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Film-Mechaniker

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  1. Es gibt neben der äußeren Schalldämmung auch eine innere. Du Ursache der unerwünschten Geräusche angehen Die meisten Kameras machen einen etwas größeren Greiferhub als den Filmschritt. Der Greifer schlägt auf die Lochkante. An der Stelle kannst du etwas herausholen, indem du Film mit vollem Lochabstand benutzt, also 0.3" oder .3000 oder 7,62 mm und nicht mit verkürztem Lochabstand (0.2994" oder .2994 oder 7,605 mm). Letzteren haben professionelle Negativfilme, damit sie zur Geometrie der Zahnkranzkopiermaschinen passen. Perforation mit vollem Lochabstand haben nur folgende 16-mm-Aufnahmematerialien, Schrumpfung nicht berücksichtigt: Fomapan R Gigabitfilm 40 Orwo P 100 Wittner-Chrome 200 D, beidseitig perforiert Von der Pathé Lido 16 hatte ich bis heute nicht gehört. Ich würde sie erst in einen Plastikbeutel stecken, um Fusseln von ihr fernzuhalten, und dann einen Wollpulli drumschlagen.
  2. Alle alten Verfahren sind noch da. Die Ferrotypie zum Beispiel, in Amerika Tintype genannt. Das ist zeitresistent.
  3. Die haben viele Jahrzehnte gut verdient. Mit Kapitalgesellschaften, die Vollidioten als Direktoren haben, braucht man kein Mitleid haben. Es werden ja weiterhin Bilder auf traditionelle Art gemacht. Es gibt immer noch Farbnegativfilme, die man dem Fotohändler bringen kann. Der schickt sie zu einem Labor, man kann weiterhin seidenmatt und hochglanz haben. Es gibt immer noch Fotografen, die mit der Fachkamera aufnehmen, Architektur, Werbung, Mode. Es wird auf der ganzen Erde noch mit Panaflexen und Arricam Normalfilm verdreht. Es werden auch immer noch neue Filmkopiermaschinen verkauft, selten, aber doch. Es werden sogar auch immer noch Dia-Abende veranstaltet. Da und dort laufen Carousel und SIMDA und Götschmann, auch mal ein Pradovit. Impossible-Polaroid ist erhältlich, Rollei-Filme, Kahl-Filme, Wittner-Konfekt, Orwo, Eastman-Kodak, Fuji, Bergger, Agfa, bald Ferrania, Adox, Maco, Gigabitfilm, Harman-Ilford, Foma, Wernigerode (Banse & Grohmann). Was man getrost wegwerfen kann, sind Kodak Disc, Kodak Instamatic und dergleichen Plastikkram. Da draußen sind Leute, die mit der Stereo-Realist herumlaufen und 3-D-Aufnahmen machen. Zu Hause rahmen sie in View-Master-Scheiben. Kennst du das? Vergiß den Elektro(nik)schrott doch einfach. Niemand zwingt dich. Du kannst zum Beispiel mit einer Pentaka 8, Fomapan R und einem Ikophot herumlaufen. Ein ganz anderes Bildermachen. Zu Hause hast du einen Bauer T 10*. Ein ganz anderes Bilderschauen. _____________ *Entschuldigt bitte alle, daß ich immer mit dem T 10 komme, aber ich bin einfach vernarrt in den Projektor.
  4. *Fast vergessen, Filmkanal reinigen. Damit: Ein wenig Isopropanol unterstützt die Aktion. Darauf achten, daß der Verschluß zu ist, so verschont man Reflexprisma und Objektiv vor Spritzern.
  5. Anschluß an Beitrag #83, das Auflagemaß hat auch nicht gestimmt, 17,54(5) mm statt 17,52(6) mm. Ich habe das Distanzblech, das Paillard in 0,02-mm-Stärkestufen auf Vorrat hat, beidseitig überschleifen lassen. Leider fehlt mir eine kleine Flachschleifmaschine. Zurück an der Werkbank messe ich die montierte Front und stelle fest, daß es einen Unterschied zwischen Links und Rechts gibt, wie auch schon gehabt. Das wäre der dritte Fehler, zwei Hundertstel Differenz. Fensterplatte ringsum messen und siehe da, sie ist alles andere als planparallel. Ich könnte einseitig einen Blechstreifen unterlegen. Aber ich bastle nicht. Morgen zur Lehrwerkstätte, wo ich meine Grundausbildung genossen habe. Dort kann man das perfekt feinschleifen und die mittlerweile doch schon etwas zerkratzten Filmlaufflächen wieder polieren. An dieser Stelle ein Rat an die Bolex-Besitzer, die das Zubehör Einsatzprisma haben: Trennt euch davon. Egal, ob das ältere oder das jüngere Modell, man zerkratzt mit dem Glasprisma leicht die polierte Fensterplatte. Glas ist härter selbst als gehärteter Stahl und mit der mattierten Glasfläche braucht man nur ein wenig hin und her zu wackeln gegen die Zugkraft des viel zu starken Magneten und schon ist die geschlossene Oberfläche futsch. Der Film kann an feinsten Brauen Abrieb lassen, wohlgemerkt Gelatine, der sich schnell zu ziemlich festsitzenden Knubbeln aufbaut. Das ist lästig und nicht leicht zu entfernen, wobei auch die Gefahr besteht, das man das Rähmchen für die Seitenführung beschädigt. Viele wissen nicht, wie man den Filmkanal sauber hält.* Die weitaus bessere Lösung für genaues Einstellen einer Optik auf Paillard-Bolex-H-Kameras mit Revolver ist die mit dem eingebauten Mattscheibenprisma hinter der oberen Objektivposition. Die allermeisten H-Kameras ohne Reflexsucher haben dieses Prisma. Meine H-16 S hat es als seltene Ausnahme nicht. Darum behalte ich sie auch. Die H-16 M besitzt es auch nicht. Das Zubehör bietet bequeme und vergrößerte Sicht auf die Mattscheibe von hinter der Kamera: Übersetzung des englischen Textes: Dieses Zubehör dient dem Gebrauch des Mattscheibenprismas (oder Genauscharfstellers), der in Kameras H 16 und H 8 eingebaut ist. Während dieses Prisma beim unmittelbaren Gebrauch ein waagerechtes Bild vorne an der Kamera liefert, ermöglicht das Zubehör die Scharfstellung von der Kamerarückseite aus, auf selber Höhe mit dem Sucher und mit aufrechtem Bild. Ein klares, verzerrungsfreies Bild ist zu sehen in zehnfacher Vergrößerung. Wenn das 25-mm-Objektiv [H 16] bzw. das 12,5-mm-Objektiv [H 8] in Gebrauch ist, sind das Bild und das mit nacktem Auge gesehene Objekt gleich groß, daher kann das Scharfstellbild mit der direkt betrachteten Szene zusammengelegt werden mit der Folge größerer Brillianz des Instruments und angenehmeren Gebrauchs. Das Zubehör empfiehlt sich besonders zur Einstellung lichtstarker Objektive und von Teleobjektiven bei offener Blende, für Nahaufnahmen, welche immer sehr genaues Fokussieren verlangen, und um die Schärfentiefe zu überwachen. Das Zubehör wird in zwei Modellen geliefert: REFSE für die H 16 und REFTU für die H 8. Um jegliche Parallaxe auszuschalten, braucht man noch dieses Zubehör: Ein Reflexsucher hat schon immense Vorzüge. Es gibt aber noch keinen Reflexsucher ohne irgendwelche Nachteile . . . :look:
  6. Nur nicht persönlich nehmen, aber den nehme ich in die Sammlung.
  7. Wie weit weg ist Unendlich? Ich stehe hinter meiner Kamera auf Dreibein, blicke durch den Sucher. Am Horizont, etwa zwei Kilometer entfernt, stehen Tannen vor sich auftürmenden Wolken. Die Wolken sind, ich beginne zu schätzen, fünf Kilometer hoch im Himmel. Ich will den Horizont und die Wolken scharf aufnehmen. Doch der Mond ist auch zu sehen. Er ist ungefähr 380‘000 Kilometer weit weg. Wenn ich die Kamera eine halbe Drehung umschwenke, blinzle ich in die Sonne. Sie ist 150 Millionen Kilometer entfernt. Ist das Unendlich? Nein, noch viel weiter weg sind die Sterne, andere Sonnen. Lichtjahre entfernt, aber auch Milliarden Lichtjahre sind nicht Unendlich. Der Begriff ist doch Quatsch! Wie ist man dazu gekommen, ∞ auf Objektive zu setzen, wenn schon ein, zwei Kilometer kaum mehr einen Unterschied beim Scharfstellen ausmachen? Es kommt auf die Einstellung an, ist ein oft gesagter Satz. Aha, die Objektive sind irgendwie auf Unendlich eingestellt, wenn ich den Schärfering am ∞-Anschlag habe. Die Frage ist nun, welche Entfernung in der Fabrik oder beim Service-Techniker gewählt wird. Das ist die Ansicht des Laien. Der Fachmann fragt noch nach etwas anderem, nämlich nach dem so genannten Zerstreuungskreis. Das Zerstreuungskreislein in der Bildebene, also auf dem Film, wird mit einem Durchmesser festgelegt. Nehmen wir ein Mal 0,03 mm dafür. Bei diesem gerade noch tolerierten Unschärfekreislein, das einem Punkt in der Landschaft entspricht, geben sich die Techniker mit der Schärfe des fertigen Bildes zufrieden. Die drei Hundertstel umfassen alles von der Auflösung der Filmschicht über die von mir getätigte Einstellung des Objektives bis zu Verwackelungseffekten. Gut, die habe ich mit meinem Stativ ausgeschaltet. Das Objektiv habe ich am ∞-Anschlag. Ich schwenke zurück auf die Tannen und habe die Sonne wieder im Rücken. Der Film in der Kamera hat 100 ISO Empfindlichkeit. Ich drehe mit 24 Bildern in der Sekunde. Verschlußöffnung 170 Grad, folglich die Belichtungszeit 1/50 Sekunde. Der Belichtungsmesser zeigt auf Blende 16. Klar, die weißen Wolken senden viel Licht zu mir. Die interessieren mich aber nicht, es geht darum, was sich am Horizont zwischen den Tannen abspielt. Die Objektivbrennweite ist 100 mm. Ich stelle Blende 8 ein. Bei Brennweite 100 mm, Blende 1:8 und dem angenommenen Unschärfekreisdurchmesser 0,03 mm sagt die Geometrie, daß die hyperfokale Distanz 41,77 Meter betrage. Von 20,88 Metern bis Unendlich ist alles scharf. Was ist hyperfokale Distanz? Das ist die Entfernung, die am Objektiv eingestellt werden muß, damit der Schärfebereich bis unendlich reicht. Nanu? Wo ist Unendlich denn schon wieder? Ich komme ins Grübeln. Die Auflösung des Rätsels ist eine praktische. Die Schärferinge der Objektive tragen jeweils eine letzte Entfernungsmarke vor dem ∞-Anschlag. Diese Marke, 60 Meter auf meinem Hunderter, entspricht der hyperfokalen Distanz bei offener Blende. Ich habe ein Berthiot-Cinor 1:3,5. Wieso ist die jetzt aber 60 und nicht 41,77 Meter? Weil Berthiot einen anderen Zerstreuungskreisdurchmesser zu Grunde legt. Moment, Mathematik sausen lassen: 0,024 mm. Aha. Kann ich denn mehr aus meinen Objektiven herausholen, ich meine, das Zerstreuungskreislein weiter verkleinern? Aber sicher, ich füttere den Rechner mit 0,015 mm und heraus kommt die hyperfokale Distanz von 190,58 Metern. Der so genannte Nahpunkt ist nun bei 95,3 Metern. Von da an ist alles scharf bis Unendlich. So scharf, wie alle Bestandteile zusammen hergeben. Das schwächste Glied in der Kette ist — der Film. Die Schichtdicke und das darin sitzende Silber- oder Farbstoffbild müssen dünner werden und besser eben liegen. Ich will es so. Aha, sagt der schon gelangweilte Verstand, wenn es so ist, dann mußt du den Film wechseln. Mit dem 100-ISO-Material wirst du die Feinheiten der Objektive nicht festhalten. Die Unendlichgeschichte hat mich über den Umweg der Objektiveinstellung dahin gebracht, an die Glasplattenfotografie aus dem 19. Jahrhundert nachzudenken. Eine Platte 9 × 12 cm ist viel besser eben als der labbrige Plastikfilm, und das über die 144 Mal größere Fläche als beim 16-mm-Film. Ein Gefühl des Verlorenseins ergreift mich, ich bin verloren im Matsch des Amateur-Films. Ich werde nie ein so scharfes und mit zarten Feinheiten angefülltes Bild projizieren können wie mit einem 9-×-12-Dia. Warum packt mich aber die Filmprojektion so mächtig, wenn ich den 16er laufen lasse? Ja, Freunde, das ist die Bewegung. Ein Dia muß von der fotografischen Güte leben. Film zeigt fortlaufend Neues, und das soll man gezielt ausnutzen. Auch mit 8-mm-Film, wo der Zerstreuungskreis 0,05 mm Durchmesser hat, stört sich niemand an der geringeren Auflösung. Wenn man das Korn scharf krabbeln sieht, ist man zufrieden. Man vergißt die Körnung sofort und verfolgt die Handlung. Wie hochauflösende Filmbilder wirken, wissen wir von IMAX. Echte IMAX-Aufnahmen mit Einzelbildern, die 52 auf 71 mm messen, erschlagen einen mit ihrer Fülle an Einzelheiten. Wer es nicht glaubt, muß es selber erleben. Nach einer halben Stunde ist man schon randvoll. Deshalb sind die echten IMAX-Filme nicht länger als 40 Minuten. Unendlich ist der Fernpunkt, den ein Objektiv bei offener Blende und Einstellung auf die hyperfokale Distanz scharf abbildet. Der Rechner sagt für mein 100er Cinor 62,8 Kilometer. Wenn ich auf Kosten des Nahpunktes, ich lasse ihn weiter in die Landschaft hinaus wandern, noch etwas einschraube, nur einen Hauch, dann flieht der Fernpunkt in die Tausende von Kilometern. Es genügt folglich, daß der Techniker den ∞-Anschlag auf einen Kilometer setzt. Erst bei sehr langen Brennweiten wird es kritischer. Ein 500er Objektiv 1:4 hat bei der hyperfokalen Distanz (4167 Meter) den Nahpunkt bei 2083 Metern und den Fernpunkt bei 104‘175 Kilometern. Zerstreuungskreis immer 0,015 mm Man kann alles auf die Spitze treiben. Die Filmtechnik leistet nicht sehr viel im Vergleich zur professionellen Fototechnik. Zum Glück darf alles etwas schwammiger sein wegen der Bewegung. In den Sinne: Gut Licht!
  8. Großartig! Es können alle mitlesen: Ich kann dir Memochrome anbieten, die modernste Lichtsteuerung für intermittierende Kopiermaschinen. Frei programmierbare 50 Stufen je Farblicht RGB für maximal 32'000 Bilder, abgerufen aus einer Excel-Tabelle o. ä. Arbeitstempo beliebig zwischen 1 und 25 Bildern in der Sekunde Lampe und Lüfter kannst du einmotten, es wird eine Rot-Grün-Blau-Kanone eingebaut (können wir übernehmen), die keine Wärme abgibt. Steuergerät und Verkabelung kommen mit. Auf deiner Seite ist ein Computer erforderlich, mit dem du die Lichter programmierst und das Steuergerät lädst. Prospekt und Preis auf Anfrage
  9. An Niklas im Raum Frankfurt am Main: Besorgt euch (du dir) nach Möglichkeit einen Kopierapparat. Agfa, Arnold & Richter, Bell & Howell, Debrie, Geyer, Uhler, Union, egal was. Mehrere Diskussionen zusammenfassend möchte ich Richtung Negativ-Positiv-Verfahren weisen, denn wenn noch Positivfilm gebraucht wird, ist der Markt für die Rohfilmhersteller lebendig. Wenn die Projektoren still stehen, ist es aus. Es kann nicht zu viele Kopiermaschinen geben. Man kann auch mit den meisten Kameras kopieren. Natürlich ist das Negativpositivverfahren teurer als das Umkehren. Doch was man damit gewinnt, ist nicht zu übersehen. Umkehrfilm muß eigentlich perfekt belichtet sein, denn nach der Entwicklung ist nichst mehr zu ändern. Mit einem Negativ hat man Elastizität bei der Belichtung. Mit Gigabitfilm braucht man sich um die Lichter und Spitzlichter nicht zu kümmern, man belichtet auf die Schatten und alles ist gut. Beim Kopieren kann man eingreifen, Dichte und Kontrast des Positives unabhängig vom Negativ verändern. Man kann Blenden einführen. Man erhält einen Vorführstreifen ohne Spleiße, während das Original voller Klebestellen ist. Kopien können ersetzt werden, wenn sie Schaden gelitten haben. Man kann Lichtton dazunehmen. Der kostet auch, ganz klar. Mit der Kamera kopiert man im Kleinen. Bis je 15 Meter Negativ und Rohmaterial Schicht auf Schicht zusammen auf eine 30-m-Spule wickeln und los geht’s. Man kann seine Muster selber ziehen, unschlagbar schnell. Nicht geteilte Doppel-8-Originale kann man auch leicht duplizieren oder mustern. Kahl bietet Schwarzweißpositivfilm in Doppel-8 an, 122 m für € 57,83 einschl. MwSt. Die 15 m kosten also € 7,23. Man kann Schwarzweißpositive ab Farbnegativen ziehen, überhaupt kein Problem. Man kann Farbenauszüge herstellen, Masken für Tricks, Experimente ohne Ende machen. Immer entwickelt man selber, 30 m Negativ oder Positiv sind binnen einer halben Stunde fertig. Man kann sogar die selbe Soße benutzen, d. h. mit Positiven einen älteren Entwickler zu Ende ausnutzen. Positivfilm ist anspruchsloser als Aufnahmematerial. Fürs Erste spielt es eh keine Rolle, man will ja nur sehen, ob eine Aufnahme gelungen ist, Schärfe und so weiter. Etwas flauer Kontrast interessiert nicht. Man kann auch auf Gigabitfilm kopieren. Ich habe eben eine ermutigende Mitteilung in meiner Sache erhalten, das wirkt wie eine Adrenalinspritze. Gerne mache ich auch anderen Mut. Ein Filmlabor ist etwas vom Schönsten, das man betreiben kann.
  10. Bei ist ab 1:31 ein Ausschnitt einer Duplizierarbeit von mir auf Gigabitfilm zu sehen, die Weitsprungaufnahmen. Das Dup ist unsichtbar, man glaubt, das Original zu sehen (nach Abtastung und in SD-Auflösung). Das Original von 1941 hat Essigsyndrom und im Durchschnitt 1,5 Prozent Schrumpfung gehabt. Weil die rechte Lochreihe stark beschädigt ist, wandte ich einen Trick an. Das Original Füße voran im Kontakt dupliziert und das Positiv auf beidseitig perforiertes Material gezogen. Dieses spannt man seitenvertauscht in den Projektor, also Schicht zum Objektiv hin. Die Zeitlupe entstand schon mit Überdrehen. Der Rechnungsbetrag war vierstellig. Ich sehe meine Zukunft auf diesem Gebiet, Archiv-Technik. Welches Mißverhältnis Aufwand-Ertrag mit Amateurfilm besteht, kann Daniel Wittner gut erklären. Die Zeit des billigen Schmal- und Kleinfilms ist vorbei. Ich stehe nicht mehr den halben Tag in der Dunkelkammer für simple Erinnerungsbilder. Du fragst ja auch nach Umkehrung, also sind keine Folgeaufträge nach Entwicklung zu erwarten. Die Entwicklung selbst darf auch nicht viel kosten. So verdiene ich nie etwas.
  11. Sehr gerne, Do-it-yourself-Labor ist sehr gut. Im Labor lebt der Film am meisten!
  12. Tatsächlich gehört mir das Ganze nicht, ab Herbst 2011 habe ich mit geliehenem Geld Dinge zusammengetragen, von denen ich erst nicht recht wußte, wie sie sich ergänzen werden. Ein Jahr später beschloß ich, von der Arbeitslosenkasse wegzukommen. Jetzt ist die Frage, ob der Staat gegenüber privaten Gläubigern Vorrang habe. Ich kann den Darlehensvertrag vorlegen. Was ich vom Privatkonkurs her weiß, ist, daß die Gläubiger nicht alle gleichberechtigt sind. Schulden bei Privaten, die nicht eingefordert werden, spielen dabei keine Rolle. Erstrangig sind Steuern. Hier aber wird das widersprüchliche Sozialhilfegesetz angewendet. § 2: Die öffentliche Sozialhilfe hat die Aufgabe, bedürftige und von Bedürftigkeit bedrohte Personen zu beraten und ihre materielle Sicherheit zu gewährleisten sowie die Selbständigkeit zu erhalten und zu fördern. Die Sozialhilfe fördert die Möglichkeiten zur Selbsthilfe mit dem Ziel der sozialen und beruflichen Integration. Sie vermittelt und ermöglicht den Zugang zu Angeboten, die diesem Ziel dienen. Die Sozialhilfe erstreckt sich auf die Bereiche der persönlichen, materiellen und generellen Sozialhilfe. (Dieser letzte Satz kann nur von Juristen verstanden werden.) § 5: Die Organe der Sozialhilfe haben bei ihrer Tätigkeit vorrangig die zumutbare Selbsthilfe sowie die persönliche und wirtschaftliche Hilfe anderer Institutionen und Dritter zu berücksichtigen, sie zu vermitteln und nötigenfalls anzuregen und zu fördern. § 8: Bei der Festlegung der wirtschaftlichen Hilfe sind Einkünfte einzubeziehen, bewegliches Vermögen zu verwerten und unbewegliches Vermögen zu belehnen oder zu verwerten. Verfassungswidrig ist die rücksichtslose Anwendung dieser Paragrafen über das Rechtssubjekt, die Person, hinweg. Das ist das Entwürdigende. Beruf, Lebensplan, die Selbstbestimmung werden mißachtet, finde ich, wenn man § 8 einfach durchsetzt. Cui bono, wer hat etwas davon, wenn ich die Werkstatt auflöse? Sie sind auch mit dem Argument gekommen, daß ich mit der Werkstatt den ortsüblichen Stundenlohn von Fr. 15 nicht erreicht habe. Das kam mir schon seltsam vor, denn man weiß beim Sozialamt, zumindest haben sie es auf Papier vorliegen, daß ich ab 1. August 2014 eine 100-%-Anstellung hatte. Keine Selbständigkeit mehr. Ich habe die Werkstatt geschlossen. Das Namensschild außen am Haus habe ich auch weggenommen und Werbung keine mehr betrieben. Es gibt keinen Telefonbucheintrag, keine Webseite. Ich bin auch nicht im Handelsregister eingetragen, auch wenn sie etwa sieben Mal danach gefragt haben. Im Handelsregister stehen die ehemalige Firma und der Vermerk Gelöscht. Das haben sie nicht begriffen. Sie sind noch im Handelsregister! Echt, so viel Unfähigkeit auf einem Haufen verkrafte ich nicht.
  13. Danke für die Aufmunterung. Es geht mir alles Mögliche und Unmögliche durch den Denkmuskel. Welche Stiftung übernimmt altes Eisen? Nein, da fange ich gar nicht erst an. Es kann nur darum gehen, daß es einen Nutzwert gibt, dem gegenüber der Verkaufswert lächerlich gering ist. Wenn das nicht verstanden wird, ist die ganze Welt am Arsch. Beim Auto gibt es klare Richtlinien, z. B. wenn einer mit seinem Wagen Taxibetrieb machen will, dann wird er belassen. Ein Auto für den Privatgebrauch muß vom TCS (Touring Club) oder einem anerkannten Händler geschätzt werden. Liegt der Schätzwert unter 4000 Franken, braucht nicht verkauft zu werden. Wenn jemand mit seinem Computer jederzeit arbeiten kann, darf er ihn behalten. Kraß finde ich einfach, daß man im November meine Bedürftigkeit festgehalten und nach den in Kraft stehenden Richtlinien das Budget ausgerechnet hat. Die Krankenkassenprämie wird voll übernommen. Nun habe ich keinen Franken zusätzlich verlangt, mich auch nicht beklagt über den Betrag, sondern Danke gesagt und ich bin auch dankbar. Man will aber noch Gewißheit, daß ich nichts anderes mit dem Geld anstelle, man darf kein Hobby haben. Überwachung bis unter die Fingernägel
  14. Das Hindernis, Projektoren mit Präzisionsmechanismen zu bauen oder vielmehr zu verkaufen, sind die Klebereien am Film. In Kameras kommt eigentlich immer relativ frischer Film und Film am Stück. Durch Projektoren soll alles Mögliche an Spleißen (Klebe-, Pflaster- und Schweißstellen) laufen. Sperrgreifer und dergleichen verträgt sich nicht gut damit. Sogar im Berufskino, wo es eigentlich nie etwas an Kopien zu schneiden gäbe, hat bis zuletzt nur die Schaltrolle zuverlässig funktioniert. Es wurde ja auch mehrfach versucht, den Film zu kühlen oder ihn sonstwie eben zu halten. Problem war immer die Klebestelle. Hätte es diese eigenartige Industrie fertig gebracht, jegliches Schneiden und Reißen des Films zu überwinden, wäre so etwas wie das Mitchell Movement Alltag geworden. Fragt bei IMAX nach, deren Wellenschleifenprojektor toleriert keine Schweißnaht. IMAX-Kopien waren weitgehend Polyesterfilm, der nicht schrumpft und nicht reißt.
  15. Man übergeht, daß die Filmproduktion eine Reihe von Berufen einschließt, die es in der digitalen Welt nicht gibt, Entwickler, Kopisten, Vorführer, Original-Cutter, Archivisten, um nur einige zu nennen. Von wegen Nicht-Ästhetik, die Film-Video-Diskussion geht immer auch um den arbeitenden Menschen. Da diese studierten Pfeifen selber noch nie Kabel geschleppt oder ein Fixierbad angesetzt haben, bleiben sie hinter dem Berg. Daß Film projiziert wurde, bezweifle ich, sonst wäre das doch immer noch schwach vorhandene Flimmern als Merkmal der älteren Technik genannt worden.
  16. Was mich fertig macht, ist die Lebensferne der Entscheider, konkret die Kaltschnäuzigkeit der Juristen. Und ja, ich bin heute so weit, alle Juristen zu verfluchen. Den Passage-Monat habe ich auf dem Stadtfriedhof verbracht, wo ich mit ausgebildeten Gärtnern, von denen jeder mindestens 400 Pflanzen kennt, und Nichtfachleuten zusammenarbeitete. Das sind alle bodenständige Menschen mit gesundem Hausverstand. Die können mit Laubbläser umgehen, mit Heckenschere, Spaten, Schaufel, Setzholz und noch vielem mehr. Die können sich im Energiehaushalt einteilen, wenn die Sonne brennt, wenn es beißend kalt ist. Doch im (papiernen) Kontakt mit Schreibtischtätern finde ich kein Gegenüber. Es ist gerade das Wesen der Juristerei, den persönlichen Charakter herausnehmen zu können. Es wird mit Paragrafen argumentiert, nicht mit den eigentlichen Sachen. Sie sind furchtbar arm und leer und unbedarft und desinteressiert. Wenn ich die rechtlich anfechtbare Verfügung (Erlaß) habe, kann ich wieder grade denken. Bis dahin bin ich ein vor mich hin starrender Zombie, der versucht, die Frechheit aller Bürolisten irgendwie zu verarbeiten. Die Stelle im Drittaktmonolog von Hamlet kommt mir in den Sinn: the insolence of office, die Unverfrorenheit auf Ämtern. Sagte ich desinteressiert? Ach was, feige sind sie.
  17. Rückschlag. Gestern Eclat beim Sozialamt. Man eröffnete mir mündlich, daß man beim AIZ einen Fehler gemacht habe und zweitens die Werkstatt auflösen müsse, falls ich weiterhin Unterstützung will. Das ist versuchte Erpressung und versuchte Verletzung meines Selbstbestimmungsrechts. Bedürftigen Bauern nehmen sie Vieh und Stall nicht weg, das wäre Substanzverlust. Einem Handwerker nehmen sie die Werkstatt weg, eiskalt. Ich war zuerst perplex, dann verlor ich die Contenance. Idioten, ihr seid Vollidioten! Schlecht, ich weiß Heute gab man mir endlich nach wiederholtem Verlangen Kopie eines Papiers, das ich am 19. Jänner unterschrieben hatte, Überweisung vom Sozialamt. Wer fiele nicht aus allen Wolken, wenn es plötzlich heißt: Nein, nichts mit Selbständigkeit, Sie haben eine Anstellung zu suchen und fertig. Die schriftliche Verfügung habe ich noch nicht. Gestern bin ich zehn Jahre gealtert.
  18. Danke euch für die klaren Hinweise! Ich nehme die Belehrung gerne an.
  19. Das frage ich auch. Made in USSR ist Englisch und mir leuchtet nicht ein, daß in der Sowjetunion ein solches Erzeugnis englisch beschriftet werden sollte. Damit wäre es für den Export in den Westen bestimmt gewesen, doch wenn 1968 jemand in der BRD in einem Photogeschäft gesagt hätte: „Ich möchte eine Zenit-Quarz-Kamera kaufen“, dann wären dort die Augenbrauen weit hochgezogen worden. Vermutlich stammt der ganze Kram aus den USA, wurde in der UdSSR nur noch zusammengeschraubt. escalefilm: Die H-8 ist dir zu groß. Unter den übrigen Doppel-8-Kameras kann ich folgende empfehlen, auch unter dem Gesichtspunkt des Unterhalts: Eumig C3, sehr robust, etwas schwerer, ältere Dame Eumig C4, Elektromotor für lange Aufnahmen, auch älteren Datums Bell & Howell Sportster, sehr robust, BH-Bajonett, älter Revere 88, sehr robust, D-Gewinde, alt Zeiss Movikon 8, sehr robust Bauer 88 L, sehr robust Paillard-Bolex L/B/C/D 8, L- bzw. D-Gewinde Beaulieu TR8, kompakteste Spiegelreflexsucherkamera für 8-mm-Film, D-Gewinde Christen DB Reflex, Membran-Reflexsucher, D-Gewinde Nizo Exposomat 8 Alles andere ist unförmiger, heikler, weniger servicefreundlich, veraltet, mit Kunststoffteilen gebaut. Die Carena ist technisch einwandfrei, doch der Aufzughandgriff vereitelt Stativaufnahmen. Die Leicina ist voll Plastik, igitt. Die Beaulieu Président (Schachtsucher) hat die gleiche Mechanik wie die späteren MR und TR, daher eine Alternative. Meopta Admira zu schwer für die Leistung, die alte Suchánek 8 selten.
  20. Einiges geht zu Ende, anderes beginnt. Mit der Mechanikwerkstatt hatte ich zu wenig Erfolg. Seit Juni 2014 ist der Betrieb eingestellt, vom 1. Juli bis Ende August 2014 arbeitete ich als CNC-Einrichter und -Kurz- und Langdreher. Warum das zu Ende ging, soll hier nicht ausgeführt werden. Daß ich aber vom Arbeitsamt eine falsche Auskunft erhielt, auf Grund derer ich vergeblich zehn Wochen auf Entscheid von der Arbeitslosenkasse wartete, muß gesagt sein. Ich ging natürlich sofort zu der Tante vom RAV (regionales Arbeitsvermittlungszentrum) und konfrontierte sie damit. Sie telefonierte mit ihrer Chefin und mußte den Fehler zugeben. Abgebrannt ging ich am 18. November 2014 zum Sozialamt, wo man mich, Gott sei Dank, aufnahm. Nun warte ich, bis die Staatsmühle einen Wank macht und mich via Arbeitsintegrationszentrum (auch so ein Wortungetüm) an eine Stiftung überweist, wo ich zinslosen Kredit beantragen kann. Dezember und Januar habe ich 22 Arbeitstage in der so genannten Passage geleistet, alle Sozialhilfeklienten (so heißt das heute) müssen das. Immerhin habe ich jetzt wieder ein frisches Arbeitszeugnis, denn ich bin weiterhin gesetzlich verpflichtet, eine Anstellung zu suchen. Was haben wir Passage-Teilnehmer gemacht? Auf dem Friedhof Laub gerecht, gejätet, Zweige gerecht, Unrat aufgepickt, wieder Laub gerecht. Den letzten halben Tag habe ich ein wenig Berufsarbeit einbringen können mit Schärfen von Rebscheren und Handscheren, auch ein paar Küchenmesser waren dabei. Ich will mich wieder verselbständigen, nun mit der Verbindung meiner Berufe. Die Feld-, Wald- und Wiesenmechanik war ein naives Angebot. Jetzt ist es Zeit, mein Wissen und Können in neue filmtechnische Geräte zu stecken. Falls alles klappt, werde ich diesen Frühling einen Betrieb eröffnen, dem ich den vorläufigen Namen Film-Mechanik gebe. In der Werkstatt brauche ich unbedingt zwei zusätzliche Maschinen, nicht teuer, aber in passender Größe etwas schwerer aufzutreiben. Ich will mit dem Prototypen des ersten Produkts, eine spezielle Kopieranlage für stark geschrumpften 16-mm-Film, hinaus und auf Filmarchive zugehen. Filmentwicklung schwarzweiß und Farben soll angeboten werden, C-41 und E-6, in den Breiten 35 und 16. Ich habe vor, die alten Preise weiterzuführen, das wäre z. B. 54 Franken für 100 Fuß (30 m) 16-mm-Umkehrung bzw. 18 Franken für die 25-ft.-Portion 16/Doppelacht/DS-8. Da ich die 16-mm-Film-Kopiermaschine damals gerettet hatte, werde ich auch entsprechende Dienste in dem Format anbieten, d. h. stumme Muster, Duplikate und Kopie mit einem Licht oder mit Memochrome*. Tonkopie und Herstellung von Tonnegativen sind auch geplant. Die 35er Kopiermaschine habe ich nicht mehr. Irgendwann soll es wieder eine geben. Ich habe viele Projekte in der Pipeline. Cargo ist oben auf der Liste. Was meint Ihr dazu? _______________________________ *Memochrome ist ein hochmodernes Lichtsteuerungssystem für Schrittkopieranlagen. Für bis zu 32'000 Bilder sind je Kopierlichtfarbe Rot-Grün-Blau 50 Stufen frei programmierbar. Es gibt keine Szenenmindestlänge mehr, weil es keine Lichtschleusen oder sonstige mechanische Einrichtungen mehr gibt. Die Lichtfarben sind sehr genau konstant, nämlich auf ± 5 nm, und die Lichtmengen je Kanal extrem genau gleichbleibend, Abweichungen sind kaum meßbar. Obschon es keinen Umlaufverschluß mehr braucht, habe ich den in der Maschine belassen aus dem Grunde, daß ich auch noch mit Glühlampe Einlichtabzüge machen will. Arbeitstempo beliebig zwischen 1 und 25 B./s
  21. Modell S 221 Ausnudeln tut das nur, wenn nicht geschmiert, und dafür gibt es ein zentrales Ölfilzsystem. Schade, wenn man es so weit kommen läßt, denn mechanisch sind die Paillard-Bolex-S sehr gute Geräte.
  22. Nein, Maß aller Dinge habe ich nicht gesagt. Bitte, noch ein Mal: Wenn du die Bildgüte einer intakten Apo-Optik auswerten willst, dann sind 1500 für ein Kinoptik 25-2.0 nicht zu teuer. Mit dem Heimprojektor, worauf meistens eine Zoom-Optik steckt, zeigst du das gar nicht. Vom 16-mm-Film-Bild wird 7,2 auf 9,6 mm herausgegriffen und vergrößert. Mit Ektachrome 100 hat das überhaupt keinen Zweck. Du mußt vom Farbwolkengewirbel und Kornrieseln weg und das geht nur mit wenig empfindlichen Filmen. Den empfindlichsten dieser Gruppe stellt Gigabitfilm 40 dar, 40 ISO-Grade mit Originalchemie. Dann geht es in den Keller bis zu 4 ISO hinab, dafür werden die Schichten dünner und die Körnigkeit extrem fein. Für Kodak Vision3 50D, Typ 7203, wird kein fester RMS-Körnigkeitswert angegeben. Er ist aber auf jeden Fall größer als bei Schwarzweißfilm, weil die Silberwolle fast vollständig durch Farbstoffwolken ersetzt ist. Subjektiv erscheint ein gutes Positiv ab 7203-Negativ bei ausgewählten Aufnahmen reicher. Die Schärfeleistung des teuren Objektives kannst du nur genießen, wenn du mit einer Reflexsucherkamera, bei der technisch alles stimmt, sorgfältig eingestellt hast, wenn es keine Verwackelung gibt, wenn der Film eben liegt bei der Belichtung, wenn der Film (Umkehroriginal oder Abzug) bei der Projektion eben liegt. Die Projektionsoptik muß ähnlich große Auflösung und Schärfeleistung haben, also auch wieder etwas Teures. Wir können noch weiter gehen und uns die Geometrie von Aufnahme und Wiedergabe bewußt machen. Wenn der Aufnahmefilm projiziert wird, hat man die Möglichkeit, den Lichtweg in der Bildschicht einfach umzukehren. Mit anderen Worten, wenn das Projektionslicht unter selbem Winkel durch die Gelatine läuft, wie das Aufnahmelicht in sie hineingefallen war, verschwinden erhebliche Verschmieranteile, um es so zu sagen. Die Bildverschmierung, eigentlich eine prismatische Verstrahlung, ist umso schwächer, je dünner bzw. je weniger zahlreich Bildschichten sind (Farbenfilme). In der Praxis würde das der Fall sein, wenn erstens die Projektionsoptik genau die gleiche Brennweite hätte wie das Objektiv einer Aufnahme und wenn zweitens die Lichtquelle (oder ein Abbild von ihr) im Brennpunkt der Projektionsoptik sich befindet. Sogar die Gegenstandsweiten müßten übereinstimmen und die Konstruktion der Objektive. Man müßte mit ein und demselben Objektiv aufnehmen und wiedergeben und auf die gleiche Distanz projizieren, wie die Kamera von der Szene entfernt war. Weil die Bildwand eine Fläche ist, die aufgenommene Szene hingegen räumliche Ausdehnung hat, geht wieder etwas verloren. Es gibt Filme, die alles festhalten, was die Objektive hergeben, doch die technische Aufgabe, den Film während der Belichtung plan zu halten, ist nicht mit jeder Kamera zuverlässig gelöst. Selbst eine Panaflex oder eine Arricam steht da noch weit im Hintertreffen neben jeder Video-Kamera. Es ist wohl die Crux der Filmtechnik bis heute, daß die paar Quadratmillimeter lichtempfindlicher Oberfläche richtiggehend krumm daliegen im Vergleich mit der Glasplatte in der Fotografie oder einem modernen Sensor. Im Projektor sieht’s besondern schlimm aus, mal ganz abgesehen von schräger oder windschiefer Abbildung. Beim Abtasten sind die Verhältnisse vergleichbar mit denen guter Kameras. Also, ich will niemandem die Freude an irgend einem Objektiv nehmen, im Gegenteil. Vielleicht gelingt jemandem mal eine Jahrhundertaufnahme, die alle Welt sehen will. Vielleicht ist die technische Bildqualität dann dank einer Apo-Optik erst noch hervorragend. Mir persönlich gilt der Charakter einer Optik etwas, weshalb mir ein kompakter, leichter Dreilinser sympathischer ist als ein 20linsiges Zoom-Objektiv. Das einfache System, genau eingestellt, macht bessere Bilder als das komplizierte, das schwergewichtig am Revolver hängt oder insgesamt zu viele Einschränkungen mit sich bringt. In der Hinsicht finde ich das fünflinsige Kern-Pizar 26 überraschend.
  23. http://www.photoscal...auft-Filmfabrik
  24. Der Körnigkeitseindruck geht in den hellen Bildteilen zurück. Einige unterbelichtete Aufnahmen wurden hier offensichtlich bei der Abtastung angehoben. Die rieseln stärker. Bei zunehmendem Kontrast, speziell über kleinteilige Flächen, ist die Körnigkeit ebenfalls schwächer. Unter dem Mikroskop ist jedoch auch in den hellsten Partien Korn zu sehen.
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