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Film-Mechaniker

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Alle erstellten Inhalte von Film-Mechaniker

  1. Nix Reflex Wie du sagst, für das jeweilige Objektiv ein passendes Sucherobjektiv, das vorne angeschraubt wird Die Suche ist nicht schwer, das findet sich alles bei eBay.com, eBay.de, eBay.fr, eBay.co.uk und anderenorts. Die Normalbrennweite ist ein Zoll oder 25 mm. Das Wollensak-Raptar 25-1.9 ist nicht schlecht, ein Tessar-Typ mit sehr guter Mittenschärfe. Ab Blende 5,6 ist alles messerscharf. Wenn etwas ist, kann ich die Kamera in Stand stellen.
  2. Ich kenne die Keystone-Kameras nicht. Wie heißt es bei Wikipedia? Sei mutig!
  3. Viele Objektive für den 16-mm-Film sind Drei-, Vier- und Fünflinser. Das reicht aus, die Filme sind nicht so gut, daß man mehr optische Güte sähe. Mit Kodak 7203 kann man etwas mehr sehen, doch das Positiv muß perfekt gemacht sein. Als Umkehrfilm war Kodachrome 25 das Beste in 16. Da kamen noch einige Feinheiten heraus. Rudolf, wir geben uns auf immer und ewig beeindruckt von deiner Treue zu Kern & Co., Ag., Aarau.
  4. Danke für den Hinweis Moviecam-Compact-Mann glücklich gemacht. Er hat einen 90-Dollar-Adapter gebracht, der nicht rund ist. Typisch für solche Ware, irgendwo in Malaysia gemacht oder in China von Menschen, die keinen Schimmer davon haben, was es ist. Vermutlich beim Fräsen der Positioniernuten gequetscht oder beim Umspannen zu grob vorgegangen. Ich sehe eine Leadwell, einen 30jährigen Familienvater, der Geld braucht, und eine Kiste mit Rundstäben aus 1.4301. Der Einsatz für den Fimspalter ist fast fertig. Übermorgen geht es weiter.
  5. Ich kann nur noch ein Mal auf die Revere 101 hinweisen. http://www.ebay.com/...C-/140830874111 Zugreifen! Die Filmführung hat mindestens die gleiche Güte wie die einer Paillard-Bolex H 16, wie ich im entsprechenden Darf ich vorstellen gezeigt habe.
  6. Gestern Rohling für einen Einsatz gefräst, heute nachmittag will ich ihm die fertigen Maße geben. Es hat sich noch ein Bekannter angemeldet, der ein Passungsproblem mit einem PL-Adapter auf seine Moviecam hat. Hoffentlich kann ich das gleich machen, um fürs Suter-16 weiter werken zu können. Wie wir bei Fairchild Cinephonic gesehen haben, müssen Messer zum Filmspalten schlagfrei rund laufen. Diese Aufgabe habe ich gelöst, wobei der Slitter für Suter-16 nicht Tellermesser, sondern Schnittwalzen hat. Um solche exakt parallel ausrichten zu können, ist schon einiger technischer Aufwand erforderlich. Beim LOMO-Knopf für Doppel-8 erfolgt ein Schnitt. Daher ist die Lagerung verhältnismäßig einfach. Rudolf51 will aber drei Schnitte, zudem in dickerem 35 mm, eventuell mit Polyesterträger. Die Zugkraft wird gegen vier Newton betragen (laiensprachlich 400 Gramm). Das setzt andere Lagerung und Schmierung voraus. Wenn man im Dunkeln 600 Meter in nützlicher Zeit spalten will, kommen die Walzen rasch auf 300 Umdrehungen in der Minute. Nun muß Stahl auf Stahl geschmiert werden, ohne daß Schmiermittel wandert und auf den Film kommt. Mein wahres Problem ist jedoch, daß ich immer wieder einen Platten am Fahrrad habe. Wer nicht in einer Stadt Rad fährt, kann sich nicht vorstellen, was alles auf der Straße liegt! Vor Jahren hatte ich schon Vollgummireifen auf einem Rad, das war beruhigend. Ich konnte durch Glassplitter und über Nägel fahren, keine Gefahr. Ich bin kurz davor, das wieder zu bestellen.
  7. Es ist möglich, daß beim Teilen ein/das Messer eierte. Die Hälfen haben wechselnd zu große und zu kleine Breite. Ist das der Fall, in langen Wellen?
  8. Gibt es neu: http://www.bama-spa.it
  9. Es ist ja alles auch nicht so wichtig. Hauptsache, die wirst pensioniert!!!
  10. Nun, die Anfänge des Films liegen in den 1880er Jahren. Sie enden mit der Normierung am Pariser Kongreß der Filmfabrikanten unter der Leitung von Georges Méliès, 1909. Alles Wesentliche war vor dem Ersten Weltkrieg erfunden und in Gebrauch. Ab 1912 wurde die Stummfilmsprache entwickelt, der Umgang mit einer bis zwei Stunden Erzählen. Dann kamen der Ton dazu und die Farben.
  11. Nicht schlecht, rückwirkend in Rente gehen finde ich cool. :lol:
  12. Wenn der Hebel waagerecht liegt, ist der verstellbare Verschluß offen, Belichtungszeit 1/35 Sekunde bei Tempo 16. Beim ersten VS-Modell ist es ein Drehknopf. Heller Halbkreis mit Rundung unten Halb geschlossen Belichtungszeit 1/70 Sekunde S steht für Stop, der Mechanismus bleibt stehen. Ein kleiner Pfeil deutet auf Anschlag. Das ist nützlich für Überblendungen. Man steckt dann die Rückspulkurbel ein, hält sie fest und gibt den Mechanismus frei, indem man den Verschlußhebel von S auf dunklen Halbkreis stellt. Beim Rückspulen macht es bei jedem Bild Klick, so kann man mitzählen. Zu beachten ist, daß man beim Rückspulen die Feder mit aufzieht. Der Film wird von der Abwickelspule nicht aufgerollt, er staut sich lose um sie herum. Filmsalat ist nicht zu befürchten. Die ersten Modelle haben keine Rückspulfunktion.
  13. Das Yvar 1:1.8 hat als Ausnahme vier Linsen, alle anderen Yvar sind Dreilinser. Nahpunkt beim Fixfocus-Yvar 12,5 ist 1,8 Meter bei Blende 2. Bei Blende 8 etwas mehr als ein Meter Das Xenar ist ein Tessar-Typ, also ein Vierlinser mit sehr guter Mittenschärfe. Das Steinheil-Cassarit ist ein Triplett, bei 36 mm Brennweite ab Blende 4 einwandfrei.
  14. Das ist ja ärgerlich! Zum Korrigieren fällt mir nur eine Lösung ein, die aus einer Papierschere mit Anschlag besteht. Die wird mit einer Kunststofffolie eingestellt. Dein Film wird vor dem Schnitt festgeklemmt, so kann man auch dünnste Streifchen abschneiden, scharfe Klingen vorausgesetzt. Was ergeben deine Messungen für Werte?
  15. Film-Mechaniker

    cirse sound

    Schaut mal nach Italien: http://www.cinematec...php?f=20&t=6844
  16. Danke für die Erläuterung zur Lampe! Nun denn, es sei: Die Veröffentlichung heißt Kniha o filmu, Autor Emil Holan, Verleger Karel Synek, Prag, 1938. Der Projektor ist mit Philips IX bezeichnet.
  17. Leider nein Amerikanische Bogenlampe ist richtig, vermutlich National oder Strong.
  18. Das Ozon kommt nicht aus dem Kolben heraus, wie du richtig vermutest, sondern entsteht außen an der heißen Glasoberfläche unter dem Einfluß von Ultraviolettstrahlung. Diese allerdings stammt aus dem Lichtbogen. Ozonfreie Kolben haben mit Blei dotiertes Glas, welches das UV zurückhält. Die Abkürzung OFR bedeutet ozonfrei. Die Hersteller machen die Angabe. Xenonlampen zu Projektionszwecken in Gebäuden sind ozonfrei.
  19. Das ist mit großer Zurückhaltung zu genießen. Herbert Thomas Kalmus wird als Hubert Kalmus ausgegeben. Ich habe seine Doktorarbeit aus dem Archiv der Universität Zürich in Händen gehabt, noch ein bescheidenes Heft. Heute sind Promotionen dicke Bücher. Im Bibliothekskatalog ist er auch als Hubert Kalmus notiert! Dann György Pál und Gasparcolor; die Gewinnung der Matrizen erfolgt grundsätzlich so wie gezeigt, doch die Computer-Grafiken sind weit von der Wahrheit entfernt. Da es sich nicht um ein Druckverfahren ähnlich dem Buch- und Bilderdruck handelt, sondern um Imbibition, auf Deutsch wörtlich: Übersaugverfahren, stellt das Video etwas anderes dar, als zutrifft. Die Matrizen und der mit Tonspur entwickelte Positivfilm werden während etwa einer halben Minute in innigen Kontakt miteinander gebracht. Dazu mußte ein spezielles endloses Nockenband aus rostfreiem Stahl erfunden werden, auf dem die Streifen mit ihren Perforationen unverrückbar absitzen. Die vier Technicolor-„Druck“anlagen, die es je gab, waren über fünf Meter hoch, zwei Meter breit und acht Meter lang. Gert Koshofer bringt eine Teilansicht der Römer Anlage in seinem Buch COLOR, Die Farben des Films (Spiess, Berlin, 1988). Technicolor ist zu wichtig in der Filmgeschichte und zu fantastisch, als daß man es verdreht darstellen dürfte. Das mußte sein.
  20. Britisches Patent, Nr. 303‘861, vom 12. Dezember 1929 In dem Patent, Priorität Schweiz, 11. Januar 1928, steht: In sighting the object through the view finder, the disc is turned until only the higher lights of the subject being photographed remain visible or until no light is seen any longer in the opening. This depends on the calibration of the apparatus and is purely conventional. When the conditions of visibility prescribed by the apparatus are fulfilled it suffices to read one of the figures carried by the same disc and appearing in an opening in the casing. This number may represent or give the opening required for the diaphragm, directly. At this moment it suffices to return the disc so that the viewing opening in the casing is freed from the filter, one of the openings in the disc being without a filter for permitting of following the object with all the visibility required. The disc can by an appropriate control be operatively connected to the objective diaphragm. Thus it would suffice to place the apparatus filter in a suitable position to cause the diaphragm to be automatically regulated for the corresponding light. Übersetzung Indem man den Gegenstand durch den Sucher anschaut, dreht man die Scheibe, bis nur noch die Spitzlichter der zu fotografierenden Szene sichtbar bleiben oder bis kein Licht mehr zu sehen ist. Dieses hängt von der Abstimmung der Einrichtung ab und ist rein bestimmungsgemäß. Wenn die Bedingungen der Sichtbarkeit, wie sie von der Einrichtung vorausgesetzt werden, erfüllt sind, genügt es, eine der Ziffern abzulesen, die auf der Scheibe stehen und in einer Öffnung im Gehäuse erscheinen. Die Ziffer kann der erforderlichen Blendenöffnung entsprechen oder sie direkt angeben. In dem Moment genügt es, die Scheibe zurückzudrehen, so daß die Sucheröffnung im Gehäuse vom Filter befreit wird, da eine der Öffnungen in der Scheibe ohne Filter ist, um die Verfolgung des Gegenstandes in der erforderlichen Sichtbarkeit zu erlauben. Die Scheibe kann durch eine geeignete Steuerung mit der Objektivblende verbunden sein. Derart würde es genügen, das Filter der Einrichtung in eine passende Lage zu bringen zur Erwirkung der automatischen Regelung der Blende für die entsprechende Helligkeit. Ich nehme an, in der Gebrauchsanleitung stehe eine Tabelle mit den Blendenwerten für einige Filmempfindlichkeiten. Ich habe die Ga. nicht. Es gab Actinometer verschiedener Art, mit denen man recht genaue Belichtung findet, wenn man das einzelne System ein Mal kennt. Beim Filmen mit der Bolex sind ja Filmempfindlichkeit und Belichtungszeit bekannt, so daß als letzte Variable nur noch die Blende bleibt. Wer bei Google, Bilder, actinometer eingibt, erhält sofort einen Überblick.
  21. Nachtrag Das erwähnte Actinometer funktioniert mit Blaufiltern im Suchergang. Da der Snob ja nur bei Sonnenschein filmt, ist immer blauer Himmel zu sehen und man hat keine Probleme mit dem System. Man visiert den Himmel an, dreht am Rädchen, bis man mittleren Helligkeitseindruck hat, und kann anschließend entsprechend abblenden. Wer den besten Vorschlag zur Anwendung der Blauscheiben macht, erhält 20 Euro Rabatt auf den Verkaufspreis. Die Kamera läuft übrigens einwandfrei. Eine Kurbel könnte ich auf Wunsch und gegen Aufpreis auftreiben. Auf der Deckelinnenseite ist ausgelaufenes Öl eingetrocknet. Ich habe das belassen. Es stinkt nicht. Wonach die Kamera riecht, ist das Mastix, mit dem die Sucherlinse und die Planscheibe eingeklebt sind.
  22. 2013 ‒ 1928 = 85, aber egal Was wirklich nicht stimmt, ist die Behauptung, die Paillard-Bolex H wäre eine Weiterentwicklung der Genfer Bolex. Das will ich mit einem eigenen Artikel zeigen. Ihr ahnt es vielleicht seit einiger Zeit, daß ein Darf ich vorstellen: H 16 ansteht. Ich hatte es Jürgen Lossau noch versprochen fürs Schmalfilm, aber es kam nicht mehr dazu. Die H 16 war eine vollständig neue Kamera, die mit der Bolex B nur eines gemein hatte, die 8-1-Welle zum Kurbeln, aber die hatten auch andere Produkte. Hier zum Vergleichen ein Blick auf die erste europäische 16-mm-Film-Kamera von 1925:
  23. Kuckuck, Freunde! Nanu, denkt ihr euch, wer außer Sammlern interessiert sich denn für diese olle Gamelle? Kann man mit so einem Modell vernünftig filmen? Klare Frage, klare Antwort: Hat man nie gekonnt. Bogopolskys Schmalfilmkameras der 1920er Jahre waren schon neu auf dem Ladentisch wenig wert. Der Preis beim Fotohändler allerdings war auf heutige Währung umgerechnet 734 Euro. Weshalb das Abriß war, will ich im Folgenden erklären. Ich habe nämlich etwas gegen Nepp. Funktionen Man kann mit dem Apparat keine Einzelbilder aufnehmen. Er läuft einfach mit 16 Bildern in der Sekunde. Man kann zwar kurz auf den Auslöser drücken, doch hat man keine Sicherheit dafür, daß nur ein Bild belichtet wird. Oft sind es zwei oder drei. Man kann den Auslöser immerhin für Dauerlauf einrasten. Aber es gibt keine Parallaxenkorrektur im Sucher. Der Stand auf Stativ ist nicht gut. Man braucht eine Münze oder etwas Ähnliches zum Öffnen und Schließen des Deckels. Die Verschlußöffnung entspricht 144 Grad des Zyklus’. Die Bolex Automatic B wiegt keine zwei Kilo. Sie hat ein Ledertrageband, liegt nicht schlecht in der Hand und verschwindet leicht in einer Tasche. Am Fixfocus-Objektiv die Blende eingestellt, kann man bereits draufhalten. Sie war und ist eine recht robuste Reisekamera für Leute mit Geld für 16-mm-Film und Freude am Souvenir, wenn der Projektor surrt. Mit einer Filmkamera gehörte man zur Minderheit der Snobs. Was für ein großartiges Wort doch die Engländer da haben! Technisches Die Kamera besteht aus einem Leichtmetall-Druckgußrahmen, der in zwei Querschnitten H-Form hat. Zwei Deckel, einer aus Messingblech, einer aus Aluminiumblech, verschließen das Gehäuse. Diese drei Teile sind mit schwarzem Kristalllack gespritzt. Nach dem ersten Modell für 15 Meter Film, welches nachträglich die Bezeichnung A erhalten hat, nimmt Modell B 30-Meter-Spulen auf. Ansonsten ist der Mechanismus der gleiche geblieben. Im Innern geht es einfach zu. Vom Federhaus (120 Zähne), das an einer Federklinke ansteht und mit einem abklappbaren, jedoch nicht abnehmbaren Schlüssel aufgezogen wird, geht die erste Übersetzung auf ein Zwischenrad (12), das die Filmzahntrommel antreibt. Auf selber Welle ist ein Zahnrad mit 72 Zähnen, das einerseits die Verschlußwelle (24) und andererseits über ein Zwischenrad (46) die Greiferwelle (12) antreibt. Die Greiferwelle ist auch die Reglerwelle. Der Temporegler hat zwei Fliehkörper an Federn. Deren Bremskörper aus Gummi sausen in einem Topf aus vernickeltem Messing. Das Zählwerk wird von drei Bolzen im Federhaus über eine gefederte Klinke bedient. Die Lagerhülsen für den Federkern, die Regler- und die Verschlußwelle sind in den Rahmen eingegossen, alle anderen Lager entweder eingestiftet, eingepreßt oder axial verschraubt. Unten im Rahmen ist das 3/8“-Kongreßgewinde gebohrt. Der Gewindestutzen besitzt eine Nase, deren Zweck vorderhand nicht erschlossen ist. Ein im Rahmen enthaltener Schachtsucher besteht aus einer plankonkaven Eingangslinse, deren plane Front ein rot ausgelegtes Fadenkreuz trägt. Dahinter läßt ein einfacher Glasspiegel Einblick von oben zu. Die entsprechende Gehäuseöffnung ist mit einem Planglas abgeschlossen. In gerader Einsicht von hinten hat man eine Wählscheibe mit sieben Bohrungen, von denen sechs mit A bis F bezeichnet sind. Von A bis F kann man zunehmend dichtere Blauscheiben einrasten, die siebte Stellung hat kein Filter. Es gab ein Patent auf dieses Pseudo-Aktinometer. Es gibt ein fest eingebautes Fixfocus-Objektiv. Meine Kamera hat ein Triplett 541 von Kern, f=25 mm, Öffnung 1:2,5. Die neunlamellige Iris kann bis f/18 geschlossen werden. Ein Frontgewinde M15 × 0,5 ist vorhanden für Sonnenblende oder Deckel. In einem Zubehörschatullchen hat man eine Sonnenblende, ein Gelbfilter 3×, eine Nahlinse auf einen Meter und eine auf 0,5 Meter bereit, alles zum Anschrauben ans Objektiv. Das Konzept der Ur-Bolex spricht eine deutliche Sprache: geringste Kosten, größtmöglicher Gewinn. Das schwerste Element nach dem Rahmen ist die Federeinheit. Das umlaufende Federhaus, eine Errungenschaft der Uhrmacherei, erlaubt, die ganze Filmladung ununterbrochen zu belichten. Der direkt in die Federbüchse gefräste Zahnkranz wird von innen her mit einem Filzring abgedichtet. In beide Hälften des Federhauses, Büchse und Deckel, ist die Seriennummer von Hand eingeritzt. Der Federkern kann zehn Mal umgedreht werden. Ein Aufzug zieht 748 Bilder durch. Filmseitig gibt es einen kombinierten Vornachwickler in Form einer 8-Schritte-Trommel, selbstverständlich beidseitig gezähnt. Der beidseitige Greifer sticht tief durch die Filmperforation. Der Positionierabstand ist +3. Der Filmkanal besteht aus vernickeltem Messingblech, das Fenster hat die Maße 12,10 × 7,38 mm (jeweils in der Mitte gemessen). Drei winzige Bohrungen hinterlassen auf der rechten Filmseite eine Marke. Wieder ein Patent bestand auf eine Einrichtung, mit der man seinem Film eine Zahl aufbelichten kann. Die vierstellige Zahl würde man selber einstellen, doch diese Erfindung war nicht verwirklich worden. Meine Kamera wurde vom Fotografen und Fotohändler Ernst Gimmi, 9230 Flawil, mit seinem Emblem versehen. Auf der Innenseite des Werkdeckels steht mit Bleistift geschrieben 6726 und 28. Ins Blech eingeschlagen findet sich, nur ²/3 Millimeter hoch, MADE IN SWITZERLAND. Die Bolex Auto Cine kann auch von Hand gekurbelt werden, wobei der Regler aktiv bleibt. Es gibt zwei Ansatzmöglichkeiten für die Kurbel, auf der einen Welle bewirkt eine Kurbelumdrehung Durchzug von acht Bildern, auf der anderen von zwei. Man kann auch rückwärts kurbeln, wobei man die Feder aufzieht. Mehrfachbelichtungen sind also möglich. Man muß dazu das Objektiv abdecken. Das Zählwerk bleibt beim Rückdrehen stehen. Die Bolex-Auto-Kameras haben einen Trommelverschluß, dessen Wirkungsgrad aus geometrischem Grunde hinter dem eines Scheibenverschlusses zurücksteht. Wir gehen von 1/40 Sekunde Belichtungsdauer aus. Die eingesetzten Materialien lassen bloß zweitklassige Güte zu. Es sieht an allen Orten entweder nach Hast oder nach Angelernten aus. Grobes Fräsen, lieblose Nacharbeit von Hand, eigenartige Asymmetrien der Gehäuseform und eine gewisse Unbekümmertheit in der Konstruktion sagen mir, daß Bogopolsky, der Initiator des Bolex-Projekts, wohl eine geistig reizvolle Sache darin fand, doch selber weder erfahrener Kameramann war, noch von der Feinwerktechnik Kenntnisse hatte. Er war ein Schreibtischtäter, bewegte sich gerne in eleganten Kleidern und suchte seinen Namen mit einer Aura von schlagendem Adel zu zieren. Von dem Moment an, da er in die Vereinigten Staaten weiterzog, nannte er sich Boolsky und Bolsey. Es gibt ein Familienwappen, das Säbel und Kanonenkugeln zeigt, aber trotz alledem war Bogopol einfach die Stadt in der Ukraine. Yakub Bogopolsky hat für „seine“ 16-mm-Film-Kamera ein Bauprogramm angekauft und es von Dritten ausführen lassen. Nach einer Vorlage der Umsetzung von Longines, die ihm schon den Cinégraphe für 35-mm-Film gebaut hatte, stieg er hier in eine fest eingerichtete Industrie ein, wo man eigentlich nicht auf ihn gewartet hatte. Im Gegenteil: Er hatte erhebliche Schwierigkeiten, Firmen zu finden, die ihm nach undurchsichtigen Plänen eine Kamera und einen Projektor herstellen würden. So blieb ihm nach 1924 nichts anderes übrig, als selber etwas aufzuziehen. Dazu lockte er Uhrmacher in seine Firma, die bis 1930 in Genf diese Freizeitkameras montierten. Es ist dabei eine für Uhrmacher untypische Ungenauigkeit an mehreren Stellen festzustellen. Die Bohrung im Federkern, worin der gefederte Bolzen des Aufzugschlüssels rastet, ist außermittig. Grobe Frässpuren in der Filmkammer und am Rahmen weisen keine Wertarbeit aus, und um auf die Blechdeckeln zurückzukommen, sie sind bei vielen dieser Bolex verbeult, weil zu schwach. Mit dem Börsenkrach von 1929 war das Schicksal des Unternehmens besiegelt. Der Mechanismus zum Öffnen und Schließen der Filmführung geht auf jenen des Bell & Howell Filmo von 1923 zurück. Fast gleich gebaut ist auch der Ciné-Nizo 16 von 1925. Das ist alles amerikanisches Design. Die Europäer sprangen auf den Zug auf, jeder so gut, wie er konnte: Bogopolsky, Niezoldi & Krämer, Jindřich Suchánek, Siemens & Halske, Agfa. Es kommt alles aus Chicago, selbst die Schmalfilmgeräte von Eastman-Kodak.
  24. Es freut mich für dich, Torsten, daß du deine Filme wieder hast! Beim Thema Post bin ich schon fast zum Bombenleger geworden.
  25. Bitte, junger Mann, lies doch, was die Menschen schreiben: Zustand: gebraucht Beschreibung Die Linsen sind in morigraf Kamerahalterung Fässer, leicht zu entfernen. Auf Deutsch: Die Objektive sind in Morigraf-Fassung. Der Morigraf ist eine Normalfilmkamera. morigraf bei Google eingeben und schon fliegt die Information an. Über apochromatische Systeme kannst du zum Beispiel bei Wikipedia nachlesen. Selbstverständlich sind die Kinoptik-Systeme teuer, weil sie in kleinen Stückzahlen gefertigt werden. Wenn Bell & Howell jeweils ein neues Schmalfilmgerät herausbrachte, waren die Modelle mit Objektiven aus Großserien von Wollensak, TTH oder Angénieux bestückt. Das konnte man bei B. & H. kalkulieren, weil die Firma von 1908 bis 1932 weltweit die filmtechnische Führung hatte. Wie sie in die Lage kam, ist kaum erklärbar. Zeiss, Oberkochen, hat keine Objektive mit C-Fassung gebaut. Von Zeiss, Jena, gibt es welche, z. B. das Biotar oder das Tevidon. Moderne Zeiss-Objektive für die Berufskameras mit C-Mount-Objektiven vergleichen, geht nicht gut an. Überhaupt ein bestes Objektiv suchen zu wollen, darfst du aufgeben. Es ist ja so, daß man (technisch) bessere Bilder hat mit einem Dreilinser, der gut gefaßt und exakt eingestellt ist, als mit einem Siebenlinser, der nicht richtig sitzt. Es ist also keine Schande, ein altes Dallmeyer zu verwenden, wenn man sich kein Leica Prime leisten kann. Es spielt gar keine Rolle. Erst wenn dein 16-mm-Film drei, vier Meter hoch auf einer Kinobildwand zu sehen sein soll, dann beginnen solche Fragen Gewicht zu bekommen. Wenn hinter der Linse Aviphot Chrome 200 läuft, sieht niemand den Unterschied zwischen 50-Euro- und 5000-Euro-Objektiv. Das teure Objektiv müßte ohnehin das im Projektor sein . . .
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