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Sprichst du fließend Tschechisch oder Russisch?
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Positivfilm wird nicht mit einem Nennempfindlichkeitsindex fabriziert. Die Güsse kommen einfach mal so, mal so heraus. Im Allgemeinen schwankt der Index um ISO 9 mit der Breite von ISO 7,5 bis gut 10. Man muß daher, bei allen Kopierfilmen übrigens, Proben machen, um die richtige Belichtung zu bestimmen. Für Eastman x302 und Orwo PF 2 kann ich drei Minuten Entwicklungszeit angeben, ständige Agitation in Spirale, 20 Grad Celsius. Als Aufnahmefilm, ich wiederhole: Schwarzweißpositiv ist empfindlich von harter Strahlung (Röntgen-Strahlen) über UV und Violett bis Blau, würde ich am Belichtungsmesser ISO 10 einstellen und vier Minuten entwickeln. Um den Kontrast niedrig zu halten, ist verdünnter Entwickler die einfachste Lösung. Je halbierte Konzentration, also 1+22 statt 1+11, die Entwicklungszeit um ein Drittel verlängern: 5'20" statt 4'. Rodinal ist klassischer Verdünnungsentwickler, aber auch alle Metol-Hydrochinon- und Phenidon-Hydrochinon-Rezepte gehen gut. Amidol, Studional, Papierentwickler, geht alles, auch Caffenol, Wein, Vitamin C, Aspirin und Pippi Langstrumpf.
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Verstehe nur Bahnhof. Wegen der Weichen. Aber egal
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Gigabitfilm bzw. mit angepaßter Entwicklung benutzte Mikrofilmmaterialien hätten vielleicht besser im Hintergrund bleiben sollen. Es interessiert doch niemanden, welche Handelsmarke mit dem Duplikat verbunden ist, das in einem Kopierwerk zur Erhaltung von Filmbildern entsteht. Wenn Herr Ludwig mir sagt, sein Entwickler enthalte mehr als 40 Zutaten, dann muß ich das so annehmen. Ich weiß in der Praxis, daß das Bad wie Pisse riecht. Wir waren natürlich scharf darauf, so genannt engagierte Filmleute anzulocken, nur wollten die immer ihr Korn und gerade nicht kornloses Bild. Man kann niemanden gegen seinen Willen glücklich machen, zumindest nicht, wenn man ihm dafür Geld abnimmt. Hätte ja sein können, daß ein 100minüter auf Gigabitfilm gedreht wird. Wurde aber nicht. Ich muß mir selber einen Anteil am Mißerfolg zuschreiben, weil ich im Schmalfilm-Artikel sagte, G. wäre anspruchsvoll. Ludwig schwankte hin und her zwischen „eigentlich der einfachste Film“ und hochtechnischen Ausführungen, bei denen jeder Kameramann abwinkt. Der zweite Teil des Artikels aus seiner Feder hätte ins Journal der SMPTE gehört, nicht ins Schmalfilm. Lang lebe der Film!
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Ja, als ich mit Giga anfing, 2001, verdiente ich noch Geld mit Labor und Kino. 2004-05, als ich Giga in 16 ausprobierte, war der digitale Tsunami schon am Überrollen. Es war die denkbar schlechteste Zeit und mit der Vermarktung war ich auch von Anfang an nicht glücklich. Es scheint auch heute noch nicht die Zeit, in der Filmtechnik etwas zu holen, man kann bringen, was man will. Die ganze Gigabitfilmfamilie hat Polyesterträger. Amateure wollen partout Acetatunterlage, damit sie ihre Filme kleben können. Das finde ich eigentlich auch richtig. Selbst Professionelle tun sich schwer mit PETP-Unterlage, in der Kamera, im Schneideraum. Im Kino, das bräuchte ich hier eigentlich gar nicht erwähnen, war in den letzten Jahren Polyesterfilm Alltag. Geschweißter Polyesterfilm macht keine Probleme. Diese Schleife ist Hunderte von Malen durch die Ernemann V gelaufen: dbx1000, professionelle Entwicklung muß nicht maschinelle sein. Ich habe mit drei Ausnahmen (yan ist leider eine) bewiesen, daß Handentwicklung mit Spiralen verlässlich konstante Ergebnisse liefert. Ab 2004 passierte mir kein Fehler mehr. Friedemann, Cargo war noch nie für Hobbyentwicklung gedacht, das habe ich, glaube ich, deutlich genug ausgedrückt. Es ist für ernsthafte Filmbearbeitung geplant, wo täglich oder zumindest ein, zwei Mal in der Woche entwickelt wird. Mit der großen Spirale sollen bis 500 Fuß (152 m) Film bis 105 mm Breite bearbeitet werden können. Mit einem Trick kann man 1000 Fuß 35-mm-Film einziehen. Die Schwefelsäure ist Bestandteil der meisten Bleichbadrezepte. Die Borsäure zersetzt das Fixierbad nicht im Gegenteil zur Citronensäure, die ich genau dazu einsetze. Am besten wäre für den Zweck Ameisensäure, die spurlos verdunstet, doch sie ist zu teuer. Agfa Copex Pan Rapid wird nicht mehr hergestellt. Agfa CP 30, ST 8 und ST 9 auch nicht mehr Wenn Verbraucher Geld zusammenlegen, können sie von den Filmfabriken haben, was sie wünschen. Es liegt sogar im Bereich des Möglichen, Kodachrome neu auflegen zu lassen. Kodak will einfach eine fünstellige Summe auf ihrem Konto sehen. Detlef Ludwig hat genug Geld in das Projekt gesteckt und ich habe Schulden aus der Geschichte. Scott Pickering hat einen Schwarzweißfilm in 65-70 machen wollen. Als er herausgefunden hatte, daß er kaum eine Kamera auftreiben kann respektive für eine ARRIFLEX 765 Miete bezahlen müßte, ist es still um ihn geworden. Auch das Entwickeln ist nicht mehr so einfach zu haben. Ich habe mich mit ihm elektroschriftlich ausgetauscht, er antwortet nicht mehr. Vielleicht handelte es sich um eine Ente.
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Im Schmalfilm 5-2005 war Veröffentlichung auf Deutsch, wegen Schreibfehlers (Gigbitfilm) nicht leicht wiederzufinden. Bezugsquelle und Einführungspreis am Ende des Artikels http://www.wittner-k...er/zeitschr.php. Im smallformatHeft 2-2006 war Veröffentlichung international. http://www.cinematog...showtopic=14307
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http://www.filmvorfu...al/#entry151652 Da hatte ich angeboten.
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Der Spinner hat die Karte der Umkehrentwicklung von 2001 aufgehoben. ALMA 345 war mein Hausrezept, ein Hydrochinon-Phenidon-Entwickler. Ich habe nichts zu verbergen: Erstentwicklung mit ALMA 345, 22° C, 3' Unterbrechung 0,5prozentiges Schwefelsäurebad, ein paar Sekunden Bleichen, Schwefelsäure und Kaliumbichromat, 1' Unterbrechung mit Sodawasser, ein paar Sekunden Klären, Natriumsulfit, 1' Abspülen, wässern und durchbelichten Schwärzen (Zweitentwicklung), ALMA 345, 1' Unterbrechen, Borsäure, ein paar Sekunden Fixieren, 30" Wässern mit etwas Citronensäure Schlußwässerung Eben geschossen, man sieht einen leichten Fleck im Himmel (des Filmbildes). Ungenügend gebleicht Phantom? Ich habe doch einiges Material verkauft, in der Schweiz, nach Deutschland. Gigabitfilm 40 gab es als Kleinbildfilm auch in Großbritannien, in den Vereinigen Staaten von Amerika, in Frankreich. Gigabitfilm 25, Planfilm 4" × 5", war ein anderes Material der Familie. Als 16-mm-Film ist Gigabitfilm noch an verschiedenen Orten in Kameras, wie ich vermute. Für diesen Herbst sind ein paar Portionen zur Entwicklung angemeldet. Warum Wittner nicht in D.-8 und DS-8 konfektioniert hat? Einesteils ist, wie ich schon sagte, die Nachfrage nach Schwarzweißfilm minimal, weshalb es sich für ihn vermutlich nicht lohnte, da etwas zu unternehmen, einesteils hält er Entwicklung mit spezieller Chemie für abwegig. Da kann ich nichts machen. Wie sich gerade wieder zeigt, braucht der Konsument eine Schachtel, ein Etikett, einen Beipackzettel, den ganzen Werbeschmus, sonst existiert das Produkt nicht für ihn. Dosenaufkleber habe ich jeweils selber gemacht: Ansonsten darf man jederzeit mit dem anderen Spinner Kontakt aufnehmen. Seine Webseite ist ja bekannt.
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Das Bild bei Wikipedia ist ein Ausschnitt. HIer das ganze: Die Aufnahme machte ich am 9. Juni 2006 am Bieler See mit einer Olympus-Pen-F. auf Gigabitfilm. Das Negativbild ist 18 × 24 mm, hier habe ich eine Vergrößerung auf RC-Papier von nicht ganz 18 × 24 cm mit 300 DPI eingelesen. Ein weiterer Ausschnitt ab Fotopapier, eingelesen mit 600 DPI: Das sind gut drei auf drei Millimeter des Negativs. Man sieht gut die Skala des Fußzählers und die der Verschlußanzeige. Auf dem Negativ ist noch viel mehr drauf. Die Vergrößerung ist nicht mit besonderer Sorgfalt gemacht worden. Gigabitfilm ist ein Wundermaterial. Es ist die Film gewordene Naßkolloidplatte, und das noch panchromatisch. Als Beispiel für die Fotografie des 19. Jahrhunderts eine Aufnahme von Frankfurt am Main: Und hier habe ich als Beleg noch die Schleife auf den Scanner gelegt, die ich mit einem Abschnitt eines von mir umkehrentwickelten Originals machte, das Detlef Ludwig mir 2001 zugesandt hatte: Wer genau hinsieht, entdeckt das Bildformat der Übergangszeit zum Lichtton. Französische Kamera
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Ja, eben, noch so ein Nachtrag nach Jahren! Ich mußte die 16-mm-Gigabitfilm-Reste wegwerfen. Es war alles über zehn Jahre altes Material und ich kann nicht mehr kistenweise Dosen von Ort zu Ort schleppen, wieder neu verstauen. Möglich, daß irgendwo in dem Chaos, das ich mit mir herumtrage, noch eine Büchse mit Giga liegen geblieben ist. Die Nachfrage war trotz noch ein Mal halbiertem Preis und wegen fehlenden Marketings Null. Das bedeutet nicht, daß es nie wieder so etwas wie Gigabitfilm geben wird. Im Gegenteil, ich bin heute wohl mehr von der Technik angetan als Mr. Gigabitfilm himself. Zur Zeit ist einfach kein frisches Material greifbar, doch das sollte es. Zu einem bestimmten Grad haben sich die Ansichten darüber, was das richtige Gigabitfilm-Material sein soll, bei Herrn Ludwig und bei mir unterschieden. Chemisch kann ich mit ihm nicht mithalten, dafür habe ich, wie mir scheint, in pragmatischer Hinsicht, z. B. puncto Perforieren, einen Vorsprung. Die Nachfrage nach Schwarzweiß-Kinefilm ist viel zu klein. Vielleicht steht in fünfzehn Jahren eine Generation da, die ganz neu ans Phänomen Film herantritt ‒ dann wäre ich der Letzte, der sich dagegen wehren wollte, etwas zu liefern. Heute schweben einfach nur hoffnungsvolle Vorstellungen umher, denen meistens aussagelose Bilderfolgen entspringen. Ich kann’s nicht anders sagen. Als Duplizierfilm war Gigabitfilm, in 35 und in 16, traumhaft. Ich konnte zu jedem beliebigen Kontrast zwischen etwa 1:0,3 bis 1:4 entwickeln (1:1 ist unveränderte Kontrastweitergabe). Das Material ist empfindlicher als die sonst erhältlichen Dupfilme, es ist auf dünnerem Träger erhältlich, es hat eine ausgezeichnete Antistatikbeschichtung und es ist praktisch kornlos. In Filmarchivkreisen hat man, eine traurige Erfahrung, kein Verständnis dafür. Auch bei Kodak versteht man nicht, was dünneres Filmmaterial bedeutet. Selbst als ich darauf aufmerksam machte, daß Kodak schon knapp vier Hundertstel dünnen Träger beschichtet hatte, war keine Synapse frei für eine Schaltung. Also, das wäre jetzt öffentlich erklärt mit dem Hinweis darauf, daß ich nach wie vor auf dem Gebiet der Filmtechnik etwas unternehmen will. Nach vierzehn Jahren habe ich mich aber wieder um 180 Grad umgedreht, blicke nach vorne, bemühe mich um Neues. Während es Hundert zu Eins dagegen steht, daß positiv auf meinen Rekurs eingegangen wird, hege ich natürlich wie jeder Mensch Hoffnung. Anderes bleibt nicht. Eine gut etablierte Kaste von Sozialtätern kann sich ja nicht selber abschaffen wollen, weshalb sie Recht behalten werden, auch mit faulstem Zauber. Densograph, Graukeile, einiges konnte ich bis jetzt erhalten. Der halb fertige Prototyp einer neuartigen Kopieranlage ist auch noch vorhanden. Genau das haben sie mir entgegengehalten, ich hätte ja gar keine Maschinerie.
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Echt? Diff. beim Ton kenne ich, doch beim Bild?
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Ja, stimmt. Ich war bei 16 mm. Die Normalfilmmodelle haben tatsächlich ein Differenzialgetriebe, mit dem man Bildstrichversatz aufheben kann.
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Welche 8-mm-Film-Projektoren hast du jetzt?
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Kannst du. Ich traue dir zu zu verstehen, daß bei einem kontinuierlichen Filmantrieb mit optischem Ausgleich der Bildwanderung keine Bildhöhenverstellung möglich ist. Es gibt einzig eine optische Einrichtung, der Perforation gegenüber nicht eingemittetes Bild zurückzuholen. Die hast du ja nun gefunden. Was ich unglaublich finde, ist der gerade gezeichnete Filmweg durchs Licht, Prisma und Zahnkranz sind glatt unterschlagen worden. Doch das paßt zu noch manch anderen Einzelheiten bei den Steenbeck, wie die bekloppte Sache mit der Lampe, zu der man nicht gerade leicht hinkommt, oder fehlende Umlenkrollen. Bei dem 938, den ich hatte (ja, entsorgt), mußte ich eine solche nachrüsten, damit die Lichttonwiedergabe überhaupt brauchbar wurde. Ich hoffe trotzdem, du lebst dich gut ein mit dem Schneidetisch, wir brauchen Nachwuchs bei der Filmbearbeitung.
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http://www.filmvorfu...no/#entry114388 Nicht ganz ernst gemeint
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Ja, es ist Schwarzweißfilm. Kodak D-97 oder Papierentwickler
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Nicht tiefentladen! Wenn die Akku aus den 1980er Jahren sind, haben sie ihre Dienstzeit beendet. Sulfatiert, chemisch am Ende, vielleicht sogar beim Nachfüllen von destilliertem Wasser mit dem Trichter mechanisch beschädigt. Gute Akku haben ein Schutzgitter, um das Aufstehen eines Trichters auf den Elektroden zu verhindern. Wenn du für die nächsten 100 Jahre Ruhe haben willst, baust du eine neue Anlage mit alkalischen Akku ein, z. B. Eisen-Nickel-Zellen.
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(Agfa-) Gevaert 5.61, später ohne Punkt, ist gewöhnliches Chlorbromsilberpositiv, unsensibilisiert. Darauf wurden Vorführpositive gezogen, Entwicklung nach G. 201 (Metol-Hydrochinon-Rezept) oder ähnlich
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Titelgerät vs. Postkarte vs. Fotopapier
Film-Mechaniker antwortete auf Und tschüüüüsssss!'s Thema in Schmalfilm
Arbeitskreis leistungsfähiger Fotohändler, 1965, später Ringfoto, Würth Sieht nach HAMA-Titelgerät aus, Martin Hanke (HaMa), Monheim Streng nach Norm nur für DIN-A-6-Karten -
FP30: Bild wackelt mit Azetatfilm, stabil mit Polyester?
Film-Mechaniker antwortete auf dbx1000's Thema in Technik
Die Kunststoffstreifen dürfen die Keramikscheiben nicht berühren. -
Bild und Ton für das Kino der Zukunft?!?
Film-Mechaniker antwortete auf Womenzel's Thema in Allgemeines Board
Kontraststeigerung bis ins Unerträgliche sehe ich nicht als Zukunft. LASER ist verführerisch, technisch schön weil monochrom, doch das Geschichtenerzählen bleibt das Wesentliche. Paßt haargenau in die jetzige Zeit, wird aber schon im Herbst einen Knick erfahren, glaubt mir. -
Adolph Ferdinand Hamáček lebte von 1858 bis 1940, hauptsächlich in Chicago. Drei Patente waren in Kraft für seine ungewöhnliche Filmkamera, US 903‘469, 909'404 und 925‘697. Es handelte sich um eine der ganz wenigen Konstruktionen, mit denen unperforierter Film belichtet wird, und um eine von nur vieren weltweit, in denen auch keine Filmperforation stattfindet. Die drei anderen sind die Le-Prince-Kamera von 1888, der Photochronographe Démény von 1893 und die Lauste-Latham-Kamera. Der Domitor1-Prototyp war eine perforierende Kamera, bevor er zum Cinématographe Lumière wurde. Auch beim Biograph2 Casler-Dickson von 1895 wird der Film während des Laufs perforiert. Hulfish3 schrieb, daß bei Hamáček der entwickelte Film perforiert worden wäre. Wie man sich das vorzustellen hat, ist mir schleierhaft. Nicht ohne Grund kam das dritte Patent dazu. In einer kurzen Umschreibung heißt es: «In order that the perforations in the edge of the film may have accurate register with the pictures upon the film, Mr. Hamacek provides a camera combined with a film perforating device so constructed that the two sets of four holes for each of the pictures is punched into the film at the same time that the exposure is made.» Damit die Lochung im Filmrand einen genauen Bezug zu den Bildern habe, sieht Herr Hamacek eine Kamera in Verbindung mit einer Stanzeinrichtung vor, die so gebaut ist, daß die beiden Gruppen von vier Löchern für jedes Bild zur selben Zeit gestanzt werden, wie die Belichtung erfolgt. Der Mechanismus der Hamáček besitzt die Vorzüge, daß die Filmschrumpfung abgefangen werden kann und die Transportkräfte dank relativ großflächiger Klemmung gut verteilt werden. Nur schwache Klemmung ist erforderlich. Die Nachteile der Hamáček sind das Fehlen von Wickeltrommeln und Schleifen im Film sowie ein Hellsektor im Umlaufverschluß von nur etwa 120 Grad. Mit unperforiertem Film gehen Zahntrommeln natürlich nicht an. Eine klemmende Art des Vor- und Nachwickelns war für Latham seit 1898 mit Patent geschützt. Ihr erinnert euch vielleicht, die Erfindung stammt von Eugène Augustin Lauste. Die Laufzeit der US-Patente betrug damals 17 Jahre, Hamáček war bei diesem Punkt also bis 1913 behindert, wenn man vom Anmeldedatum ausgeht. Wir haben hier eine Konstruktion, die fast genau gleich alt ist wie die der Bell & Howell „Black Box“4, jene Kamera, von der es lange hieß, sie wäre Martin und Osa Johnson in Afrika von Termiten weggefressen worden. Das ist nun widerlegt5, denn Martin Elmer Johnson und Osa Helen Leighty lernten einander 1910 kennen und kamen erst 1921 in die Nähe Afrikas. Das nebenbei Adolph Hamáček war nicht doof. Das Motiv, diese Kamera zu erfinden, kann ganz exakt benannt werden: die MPPC. Die Motion Picture Patents Company, Ende 1908 von Edison gegründet und mit ihren Rechtstiteln auf den 1. Jänner 1909 wirksam, blockierte das Gebiet der Vereinigten Staaten komplett. Wer nicht bereit war, pro Filmfuß zwölf Cent abzuliefern, wurde ausspioniert, drangsaliert, rechtlich verfolgt. Kameras wurden rücksichtslos vom Stativ gerissen, zerstört. Der Edison-Trust wachte über Celluloïd-Film, Breite 1⅜ Zoll, Perforation nach Muster Kinetoskop, Bildformat Drei zu Vier, Projektoren. Mit der Hamáček konnte man das alles umgehen. Fast alles, und eine kleine Gruppe unbeugsamer Erfinder leistete damals Widerstand. Bis nach Kalifornien waren sie ausgewichen, um fern vom Filmproduktionszentrum im Osten Geräte herzustellen und zu verkaufen. Adolf Frese, 1875‒1939, bildete zusammen mit Otto F. Harms die Frese Optical Co. in Los Angeles. Es gibt eine L.-A.-Kamera. Sie hat Greiferantrieb, Lauste-Schleifen, verstellbaren Verschluß, und höhenverstellbares Bildfenster. ww.samdodge.com Bitte selber die Seite aufrufen und L. A. camera suchen Los Angeles Herald, Volume 32, Number 337, 3. September 1905 Joseph T. Bianchi erfand eine Kamera für 200 Fuß Film, die als legale Tarnung für illegal benutzte Produkte diente. Was legal sei, bestimmten Edisons Anwälte und von 1909 bis 1915 die MPPC. Wenn jemand Neugieriges auftauchte, wurde sie zum dran Kurbeln hingestellt. Es wurden Aufnahmen gemacht, entwickelt, kopiert und anschließend vorgeführt, um die Echtheit des Ganzen zu beweisen. Hintenherum wurden jedoch der Pathé industriel und andere professionelle Kameras benutzt. Bianchi war früher Aufnahmeleiter bei der Columbia Phonograph Co., die alte Rivalin der Edison Co. Die Bianchi funktioniert mit einer dem Film nachgeführten Linse, die Ergebnisse sollen fürchterlich gewesen sein. The Transformation of Cinema. Eileen Bowser, 1994 The Moving Picture World, Juli 1908, S. 5 US Patent 708‘303 Hubert Meredith-Jones, New York, hielt Patente für einen Elektroofen, einen Staubsauger, einen mechanischen Rechner, einen Mixer, ein Megaphon, eine Filmkamera. Diese Erfindung, die er mit Charles M. Mapes, ebenfalls in New York, teilte, nenne ich das Lügenpatent. Lügenpatent, weil es voller Unfug ist wie die haarsträubende Behauptung, daß scharfe Bilder entstünden auf bewegtem Film. Mit Hilfe eines Getriebes, das elliptische Zahnräder enthält, wird eine Zahnrolle, die der Film umschlingt, abwechselnd langsamer und schneller umgedreht. Während der langsamen Phasen erfolgt Belichtung durch die Öffnung eines verstellbaren Kegelverschlusses. Geringer Aufwand für den Nutzen eines smokescreens, wie es im Amerikanischen heißt. Auch die Mapes-Jones war eine Tarnung der tatsächlich für die Produktion genutzten Kameras. US Patent 943‘253 vom 14. Dezember 1909 Dann gab es noch eine Wagner-Kamera, von der es heißt, sie funktioniere mit bewegten oder umlaufenden Objektiven, also etwa wie die von Charles Francis Jenkins. Q. David Bowers, Thanhouser Films: An Encyclopedia and History; 1995: «This was the so-called “Wagner Battleship” camera invented by Leon Wagner. In January 1911 it was new on the market and had not been thoroughly tested.» Das war die so genannte Schlachtschiff-Wagner-Kamera, erfunden von Leon Wagner. Januar 1911 war sie neu auf dem Markt und war noch nicht gründlich geprüft. Eigentlich hieß sie Sterling-Kamera von der Sterling Camera Co., New York NY, Leon Wagner; Sam Dodge hatte eine. Sie ist der englischen Williamson ähnlich und nimmt 300 Fuß Film auf. Verstellbarer Verschluß, Fußzähler. Auch hier muss ich auf die Webseite von Sam Dodge verweisen. Dort hat es Bilder von der Sterling. Um kurz auf die „Black Box“ zurückzukommen, möchte ich bemerken, daß sie ganz im Gegenteil zu den Anti-Trust-Konstruktionen mitten in den Trust hineingehörte. In meinen Augen stellte sie nur eine Spielart der Bell & Howell Standard dar, die älter ist. Die Bell & Howell Co. war nicht Mitglied der MPPC, jedoch die Essanay, von der sie abhing. Als die MPPC ihre Wirkung zu entfalten begann, hatte Bell & Howell noch keine eigenen Produkte. _____________________________________________________ 1 Domitor war der ursprüngliche Name für das Projekt von Vater Claude Antoine Lumière. 2 Der Erfinder der ersten Biograph-Kamera war William Kennedy Laurie Dickson, der als ehemaliger Konstrukteur der Filmgeräte bei Edison genau wußte, wie jene Patente zu umgehen sind. 3 David Sherrill Hulfish (1873 oder 1874, Todesdatum unbekannt): Cyclopedia of Motion-Picture Work. American Technical Society, 1911. 1897 wurde er Mitglied der Delta-Upsilon-Bruderschaft. Adresse: 19 Wiedemarck St., London, England. Beruf: Banker. Solicitor of patents, specialist in motion pictures; Monadnock Building, Chicago, und 18 Duncan Street, Toronto 4 Die auch Black Box genannte Bell-&-Howell-Kamera hatte ein Holzgehäuse, das mit schwarzem Leder bedeckt ist. Es wurden zehn Exemplare gebaut. Der Mechanismus war mit dem U.-S.-Patent 1‘038‘586 geschützt, das am 17. September 1912 veröffentlicht wurde, Anmeldedatum war der 25. Oktober 1911. Acht Exemplare gingen an Essanay, zwei an noch unbekannte Käufer. Eines befindet sich heute im George Eastman House. Siehe auch dort 5 Siehe Diskussion in diesem Forum: http://www.cinematog...765#entry429263
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Hallo, Freunde, nah und fern Hat jemand ein Stück Stahlfilm, wie man ihn zum Einstellen von Projektoren verwendete? Falls ja, dann möchte ich gerne die Dicke wissen. Mikrometer an nicht rostiger Stelle ;-)
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N8 Tageslichtspulen - wie damit umgehen
Film-Mechaniker antwortete auf Silma Sonic's Thema in Schmalfilm
Wenn du erst Entwicklungsfehler ausschließen willst, dann lade im Dunkeln. Ein Wechselsack (Fotohandel) kostet nicht viel. Die meisten Doppel-8-Kameras sind ja für Drop Loading ausgelegt, man kann kaum etwas falsch machen. Ansonsten solltest du beim Laden am Licht den Wickel in der Hand zusammenhalten, damit sich die Windungen nicht lösen. Die äußersten Windungen schützen die inneren vor Licht, auf jeden Fall bei Fomapan R. Kodak Plus-X, Tri-X und Orwo-Filme haben keinen lichtdichten Unterguß, da kann Licht tiefer eindringen. Die würde ich im Dunkeln laden und umlegen. Sieh zu, daß du wenigstens im Schatten lädst, daß kein Sonnen- oder Lampenlicht direkt auf den Film fällt. Dreh dich so, daß du Kamera und Film im Körperschatten hast. Zum verlustarmen Laden halte ich die Spule in der rechten Hand und ziehe etwa 30 Zentimeter Film mit der linken ab. Dann stecke ich den Film in den Kernschlitz der Leerspule, die volle Spule unter der Hand haltend, wickle zwei, drei Windungen auf und schiebe nun den Film in den Kanal der Kamera hinein. Mit beiden Zeigefingern forme ich die Filmschleifen. Immer noch den Wickel zusammenhaltend, prüfe ich mit sachtem Bewegen des Films, nur vorwärts, ob alles in Ordnung ist. Mit der linken den Filmkanal schließen, mit der rechten den Film sachte anspannen, auslösen unter leichtem Bremsen der vollen Spule. Wird der Film aufgewickelt? Wenn ja, Kamera schließen Mit zunehmender Übung geht das immer leichter und schneller. Bei 16-mm-Film halte ich übrigens die volle Spule mit drei Fingern, mit dem Zeigefinger halte ich den Wickel fest, mit Daumen und Mittelfinger bedecke ich die Vierkantöffnungen in Spulenmitte. -
Arriflex 16-S Service in Europa
Film-Mechaniker antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Ich traue mir das zu. Zu Hause kann ich es machen, auf einem Tisch. Meßinstrumente, Handwerkzeug, Prüfmittel, Autokollimator, die feinen Materialien und Chemikalien, alles zur Hand. Was Elektrik und Elektronik betrifft, da habe ich einen kompetenten Freund in der Nähe. Ich kenne die Kamera in den Grundzügen, die Einzelheiten würden sich ergeben. Auf Anfrage übermittle ich meine Privatanschrift.