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Alle erstellten Inhalte von Film-Mechaniker
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Richtig. Fernbedienung geht auch elektrisch, vielleicht findest du auf den Internethandelsplätzen Kabelzubehör.
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„Regenmatsch“ und „Hagel“ auf Filmmaterial
Film-Mechaniker antwortete auf Patrick Müller's Thema in Schmalfilm
Was für eine Kamera? -
Mir losse de Dom in Kölle, aber über Fotographie komme ich nicht hinweg.
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Lausiger Text. In den Anfangsjahren der Fotografie war der Träger nicht Glas, sondern Kupferblech. Zur Glasplatte dauerte es elf Jahre, doch in der heutigen Zeit kann man mit elf Jahren Weltgeschichte verfahren, wie man will. „Später folgte in der ersten Hälfte des 20. Jhd. die Nitrocellulose (Zelluloid).“ Auch so ein Satz, bei dem sich mir die Brillengläser beschlagen. Ja, wann jetzt? Wann ist später? In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stimmt ohnehin nicht. Den Nitrocellulose-Film erfand Goodwin 1887, die ersten Celluloid-Planfilme wurden 1888 verkauft, Reichenbach und Eastman fabrizierten Celluloid-Film ab 1889, Planchon ab 1895. „Diese wurde nach dem 2 Weltkrieg durch das Triacetat abgelöst.“ Auch falsch, Cellulosetriacetat fabrizierten Agfa und Kodak schon 1908-09, die Schmal- und Kleinfilme ab 1922 waren Sicherheitsfilm. Beim Normalfilm fand der Übergang nicht nach dem Zweiten Krieg statt, sondern erst zehn Jahre später. TAC kann zerfallen, typisch sind u. a. schlechte Chargen etwa von Agfa-Gevaert aus dem Jahr 1962. Es kann sich jedoch genau so gut 500 Jahre halten. Es ist wie beim Papier, wo es Bücher aus dem 16. Jahrhundert gibt und welche aus dem späten 19. eben nicht mehr, weil sie schlicht zerfallen sind. Eigentlich nehme ich nicht gerne teil an einem Shitstorm, aber hier wäre weniger mehr gewesen. Wenn schon Eastman-Kodak seit Jahrzehnten Geschichtsklitterung betreibt, dann sollte die alte Marke Adox nicht auf das Niveau absinken. Nur schon so ein Unfall wie „Fotographische“ zuvorderst auf der Webseite darf nicht vorkommen. Deutschland, dein Deutsch!
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Der CMS 20 sollte in 16 und Doppel-8 angeboten werden. Das könnte Adox gut verkaufen. Dummie-Schachteln an die Fotohändler senden, Probeportionen dazu, direkt in die Touristenmetropolen zielen, um dort die Filmfreudigen zu treffen: Das Zeug r-a-u-s-h-a-u-e-n, Mirko!
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Bis alles Wasser verdunstet ist, hat es wieder hineingeregnet. Ich dachte da schon über Eindampfen im Brennfleck eines Hohlspiegels nach. Wenn schon, dann die Sonnenenergie gezielt nutzen! Braucht natürlich Aufsicht, geht dafür schnell.
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Das kann ich mir vorstellen. Wartung greift zu wenig tief bei der Konstruktion. Der Motor hat Gleitlager, die trocken laufen. Die Aufhängung des kippenden Motors geht in die Binsen, dann ist kein Andruck mehr da auf die Triebscheiben. Schmierung des Mechanismus ist das Geringste. Ich habe die trapezförmigen Motorhalterungen aus Kunststoff. Bei meinem eigenen Projektor hatte ein Mechanikermeister Kugellager eingebaut, bevor ich die Lehre machte. Heute kann ich es selber ausführen. Es müssen nicht nur Kameras sein, ich stelle auch Projektoren in Stand. Beim Mark S kann man sogar Ölleitungen einbauen. Ich gebe dem Projektor vier rot lackierte Öllöcher wie bei einer Nähmaschine, durch die die Gleitlager der Hauptwelle von außen mit Schmierstoff versorgt werden können. Mit allen diesen Maßnahmen flitzt der Apparat los wie Schwarzenegger.
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Wenn es mit Magnetton sein soll, gibt es nur den Eumig Mark S: Du kannst den vorderen Teil der Bildbühne herausnehmen, den Film einlegen, die Bühne wieder einsetzen, den Film in den Tonkanal einschieben, die Schleifen legen, den Film auf Vor- und Nachwickler festsetzen, die Führungen schließen und abfahren.
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Paillard-Bolex 18-5 L Paillard-Bolex SM 8 Heurtier P 6 Eumig Mark S Noris Record 100
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Ihr wollt Zahlen. Bitte, einfach mal überschlagen: Gehen wir von 5 Gramm Silber pro Quadratmeter Film aus, die sind in Salzen gebunden. Gehen wir weiter davon aus, daß das entwickelte Bild noch die Hälfte des ursprünglichen Silbers enthalte, dann haben wir 2,5 Gramm in den Bädern. Im Format 16 haben gut 30 Meter einen Quadratmeter Oberfläche. Silber heute im Verkauf: 100 g etwa € 34 Nehmen wir an, wir könnten zwei Drittel des in den Bädern vorhandenen Silbers herausholen, dann bräuchten wir für 100 Gramm Silber 6000 Fuß Filmdurchsatz (60 Rollen zu 100 Fuß). Folgende Probleme treten dabei auf: Die Salze (in den Bädern als Ionen gelöst) kommen in allen Bädern vor: Entwickler-, Unterbrechungs-, Bleich-, Klär-, Fixierbad und in allen Wässerungen; Die günstigste Methode ist wohl die Elektrolyse. Eine Investition von € 100 ist mit den ersten 300 g reinen Silbers amortisiert; An der Elektrode lagern sich noch andere Metalle ab. Für 300 g müssen also mindestens 18'000 Fuß verarbeitet werden, 180 Mal 30 Meter. In meinem Betrieb wären damit für Negativ- und Positivfilme mindestens 10'000 Liter Wasser verbunden. Zum Umkehren braucht es noch mehr. Das Gewichtsverhältnis Wasser-Silber ist also mindestens 36'000:1 oder noch schlechter.
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Stahlwolle ist schon der rechte Ausdruck. Als Eisen bezeichnet man das chemische Element und das kohlenstoffarme Metall, besser bekannt als Weicheisen. Die Definition von Stahl ist: Eisen mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,2 bis 2 Prozent. Es ist der im Eisenkristall vorhandene Kohlenstoff, der ein Härten möglich macht. Dazu erwärmt man den Stahl, wodurch der Kohlenstoff in Bewegung kommt, er drängt nach außen. Durch rasches Abkühlen kommt man ihm zuvor, wobei die Kohlenstoffatome im Eisengitter gefangen werden, der Stahl verspannt sich dabei. Der Rohstahl besitzt im Wesentlichen ein kubisch raumzentriertes Gemenge, der gehärtete ein kubisch flächenzentriertes, bezogen auf die Lage eines Kohlenstoffatoms im Gitter. Die Metalle weisen ja eine regelmäßige Atomanordnung auf, kubisch oder hexagonal. Durchgehärteter Stahl wird auch Martensit genannt. Zur Silbergewinnung habe ich mir auch Gedanken gemacht. Ich bin am Punkte stehen geblieben, wo ich die Salze und das Wasser trennen will. Wenn man die Bäder günstig eindampfen kann, hat man trockene Salze, die man verkaufen kann. Spezialisierte Unternehmen stecken diese in einen Ofen und erschmelzen das Metall. Silber schmilzt bei 962 Grad Celsius, der Rest verbrennt.
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Die Paillard-Bolex H stürzt vom Sockel
Film-Mechaniker antwortete auf Film-Mechaniker's Thema in Schmalfilm
Zurück zur Bolex, ich habe eine neue Fensterplatte bei Bolex bestellt und bin nun gespannt, was da kommt. -
die ideale 'Amateurkamera' bzw. eure Lieblingskamera
Film-Mechaniker antwortete auf Mich's Thema in Schmalfilm
65 mm: Mitchell 35 mm: Debrie Parvo und Bell & Howell Standard 16 mm: Ciné-Kodak Special 9,5 mm: Argus und Facine 8 mm: Paillard-Bolex H 8 S, letzte Reihe, und C 8; auch Zeiss Movikon und Agfa Movex Reflex -
Kern Vario-Switar 17-85 / 1:3.5 - justieren?
Film-Mechaniker antwortete auf tilllt's Thema in Schmalfilm
Sehr schön, das freut mich. Nur noch ein Kleines: C Mount ist kein M25-Gewinde. Der Durchmesser ist 25,4 mm entsprechend einem angelsächsischen Zoll und es sind 32 Gänge je Zoll, entsprechend der Steigung 0,79375 mm. Das Regelgewinde M25 hat die Steigung 3, das Feingewinde M25 hat Steigung 1,5 mm. -
Filmempfindlichkeitseinstellungen von Fomapan bei einer Quartz DS8-3
Film-Mechaniker antwortete auf Patrick Müller's Thema in Schmalfilm
Sieht gut aus, sehr gut sogar. Ich kenne KM 25 in 9,5. Kennt ihr den Witz mit Superman, wie er manchmal ein richtiges Arschloch sein kann?- 150 Antworten
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Kern Vario-Switar 17-85 / 1:3.5 - justieren?
Film-Mechaniker antwortete auf tilllt's Thema in Schmalfilm
Genau dafür hat das Objektiv eine Gewindehülse, die frei umgedreht werden kann. Kurz vor dem Aufliegen des Befestigungsringes an der Kamera kann man das Objektiv ausrichten, festhalten und mit der Hülse das Gewinde anziehen. Wenn du das Objektiv nicht bis Anliegen in einen Adapter schraubst, geht’s nicht. Da müßte ein Anschlag sein. Ketzer enden auf dem Scheiterhaufen. -
Schmalfilmpreise: Market Watch...
Film-Mechaniker antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Manfred, ich nehme 9 (neun) Franken für 10 ml. Das schließt meine Leistung ein, das Rezept beim Bundesamt für Gesundheit angemeldet und dafür eine Gebühr bezahlt zu haben, das Bereithalten der Chemikalien, das Mischen, das Abfüllen, den Ankauf von Behältern, das Verfassen und Drucken einer Gebrauchsanleitung, die vorgezogene Gebühr auf flüchtige organische Verbindungen, die Werbung für mein Produkt, früher die Gestaltung und den Druck gummierter Etiketten auf den Glasviolen und schließlich die Herstellung einer Schachtel. Glasbehälter und Schachtel habe ich aufgegeben. Wer sparen will, kann PARATAX auch in 250-ml-Portion haben. Die kostet 40 Franken. Dieser Filmkitt trocknet nicht ein und hält sich jahrelang. Ich kann das ganz ruhig sagen, weil ich die Zutaten kenne. 13 ml Cinefix für € 8,95 bei Rinser finde ich voll in Ordnung. -
Die Paillard-Bolex H stürzt vom Sockel
Film-Mechaniker antwortete auf Film-Mechaniker's Thema in Schmalfilm
Im Wikipedia-Artikel zum Fernsehsender Paul Nipkow steht, es wäre eine umgebaute ARRIFLEX verwendet worden. Das erstaunt mich seit Jahren, doch der Autor des Artikels reagiert nicht auf einen Diskussionsversuch. In der gut 25minütigen Doku bei YouTube erkenne ich ab 14:53 noch eine Newman-Sinclair Auto Kine. Das mit der ARRIFLEX in Berlin 1936 begrabe ich gerne. Jede Ausschaltung von Annahmen und Vermutungen führt näher zur Wahrheit. -
Die Paillard-Bolex H stürzt vom Sockel
Film-Mechaniker antwortete auf Film-Mechaniker's Thema in Schmalfilm
Jean-Louis, I know about the factory specs. To make myself fully clear let me add that it’s the fact to encounter a part that is not machined on one side in an H-16, the more so since it’s one of the parts between lens and film. I can’t help it, I have to return a camera to my customer with at least both sides of the aperture plate at equal distances to the lens seat. A former Paillard-Bolex employee, Rudolf Muster, I think you should know him, told me today that the plates are machined both sides, milled flat and lapped and polished, respectively. The customer will now decide what he wants. I can mill the other side over. Else, I’d just exchange with a good plate and shim wedge. Please don’t take the story too literally, I must vent from time to time. Maybe, really only maybe that is a little bit better understood in Europe. We are more direct, appearing less polite in the New World. But you should have had Muster on the phone . . . -
Die Paillard-Bolex H stürzt vom Sockel
Film-Mechaniker antwortete auf Film-Mechaniker's Thema in Schmalfilm
Von Ruedi Muster habe ich eben die Bestätigung erhalten, daß die Bildfensterplatten auf der Vorderseite gefräst sind. Hätte mich auch gewundert, wenn nicht. Also kommt der Verdacht auf, daß vielleicht ein zorniger Angestellter der Firma eins reindrücken wollte. Es geht doch nichts über Verschwörung! Auf Antwort von Bolex zur Lieferbarkeit einer guten Platte warte ich. -
Die Paillard-Bolex H stürzt vom Sockel
Film-Mechaniker antwortete auf Film-Mechaniker's Thema in Schmalfilm
Da bin ich grade dabei. -
Die Paillard-Bolex H stürzt vom Sockel
Film-Mechaniker antwortete auf Film-Mechaniker's Thema in Schmalfilm
Bei der Tolana ist es echt kein Wunder. Zöllige Schrauben erwartet keiner, ich meine Abstände und Maße im Mechanismus. Es wären auch nur wenige, ich hatte mal eine ARRIFLEX und habe Messungen gemacht. Leider finde ich das Papier nicht mehr. ARRI hat metrisch gemacht, so weit es geht. Wenn das Auflagemaß bei Bell & Howell 1.5" war und 2" (50,8 mm), dann wurde in München 52 mm daraus. Der Revolverdurchmesser ist etwas anders als beim Eyemo, aber in der Nähe. Es glaubt mir kaum jemand, ist schon klar, und aus München kommen immer nur abschmetternde Argumente, wenn etwas kommt. Arnold & Richter hatten, behaupte ich, ja schon die KINARRI eingekauft. Die KM 35 war eine Kopie der Matipo nach Jahren mit dem Tischkopierapparat. Wer von Richter und Arnold soll den gestaltet haben? Beim Mitchell-Seitensucher gibt es Parallaxenausgleich. -
Die Paillard-Bolex H stürzt vom Sockel
Film-Mechaniker antwortete auf Film-Mechaniker's Thema in Schmalfilm
Ja, danke, machen wirklich Freude! -
Die Paillard-Bolex H stürzt vom Sockel
Film-Mechaniker antwortete auf Film-Mechaniker's Thema in Schmalfilm
Vor allem an Rudolf, aber auch sonst: Alle Geräte, die funktionieren, sind ja in Ordnung und werden nicht dem Reparateur anvertraut. Ich habe es also immer mit Problemfällen zu tun. Dann: Diese 2, 3 Hundertstel entscheiden über scharf oder unscharf. Das Reflex-Prisma muß mit dem Kollimator innerhalb von Bruchteilen eines Winkelgrades, Winkelminuten oder -sekunden, senkrecht zur optischen Achse stehen, sonst ist die Sache wertlos. Wenn du wüßtest, wie mühsam die Einstellung ist, wenn die Prismenhalterung unter zwei Schraubenköpfen zu schieben ist, um Mückensackhaaresbreite, würdest du anders reden. Das ist alles für ein Mal gebaut, für die Montage vor dem Verkauf. Entgegen den Sprüchen, mit denen geworben wurde, Uhrmacherkunst und Bla, hast du da heute oft rostige Schrauben in Blechen, wobei vielleicht zwei Käserinden des Gewindes noch tragen, und die Reparatur soll ja möglichst wenig kosten. Volker, es ist nicht so, daß kein Nutzen aus der Forschung abfällt. Ich kenne zum Beispiel die einschlägigen Konstruktionen unter den Kopiermaschinen, auch eine Anzahl Kinoprojektoren, so daß ich, aufs Mechanische und Optische beschränkt, manchmal schon aus der Ferne abschätzen kann, wo der Hund begraben ist. Vor etwa 20 Jahren erhielt ich mal einen Anruf aus dem Schwarzwald. Ein Kinobetreiber, der irgendwie mitbekommen hatte, daß ich ein Pärchen Frieseke & Höpfner 66 betreibe, erklärte, er habe schlechten Bildstand mit seinen FH 77. Da die fast baugleich sind, im Bereich der Filmbühne ohnehin, wußte ich schon während des Telefonats, daß die filmführenden Teile mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit abgelaufen sind. Als ich dann in dem Kino mir die Maschinen ansah, war nichts anderes als der Samt auszuwechseln. Noch eine Erklärung an den Vorführer, daß die Umlenkrolle (FH-Spezialität) Öl brauche und wie man den Samt aufbürstet, schon waren Bildstand und Schärfe wieder brauchbar. Die Paillard-Bolex-Produkte sind allesamt nicht für Professionelle geschaffen, auch nicht die Kameramodelle H 16 SB, SBM, EBM und EL. Der Unterschied zu den Berufsgeräten ist gewaltig, bei Material und Konstruktion. Der alte Bell & Howell Filmo von 1923 mit verschleißfesten nitrierten Stählen und Ölzufuhr von außen ist viel professioneller als die letzten noch gebauten Schmalfilmkameras. Der professionelle Anspruch ist härter, als viele sich ausmalen, und vor allem: Der Mensch steht im Zentrum, der Fotograf, der Kameramann. Eine Fachkamera hat kein starres Gehäuse und keinen eingebauten Blitz, sondern verstellbare Standarten und eine große Mattscheibe. Eine Kinokamera hat einen Sucher, der den Objektiven vorne dran gerecht wird. Die Mitchell, man mag sie als veraltet abtun, bietet im Seitensucher ein helles Mattscheibenbild, das man einen ganzen Tag ohne Ermüden betrachten kann. -
Die Paillard-Bolex H stürzt vom Sockel
Film-Mechaniker antwortete auf Film-Mechaniker's Thema in Schmalfilm
Manfred, ich setze meine Entdeckung mit bewußter Absicht in die Öffentlichkeit, eben gerade weil der Nimbus von Paillard-Bolex so unangetastet heil über allem schwebt. Mit Ruedi Muster habe ich seit vielen Jahren Kontakt und er hat mir verschiedentlich davon erzählt, wie er die Oberen bei der Firma erlebte. Wenn jemand eine Lektion in Patriarchalkapitalismus nehmen wollte, war er bei Paillard richtig. Einige wenige lebten in Saus und Braus, die Angestellten wurden mit Löhnchen abgespiesen. Von Marcel Beaulieu findet man auch nur Bilder, auf denen er fein im Büro weilt, das weltweit bekannte Bild des Chefs. Früher in Rüstung auf Pferd, heute mit dem verlogenen Lächeln im Gesellschaftsanzug. Ich will Paillard im Nachhinein treffen, vielleicht Jahre zu spät, aber diese eine Fensterplatte geht nun einfach gar nicht durch. Ihr habt das Bajonett-Halteblech einer Camex 8 gesehen, was ebenfalls ein unbrauchbares Teil an entscheidender Stelle ist. Bei den Eumig C 16 gibt es auch solche Sachen, eigentlich überall im Wegwerfbereich. Es wurde richtig Geld gemacht mit den Amateurfilmern, von Anfang an. Was die ARRIFLEX betrifft, möchte ich Interessierte dazu einladen, sich an der Suche nach der Wahrheit zu beteiligen. So lange kein Prototyp auftaucht, der die Machart von Prototypen aufweist, ist es für mich ein eingekauftes Produkt. Wohl hatte der Sandguß mit Hydronalium in Deutschland stattgefunden, aber die Formen können durchaus importiert gewesen sein. ARRI hat nie auch nur einen Hauch von Information darüber gegeben, auch nicht vor dem Krieg. Bei der H-Kamera kann ich locker ein Dutzend Zollmaße nachweisen und bei der ARRIFLEX gibt es auch Imperial Measures. Da erlaube ich mir die Frage, wie man in München in der Nazi-Zeit dazu kommen sollte, nicht alles metrisch herzustellen. Industrie-Archäologie ist vielleicht vordergründig schlecht fürs Geschäft, aber ich bin nicht der brave Schrauber, dem es schnurz ist, wie das Ding entstand, an dem er herumschraubt. Nachdem keine Filmkameras außer der Logmar mehr gebaut werden, sieht es bei uns gleich aus wie bei den Tonbandenthusiasten oder bei den Trabi-Fans. Puncto Tonfall à Trappatoni, ich habe dich noch heute im Ohr, Manfred. Du hast mich oft genug angerufen, als ich das Labor hatte, und mit Fragen belästigt, als wäre ich ein Verkäufer mit Haftung. Auf dich nehme ich bestimmt keine Rücksicht.