Film sowie für 100 Fuß 9½-mm-Film. Kunststoffspiralen für 200, 400 oder 500 Fuß sind rasch verfügbar. Die haben aber mit Cargo nichts zu tun. -
Farbumkehrentwicklung bald nicht mehr im Andec Labor
Film-Mechaniker antwortete auf Lutz's Thema in Schmalfilm
Darauf muß ich unbedingt noch antworten. Es ist ohne Schwierigkeiten möglich, eine Trommel voll Film praktisch staubfrei zu trocknen. Ich habe das mit 35, 16, 9½ und 8 mm breiten Filmen gemacht. Man braucht nur eine Sache zu beachten, dann geht das. Ich hatte auch nie Kratzer, obwohl ich alles Material abstreife. Auch da braucht es nur das nötige Know-how. Ich finde, du schreibst gerne im Sinne des anspruchsvollen Konsumenten, ohne dabei einen Gedanken daran zu verschwenden, daß andere Menschen auch ein Hirn im Schädel haben, ja sogar Sinne und Aufmerksamkeit. Abgesehen davon, daß ich ein Mal Lesen gelernt hatte, habe ich in den zwei Film-Labor-Betrieben, wo ich angestellt war, doch einiges mitbekommen. Die exakt drei Kunden, denen ich schlechte Arbeit ablieferte, bleiben mir ewig im Bewußtsein. Einer von ihnen ist auch Forent hier, die anderen beiden nicht. Die restlichen Hunderte von Arbeiten, darunter auch Waschen von völlig verschlammtem Material aus einem überschwemmten Keller, wurden alle zufrieden entgegengenommen. Foren und Internet können helfen, aber auch deprimieren. dbx1000, du hast Entwicklung einer 100-Fuß-Portion Schwarzweißfilm bei mir frei, Format egal. Ich beweise jederzeit, wie gut ich arbeite. -
Farbumkehrentwicklung bald nicht mehr im Andec Labor
Film-Mechaniker antwortete auf Lutz's Thema in Schmalfilm
Bin froh, daß sich in der Diskussion viele Fragen beantworten. Es ist ja klar, daß die Investition in eine Entwicklungsmaschine größer ist als die in Spiralen, die ich aus Kunststoff selber fräsen kann. Können auch andere. Kahl hat das Spritzguß- werkzeug der JOBO-Spiralen, von da könnte jederzeit eine Offensive kommen. Die Spezialkopieranlage gehört in die Archiv-Technik. Ich nehme den Einstieg bewußt mit 16 mm. Ich hatte so gute Resultate beim Duplizieren auf Gigabitfilm, mit der Dixi-700 und meiner Licht- steuerung, daß es eine versäumte Chance wäre, auf dem Weg nicht weiterzumachen. Ich will duplizieren können, was von anderen als unkopierbar betrachtet wird, Schrumpfung über 4 %. -
Kontrast bei Umkehrentwicklung verbessern
Film-Mechaniker antwortete auf Viennette's Thema in Schmalfilm
Umkehrfilme wie Fomapan R muß man nach Herstellerangabe belichten. Wenn man Fomapan R überbelichtet, ISO 40 anstatt 100, und zieht (pull), dann ist es kein Wunder, daß der Kontrast zurückgeht. Wenn man unterbelichtet und drückt (push), dann kommt stärkerer Kontrast heraus. In der Beziehung ist die Erstentwicklung gleich wie bei gewöhnlichen Materialien. Für eine schöne Projektion wollen wir ein Gamma von 1,5 bis 1,6 haben. Die Zweitbelichtung muß vollständig sein und die Zweitentwicklung kann nur durchschwärzen, was noch an Silbersalz im Film ist. Für die Beeinflussung des Bildcharakters haben wir bei gleichbleibendem Bleich- und Klärbad und sonstigem Ablauf nur eine einzige Freiheit: das Entwicklerrezept. Die Belichtung soll also ideal sein und die Erstentwicklung rein mechanisch-chemisch auch. Bei Farbenumkehrfilmen ist die Belichtungsspanne noch enger, streng gesehen Null. Alles andere bewirkt Farbstiche. Eine in die Entwicklungsanlage eingebaute Korrekturbelichtung wie bei Kodachrome muß man erst ein Mal haben. -
Farbumkehrentwicklung bald nicht mehr im Andec Labor
Film-Mechaniker antwortete auf Lutz's Thema in Schmalfilm
Ob man’s glaubt oder nicht, heute nachmittag habe ich Beschwerde ans Bundesgericht der Post übergeben, Beschwerde über das letztinstanzliche Gerichtsurteil im Kanton Basel-Stadt. Vom Sozialamt über das Wirtschaftsdepartement bis zum Appellationsgericht werden Aussagen meiner Projektbeschreibung verdreht und Grundlegendes um meine Erwerbssituation verfälscht. Ich habe keine Ahnung, ob ich eine Chance habe, einen Anwalt kann ich mir nicht leisten und dann muß man natürlich noch jemanden finden, die oder der sich im Sozialhilferecht umtun will. Im Hintergrund stehen ja Verwaltungsrecht und Verfassung, eher trockene Materie. Ich habe einen zweiteiligen Betrieb vor, Film-Labor und Mechanikwerkstatt. Wenn ich irgendwo Geld auftreiben kann, geht es zunächst um die Fertigstellung einer Spezialkopieranlage für stark geschrumpften 16-mm-Film. Die ist etwa zur Hälfte gebaut und da sind schon Tausende hineingeflossen. Ein erster Laborbetrieb würde meine eigenen Bedürfnisse der Filmbearbeitung widerspiegeln, also Entwicklung mit Spiralen in Längen bis 100 Fuß, später bis 500. Alle Schwarzweiß-Verfahren, C-41 und E-6. Trockene Kontaktkopie 16 mit der Lichtsteuerung Memochrome. Für ECN-ECP Zusammenarbeit mit Cinegrell, Zürich. Ich kann jederzeit Grauverläufe auf Film anbieten, einen Fuß lang. Eine streulichtarme Tonkamera ist geplant, mit der frische Sprossenschriftaufzeichnungen gemacht werden können. Der Densograph ist noch vorhanden, mit dem ich Densogramme bis log 4.0 auf Papier herstellen kann. Als Sensitometer dient Memochrome, wo die Fehler in der Lichtmenge 1/10'000 des Sollwertes betragen. Die Genauigkeit der Lichtfarben Rot, Grün und Blau liegt innerhalb von 5 nm, also auf Grün bezogen weniger als ein Prozent Abweichung. Der Gesamtfarbenfehler ist höchstens drei Prozent. Mit der Zeit, wenn’s läuft, soll 35 mm dazukommen. Allgemeine Ausrüstung wie Umroller und Synchronroller habe ich für 35 und 16. In der Werkstatt sollen auch Produkte der allgemeinen technischen Mechanik entstehen, z. B. ein handbetätigtes Axialspannfutter für Drehmaschinen oder ein Bohrerschleifapparat, mit dem man auch ausspitzen und Bohrerschäfte reparieren kann. Ideen gibt es genug. Anders als bei der Höhle der Löwen, was ich gerne schaue, habe ich nichts mit Wegwerfware zum Hochskalieren am Hut. Meine Erzeugnisse werden in Handarbeit zumindest montiert (was bei Debrie, Arnold & Richter, Panavision oder Aaton auch nicht anders war). Darum Werkstatt und nicht Automatenhalle oder gleich Ostasien und darum auch Fachleute. Zum Glück gibt es noch Mechaniker, bei den Fotolaboranten und Filmtechnikern sieht es schon anders aus. Ich bin dabei, eine Art Crowdfunding-Plattform zu prüfen. Vielleicht geht sowas. Falls da jemand Erfahrungen hat, habe ich offene Ohren. -
Farbumkehrentwicklung bald nicht mehr im Andec Labor
Film-Mechaniker antwortete auf Lutz's Thema in Schmalfilm
Hallo nach Viersen! Es ist kein Denkfehler, vielmehr Verharren im Denkmuster des 20. Jahrhunderts, das bekanntlich die scheußliche Kybernetik gebracht hat. Was sind denn „gescheite“ Entwickler, ist nur maschinelle Verarbeitung annehmbar? Handentwicklung ist, jederzeit nachweisbar, gleichmäßiger. Es gibt daran nichts zu deuteln oder zu kritteln, es ist einfach so. Filmentwicklung in Spirale, richtig durchgeführt, ist so gleichmäßig, daß Dichteunterschiede nicht meßbar sind. Es ist auch kein Problem, Bäder zu temperieren. Nur eines läßt sich ohne Maschine kaum bewerkstelligen, saubere Entfernung von Rußgelatine-Rückschichten (mit Rem. Jet). Das betrifft die Filme im ECN-ECP-Verfahren (Eastmancolor Negative, Eastmancolor Positive). Ich darf das als Maschinen- und Handentwickler mit mehreren Jahren praktischer Erfahrung so erklären. Also, E-6, C-41 und viele andere Farbenverfahren sind auch ohne Maschinen einwandfrei durchzuführen, Schwarzweiß ohnehin. -
Hans Albrecht Lusznat hat interessante Einzelheiten veröffentlicht. Bolex 16 Pro und andere Geräte
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Normal-8-Tonfilmprojektor/N8-Tonfilme
Film-Mechaniker antwortete auf Duck144reloaded's Thema in Schmalfilm
Weitere Modelle: Bell & Howell-Sears Sound Stage Tandberg Elite 8 Fairchild Cinephonic 8 Kodak Sound 8 CIRSE 8 Sound Ricoh 8 Sound Die Eumig-Tonprojektoren tragen die Bezeichnung Mark S. »Marke« Sound -
Kontrast bei Umkehrentwicklung verbessern
Film-Mechaniker antwortete auf Viennette's Thema in Schmalfilm
Die erste Dunkelkammer unseres Labors hatte 6 (sechs) Quadratmeter. Ich stellte jeweils die ersten vier Bäder auf und begann umzuschütten, wenn der Film im Klärbad lag. Nur so konnte ich Platz schaffen. Es ging, war aber doof. Einen Vorteil hatte die Schütterei, die Bäder kamen in luftdichte weiße Glasflaschen zurück, die ich gegens Licht halten konnte. Ich bekam mit der Zeit ein Auge dafür, ob ein Bad noch brauchbar wäre. An eine der Flaschen erinnere ich mich gut, sie war niedriger als die übrigen 5litrigen. Sie faßte 10 Liter. War das ein Gewichtheben! Bei einfacher Entwicklung ging es nur noch ums Wasserwechseln. Ich machte mir da auch Gedanken über die Ausnutzung der Raumhöhe. So viel ich weiß, ist noch kein Hochsystem bekannt. Wäre womöglich was Cooles. -
Kontrast bei Umkehrentwicklung verbessern
Film-Mechaniker antwortete auf Viennette's Thema in Schmalfilm
Bin erfreut, daß Friedemann die Vorzüge der Spirale schätzen lernt. Viennette, du kannst dir die ganze Feinchemikaliengeschichte sparen, wenn du in Spirale entwickelst. Anstatt Tageslichttank rate ich wie seit Jahren zu etwas größeren Behältern, in denen du die Spirale gescheit bewegen kannst. So hast du genügend Agitation und damit gleichzeitig gleichmäßiges Resultat und um etwa ein Viertel kürzere Zeiten. Auch die Wässerung wird besser. Voraussetzung ist halt, sich ein paar Minuten im Dunkeln aufzuhalten. -
Verbibbscht Zahnrolle oder Zahntrommel, ned Greiferrad Tschuldigung
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Ich hab’ mal eine Greiferfeder für eine R16 gekauft, das belief sich auf gegen € 60. Wenn Wittner das Beaulieu-Material entsorgt, dann steigt der Wert aller anderen Marken etwas. Hat ja auch seinen Vorteil.