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Es hat ihn also doch gegeben, den Projektor für 16-mm-Film mit Sechszahn-Wickeltrommeln! Bell & Howell Filmo, gebaut von 1924 bis 1927 Der Apparat ist total abgefahren mit dem Ampère-Meter obenauf und Handkurbel zum Rückwickeln. Bei eBay unter den 8-mm-Projektoren
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Niemand meint, es müsse ein M 8 sein. Der hat nämlich als Nachteil keinen Rückwärtsgang. Schau dir die verschiedenen Modelle genau an. Der Eumig P 8 erreicht z. B. nur etwa 20 B./s, hat aber Topmechanik (die oft verharzt ist). Der alte Siemens & Halske H hat ungenügende Kühlung, wird heiß. Noris haben sehr zart gebaute Filmbühne. Bauer T 10 hat Kunststoffgetriebe. Am solidesten ist mit Abstand der alte Bell & Howell Filmo 8. Keine Peesen, keine Riemen, alles Zahnräder Ampro sind auch toll, wenn du einen findest. Kodak hat nie anständige 8-mm-Projektoren gehabt. Siemens & Halske 800 für SEPMAG-Sound mit 8-mm-Magnetfilm Agfa haben zum Teil Staeble-Objektive drauf, die sensationelle Bilder liefern. Der Projektor hat ein Krüppeldesign. Ditmar 9,5-8 ist ein Sammlerstück. Ein modernerer Eumig Mark S für Normal-8 hat Vorzüge, die nicht zu verachten sind: 100-W-Halogenlampe, Filmbühne in zwei Teilen vollständig abnehmbar. Motorstützen und -lager dafür oft am Sterben Das könnte noch lange so weiter gehen . . .
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Jean-Louis sagt es, du brauchst einen alten soliden Projektor mit Vor- und Nachwickler und Greiferabsatz nach Norm, d. h. mit gleichem Abstand von der optischen Achse. Den Film von Hand einspannen wird mit sauberer Show entschädigt. Paillard-Bolex M 8 ist etwas vom Besten puncto Bildstand, der hat eine richtig große Steuerscheibe für den Greifer, hebt diesen am untersten Punkt erst leicht nach oben ab vor dem Zurücknehmen. Die Steuerscheibe hat Ölfilzschmierung. Dafür heult der Lüfter. Alle Projektoren, die wie die Kameras absetzen, liefern sehr guten Bildstand: Bauer T 10, die älteren rechteckigen Noris, Eumig P 8, Bell Koon, Paillard-Bolex 18-5, Bell & Howell Filmo und Autoload, Ampro, Keystone, u. v. a. m. Nicht nach Norm: Meopta Optilux 8, Paillard-Bolex G u. a.
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Skurriles aus vergangenen Zeiten
Film-Mechaniker antwortete auf Guest_Rudolf 51's Thema in Schmalfilm
Ich bin ja der Meinung, daß Bell & Howell zwischen 1932 und 1934 Arnold & Richter eine Federwerkkamera zur Lizenznahme anboten. München wollte aber einen stabförmigen Elektromotor. Daß die Cineflex eine Kopie der ARRIFLEX gewesen wäre, halte ich für einen Vorwand. Da ging einfach eine andere Lizenz hinaus. Zur Cineflex gab es den Federwerkstab. Tatsache ist, daß der spiegelnde Umlaufverschluß für den Russen Vinik patentiert war. Am 6. März 1934 wurde die Erfindung Allgemeingut. Tatsache ist auch, daß mit der Carena-Doppel-8-Film-Kamera der Federstabmotor wieder zum Einsatz kam. Die Carena sind Bell-&-Howell-Entwicklungen und auch die Bolex ist von Anfang bis Ende keine schweizerische Kamera. In diesem Sinne 3:0 für die USA. -
Vor gut zehn Jahren erhielt ich einen Super-8-PXR zur Entwicklung, der mir eine kleine Geschichte erzählte. Nach dem Trocknen stellte ich eine tiefe Längsschramme über die halbe Filmlänge fest, scharf und konstant an einer Stelle. Da ich die Kassetten aufbrach, den Wickel als Ganzes entnahm und in Spiralen entwickelte, konnte ich es nicht gewesen sein. Ich beschloß, mir den Film anzusehen, um eventuell Hinweise auf den Schaden zu finden, und siehe da: Szenen von einem Strand. Was anderes als ein Sandkorn hatte wohl den Streifen ruiniert? Ich legte meinen Befund in zwei Zeilen mit der Rheinmetall-Borsig nieder, die ich damals hatte, und retournierte alles an den Filmer, von dem ich nie wieder etwas vernahm. Vor bald 30 Jahren, als ich in der Nähe des Zürcher Maschinenlaboratoriums wohnte, besuchte ich gelegentlich den an der selben Straße arbeitenden Leitz-Vertreter mit Namen Friedli, wenn ich mich recht erinnere. Inmitten von Pradovit und SIMDA und Kodak-Carousel palaverten wir mitunter über Gott, die Welt und Technisches, wobei er die Geschichte jener Paillard-Bolex H 16 erzählte, die ein Bekannter von ihm mit in die Sahara genommen hatte. Der muß so lange gefilmt haben, bis der Kameramechanismus einfach stehen blieb. Zurück aus der Wüste wurde sie an Bolex geschickt, wo man sie öffnete und erst ein ganzes Sandhäufchen ausrieseln ließ. Nach der Überholung war das die am ruhigsten laufende H 16, weil der feine Sand mit den Schmiermitteln zusammen als Läpppaste gewirkt hatte. Das Getriebe war perfekt eingeschliffen. Ob die Lager auch neu ausgebüchst wurden, ist nicht bekannt. Wir rostig eine Kamera im Innern sein kann, muß man gesehen haben bei einem Modell, das Seewasser schnupperte. Wasser und Sand sind die ärgsten Feinde der Mechanik. Von den rostigen Gewehren, die wir Füsiliere aus dem Bergschnee zurückbrachten, darf ich gar nicht anfangen.
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Es geht noch näher mit Zwischenringen und Balgengerät. Auszug über Makro (1:1) hinaus bis in die Mikroaufnahme
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Vor- und Nachwickler von H 16 und H 8 waren gleich.
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Arnold & Richter hat einst ein paar DS-8-Arriflex gebaut.
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Au, leck, dann die Arriflex nicht, ich muß da ein altes Bild vor mir haben.
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Auch Eumig C 16, Beaulieu R 16, Meopta Admira 16, Arriflex 16, Mitchell 16, Bell & Howell Filmo, CP-16, Kiew 16, Ciné-Kodak BB und K (nicht K-100)
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"Analogisieren" also zurück von DVD auf Super-8 (zweite Version)
Film-Mechaniker antwortete auf Guest_Rudolf 51's Thema in Schmalfilm
Hast du die Spulen schon umgedreht? Da müßte sich das Sternloch befinden. -
Leider nein, Estar-Polyethylenterephthalat ≠ PE, denn PE steht für Polyethylen. Das eine gehört zu den Polyaddukten, das andere zu den Polymeren. Nichts für ungut!
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bdv, völliges Mißverständnis Ich sage, es wäre in der Filmtechnik noch manches zu holen. Es gibt Vergleiche der Modulationsübertragung, umgangssprachlich Schärfeleistung, von Eastman-Kodak-Leuten, die einen happigen Sprung von gewöhnlicher Schrittkontaktkopie zu Kopie aus Vacuumfenster zeigten. Das ist Jahrzehnte her. Ich sehe schon einen Unterschied zwischen Positiven von den gemütlich klappernden Kontaktern der 1920er bis 1950er Jahre und Zahnkranzpositiven, gerade was Schärfe betrifft. Bei Zahnkranzabzügen kann das Bild immer ganz leicht verwischt sein, nach mehreren Dupliziergängen (vom Originalnegativ über Zwischenpos und Zwischenneg aufs Kinopos) kann es richtig schwimmen und in sich instabil sein, was beim Kopieren Bild um Bild nicht vorkommt. Zwischen einem modernen Duplikat und dem, was noch in den 1980er Jahren üblich war, ist der Unterschied wie zwischen Bahngleisschotter und feinstem Sand. Bei den Farbenfilmen ist das Umkehrzwischennegativ zu Gunsten verbesserter Dupmaterialien wieder verschwunden. Die Idee, mit Umkehrentwicklung eine Generation zu sparen, ist gut. Farbumkehrenwickeln war allerdings eine 16-Bäder-Angelegenheit, was den Ansatz wieder zunichte machte. Ich kann hier zwei Abschnittchen aus einer Duparbeit von Oktober 2002 zeigen. Ausgangsmaterial war eine Nitrokinokopie, du siehst meine ersten Versuche mit Gigabitfilm 40. (Für Neugierige: Debrie Matipo Nr. 322 von 1921, Halogenglühlampe 250 Watt, gedimmt, Verschlußöffnung 75 Grad, Tempo etwa 6 Bilder pro Sekunde, Entwicklung mit Hausrezept bei 20,6 Grad zwei Minuten, dann Unterbr., Fixage eine Minute, Wasser mit Citronensäure und Schlußwasser von 20 Grad) Das untere Filmstück ist aus dem ersten Positiv (Orwo PF 2, 4' bei 20,5°). Die Klebestelle ist in der Vorlage. Wie gesagt, wenn solche Arbeiten nicht mehr verbessert werden können, weil die Einmittung stimmt, weil der Bildstand mit rein mechanischen Maßnahmen optimiert ist, weil der Charakter der Vorlage von den Spitzlichtern bis in die dichtesten Stellen festgehalten ist, weil kein Kornzuwachs entstanden und kein Kantenschärfeverlust eingetreten sind, dann hat sich der Aufwand, der mehrere Zehntausend betragen kann, gelohnt. Dann darf abgetastet werden, gescannt, gepixelt und gelasert bis zum Abwinken. Nach lausigen Duparbeiten das Original verbrannt? Aber ja doch, die Schweden vor 40 Jahren.
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Bevor die Diskussion wieder ins Groteske ausufert, möchte ich noch ein, zwei Dinge zu bedenken geben, die leider kaum bekannt sind. Herr Ludwig, Mr. Gigabitfilm, hat mich vor Jahren darauf hingewiesen, daß die optischen Umstände bei der Aufnahme, aber auch bei der Wiedergabe wesentliches Bestandteil der Auflösungskette sind. Auf Grund meiner Tätigkeit als Kopist habe ich dann begonnen, mir Gedanken über die optischen Verhältnisse beim Kopieren zu machen, wobei ich mich nur mit dem Kontaktkopieren befaßte. Wenn wir von Verlusten reden, die mit Bildübertragungen einher gehen, dann denken wir meistens flach. Fotografische Schichten haben aber eine gewisse Dicke, sie dehnen sich in drei Dimensionen aus. In der vernachlässigten Tiefe spielen sich jedoch genau die entscheidenden Dinge ab. Viele (ungeordnete) Schichten von Silbersalzkörnchen oder von Silberwolle oder Farbstoffwolken halten den Lichteindruck nämlich unter dem Bildwinkel fest, der durch das Aufnahmeobjektiv gegeben ist. Es hat sich gezeigt, daß die Wiedergabe mit einem Objektiv des gleichen Bildwinkels oder gar mit dem Aufnahmeobjektiv selbst die klarste und feinste Darstellung bringt. Es geht dabei nicht bloß um Abbildungsgeometrie, sondern auch um Ähnlichkeit in der Beleuchtung, und da liegt der Hund begraben. Einige von euch erinnern sich vielleicht an Ausführungen von mir über den Zusammenhang zwischen abbildender und Beleuchtungsoptik im Kino. Genau daran schließt sich die Kopierkunst an. Ich will wissen: Spielt es eine Rolle, wie die Filme liegen? Beim kontinuierlichen Kopieren auf Zahntrommel sind Ausgangsmaterial und Rohfilm zylindrisch gekrümmt. Beim intermittierenden Kopieren liegen die Filme in den meisten Fällen flach. Ausnahmen bestätigen die Regel, etwa der Uhler Cine Printer mit gewölbter Filmbühne. Ich will wissen: Welchen Einfluß auf die Übertragungsgüte hat die Luft zwischen den Streifen? Wie sieht es aus beim Naßkopieren? Heute bin ich der Ansicht, daß die Filmtechnik da noch manches aufholen kann. Während bei den meisten Abtast- und Ausbelichtungsgeräten der Film eben gespannt ist, das (gerichtete) Licht senkrecht zu ihm verläuft und er beidseitig von Luft umgeben ist, läßt sich eine Schrittkontaktkopieranlage mit einfachen Mitteln um Klassen verbessern. Solche Mittel sind Vakuumfenster, Deckgläser, Kopierflüssigkeiten, Streuscheiben und angepaßte Lichtführung. Großen Einfluß hat auch die Qualität des Lichts. Schon vor 90 Jahren hat man ausgedehnt mit Ultraviolett kopiert und bei der Einführung des Lichttons ist das Thema intensiv behandelt worden. Ich habe als angestellter Entwickler und Kopist Ausschuß und im eigenen Laborbetrieb selber unscharfe Kopien produziert. Deshalb rufe ich allen Filmarchivaren zu: Die Filmtechnik ist zur Erhaltung filmischen Erbes das Richtige, und zwar mit den modernsten Materialien (auf Polyesterträger, dick, mittel und dünn), mit Paßstiftemechanismen (den Kamerageometrien entsprechend), mit gestreutem Licht, unter geeigneten Flüssigkeiten, mit allen noch unbekannten Kniffen. In der Kopiertechnik herrscht seit ungefähr 70 Jahren Stillstand. Erst wenn das bestmögliche Duplikat vorliegt, dann dürfen Digitale heran. Eine sorgfältig hergestellte Meisterkopie (Zwischenpositiv) hält Jahrhunderte. Aber vermutlich sind 99 Prozent der Filme nicht erhaltenswert. Für mich ist Die letzten Heimposamenter wertvoller als Metropolis.
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Gelatineloser Film ist seit 50 Jahren bekannt. Eine Form ist der so genannte Bläschenfilm (Vesikularverfahren), bei dem Stickstoffbläschen in einem Kunstharz entwickelt werden. Mikroskopisch klein bewirken sie Streuung und Brechung des Lichts. Die erzielbaren optischen Dichteunterschiede sind allerdings gering. Hinter relativen Aperturen von f/16 aufwärts beginnt man ein anständiges Schwarzweißbild zu sehen. Silberlose fotografische Schichten kennt man seit der Naßplatte. Schon früh wurde entdeckt, daß Kollodium und später auch Gelatine gehärtet werden können. Das Härten erfolgt mit Alaun oder Chromsalzen gemäß Belichtung. Hernach Auswaschen der ungehärteten Teile mit warmem Wasser Aktuelle Hersteller: Agfa-Gevaert, Eastman-Kodak, FilmoTec, Harman Technology auf verbindliche Bestellung und Fuji
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Freunde des Gelochten! Angeregt durch eine persönliche Unterhaltung gebe ich hier ein paar Hinweise, mit denen vielleicht der eine oder der andere Schaden vermieden werden kann. Auch zur Beurteilung von eBay-Angeboten ist es gut, die entscheidenden Details zu kennen. Manchmal tut’s mir einfach weh anzusehen, wie mit Filmgeräten umgesprungen wird. Darüber hinaus verliere ich ein noch paar Worte zum Kopieren. Aaalso: Man lege die H nie auf harte Unterlagen. Immer wieder sehe ich in Videos, sogar bei so genannten Tutorials, wie Kameras auf Tischplatten und sonstwas umherrutschen. Abgesehen von Schäden, die man der Aufzugkurbel zufügen kann, die neu auch genug Geld kostet, kann durch starken Druck oder Schlag auf die Aufzugwelle im Innern einiges beschädigt werden. Die Wellen sind aus Stahl, doch die beiden Werkplatinen aus Aluminium, eine 3, die andere 2 mm stark. Oder schwach. Platinen richten kann teuer werden. Darum lasse man die Kamera in Koffer oder schützender Tasche, auf Stativ oder Trickanlage, wenn man manipuliert, oder unterlege wenigstens eine Jacke oder sonst etwas Weiches. Zum Filmeinlegen setze man sich mit Vorteil und lege sich die Kamera auf die Oberschenkel, Objektiv(e) von sich wegzeigend. Die Aufzugkurbel ist mit Linksgewinde angeschraubt. Man kann sie bei allen Modellen wegnehmen. Kurbel aufklappen, ganz ausziehen, mit wenig Druck nach rechts am Mitnehmer anlegen und mit einem trockenen Handschlag lösen. Man lasse sie ohne Film nie schneller laufen als mit 32 B./s. Der Grund dafür liegt im Greifermechanismus. Man reinige die Filmkammer nur mit einer ZAHNBÜRSTE. Wattestäbchen und Pinsel verlieren zu gerne Fusseln oder Haare, die man mühsam entfernen muß. Beim Ausbürsten des Filmkanals das Blechrähmchen mit den Seitenführungen nicht verbiegen. Ansonsten darf man in Filmlaufrichtung schon etwas drücken. Mit Druckluft ausblasen ist sehr gut, wenn man in der Umgebung nicht Staub aufwirbelt. Bei stationären Druckluftanlagen mit betätigter Pistole von weiter weg herangehen, um eventuelle Öltropfen aus der Pistole nicht direkt in die Kamera zu jagen. Druckluft in Flaschen ist äußerst praktisch. Absatz, das ist angeklebte Filmgelatine, mit einem nassen Hölzchen attackieren, bis keine Spur mehr zu sehen ist. Eine gründliche Reinigung im prallen Sonnenlicht kann Unglaubliches zu Gesicht bringen. Ein erster Test, den man z. B. auf einer Börse machen kann, geht so: Feder ganz aufziehen, niedrigste Bildfrequenz einstellen, Kamera auf den Kopf drehen und auslösen. Wenn’s dann rappelt und lauter tönt als in Aufrechtstellung, hat das Werk dringend Pflege nötig. Man checkt auf diese Weise den Regler, das am schnellsten bewegte Element. Manchmal sind die Reglerlager durch einen Schlag oder anhaltende Erschütterungen gelockert. Wenn man bei einem Reflexmodell Abdrücke auf dem Rand der Revolverscheibe sieht, ist die Halterung des Prismenblocks möglicherweise auch in Mitleidenschaft gekommen. Es gibt Leute, die beim Reinigen des Glases den Revolver drehen und ihn auf die ausgeschwenkte Halterung schlagen. Revolver- und Objektivgewinde nie schmieren. Wenn man dort putzt, dann mit einer mit Isopropanol befeuchteten und abgeschlagenen Zahnbürste. Da ich nun bei den Objektiven bin: verharzte Blendenringe nicht forcieren! Die Irisblende kann beschädigt werden. Verharzte Distanzringe gehen nicht so leicht kaputt, an ihnen zu würgen ist allerdings auch nichts Gescheites. Wenn man Fungus zu sehen glaubt oder Flecken nicht entfernen kann, Fachleute ansprechen. Grundsätzlich kann jedes Objektiv renoviert werden. Ernst zu nehmende Reparateure erstellen einen detaillierten Kostenvoranschlag, insbesondere falls es ums Trennen von Kittgliedern und Neukitten geht. Man kann beschädigte Vergütung entfernen und Linsen neu beschichten lassen, nur ist bei Fungus manchmal auch das Glas angefressen. Dann kann man eine Linse nur noch ersetzen respektive das Ganze am besten vergessen. Man stecke sein Geld besser in ein neues Objektiv. Neue Optiken mit C-Fassung gibt es von Linos (Rodenstock), München; Schneider, Bad Kreuznach; Bolex (Kern), Yverdon; Kowa, Düsseldorf; Walimex (Samyang), Burgheim, u. a. m. Für gut erhaltene gebrauchte Objektive steigen die Preise unaufhaltsam. Das Äußere einer Kamera ist technisch belanglos. Ein zerkratztes, verdrecktes Gehäuse braucht nicht ein schlechtes Werk zu bergen. Umgekehrt ist es eher gefährlich, und zwar daß man auf ein poliertes Äußeres hereinfällt, hinter welchem sich heimtückische Mängel verstecken können. Den Kunstlederbesatz kann man ohne weiteres ersetzen. H-Kameras mit Krokodillederfassung sind bekannt, ihre Mechanik ist jedoch nicht besser als die einer gewöhnlichen. Sinterlager und gehärtete Greifer brauchen auch nichts zu bedeuten, kommt es beim Greiferlager doch in erster Linie auf die Passung an. Harter Greifer ist eigentlich ein Thema bei Projektoren, die ungleich mehr Film transportieren als Kameras. Bei der H mit Schleppgreifer spielt die Form der Greiferspitze die Hauptrolle. Service-Techniker können Fett und Öl für ungefähr drei Jahre anbringen. Es ist tatsächlich so, daß man seine Kamera regelmäßig zum Techniker des Vertrauens bringen soll. Auf jeden Fall sollte vor einem Engagement, bei dem mehr als zehn Rollen Film zu belichten sind, ein Service durchgeführt werden. Dabei ist das Auflagemaß der drei Revolvergewinde zu prüfen. Wer eine alte H besitzt, die noch Aufzug am Federkern erlaubt, kann das ausnutzen, indem er dort eine flexible Welle anschraubt (Linksgewinde). Solche gibt es im Baumarkt beim Bohrzubehör. Am anderen Ende befestigt man einen Griff und eine Kurbel. Wenn man selber durch den Sucher schauen will, spannt ein Helfer während laufender Kamera ständig nach. So lassen sich 30 Meter ohne Unterbruch abdrehen, besonders in Eiseskälte. Viel weniger Gewicht als mit einem Elektromotor und keine Batterieprobleme! Das Negativ-Positiv-Verfahren reizt immer wieder. Man kann auf die fantastischen Negativfilme zugreifen, für schnelle Muster das Kopierwerk sparen und mit etwas mehr Einsatz perfekte Schwarzweißkopien herstellen. Für alle Formate gilt, daß man bei Rotlicht erst das Kopiermaterial automatisch einfädelt, wie wenn man damit filmen möchte. Anschließend spannt man bei Rotlicht den Vorspann des Ausgangsmaterials von Hand dazu, so daß es mit der Schicht zum Kopierfilm läuft, wobei man beide Schleifen jeweils ein Bild größer macht. Sofern man keine beidseitig gezahnten Wickeltrommeln kaufen will, stürzt man einseitig perforiertes Ausgangsmaterial, d. h. man kopiert es rückwärts. Damit man den Abzug seitenrichtig projizieren kann, muß er auf beidseitig perforierten Film gemacht werden. Zum Glück kommt das nur bei 16 mm vor. Zur Belichtung stellt man seine Kamera ohne Objektiv vor eine Wand, wo man etwa Styroporplatten hinmacht und beleuchtet. Besitzer von Magazinmodellen und Elektromotoren können ohne weiteres 200 Fuß lange Kopien ziehen. Mein letzter Tipp ist kein streng technischer, sondern ganz einfach der, daß man ab Stativ filme. Man kann kein zu gutes Dreibeinstativ haben. Obschon die Paillard-Bolex H 16, H 9 und H 8 als leicht tragbare Reisekamera entworfen wurde, schadet es den Bildern nicht, wenn sie in der Projektion stillstehen wie ein Kinofilm. Eine weitere Gestaltung des Filmmaterials macht mehr Freude, wenn man keine wackelnden Aufnahmen schneidet. Ich bin sicher, daß auch heute noch und in der Zukunft Schmalfilme mit vielleicht antiquiert erscheinenden Mitteln produziert werden. Die Mußestunden beim Planen, Drehen und Montieren sind unschätzbar wertvoll. Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken!
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Es gab auch einen 40-Bilder-Fader von Paillard. Auf Wunsch konstruiere ich einen für 64, 128 oder 256 Bilder. Wird halt etwas voluminös.
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Der Abgrund der digitalen Archivierung von Filmen besteht in der Entmaterialisierung. Geblendet von der vermeintlich coolen Möglichkeit, bei Bedarf aus Binärdaten wieder einen Film zu machen, gibt man den fotochemischen Film glatt auf. Der Überlauf zur Elektronik ist Beweis dafür, daß nur ganz, ganz Wenige eine Filmkultur kennen und wertschätzen. Mit Filmkultur meine ich zunächst das Optische vom jappsenden Plastikstreifen über die Fotochemie bis zur Projektion mit Mechanik und Funzel, dann Berufe (Rohfilmherstellung, Kameraleute, Beleuchter, Entwickler, Cutter, Kopisten, Vorführer) und als wichtigste bei diesem Thema Fachleute der Archivierung. Wenn dereinst in tausend Jahren jemand aus einem File (möglicherweise heisst es dann 文 件 夹) den Goldrausch von Chaplin wiederbeleben will, kann er nur Solches ausbelichten. Einen Stummfilmprojektor wird man wahrscheinlich in tausend Jahren noch nachbauen können, aber die Filmtechnik überlebt nur, wenn man sie weiterlebt. Ohne mich über die Qualität der aktuellen Duplikate der Chaplin-Originale auszulassen, möchte ich an dieser Stelle wiederholen, daß es seit 2002 filmtechnische Mittel gibt, denen keine Computer-Technik auch nur entfernt nahe käme*. Die Frage nach der Auflösung 8K, 16K, egal wie weit man das treibt, ist schon damit beantwortet, daß im einen Fall ein frischer Film mit Perforation und allem Drumherum vorliegt, im anderen Fall eben nichts Faßbares mehr. Man will entweder mit Gegenständen zu tun haben oder nicht. ___________________________________ *Es gibt silberlose Filme mit Auflösungsvermögen von 4000 bis 5500 Linienpaaren je Millimeter Oberfläche. Auf einem Quadratmillimeter können theoretisch 16 bis 30 Millionen Punkte festgehalten werden.
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Ende des perforierten Films in naher Zukunft ?
Film-Mechaniker antwortete auf Dr.Jo's Thema in Schmalfilm
Finde ich auch, die Binär-Numerik ist sehr nah bei der abstrakten Idee. Das Leben bietet aber so viel mehr als bloße Raster und diskrete Werte, nämlich alles Sinnliche, alles fürs Gespür, fürs Herz und für Emotionen. -
Blendenhebel am Kern Switar 12,5mm
Film-Mechaniker antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Jawohl, aber auch jede andere Reflexsucherkamera Die Helligkeitseinbuße ist aber schnell vergessen. Hast du schon ein Mal bei einer Berufskamera in den Sucher geschaut? Da stehen sogar Kleinbild-Spiegelreflexe hintenan. -
Blendenhebel am Kern Switar 12,5mm
Film-Mechaniker antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Können Erwachsene das nicht selber für sich beantworten? -
Blendenhebel am Kern Switar 12,5mm
Film-Mechaniker antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Über Subjektives will ich gar nichts sagen, kann man auch nicht. Ich möchte darauf aufmerksam machen, daß objektive Dinge gegeneinander aufgewogen werden können. Farbencharaktere von Optiken, von Filmen, von Monitoren besprechen setzt doch faßbare und wiederholbare Bedingungen voraus. Entweder Senffestival, was ich sehr mag, oder Technik bzw. Wissenschaft, was ich auch mag. Findet ihr nicht auch, daß es beim Themenkreis Farben-Objektive-Beleuchtung-Farbenfilm-Physiologie beliebig wird? Mir hallen da noch so Begriffe wie Baltar und Eastmancolor in den Ohren, Angelegenheiten, bei denen sich die tapfersten Techniker kaum vorwagten. Heute wird über das Bestehende mit einer Leichtfüßigkeit getanzt, die mir als Techniker der Fotografie und des Films, wie soll ich sagen, waghalsig vorkommt. Eigentlich mag ich niemanden abstürzen sehen, doch wenn die Grenze zwischen Dilettant und Banause erreicht ist, schieße ich. Der Dilettant erfreut sich an dem, was er tut, il diletto, Banausen aber haben ein Brett vor dem Kopf und stören sich nicht dran. Dieser Thread hat angefangen mit einem abgebrochenen Blendenhebel. Immer interessiert daran, was Friedemann zum Besten gibt, habe ich gelesen und nicht geantwortet. Die erbärmliche Geschichte mit Üeter ist ja bereits erzählt. Bei Bedarf kann ich den Blendenring nachfertigen oder das abgebrochene Stück anlöten. Ich kann einen Ring aus Titan fräsen. Das hält. Vielleicht sollten wir die Bewegung anfangen, daß derjenige, der einen Thread eröffnet hat, ihn auch wieder beschließt. -
Blendenhebel am Kern Switar 12,5mm
Film-Mechaniker antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Mich dünkt, du weißt nicht, was für Mist du schreibst. Ich ziehe mich nun zurück, bis ich Handfestes zu vermelden habe. Ab in die Werkstatt -
Pathé-WEBO-Reflex-Kameras haben eine Glasmembrane. Die kannst du mit einem Wattestäbchen zerbrechen.
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Blendenhebel am Kern Switar 12,5mm
Film-Mechaniker antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Weiß ich nicht, Borniertheit? Die Ciné-Objektive der S. O. M. Berthiot haben einfach die auffallend blanken Dural-Fassungen (gedreht). Dadurch erscheinen sie dem einen oder anderen möglicherweise minderwertig. Schaut euch das an: http://forum.mflense...,+berthiot.html. Kauft Berthiot, filmt und berichtet! Wirklich brauchbare Vergleiche müßten auf Gigabitfilm 40 gedreht werden.