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Eine interessante Seite zum Thema "Nitrofilm"
Film-Mechaniker antwortete auf RF-Musiker's Thema in Nostalgie
Nein, Cellulosenitrat ist nicht besser lichtdurchlässig als Cellulosetriacetat oder Polyethylenterephthalat. Die Brechungsindizes sind verschieden und die kristalline Ausrichtung. Wenn alte Kopien schöner oder besser waren, liegt das daran, daß man früher mehr Sorgfalt walten ließ. Es gab noch Fachleute aus der Foto- und aus der Reprografie. Ich war selber Maschinenentwickler bei Cinégram Zurich, wo mein Chef, der Produktionsleiter, gelernter Fotograf war, Dietrich von Holten aus Ostfriesland. Sicher waren die Verhältnisse beim Drehen auch anders, doch die Leistungen der Kameraleute und Beleuchter kommen nur ins Kino, wenn die Kopienmacher es verstehen, Dichte und Kontrast des Positives einzustellen. Ich glaube, viele Vorführer haben ein Bild in Erinnerung, das mit den Objektiven zusammenhängt. Eine Schwarzweißkopie, gespielt mit einem Petzval-Typ, sieht ziemlich anders aus als eine Farbenkopie, gespielt mit einem vergüteten unverkitteten Siebenlinser. Das vierlinsige Portrait-Objektiv von Voigtländer nach Petzval hat tierische Mittenschärfe. Wenn man es groß genug baut und nur den Mittenbereich nutzt, hat man ein gutes, preisgünstiges Projektionsobjektiv. Dann hat sich seit den 1970er Jahren ein Paradigma praktisch umgekehrt. Nachdem bei der Aufnahme traditionell möglichst große Schärfentiefe gesucht wurde, kam der Reportagestil in Mode. In Nachahmung oft schlechter Lichtverhältnisse ließ man Scheinwerfer weg, hielt die Blende offen und griff zum empfindlichsten Film. Wenn man das beherrscht, hat man schon Möglichkeiten, aber wie viele Szenen schreien eigentlich nach der Schere, weil falsch fokussiert wurde! Es wird fast immer zu lang fokussiert in Unkenntnis der asymmetrischen Schärfeausdehnung vor und hinter der Zielebene. Hier zeigt sich, wer das fotografische Handwerk kennt. Heute wird nicht mehr für 25 bis 50 ISO belichtet, sondern für 250 bis 800. Es gibt da allerdings noch ein Problem, das kaum beachtet wird. Ich bin der Meinung, daß die Kinematografie in ihren eigenen Regeln erstarrt. Die Filmemacher setzen immer wieder die bewährten Abläufe ein, sie lassen im Regen Dinge glänzen und stellen bei Bettszenen Gegenlicht auf. Die Filme sehen alle ähnlich aus. Im Dezember lief Kind Hearts and Coronets am Fernsehen, er wirkte schlecht. Logisch, der Film wurde nicht fürs Fernsehen gemacht, er gehört auf die Kinowand. Dort jedoch ist er wundervoll. Der Kinofilm ist mit dem Abgang gesellschaftlicher Generationen gestorben, durch das Verschwinden der Menschen, die mit einem Gegenüber leben. Ein Gegenüber war der Zuschauer im Kino. In den vergangenen 40 Jahren ist der Film hinausgezerrt worden ins Allgemeine, überall Verfügbare. Die Vertrautheit der Lichtspieltheater ist für mich ein wesentlicher Bestandteil von Kino. Die Gesellschaft war aber neu gestimmt und heute will jede/r für sich selbst wissen, wie was geht. Es ist gut so, nur sind kaum mehr Geschäfte zu machen mit den alten Streifen. Sie benötigen ein vorbereitetes Publikum, mit anderen Worten geschichtliche Didaktik.- 22 Antworten
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Eine interessante Seite zum Thema "Nitrofilm"
Film-Mechaniker antwortete auf RF-Musiker's Thema in Nostalgie
Wieder so ein Text, bei dem ich sagen muß, haarscharf ist auch daneben. Es ist nicht der Film, der den Zauber des ursprünglichen Kinos ausmacht, sondern das Licht, die Projektionslichtquelle. Der Verlust des Umgangs mit Kalklicht, Reinkohlen- und Hochintensität-Kohlenlampen ist schmerzhaft. Die Ödnis des heutigen Lichtspiels beginnt mit der Xenonlampe und verfestigt sich mit der Metalldampflampe. Was das Filmmaterial betrifft: Man kann heute noch silbrig schimmernde Bilder machen, es geht nicht um Nitrat, nicht um unvergütete Objektive, nicht um Handkurbel. Es geht einzig und allein um relativ silberreiches Positiv, gekalkte Bildwand und lebendiges Licht. In Kilchberg am Zürichsee gibt es das Unternehmen Optipro, das sich auf Vorführungen mit Kalk- und Kohlenlicht spezialisiert. Kontakt: Giovanni Cappecchi, Paradiesstr. 31.- 22 Antworten
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Dankeschön! Werde mein Bestes geben, um höchste Erwartungen zur erfüllen. Nun stehen die Maschinen auf ihren Plätzen. Montag legen wir eine Vorgrenzadresse fest. Bilder demnächst auf dieser Leinwand
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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Beim Aufstellen der Drehmaschine versagt der Kran auf halbem Weg. Dichtung futsch Das ist schon das zweite neue günstig erworbene Gerät, das nicht in Ordnung ist. Am Paletterolli fehlte eine Deichselschraube, originalverpackt! Im Hydraulikzylinder des Krans finde ich nach dem Ausbau Petrol statt Öl. Verkäufer und Importeur nach Europa wissen beide nichts davon. Eine Gebrauchsanleitung gibt es nicht. Der Dichtungsring am Pumpzylinder ist angerissen. Nach einigem elektronischem Nachforschen steht fest, daß ich einen Billigkram erstanden habe. Es ist ein US-amerikanisches Produkt, you know, in ländlichen Gegenden braucht man solche engine hoists, wenn Motor und Getriebe aus einem Amifaß gehoben werden sollen. Das sind leicht 400 kg. Damit das auch im Winter läuft, nimmt man dünnes Öl, die Erklärung dafür, daß Petrol eingefüllt wird. Hergestellt wird das von ahnungslosen chinesischen ehemaligen Bauern, auf mehrere Werke aufgeteilt. Das alte Spiel, damit man Arbeiter ausbeuten und das Wissen von ihnen fernhalten kann Eingeschifft in Hongkong, in Österreich mit ein paar Aufklebern versehen, Anzeige hopp ins Internet Ein europäisches Produkt der Art kostet das Doppelte. Das werde ich in Zukunft gerne zahlen. Nie wieder etwas aus Fernost, nicht ein Mal aus dem östlich angrenzenden Nachbarland! Mit diesen Kärtnern will ich nichts zu tun haben. Heute habe ich einen neuen passenden O-Ring, den in Feinstarbeit von Brauen befreiten Stützring und das richtige Öl in richtiger Menge angebracht. Pumpen, entlüften, endlich wieder einsatzfähig. Der einheimische Händler hat mir angeboten, meine Reparaturkosten zu ersetzen. Immerhin Liebe Leute, laßt euch sagen, es hat volle Zwölf geschlagen: In der globalisierten Welt überlebt man nur mit Qualität. Quantität hat keinen Bestand, wird gnadenlos verbraucht, abgebaut, verdaut. Ist heute ein Glückstag? Ich habe eine Anfrage für eine Maschine in Neubau erhalten. Wo ist mein Kalkulationsbuch?
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Die Zeit nach Kodak - neue Strategien
Film-Mechaniker antwortete auf Volker Leiste's Thema in Schmalfilm
Hat schon etwas, doch bei Filmen mit einer Farbregie gebe ich mich gerne schwelgend hin. Paradebeispiel sei My Fair Lady von 1964. So genannt entsättigte Farben wie bei Tarkowski sind zwar nicht ein Mal entsättigte Farben, sondern spezielle Beleuchtung, und das mißfällt mir. Wahrscheinlich sind mir sumpfige Bilder verhaßt vom PAL-Fernsehen, wo man lausige Dupkopien von einst schönen Stummfilmen zu schnell abspulte, Hanns Dieter Hüsch Sprüche klopfen ließ und das Ganze Väter der Klamotte nannte. Das ist auf jeden Fall kein gutes Schwarzweiß gewesen. Was Gigabitfilm betrifft, muß ich langsam, aber sicher verstummen. Ich kann das nicht leisten, was Mister Gigabitfilm tun sollte, und zwar, wie gesagt wurde, das Fähnlein hochhalten. Wenn auf der Webseite unter Aktuelles als letzter Eintrag der 19. Dezember 2007 steht, dann fühlt man sich doch ein wenig einsam auf dem Posten. Sollte irgend jemand Detlef Ludwig auch kennen, möchte ich die-/denjenigen darum bitten, bei ihm vielleicht mal das Thema MARKOM anzutippen. Es spielt ja eigentlich keine Rolle, wann die letzte Überarbeitung vorgenommen wurde, man darf einfach kein Datum so lange stehen lassen. Mirko Böddecker hat jetzt eine große Chance. Ich lese vielerorts, wie nach Doppel-8-Rohfilm gefragt wird (und DS). Ich bin sicher, Adox Pan-X Reverso ließe sich in diesen Formaten weltweit sehr gut absetzen. Vielleicht kommt er auf mein Angebot einer Perforiermaschine zurück. Es sind nun zwei Modelle, ein schnelles und eine sehr schnelles. -
Normal 8 Lichttonprojektor?
Film-Mechaniker antwortete auf Fairchild Cinephonic's Thema in Schmalfilm
Ich möchte auf #4 und #12 zurückkommen, zunächst mit Rücknahme meiner steifen Behauptung, es wäre nie etwas Richtung Normal-8-Lichtton unternommen worden, und dann mit der Frage an Lehrer, die dieses lesen, ob sie im Falle von 8-mm-Kopien eher Schulfilm veranstalteten, als wenn sie 16 mm in die Hände nehmen müssen. Es hat ja Anläufe gegeben, Super-8-Kopien in Einsteckkassetten ins Schulzimmer zu bringen. Als ich mal so einen Bolex 18-9 auseinander hatte, verstand ich, warum das alles nie so recht funktioniert hatte, vom Multimatic ganz zu schweigen. Soll mir niemand weismachen, es wäre je ein Mensch auf dem Mond gewesen und zurückgekommen vor dem Hintergrund des damaligen geistigen Zustands der Ingenieure. Irgendwie finde ich die Vorstellung von rings um die Erde zirkulierenden 8-mm-Filmen immer noch reizvoll. Erinnert sich jemand an die akustische Postkarte? Die Piccolo-Bänder? -
SW Umkehrentwicklung - welche Ansätze verwenden
Film-Mechaniker antwortete auf Fairchild Cinephonic's Thema in Schmalfilm
Typisch die härtere Entwicklung in Europa gegenüber der weicheren nach Kodak Das Vorhärten nach Kodak nicht übernehmen Ich empfehle, ein Rezept anzuwenden und so lange dabei zu bleiben, bis man fehlerfreie Resultate hat. Zu den Fehlern zählen auch unentwickelte Stellen von anhaftenden Luftbläschen, Runzelkorn von brutalen Temperaturwechseln, mangelhaftes Bleichen und Klären u. a. m. Von oben stehender Auswahl würde ich das Perutz-Rezept nehmen, allerdings mit weniger bis keinem Ätzalkali. Als Zweit- oder Positiventwickler kann man auch einen Papierentwickler einsetzen. -
Rollenwechselindikatoren / Brandlöcher / Cigarette Burns...
Film-Mechaniker antwortete auf nomasala's Thema in Allgemeines Board
Ich versuche, so viele deutsche Wörter zu verwenden, wie es geht. Statt Film sage ich Streifen oder Bildband. Wir reden ja auch vom Tonband. Tonspur, nicht Soundtrack. Vorführapparat ist ein wenig eckig. Bildwerfer ist doch cool. Oh, nein, knorke. Knorke ist berlinisch. Statt Archiv kann man Sammlung sagen. Manchmal ist es eher eine Aufhäufung. Stehbildwerfer finde ich hinreißend. -
SW Umkehrentwicklung - welche Ansätze verwenden
Film-Mechaniker antwortete auf Fairchild Cinephonic's Thema in Schmalfilm
Muß mich ja melden, sonst vermißt mich noch jemand . . . Grundsätzlich ist das Entwickeln von Kamera-Schwarzweißfilm keine Hexerei. Die kleine Zahl von Entwicklersubstanzen spiegelt wider, daß es eigentlich nur darum geht, aus den Entwicklungskeimen in etwa 100millionenfacher Verstärkung eine Silberwolle wachsen zu lassen. Die organischen Entwicklerverbindungen lagern sich dabei in mehr oder weniger gleichbleibender Manier um die aus den Kristallen sprießenden Silberfäden an. ID-11 (Ilford Developer) und D-76 sind identische Rezepte. Sie gehören in die große Gruppe der traditionellen Metol-Hydrochinon-Ansätze. Mehr und mehr wird das Metol durch das weniger giftige Phenidon ersetzt, das im Großen etwas andere Eigenschaften besitzt. Ich hatte, dies zur Illustration, in meinem Betrieb einen Hydrochinon-Phenidon-Entwickler als Hausrezept, hauptsächlich variiert in der Menge Sulfit. Viele Entwicklerrezepte unterscheiden sich bloß durch die Mengen solcher sekundärer Zutaten. Das Natriumsulfit löst Silbersalze auf. Man nutzt diesen Effekt für die so genannte unechte Feinkornentwicklung aus, weil über die Entwicklungsdauer ständig an den Körnchen geknabbert wird. Dies verringert das Silberwachstum im Ganzen. Ein Rezept läßt schneller entwickeln, als das Sulfit wirkt, ein anderes umgekehrt. Echte Feinkornentwickler sind auf Grundlage von Paraphenylendiaminen und Artverwandten gebaut. Die sind seit den 1890er Jahren bekannt. Man kann aber auch wie 1879 entwickeln mit Eisenoxalat, nur hat man ein sehr dünnes Bild zu vergegenwärtigen. Es ist aber unschlagbar weich und detailliert in den Schatten. Noch ältere Rezepturen aus der Zeit der Naßplatten funktionieren mit modernen Filmen kaum. Neofin-Chemie war ein erster Versuch, Strichfilme zu zähmen. Sie stammt vom Fotografen Willi Beutler, der aus harten Dokumentenfilmen brauchbare Halbtonbilder entwickelte. Im Gegensatz zur Neofin-Technologie hat man beim Gigabitfilm weiche Negative bei ausentwickelter Höchstdichte und entsprechend mehr Empfindlichkeitsausnutzung. Zum Umkehren möchte ich bemerken, daß das Verfahren mit dem Negativbild steht und fällt. Man kann nur ein schönes Positiv erhalten, wenn man erst ein wenigstens mittelkräftiges Negativ entwickelt hat. Dieses muß durch und durch gebleicht werden, bei den echten Umkehrfilmen (Fomapan R, Agfa-Scala) auch der Unterguß. Das Klärbad nach dem Bleichen muß gleichermaßen gründlich wirken und alles beim Bleichen löslich gemachte Silber herausziehen. Dazu ist energische Agitation nötig. Danach kann nichts mehr schief gehen: Die Zweitentwicklung ist Durchschwärzung aller Silbersalze, die noch in der Filmschicht liegen, und mit der Fixage holt man die verbliebenen Schleieranteile heraus. „Bitte, würden Sie mir sagen, wie ich ans Konservatorium komme?“ „Klar — üben, üben, üben!“ -
Vielleicht ist eine Präzisierung zur Landschaftaufnahme angebracht. Ich schreibe kein Fugen-s, weil der Genitiv von Landschaft Landschaft ist. Im zusammengesetzten deutschen Wort stellt die Voranstellung eine Charakterisierung des Grundworts dar. Beispiel: Topf, Blumentopf. Es gibt ja auch den Kochtopf und den Nachttopf und noch mehr. Wir fragen: Wessen Topf? Antwort: Topf der Blumen. Aufnahme der Landschaft. Sterbensangst. Das Problem wäre nicht Langeweile, sondern Verwirrung. Wenn in einem Film eine Landschaft gezeigt wird, versteht der Zuschauer etwas oder eben nicht. In einem Zusammenhang kann die Landschaft durchaus bedrohlich wirken, zum Beispiel als bildliche Antwort auf eine Frage. Das wäre etwa die subjektive Sicht einer Figur in Erwartung einer Gefahr. Die Landschaft kann als Gag zum Lachen anregen, wenn da nichts ist, was vom Zusammenhang her sein sollte, usw. Eine Landschaft als Eröffnung wird gerne aufgenommen, weil der Betrachter sich in ihr umsehen kann. Eventuelle Schallereignisse, Musik, Geräusche, Sprache, beeinflussen diese Darbietung bereits. Es ist nie egal, was über Bildwand (und Lautsprecher) läuft. Sofern eine Filmdarbietung erkennbar nur aus Aufnahmen von Orten besteht, wird es je nach dem Verhältnis zum Veranstalter aber doch relativ schnell ätzend. Der Film ist eine Zeitkunst wie das Theater, der Tanz, die Pantomime und die Musik.
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Das tu’ ich gerne. Verharztes Fett. Mechanik reinigen und neu schmieren. Das Vario-Switar hatte ich in Gruppen schon auseinander. Die Elektrik sollte ich auch hinbekommen. PM?
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Ich kann dir nicht ganz folgen. Landschaftaufnahmen? Wenn du nicht fotografierst, welches Ziel verfolgst du denn beim Filmen? Möchtest du Veränderung einer Landschaft zeigen? Welches ist die Bewegung? Regular8, du bist mir sympathisch, das weißt du, aber hier scheint mir ein Stein des Anstoßes zu liegen. Filmen tun wir, um Bewegung festzuhalten und zu zeigen. Im Dokumentarfilm auf 35 mm, im Spielfilm auf 70 mm, im Industriefilm auf 16 mm ist eine Landschaft Schauplatz eines Geschehens, Hintergrund. Wir setzen eine Landschafttotale ein, um dem Zuschauer die Orientierung zu ermöglichen, um Raum und Zeitpunkt anzulegen. Eine Landschaft als solche zeigen sollte man nicht mit dem Laufbild. Urlaub- oder Ferienbilder aus dem Filmprojektor finde ich etwas vom Bemühendsten. Kleinfilm bringt auch nicht die erforderliche Auflösung. Ansel Adams hat viele Landschaften fotografiert. Er hat nicht gefilmt. In diesem Sinne möchte ich mich an alle Filmamateure wenden: Filmt, filmt schwarzweiß, filmt Handlung. Schneidet euer Material zur fließenden Darstellung eines Ablaufes. Doch seid euch bewußt, daß Landschaften, die berüchtigten Panoramen, nicht für sich selbst stehen können. Man bringt seinen Film mit ihnen um. Es ist, wie wenn Kapitelüberschriften in einem Buch über mehrere Seiten gedruckt wären. Wer mag so etwas?
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Noch ein fast-totes Kopierwerk
Film-Mechaniker antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Es wird vermeldet, daß Cineco und Haghefilm gerettet wären. Es soll mit „Haghefilm Digital“ weitergehen. Frank Bruinsma gestern -
Die Zeit nach Kodak - neue Strategien
Film-Mechaniker antwortete auf Volker Leiste's Thema in Schmalfilm
Manchmal schon bei dem Jammern im Elfenbeinturm. Die Aussage von Rochester, die Herstellung von Farbumkehrfilmen wäre sehr komplex, ist wirklich ein Witz für Doofe, wenn man sich ein wenig informiert über die Herstellung von Farbnegativen, die nicht minder komplex ist. Grundsätzlich haben die Manager Recht festzustellen, daß der Trend vom Umkehr- zum Negativfilm geht. Die Kodak-Kinefilmsparte macht mehr Geld mit 70, 65 und 35 als mit 16 und 8, egal, welche Verfahren zur Anwendung kommen. Andererseits ist die Eastman-Kodak-Gesellschaft ab nächstem Frühling Alleinherstellerin von Kine-Farbumkehr-Aufnahmematerialien. Beim Schwarzweißfilm ist FilmoTec da. Wittner hat ja dafür gesorgt, daß Negativfilme auch in Super-8-Kassette zu haben sind. Konfektionieren von Positivfilm gehört eigentlich dazu. Fomapan R gibt es nach wie vor in 35, 16 und 2 × 8. Bei Bergger in Paris wollte man meinen Vorschlag, ins Kinegeschäft zu steigen, vor Jahren schon nicht hören. Herrn Kahl lasse ich hier weg. Auf Gigabitfilm in den Formaten 9,5 und 2 × 8 müßt ihr noch warten. Was ist es denn für ein Verlust, wenn es keine Farbfilme mehr gibt? Als der BdFA gegründet wurde, gab es keine Farbfilme, keinen Ton, keine Reflexsucherkamera. Ehrlich, mir sind 3-D-Projektion und Dolby-Stereo im Kino eigentlich im Weg. Neulich beim Ansehen von Rien à déclarer hat es mich nur noch genervt, wie die einfachsten Dialogszenen mit Großaufnahmen gemacht worden sind. Breitbild wäre auch nicht nötig gewesen. Das Thema Landesgrenzen und geistige Enge verlangt in meinen Augen doch gerade Normalbild und eine gewisse Distanz zur Handlung. Filmtechniker rät jedem, der einen Film machen will, Film wohlgemerkt, nicht Video, mit den einfachen Dingen anzufangen. Die kosten auch am wenigsten Geld: Stativ. Anschaffung fürs Leben. Kann man auch mieten Einfache Kamera mit Federwerk und Möglichkeit, das Objektiv zu wechseln. Läuft gepflegt immer. Hält 100 Jahre. 16 Bilder pro Sekunde Schwarzweißumkehrfilm, wie Fomapan R Stummprojektor, 16 Bilder pro Sekunde, gutes Objektiv Filmbetrachter, Umroller, Klebepresse, Schere, Kitt, Kerne, Gummibänder Notizheft, Bleistift und ein Thema -
Die Zeit nach Kodak - neue Strategien
Film-Mechaniker antwortete auf Volker Leiste's Thema in Schmalfilm
Nanu, das hat man immer gekonnt. Wer hat die ersten Feinkornfilme im Format 35 angeboten? Perutz. Wer hat die Feinkornentwicklung mit Paraphenylendiamin erfunden? Angeblich ein Lumière. Von da gingen auch Lizenzen, etwa an Hauff und Eastman-Kodak. Wessen Schmalfilme sind jahrzehntelang zweite Wahl gewesen, obwohl großes technisches Potenzial dahinter stand? Ilford. Wessen Schmalfilme wurde von einem der drei großen irgendwann ein Mal zermalmt? Gevaert und Mimosa. Von Agfa. Welche Marke wurde in Deutschland nur schwach verkauft? Ferrania. Dort langten 1966 die Yankees zu (3M). Welche andere Marken waren bei den westlichen Photohändlern schlicht unbekannt, obschon diese sie hätten beschaffen können? Tasma, Svema, Foma, Efke, Forte und Azomureş. Was Kahl, Wittner und Fotoimpex mach(t)en, hatte schon Tura versucht. Wernigerode. Die fetten Umsätze waren nur mit der ganz breiten Verbrauchermasse zu machen, mit Menschen, die eigentliches Interesse am Filmen nie hatten. Die wollten einesteils einfach dabei sein, die Mode mitmachen, daß man filmt, anderenteils simpel die Erinnerungsstücke genießen, wenn Vati mal wieder den Vorführapparat aufstellt. Diese Käufer haben schon die Schellackplatten verbraucht, die Grammophone mit, und sie werden immer da sein, wenn sie einen Schmäh kaufen können. Einer Firma Kodak nachtrauern, die seit 1888 immer nur das Millionenverbraucherpublikum im Visier hatte, finde ich seltsam. Zur Verdeutlichung: Ich bin gerade am Auseinandernehmen einer Bolex Auto B, das zweite Modell der 16-mm-Film-Kamera von Bogopolsky. Das ist so ein billig gemachtes Massenprodukt, daß die Paillard-Bolex-Kameras dagegen wie Einzelstücke wirken, obschon sie in viel größeren Reihen fabriziert wurden. Ich habe bei der Abstimmung geklickt, daß ich rein schwarzweiß weitermachen würde. Freunde, wenn ich hin und wieder einen guten Schwarzweißfilm mit Kohlenlicht sehen darf, bin ich glücklich. Dem Amateurfilm wünsche ich Schwierigkeiten und kaum überwindbare Hindernisse, denn letztlich mag ich nur (noch) gegen Widerstände erkämpfte Sachen sehen. Massengeknipse, das jedes Kind mit seinem Telefon macht, hat doch mit der Filmerei nichts zu tun. Film soll auch etwas kosten, damit möglichst nur solche Leute sich heran wagen, die eine gewisse Zähigkeit mitbringen. Wenn ich mir zum Beispiel Quick, das Eichhörnchen von Heinz Sielmann anschaue, dann sehe ich, daß da mit einfachen Mitteln und Geduld ein zeitlos guter Streifen geschaffen worden ist. Sielmann drehte mit der ARRIFLEX 35, genau so gut hätte er im 16er Format arbeiten können. Auf jeden Fall hat er Stativ benutzt, Tarnung, Beobachtung und Fantasie. Zur Zeit sind wir am Fundamente zementieren für die Werkzeugmaschinen. Gegen Wochenende sollten Dreh- und Fräsmaschine im Lot stehen. Ich will einen Revolver mit zwei C-Gewinden zum Ciné-Kodak Special anbieten (Austausch), eine Objektivhalterung mit C-Gewinde für die Eumig C 16 (Umbau) und eine Halterung, in die man die Beaulieu R 16 einsetzen kann, damit sie auf Stativ endlich etwas taugt. -
Rollenwechselindikatoren / Brandlöcher / Cigarette Burns...
Film-Mechaniker antwortete auf nomasala's Thema in Allgemeines Board
Das ist eine elektrische Angelegenheit, bei der man den einen Lichtbogen abreißen läßt dadurch, daß man den anderen zieht. Der Gleichrichter bringt nur Leistung für eine Bogenlampe. Es sieht nicht gerade de luxe aus. -
Wenn man Tonspuren der beiden grundsätzlich verschiedenen Aufzeichnungsverfahren nebeneinanderhält, entdeckt man, daß eine einzige Kante zwischen Schwarz und Weiß am besten geeignet ist für kleine Dynamik (leise Töne). Es steht die größtmögliche Fläche für die spitzen Winkel zur Verfügung. Über Doppelzacke, Zweifach-Doppelzacke und Mehrzackenschrift nähert man sich der quasi aus unendlich vielen Zacken bestehenden Sprossenschrift an, mit welcher man die größte Dynamik festhalten kann, weil die Lautstärkenunterschiede zwischen Blank und maximaler Schwärzung des Films liegen. Bei den Zackenschriften haben wir stets nur die maximale Abtastbreite zur Verfügung (Länge des Lichtstreifens). Das heißt, mit nicht zu dünner Sprossenschrift und genügend „Dampf“ von der Tonlampe fällt bei maximaler Modulation mehr Licht durch die blanken Stellen. Entsprechend sind die positiven Spannungsspitzen von der Zelle größer. In negativer Richtung ist mit Schwarzweiß- und Farbpositivfilm eine Dichte von log 2,8 ohne weiteres erhältlich. Diese bringt schon den optischen Kontrast von 1:630. Log 2,9 wäre 1:794 und log 3,0 1:1000. Tonnegativfilme entwickeln von Haus aus log 4, also den Kontrast von 1:10'000. So etwas bringt die beste Schallplatte nicht. Das schwächste Glied in der Kette des Kinotons ist die Tonspur selbst, das positive Abbild vom Tonnegativ, das eine optofotochemische Angelegenheit darstellt.
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Schon eindrücklich Schlimm die Sitze, da krampft sich mir immer der Magen zusammen, wenn ich diese Polyamid-Plüsch-Schaumstoff-Blech-Monster sehe, dann noch in geschmacklosen Farben. In ein Kino mit Holzinnenausbau gehören hölzerne Sitze. Die können ja auch gepolstert sein.
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(Saal-) Lichtregler Ich sehe Schützen, einen Motor, Kabelzüge und Roll-/Schleifkontakte auf Widerstandswicklungen. Das ist das Ding, mit dem man langsam dunkler und heller machen kann.
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Auf der einen Seite bin ich etwas feige, weil ich das Forum für ein wenig Werbung mißbrauche, auf der anderen Seite muß ich sagen, daß ich mir Reklame nach Maßgabe unseres Forums nicht leisten kann. So beschränke ich mich auf Information, frei von Marktgeschrei. Für die es interessiert: Die Drehbank ist mir beim Aufstellen entgegengekommen, buchstäblich. Die Rechte an der Deichsel des Handhubwagens, mit der Linken am Spindelstock, langsam kippt sie nach vorne, ich versuche, sie aufzuhalten, merke aber, daß sie mehr drückt als ich. 890 Kilogramm fallen um und kommen auf dem Rolli zu liegen. Ich habe keinen Kratzer. Glück im Unglück Die Fräsmaschine steht auch noch auf einer Palette. Freunde kommen zu Hilfe, beginnen auf mich einzuwirken, wir würden das schon hinkriegen mit Balken und hochstemmen. Nach einem Kaffee fälle ich den Entschluß, daß auf keinen Fall gestemmt wird. Nach Dank an und Verabschiedung des Automechanikers und des Schlossers klemme ich mich hinter den Computer und klicke etwas zusammen. Dann mit dem T 4 in die Innerschweiz, bis in den Schnee, wo ich einen „Elefanten“ kaufe, einen Werkstattkran. Der hebt 1000 kg und die Drehmaschine an der Bettöse im Nu. Auch die Fräse ist damit bald platziert. Uff! Beim Unfall sind Zug- und Leitspindel verbogen worden. Der Außendienstmann hat diese heute ausgebaut, sein Mobiltelefon bellt, wenn ihn jemand anruft, und mir erklärt, wie ich Ersatz einzustellen habe. Ersatz gibt es nicht. Zum Glück bin ich bald fündig geworden auf der Suche nach Spezialisten, die rasch und gut richten. Montag ist die Leitspindel dran. Die Zugspindel fertige ich selber neu an. Bei der Fräse kippt der Tisch noch fünf Hundertstel (X). Der entsprechende Außendiensttechniker hat mir am Telefon genau erklärt, wie das zu beheben ist. Nächste Woche wird also auch die Schäublin 13 einsatzbereit sein. An der Bohrmaschine fehlt mir noch ein Schalter, mit dem ich die Drehrichtung wechseln kann. Drehstromer, Phasenflip, Linkslauf will ich haben. Fehlen noch ein neuer Schalter fürs Werkstattlicht, der bestehende macht, was er will, und viele andere Dinge. Kollimator wird derzeit kalibriert, sollte auch bald zurück sein. Es liegen bereit Schraubendreher, Schrauben- und Mutternschlüssel, Meßinstrumente und Reinigungsmaterial. Es sind Fette da, Öle, Lösungsmittel, Bürstchen, Dorne, Stiftetreiber, Hölzer, Hämmer, Schraubstöcke mit Bleiaufsätzen, Zangen und Pincetten. In Schubladenschränken Anbohrer, Wendelbohrer, Senker, Reibahlen, Zentrierbohrer, Fräser und Drehwerkzeug. Krönender Abschluß wird ein Polierapparat sein. Ich freue mich auf gedeihliche Zusammenarbeit. Euer Filmtechniker am Rheinknie Ach ja, Zustelladresse vor der Grenze demnächst hier
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Worum geht es denn? Projizieren oder kopieren?
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Oh, ich bin jugendliche drei Mal 17 Jahre jung!
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Bauer P8 T400 Reparatur Adressen - Schmierung - Hilfe
Film-Mechaniker antwortete auf Boomer's Thema in Schmalfilm
Klassischer Standschaden, du schreibst ja, von einer Universität und nur 150 Betriebsstunden: An den Stellen, wo Schmiermittel sein sollte, ist es längst eingetrocknet und schmiert nicht mehr. Da reichen einige Minuten Betrieb und die Gelenke laufen aus, es sei denn, es wäre sonst etwas locker. Deine Schmieraktion in Ehren, doch so etwas muß mit mechanischem Verständnis durchgeführt werden und es muß eine Teildemontage erfolgen. Die Greifergelenke sind mit Federn vorgespannt, vielleicht ist auch eine Feder gebrochen. Wieso bricht eine Feder? Weil sie meistens nicht aus einer rostfreien Legierung besteht und also rostet. Warum rostet sie? Weil die alten Schmiermittel oft nicht säurefrei sind und also langsam eine Wasserstoffionenerosion an der Oberfläche einsetzt. Das Fett verkehrt sich also ins Gegenteil dessen, was man glaubt, daß es wäre. Verheerend ist Mineralfett zum Beispiel auch an/in Verbundstoffteilen. Diese Materialien sind porös und saugen die Fette langsam auf. Die Säure kann ihre zerstörerische Wirkung von innen her entfalten. So hatte ich eine vollständig aufgezogene Cinklox-Kamera für 16-mm-Film ausgelöst, worauf es Rrrraaaatschsch machte und die Feder war enstpannt. Ein Pertinax-Zahnrad verlor ein paar Zähne . . . -
Normal 8 Lichttonprojektor?
Film-Mechaniker antwortete auf Fairchild Cinephonic's Thema in Schmalfilm
Auf Normal-8-Film kommt eine Lichttonspur neben die Perforation. Nach ISO 4244, der Norm für den Super-8-Lichtton, soll die kopierte Spurbreite mindestens 0,76 mm betragen (0.03"), die Vollmodulation soll bei Zackenschrift 0,5 mm nicht übersteigen. Neben dem Bild haben wir grundsätzlich 0,81 mm Platz. Auf dem Normal-8-Film ist der Filmrand neben der Perforation 0,9 mm breit (alles theoretische Werte ohne Schrumpfung). Immerhin haben wir mit ISO 1201 die technische Vorschrift für 8-mm-Film-Magnetton. Die Magnetpiste darf 0,8 mm breit sein, der Abtastabstand beträgt 56 Filmschritte (± 1). Tempo ist 24. In Anlehnung an ISO 1201 könnte man eine 0,75 bis 0,9 mm breite Lichttonspur anbringen. Es ist nie an Normalachtfilm mit Lichtton herangegangen worden. Es stellt sich halt schon die Frage, ob jemand Filmkopien kauft, und wie viele solche Heimtonfilmliebhaber es wohl geben möchte. Ich stelle mir da ein Regal vor, in dem statt DVD-Kassetten Filmspulenboxen stehen. Ein 100-Minuten-Film ist im Normalachtformat 1800 Fuß lang. Das wären z. B. drei Mal 600 Fuß, die entsprechende Spule hat den Durchmesser von gut 20 cm, oder zwei Mal 900 Fuß. Mit dünnerem Material ließen sich die 900 Fuß auf 20-cm-Spulen wickeln. Vorteil Lichtton! Vielleicht, vielleicht kommt ja da noch was in Bewegung, ich meine, daß Enthusiasten zusammenlegen, um einen Vertrieb aufzuziehen. Lizenzen einholen, vorzugsweise von europäischen Produktionen, Zwischennegativ und Tonmaster in 8 vorfinanzieren, Kopierwerk finden. Schwarzweißklassiker mit Mono-Ton versprechen am ehesten Erfolg, weil Bildformat und Tonverfahren mit Normalacht aufgehen. Doch wie soll in 8 gehen, was in 16 nicht geht? An den Filmhochschulen tut man sich schon schwer mit 16, ich habe bei der Antrittsvorlesung meiner Professorin 1989 eine 16er Polyesterkopie mit einem Bell & Howell TQ (Totale Qacke) gespielt und die ganze Zeit irgendwo den Finger draufhalten müssen, weiß nicht mehr, was schief war, weil der technische Dienst der Uni nichts taugte. -
Normal 8 Lichttonprojektor?
Film-Mechaniker antwortete auf Fairchild Cinephonic's Thema in Schmalfilm
Meines Wissens nicht, Super-8-Lichttonprojektoren gab es einige wenige. Man kann aber einen Normal-8-Magnettonprojektor auf Lichtton umrüsten. Hast du entsprechende Filme?