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Film-Mechaniker

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  1. Was mich fertig macht, ist die Lebensferne der Entscheider, konkret die Kaltschnäuzigkeit der Juristen. Und ja, ich bin heute so weit, alle Juristen zu verfluchen. Den Passage-Monat habe ich auf dem Stadtfriedhof verbracht, wo ich mit ausgebildeten Gärtnern, von denen jeder mindestens 400 Pflanzen kennt, und Nichtfachleuten zusammenarbeitete. Das sind alle bodenständige Menschen mit gesundem Hausverstand. Die können mit Laubbläser umgehen, mit Heckenschere, Spaten, Schaufel, Setzholz und noch vielem mehr. Die können sich im Energiehaushalt einteilen, wenn die Sonne brennt, wenn es beißend kalt ist. Doch im (papiernen) Kontakt mit Schreibtischtätern finde ich kein Gegenüber. Es ist gerade das Wesen der Juristerei, den persönlichen Charakter herausnehmen zu können. Es wird mit Paragrafen argumentiert, nicht mit den eigentlichen Sachen. Sie sind furchtbar arm und leer und unbedarft und desinteressiert. Wenn ich die rechtlich anfechtbare Verfügung (Erlaß) habe, kann ich wieder grade denken. Bis dahin bin ich ein vor mich hin starrender Zombie, der versucht, die Frechheit aller Bürolisten irgendwie zu verarbeiten. Die Stelle im Drittaktmonolog von Hamlet kommt mir in den Sinn: the insolence of office, die Unverfrorenheit auf Ämtern. Sagte ich desinteressiert? Ach was, feige sind sie.
  2. Rückschlag. Gestern Eclat beim Sozialamt. Man eröffnete mir mündlich, daß man beim AIZ einen Fehler gemacht habe und zweitens die Werkstatt auflösen müsse, falls ich weiterhin Unterstützung will. Das ist versuchte Erpressung und versuchte Verletzung meines Selbstbestimmungsrechts. Bedürftigen Bauern nehmen sie Vieh und Stall nicht weg, das wäre Substanzverlust. Einem Handwerker nehmen sie die Werkstatt weg, eiskalt. Ich war zuerst perplex, dann verlor ich die Contenance. Idioten, ihr seid Vollidioten! Schlecht, ich weiß Heute gab man mir endlich nach wiederholtem Verlangen Kopie eines Papiers, das ich am 19. Jänner unterschrieben hatte, Überweisung vom Sozialamt. Wer fiele nicht aus allen Wolken, wenn es plötzlich heißt: Nein, nichts mit Selbständigkeit, Sie haben eine Anstellung zu suchen und fertig. Die schriftliche Verfügung habe ich noch nicht. Gestern bin ich zehn Jahre gealtert.
  3. Danke euch für die klaren Hinweise! Ich nehme die Belehrung gerne an.
  4. Das frage ich auch. Made in USSR ist Englisch und mir leuchtet nicht ein, daß in der Sowjetunion ein solches Erzeugnis englisch beschriftet werden sollte. Damit wäre es für den Export in den Westen bestimmt gewesen, doch wenn 1968 jemand in der BRD in einem Photogeschäft gesagt hätte: „Ich möchte eine Zenit-Quarz-Kamera kaufen“, dann wären dort die Augenbrauen weit hochgezogen worden. Vermutlich stammt der ganze Kram aus den USA, wurde in der UdSSR nur noch zusammengeschraubt. escalefilm: Die H-8 ist dir zu groß. Unter den übrigen Doppel-8-Kameras kann ich folgende empfehlen, auch unter dem Gesichtspunkt des Unterhalts: Eumig C3, sehr robust, etwas schwerer, ältere Dame Eumig C4, Elektromotor für lange Aufnahmen, auch älteren Datums Bell & Howell Sportster, sehr robust, BH-Bajonett, älter Revere 88, sehr robust, D-Gewinde, alt Zeiss Movikon 8, sehr robust Bauer 88 L, sehr robust Paillard-Bolex L/B/C/D 8, L- bzw. D-Gewinde Beaulieu TR8, kompakteste Spiegelreflexsucherkamera für 8-mm-Film, D-Gewinde Christen DB Reflex, Membran-Reflexsucher, D-Gewinde Nizo Exposomat 8 Alles andere ist unförmiger, heikler, weniger servicefreundlich, veraltet, mit Kunststoffteilen gebaut. Die Carena ist technisch einwandfrei, doch der Aufzughandgriff vereitelt Stativaufnahmen. Die Leicina ist voll Plastik, igitt. Die Beaulieu Président (Schachtsucher) hat die gleiche Mechanik wie die späteren MR und TR, daher eine Alternative. Meopta Admira zu schwer für die Leistung, die alte Suchánek 8 selten.
  5. Einiges geht zu Ende, anderes beginnt. Mit der Mechanikwerkstatt hatte ich zu wenig Erfolg. Seit Juni 2014 ist der Betrieb eingestellt, vom 1. Juli bis Ende August 2014 arbeitete ich als CNC-Einrichter und -Kurz- und Langdreher. Warum das zu Ende ging, soll hier nicht ausgeführt werden. Daß ich aber vom Arbeitsamt eine falsche Auskunft erhielt, auf Grund derer ich vergeblich zehn Wochen auf Entscheid von der Arbeitslosenkasse wartete, muß gesagt sein. Ich ging natürlich sofort zu der Tante vom RAV (regionales Arbeitsvermittlungszentrum) und konfrontierte sie damit. Sie telefonierte mit ihrer Chefin und mußte den Fehler zugeben. Abgebrannt ging ich am 18. November 2014 zum Sozialamt, wo man mich, Gott sei Dank, aufnahm. Nun warte ich, bis die Staatsmühle einen Wank macht und mich via Arbeitsintegrationszentrum (auch so ein Wortungetüm) an eine Stiftung überweist, wo ich zinslosen Kredit beantragen kann. Dezember und Januar habe ich 22 Arbeitstage in der so genannten Passage geleistet, alle Sozialhilfeklienten (so heißt das heute) müssen das. Immerhin habe ich jetzt wieder ein frisches Arbeitszeugnis, denn ich bin weiterhin gesetzlich verpflichtet, eine Anstellung zu suchen. Was haben wir Passage-Teilnehmer gemacht? Auf dem Friedhof Laub gerecht, gejätet, Zweige gerecht, Unrat aufgepickt, wieder Laub gerecht. Den letzten halben Tag habe ich ein wenig Berufsarbeit einbringen können mit Schärfen von Rebscheren und Handscheren, auch ein paar Küchenmesser waren dabei. Ich will mich wieder verselbständigen, nun mit der Verbindung meiner Berufe. Die Feld-, Wald- und Wiesenmechanik war ein naives Angebot. Jetzt ist es Zeit, mein Wissen und Können in neue filmtechnische Geräte zu stecken. Falls alles klappt, werde ich diesen Frühling einen Betrieb eröffnen, dem ich den vorläufigen Namen Film-Mechanik gebe. In der Werkstatt brauche ich unbedingt zwei zusätzliche Maschinen, nicht teuer, aber in passender Größe etwas schwerer aufzutreiben. Ich will mit dem Prototypen des ersten Produkts, eine spezielle Kopieranlage für stark geschrumpften 16-mm-Film, hinaus und auf Filmarchive zugehen. Filmentwicklung schwarzweiß und Farben soll angeboten werden, C-41 und E-6, in den Breiten 35 und 16. Ich habe vor, die alten Preise weiterzuführen, das wäre z. B. 54 Franken für 100 Fuß (30 m) 16-mm-Umkehrung bzw. 18 Franken für die 25-ft.-Portion 16/Doppelacht/DS-8. Da ich die 16-mm-Film-Kopiermaschine damals gerettet hatte, werde ich auch entsprechende Dienste in dem Format anbieten, d. h. stumme Muster, Duplikate und Kopie mit einem Licht oder mit Memochrome*. Tonkopie und Herstellung von Tonnegativen sind auch geplant. Die 35er Kopiermaschine habe ich nicht mehr. Irgendwann soll es wieder eine geben. Ich habe viele Projekte in der Pipeline. Cargo ist oben auf der Liste. Was meint Ihr dazu? _______________________________ *Memochrome ist ein hochmodernes Lichtsteuerungssystem für Schrittkopieranlagen. Für bis zu 32'000 Bilder sind je Kopierlichtfarbe Rot-Grün-Blau 50 Stufen frei programmierbar. Es gibt keine Szenenmindestlänge mehr, weil es keine Lichtschleusen oder sonstige mechanische Einrichtungen mehr gibt. Die Lichtfarben sind sehr genau konstant, nämlich auf ± 5 nm, und die Lichtmengen je Kanal extrem genau gleichbleibend, Abweichungen sind kaum meßbar. Obschon es keinen Umlaufverschluß mehr braucht, habe ich den in der Maschine belassen aus dem Grunde, daß ich auch noch mit Glühlampe Einlichtabzüge machen will. Arbeitstempo beliebig zwischen 1 und 25 B./s
  6. Modell S 221 Ausnudeln tut das nur, wenn nicht geschmiert, und dafür gibt es ein zentrales Ölfilzsystem. Schade, wenn man es so weit kommen läßt, denn mechanisch sind die Paillard-Bolex-S sehr gute Geräte.
  7. Nein, Maß aller Dinge habe ich nicht gesagt. Bitte, noch ein Mal: Wenn du die Bildgüte einer intakten Apo-Optik auswerten willst, dann sind 1500 für ein Kinoptik 25-2.0 nicht zu teuer. Mit dem Heimprojektor, worauf meistens eine Zoom-Optik steckt, zeigst du das gar nicht. Vom 16-mm-Film-Bild wird 7,2 auf 9,6 mm herausgegriffen und vergrößert. Mit Ektachrome 100 hat das überhaupt keinen Zweck. Du mußt vom Farbwolkengewirbel und Kornrieseln weg und das geht nur mit wenig empfindlichen Filmen. Den empfindlichsten dieser Gruppe stellt Gigabitfilm 40 dar, 40 ISO-Grade mit Originalchemie. Dann geht es in den Keller bis zu 4 ISO hinab, dafür werden die Schichten dünner und die Körnigkeit extrem fein. Für Kodak Vision3 50D, Typ 7203, wird kein fester RMS-Körnigkeitswert angegeben. Er ist aber auf jeden Fall größer als bei Schwarzweißfilm, weil die Silberwolle fast vollständig durch Farbstoffwolken ersetzt ist. Subjektiv erscheint ein gutes Positiv ab 7203-Negativ bei ausgewählten Aufnahmen reicher. Die Schärfeleistung des teuren Objektives kannst du nur genießen, wenn du mit einer Reflexsucherkamera, bei der technisch alles stimmt, sorgfältig eingestellt hast, wenn es keine Verwackelung gibt, wenn der Film eben liegt bei der Belichtung, wenn der Film (Umkehroriginal oder Abzug) bei der Projektion eben liegt. Die Projektionsoptik muß ähnlich große Auflösung und Schärfeleistung haben, also auch wieder etwas Teures. Wir können noch weiter gehen und uns die Geometrie von Aufnahme und Wiedergabe bewußt machen. Wenn der Aufnahmefilm projiziert wird, hat man die Möglichkeit, den Lichtweg in der Bildschicht einfach umzukehren. Mit anderen Worten, wenn das Projektionslicht unter selbem Winkel durch die Gelatine läuft, wie das Aufnahmelicht in sie hineingefallen war, verschwinden erhebliche Verschmieranteile, um es so zu sagen. Die Bildverschmierung, eigentlich eine prismatische Verstrahlung, ist umso schwächer, je dünner bzw. je weniger zahlreich Bildschichten sind (Farbenfilme). In der Praxis würde das der Fall sein, wenn erstens die Projektionsoptik genau die gleiche Brennweite hätte wie das Objektiv einer Aufnahme und wenn zweitens die Lichtquelle (oder ein Abbild von ihr) im Brennpunkt der Projektionsoptik sich befindet. Sogar die Gegenstandsweiten müßten übereinstimmen und die Konstruktion der Objektive. Man müßte mit ein und demselben Objektiv aufnehmen und wiedergeben und auf die gleiche Distanz projizieren, wie die Kamera von der Szene entfernt war. Weil die Bildwand eine Fläche ist, die aufgenommene Szene hingegen räumliche Ausdehnung hat, geht wieder etwas verloren. Es gibt Filme, die alles festhalten, was die Objektive hergeben, doch die technische Aufgabe, den Film während der Belichtung plan zu halten, ist nicht mit jeder Kamera zuverlässig gelöst. Selbst eine Panaflex oder eine Arricam steht da noch weit im Hintertreffen neben jeder Video-Kamera. Es ist wohl die Crux der Filmtechnik bis heute, daß die paar Quadratmillimeter lichtempfindlicher Oberfläche richtiggehend krumm daliegen im Vergleich mit der Glasplatte in der Fotografie oder einem modernen Sensor. Im Projektor sieht’s besondern schlimm aus, mal ganz abgesehen von schräger oder windschiefer Abbildung. Beim Abtasten sind die Verhältnisse vergleichbar mit denen guter Kameras. Also, ich will niemandem die Freude an irgend einem Objektiv nehmen, im Gegenteil. Vielleicht gelingt jemandem mal eine Jahrhundertaufnahme, die alle Welt sehen will. Vielleicht ist die technische Bildqualität dann dank einer Apo-Optik erst noch hervorragend. Mir persönlich gilt der Charakter einer Optik etwas, weshalb mir ein kompakter, leichter Dreilinser sympathischer ist als ein 20linsiges Zoom-Objektiv. Das einfache System, genau eingestellt, macht bessere Bilder als das komplizierte, das schwergewichtig am Revolver hängt oder insgesamt zu viele Einschränkungen mit sich bringt. In der Hinsicht finde ich das fünflinsige Kern-Pizar 26 überraschend.
  8. http://www.photoscal...auft-Filmfabrik
  9. Der Körnigkeitseindruck geht in den hellen Bildteilen zurück. Einige unterbelichtete Aufnahmen wurden hier offensichtlich bei der Abtastung angehoben. Die rieseln stärker. Bei zunehmendem Kontrast, speziell über kleinteilige Flächen, ist die Körnigkeit ebenfalls schwächer. Unter dem Mikroskop ist jedoch auch in den hellsten Partien Korn zu sehen.
  10. Jetzt, da ich das lese, fällt’s mir wieder ein und es ist noch heute so mit den Monatbuchstaben und Jahrzahlen. Hat mir einst Herr Böhme erklärt.
  11. http://www.ebay.fr/i...=item4878ca5df8 Aktuell, angeblich für 16-mm-Film
  12. Eigentlich wollte ich nur schreiben, klar, man kann mit jeder Kamera Titel drehen. Wie sagt eine Kollegin immer so schön: Wo eine Villa ist, ist auch ein Weg.
  13. Wenn du einen Objektivdeckel zum Aufschrauben hast, läßt du dir von einem Mechaniker eine Mittenbohrung machen. Durch diese kannst du ein Senklot abhängen und bei hinabschauender Kamera die Mitte der Vorlage bestimmen. Die Vorlagenhöhe (oder -breite) geteilt durch die Bildfensterhöhe (bzw. -breite) ergibt den Verkleinerungsfaktor, z. B. 420 mm Höhe ÷ 4,2 mm* = 100. Bei 12,5 mm Brennweite muss der Abstand Vorlage-Film damit 1250 mm betragen. _________________ *Bildhöhe Super-8/Single-8 nach ISO 3645
  14. Fünf habe ich auf die Schnelle gefunden, Brie, Dagie, Leonie, Romy007, Seraphina. Schade, daß so viele Mitglieder ihr Profil so kurz halten. Wenigstens das Geschlecht kann man doch angeben.
  15. Nur so als Beispiel
  16. Das gibt zu denken. Östrogenmangel? Ohne Kohl: Als ich die Ausbildung machte, war ich umzingelt von Sandra Zucca, Claudia Brüllmann, Margaretha Sommer und noch einigen mehr, Quote etwa 50 Prozent. In vielen Kinos arbeiten Frauen. Beim Schmalfilm sind es leider viel zu wenige (heute). Vielleicht starten die Admin., die ja Sicht auf Geschlechtereintragungen haben, eine nette Aufmunterungsaktion.
  17. Finde ich auch. Die Macro-Switar sind apochromatisch korrigiert, doch das 26-1.1 ist überbewertet. Das 75-1.9 auch Apochromatische Systeme von Kinoptik oder Zeiss (Tevidon) oder Schneider (APO-Xenoplan) oder Angénieux (einige Teleobjektive) kosten halt deutlich mehr. Um ihren Wert zu nutzen, muß man aber schon die Gewißheit haben, daß die Bilder groß dargestellt werden. Ich meine groß, auf Kinobildwänden. Die Filmmaterialien müssen die optischen Feinheiten festhalten, sonst ist das Ganze wie mit dem Ferrari zum Supermarkt um die Ecke fahren. Mit dem Trabi auf Weltreise gehen ist doch viel spannender. Das Switar 25-1.4 AR geht heute im Durchschnitt für 300 Eier. Das finde ich nicht übertrieben, wenn Glas und Vergütung in Ordnung sind. Kauft beim Photohändler, wo ihr euch die Optik ansehen könnt. Oh, ich habe mit ph geschrieben! Man kann Apo-Vergrößerungsobjektive auf C-Fassung umbauen (lassen) und so sein Glück suchen. Größte Blende meist 1:4.5 oder so. Irgendwann bemerkt man allerdings, daß die ganze C-Mount-Geschichte einen einschränkt, und wechselt zur professionellen Maschinerie mit größerem Objektivanschluß, sprich PL. Arriflex 16 SR bekommt man heute für 2-3000. Klassisch sind die Kern auf Paillard-Bolex-Kameras und da würde ich die Vorzüge von Festbrennweiten auf Revolver ausnutzen, sprich im Rahmen des für den Amateur Erschwinglichen einen Satz Objektive zusammenstellen, womit man seine Filme drehen kann. Die größten Schwierigkeiten stellen sich einem im Weitwinkelbereich entgegen. Die Optikhersteller müssen auf Retrofocuskonstruktionen zurückgreifen, wenn es um Produkte für Reflexsucherkameras geht. Das kostet. Gegenwärtig ist der Engpaß nicht die Optik, sondern der feinkörnige Film, speziell als Kleinfilm.
  18. http://petras-blog.b...wolfen-9223775/ Lesenswert für an der Filmherstellung Interessierte
  19. Mach mich nicht fertig.
  20. Hallo, Forum, ein älterer Beitrag, der unbeantwortet geblieben ist, doch warum nicht mein Wissen und Erfahrungen weitergeben? 1943 haben Paillard und Kern einen Zusammenarbeitsvertrag geschlossen für optische Produkte zu den Bolex-Geräten. Die Optikabteilung von Kern bestand schon über 20 Jahre, nun war die Vergütung im Begriff, eingeführt zu werden, ein starker Antrieb neben dem Vorteil, im Land einkaufen zu können. Die Paillard-Bolex-Apparate waren bislang mit deutschen, englischen oder französischen Objektiven bestückt. Dreilinser erhielten den Namen YVAR, hergeleitet von der Ortschaft Yverdon am Neuenburger See, wo Paillard beheimatet war. Es gibt eine Ausnahme, nämlich das Yvar 13-1:1,8 für 8-mm-Film beziehungsweise das Yvar 25-1:1,8 für 16-mm-Film, die Vierlinser sind, Zeiss-Tessar-Typ (griech. tessera = vier). Auch die Yvar 75, 100 und 150 besitzen nur drei freistehende Linsen. Fünflinser wurden mit der Bezeichnung PIZAR versehen. Im Rätoromanischen ist ein Piz eine Bergspitze. Kern verwendete den Namen bereits für seine Feldstecher. Auch hier gibt es eine Ausnahme, das Pizar 25-1:1,5, das als Sechslinser ausschließlich für die H-16 Reflex geliefert wurde, es hatte als erstes Objektiv die Visifocus-Tiefenschärfenanzeige. Ab sechs Linsen haben wir das SWITAR, abgeleitet von Switzerland. Es wurde für 16-mm- und 8-mm-Film gefertigt. Dieser Doppel-Gauß-Anastigmat, eine Abwandlung vom asymmetrischen Lee-Objektiv von 1920, wurde zur Fackel der Kern-Schmalfilmobjektive, sehr gut korrigiert, jedoch nicht farbfehlerfrei (apochromatisch). Bei apochromatisch korrigierten Systemen entstehen auch in der Unschärfe keine Farbsäume. Das Switar 10-1:1,6 hat zehn Linsen in fünf Gruppen. Eine ähnliche Konstruktion ist das Switar 13-1:0,9. Das Genevar ist vermutlich ein Vierlinser. Noch habe ich keine genaueren Einzelheiten gefunden. Mit der Bolex H-16 Reflex, die Paillard 1956 einführte, wurden zunächst das erwähnte Pizar 25 und das Switar 16-1:1,8 verkauft. Brennweiten über 50 mm brauchen keine Korrektur wegen des Sucherprismas, auch bei Blende 1:3,3 und kleiner wird der prismatische Längenfehler verschwindend klein. Der Gewindestutzen wurde verkürzt, damit das Objektiv nicht mit dem Prisma kollidiert. Mit rotem Lack eingelegte Buchstaben RX im Frontring machen für die Reflex-Kameras gebaute Objektive kenntlich. Sie besitzen eine zusätzliche hinterste (positive) Linse, weshalb RX-Switar Siebenlinser sind. Für die Paillard-Bolex H-8 Reflex mit C-Gewinde im Revolver wurden neue Objektive gerechnet, das RX-Macro-Switar 12,5-1:1,3, das RX-Macro-Switar 36-1:1,4 und das RX-Switar 5,5-1:1,6, hervorragende Systeme in meinen Augen. Im Unterschied zur C-Fassung bei 16-mm-Film-Kameras und zur D-Fassung bei Doppelachtkameras ist das Auflagemaß der H-8-RX nicht genormt (15,305 mm). Die H-16 Reflex hat das Auflagemaß 20,760 mm. Das Auflagemaß der genormten C-Fassung ist 0.69" oder 17,526 mm, das der D-Fassung 12,29 mm. Um RX-Objektive von einer H-8 Reflex auf einer H-16 Reflex oder umgekehrt verwenden zu können, muß man den hinteren Gewindestutzen vom Techniker austauschen lassen. Das geht allerdings nur bei den längeren Brennweiten. Bei den gewöhnlichen (nicht RX) Kameras setzt man Zwischenringe ein. Das Stereo-Yvar 12,5-1:2,8 von 1952 besteht aus zwei Tripletten, das Stereo-Projektionsobjektiv aus zwei Vierlinsern (Petzval-Typ). Die Kern-Stereo-Optik kann nicht auf H-16 Reflex verwendet werden. Ende der 1950er Jahre entstanden die ersten Kern-Zoomobjektive. Das Kern-Vario-Switar für 16- und für 8-mm-Film ist der gleiche Sechzehnlinser, Brennweitenbereich 18~86 mm resp. 8~36 mm. Es wurde mit Handblende und Automatik gebaut, deren Bezeichnung EE für Electric Eye steht (elektrisches Auge). POE bei jüngeren Vario-Switar bedeutet Power Zoom, Open Eye (motorische Brennweitenverstellung, Offenblende zum Scharfstellen). Das waren Systeme mit 19 Linsen. Man kann Objektive objektiv vergleichen. Dazu gehören gleichbleibende Bedingungen bei Licht, Kamera und Film. Man kann auch subjektiv vergleichen und sich gleichzeitig Rechenschaft darüber geben, was man eigentlich will. Gemeinerweise waren die praktischen Bedingungen beim Amateurfilm mit Kodachrome 25 im Projektor wesentlich günstiger als die beim Berufsfilm. Dort wurde auf Negativmaterial aufgenommen und eine Kontaktkopie davon projiziert. Eine schier endlose Diskussion war am Leben über diese „verkehrte“ Welt, an der ich auch teilgenommen habe. Heute gibt es kein Kodachrome mehr und die Negativfilme sind deutlich feiner im Korn. Was auch verschwunden ist: die VNF-Materialien (Video News Film). Das waren die ersten hochempfindlichen Farbumkehrfilme, hauptsächlich gebraucht fürs Fernsehen. Grobkörnig, sumpfig, manchmal wild in den Farben. Meiner Meinung nach fällt der Qualitätsentscheid bei der Wiedergabe. Meine Erfahrung schließt Projektion von 16-mm-Kopien (ECN-ECP) mit sehr gutem Objektiv ein, und zwar mit dem Schneider-Ciné-Xenon 30-2. Wenn die Kopie gut gemacht ist, sind die Bilder mit Kodachrome 40 vergleichbar. Bei Schwarzweißfilm sieht die Sache anders aus. Fomapan R 100 als 8-mm-Film bringt ein relativ körniges Bild auf die Wand, Gigabitfilm 40 als 16-mm-Material bringt kornloses Bild. Extrem stark auflösender Film in Doppel-8 und DS-8 fehlt. Man ist frustriert, wenn man eines der sehr feinkörnigen Umkehroriginale von früher projiziert. Zurück zu Kern. Ich möchte vor einer einzigen Sache warnen. Es handelt sich um die Vergütung. Sie ist sehr wichtig für die Leistung eines Objektives und wenn sie zerkratzt ist, sollte man das betroffene Instrument nicht kaufen. Staub im Innern, Pilz, Kittblumen — die Reparatur wird teuer. Öl auf Blendenlamellen ist an sich nicht schlimm, es darf nur nicht kleben. Eine Blendenreinigung ist weit einfacher und günstiger zu haben als Glasarbeiten. Das Switar 50-1:1,4 ist anfällig auf Streulicht. Das Pizar 50-1:1,8 auch In der Hoffnung, die Kern-Paillard-Geschichte einigermaßen verständlich zusammengefaßt zu haben, verbleibe ich mit filmischen Grüßen nicht ohne den Hinweis darauf, daß es noch viele andere interessante Objektive gab und gibt.
  21. Sicher, zum Anfangen. Solides Gehäuse, Unterhalt unkompliziert. Einschränkung bei der Optik
  22. und 9½
  23. Das letzte Format ist Pathé Rural, Filmbreite 17,5 mm.
  24. Gefällt mir, es sind ein paar gute Aufnahmen darunter. Man könnte anders montieren, z. B. erst zeigen, wer-wo-was, dann ins Einzelne gehen. Verdientes Essen zum Schluß, gute Idee Du hast den Mut, ins Dunkle zu gehen, viel Schwarz im Bild zu haben, offene Blende. Dann möchte ich zum Stativ raten, ein Monopod bringt schon gewaltig viel. Alles in allem genau die richtige Richtung, werkende Menschen, Muße, Gestaltung.
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