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Es tut mir leid, daß ich hier stänkere, aber ich finde die Idee für diese Titelseite nicht gut. Ich glaube, man kann auch nicht sexistische Möglichkeiten finden, eine Filmkamera darzustellen. Schade
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? Wer anderes als cinerama hat das Thema eingeläutet, das sich rein um EDV dreht? Es ist mir nicht gelungen, die Filmtechnik ins Spiel zu bringen, vielleicht ein wenig. 2K, 4K, also 2 Kilo, 4 Kilo, also 2000, 4000 Zeilen vertikale Auflösung, ist das Filmtechnik? Stört es euch nicht, Mitgliedernamen zu haben, die Nähe zum Celluloid anzeigen, und im Vorführerforum über Computertechnik zu schreiben? Ich entmische mich an dieser Stelle, weil mich wirklich nur Filmtechnik interessiert. Die ist nicht so abstrakt.
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Danke, travenon, daß du das übernommen hast. Dachte schon, ich müsse noch darauf hinweisen, habe es aber bleiben lassen. Was die Riementriebe betrifft, möchte ich sagen, daß wir heute in komfortabler Lage sind mit Kunststoffen, die es früher nicht gab. Man kann sich einen etwas teureren Riemen oder O-Ring leisten und hat dann Ruhe für Jahre, Stichwort Silizium. Andere sagen Silicon, das ist reines Englisch. Es heißt übrigens O-Ring, nicht 0-Ring, also Buchstabe, nicht Ziffer. Aus gegenteiliger Perspektive läßt sich vertreten, möglichst günstige Verbrauchsartikel zu verwenden, einfach regelmäßig getauscht. Ich bin persönlich bei diesem Konzept zu Hause, schreibt mich meinetwegen dem 19. Jahrhundert zu. Wofür haben wir mehr Bewunderung und wovon hatten wir mehr Nutzen, von den offenen Apparaten mit Gußgestell und angebautem Getriebe oder von blechverschalten Geräten, auf denen ein Kleber sitzt mit der Service-Hotline-Nummer?
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Schon klar. Man sieht, daß der Trafo für 220 Volt ausgelegt ist, und für nichts anderes mehr. Das Thema hatten wir schon im Forum, vielleicht findest du den Faden: Die Netzspannung wird immer mal wieder angehoben, damit der Markt für neue Elektroartikel geräumt wird. Das ist übrigens der fiese Trick hinter der Energiesparlampe-Glühlampe-Geschichte, daß die so genannten Energiesparlampen bei erhöhter Spannung nicht mehr zuverlässig zünden. Die Hausfrau nimmt an, die Lampe wäre am Ende ihrer Lebensdauer und geht Ersatz kaufen. Das ist so obermies. Besorge dir einen neuen (alten) Projektor. Meine Empfehlung für Super-8: Eumig Mark S mit neuen Motorlagern, neuen Motorhalterungen und Trafo bis 250 V.
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Der Sturm wäre mir schnuppe. Entsürtung nicht, das ist eine Neuschöpfung. :) Mir ist bis heute nicht klar geworden, worin der Zwang zur EDV besteht, demzufolge Filmmuster, materieller Schnitt und Zwischenfilme umgangen werden. Computer schön und gut, doch Schreiben tut er nicht für mich. Die Buchstaben in den Büchern stehen irrsinnig geradlinig nebeneinander, doch das ist nur die Form. Bewegte Bilder sind noch heikler als Teil unserer so genannten Kultur. Man kann in der Höhe 6144 oder 12'288 Pixelreihen einrichten, es ist bloß untergeordneter Aufwand. Warum Video Film vorgezogen wird, und zwar weltweit unbewußt, möchte ich mit einer Einzelheit darlegen. Beim Fernsehsystem PAL beträgt die Austastzeit gut 8,5 Prozent, das heißt während knapp 91,5 Prozent der Zeit findet Aufzeichnung statt. Bei der Filmaufnahme beträgt das Verhältnis Belichtung-Transport im Allgemeinen 1:1 (Verschlußöffnungswinkel 180 Grad). Viele Kameras haben den Öffnungswinkel 160 oder 170 Grad, einige wenige 230 beziehungsweise 235 Grad. Video ist näher beim Leben, wir sehen ja ununterbrochen. Die Filmtechnik scheint in diesem Punkt festzustecken. Digitales Video kommt sogar ohne Dunkelpause aus. Es ist die Gier, nach welcher entschieden wird. Der ewige Opportunismus, mit geringstem Aufwand größten Gewinn machen zu wollen. Diese Grundhaltung, dem Publikum abzunehmen, so viel nur geht, und dafür zu geben, so wenig nur geht oder so lange das Ewiggleiche geht, läßt die Produzenten sich natürlich auf alles stürzen, was die Sache verkürzt und kostengünstiger macht. Den Zuschauern ist es einerlei, man hat noch keinen Entrüstungssturm im Kino erlebt, weil es nach Video aussieht. Jüngere als ich schalten irgend so eine Filmartefakt-Funktion zu ihrem Video und freuen sich daran, daß es wie Film aussieht. Kulturell und vom Bewußtsein her sind viele auf der Stufe desjenigen, der noch nie früh morgens bei der Arbeit der Metzger dabei war, sondern einfach Wurst, Hamburger oder Döner Kebab in sich hinein stopft. Daß hinter dem Brot Müller stehen und Bauern, ist ihm auch nicht geläufig. Ich finde es schrecklich, was die Menschheit an Bildern hineinzieht. Jeden Tag gibt es Farbbilder und Informationshäppchen von Menschen, die wir alle nicht kennen. Habe ich eine Beziehung zu Doutzen Kroes, die mir ihre gewaschenen Haare zeigt, interessiert mich Roger Federer, der hier in der Nähe aufgewachsen ist? Es ist schrecklich genug, ihn zufällig in einer Werbung zu hören, wie er für eine Bank etwas nuschelt. Ist der sprachbehindert? Sind wir sehbehindert geworden oder sehfaul? Ja, ich glaube, da liegt’s. Was in dem Halbschlaf für Träume kommen mögen, wenn wir den Drang des Ird’schen abgeschüttelt . . .
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Ich bin mit hansbear. Ich finde auch, es gibt zu viel EDV im Filmvorführerforum. Es gibt überhaupt zu viel Elektronik im Leben. Zu viel Elektrik! Für uns sind doch technisch-mechanische, chemische und optische Themen zentral. Dann kommt lange nichts und dann kommen die Themen des Kinoalltages. Ich bin im Bilde darüber, wie bei der Filmproduktion vorgegangen wird. Der uninteressanteste Teil ist die EDV. Wäre dem nicht so, hätten auch die Diskussion über Vorverstärker-Entzerrungskurven und eine über die Entwicklung neuer Magnetwerkstoffe mit ihren Eigenschaften hier Platz genommen. DOS leben vom Magnetismus und wie man eine Festplatte beschreibt. Es hat noch niemand hier die Frage gestellt, was man im Kopierwerk tun kann, um die Schärfe zu verbessern. Vollflächiger Kontakt zwischen Ausgangsmaterial und Rohfilm ist nicht selbstverständlich. Für die Projektion wäre das Thema Film in der Schärfenebene, genauer: Schärfenschale des Objektives noch ein Mal so spannend. Ich habe fertig.
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Nein. Wie du richtig sagst, läßt sich an der Filmschrumpfung nichts machen. Sie hängt mit dem langsamen Zerfall der Makromoleküle zusammen, you know, Celluloseketten, die abbrechen. Bei der Firma Technicolor hatte Rohfilm einfach einen anderen Stellenwert als z. B. bei der Firma Perutz. Technicolor 4, da wir uns in den 1950er Jahren und später aufhalten, war Imbibitionsdruck, Übersaugverfahren, wie es genannt wurde. Der Rohfilm ist einfachster Schwarzweißfilm. Die Tonspur wurde fotografisch erzeugt, das Bild aber eben auf dem berühmten rostfreien Stahlband voller Zähne während etwa 30 Sekunden von je einem durchgefärbten Matrizenfilm aufgetragen, Blaugrün, Purpur und Gelb. Es gibt, und damit müssen wir hauptsächlich leben, unterschiedlich gutes Triacetat. Bekannt sind heftig vom Essigsyndrom befallene Chargen der Firma Gevaert vom Anfang der 1960er Jahre, Kine- und Magnetfilme. Weniger bekannt sind Perutz-Kopien und andere Materialien dieser Firma aus den 1910er Jahren, die man für 20jährig halten kann. Das ist Nitrofilm, klar, eine etwas andere Geschichte, dennoch . . . Selbst bei Polyester gibt es Unterschiede. Ich sollte nicht zu sehr in die Einzelheiten gehen, nur so viel: PETP-Träger wird bei der Fabrikation gereckt. Das geschieht nacheinander in der Breite und der Länge nach auf kräftigen Kalandern (Rollengestellen). PETP hat eine teilkristalline Struktur, die man zu sehen bekommt, wenn man ein Filmstück zerreißt. Man braucht das Material nur am Rand wenig einzuschneiden, um es darauf durchreißen zu können. Intakten Film reißt du praktisch nicht entzwei, weil die Kanten ganz leicht verrundet sind. Das wiederum ist das Geheimnis des Spaltens und welche Temperatur dabei entsteht. Einen schönen Abend allerseits!
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Cinemascope 1:2,35 Lichtton in 1:2,55 projiziert?
Film-Mechaniker antwortete auf Gangolf's Thema in Nostalgie
Hi, Gangolf CinemaScope ist im Grunde Vollbild-Aufnahme, Seitenverhältnis 3:4, mit Amorphose um den Faktor 2 und Nicht-ganz-Vollbild-Wiedergabe mit Anamorphose um den Faktor 2. Das Nicht-ganz entspricht der Differenz zwischen 3:8 (1:2,66) und einem Bild, das Magnetpisten innerhalb der Lochreihen etwas Platz macht. Die Lochreihen der Filmperforation des Positives haben einen etwas größeren Abstand als beim gewöhnlichen Material und sind kleiner. Die Bildfläche ist sogar noch größer als 18 x 24 mm. Für das Seitenverhältnis haben die Techniker vor 58 Jahren 1:2,55 festgelegt. Wer originale CinemaScope-COMMAG-Kopien 1:2,66 spielen will, muß vorher die Magnetpisten vom Film entfernen, die die Bildseitenränder überdecken (auf dem Filmrücken). Es ist also nicht möglich, ohne etwas vom Bilde zu unterschlagen. Desgleichen mit CinemaScope-COMOPT. Aus dem Bild 1:2,35 kann man wohl 1:2,55 herausgreifen, man schneidet damit aber vertikal Inhalt ab. Spezialisten können zum Schatz im Silbersee bestimmt Auskunft geben. -
Die Schrumpfung in Längsrichtung hat erst ein Mal keinen Einfluß auf den Bildstand, quer zur Filmlaufrichtung schon. Prinzipiell sollte ein 16-mm-Film-Projektor auch um 10 Promille geschrumpftes Material sicher führen, und das könnte der wunde Punkt sein. Schaue nach, ob die Seitenführung des Apparates frei spielt. Lege einen der schlecht stehenden Streifen ein, Greiferzähne dürfen ihn nicht berühren, und ziehe ihn von Hand im Filmkanal auf und ab, dabei leicht zur Seite bewegend. Wenn du Spiel merkst, bevor die Schiene bewegt wird, steht sie zu weit ab. Seitliche Filmführung ist Voraussetzung für brauchbaren Bildstand bei Filmantrieben der Klasse 1. Ich kann nicht erwarten, daß du Stahlfilm zur Justierung im Hause hast, das ist aufs untere Abmaß (15,83 mm) zugeschliffener Federstahl. Service-Techniker stellen damit die Filmbahn ein. Es gibt eben bei älterem Acetatfilm tatsächlich quer zur Laufrichtung stärker schrumpfende Chargen. Heute ist das fast vergessen und mit Polyester sowieso nicht mehr so wichtig. Vielleicht hast du eine Meßschraube in der Nähe. Es würde mich interessieren, welche Breite du so mißt. Eine Schleife in den Film legen. Du kannst auch einen Filmabschnitt in ein Diarähmchen klemmen, möglichst genau um ein ganzzahliges Vielfaches vergrößert projizieren (zum Beispiel 4,25 Meter Projektionsdistanz bei Brennweite 85 mm ergibt 50fache Vergrößerung) und zwei Maße an der Wand erfassen, die Filmbreite und den Lochabstand. Daraus kann man einiges ableiten.
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Immer zuerst den Film untersuchen, dann den Apparat Bildstrich sichtbar machen (im Lauf). Falls kein ausgeprägter Bildrahmen erkennbar ist, handelt es sich um kontinuierlich belichtetes Material. Damit ist die Möglichkeit für schlechteren Bildstand gegeben. Unruhe würde dabei sofort als Unterschied zwischen Laufbild und Bildrahmen beziehungsweise Bildstrich auffallen. Es gibt auch intermittierend belichtete Kopien mit schlechtem Bildstand, aber doch eher selten. Präzisionskopien, auch selten, bei denen das Material über die Perforation zur Belichtung vollkommen still gesetzt wird, haben einen Bildstand wie angenagelt. Echte Technicolor-Drucke haben sehr guten Bildstand. Wenn nur TC draufsteht, aber Eastmancolor drin ist, sieht es anders aus. Der nächste Punkt ist das Zusammenspiel Film-Apparat. Es lohnt sich, die Kopien zu reinigen und danach zu wachsen. Mit dem Siemens & Halske 2000 ist das absolut angezeigt. Schwarzweißfilm hat oft etwas weichere Gelatine, weil eine Härtung nicht Teil der Entwicklung ist wie bei Farbfilmen. Darum erst recht wachsen. Irgendwo hier im Forum habe ich ein Mal, glaube ich, das Rezept einer Filmwachsmischung angegeben. Daß das Gerät blitzsauber sein soll, ist selbstverständlich. Kinderzahnbürste, eventuell ein wenig Isopropanol auf die Borsten gegeben. Keine Lappen und keine Wattestäbchen. Am Schluß mit bloßem Finger überwischen. Kameraleute geben nach der Reinigung der Filmbahn mit dem Finger etwas Talg von ihrem Nasenflügel auf die Andruckplatte, nur einen Hauch. Das ist eine wahnsinnig wirksame Mischung. Zuletzt den Projektor anschauen und anhören. Wenn er im Leerlauf klappernde Geräusche von sich gibt, ist schon etwas nicht in Ordnung. Beim 2000 kann man den Filmantrieb abnehmen und genau untersuchen. Es darf kein Spiel vorhanden sein, eventuell sollte eine Feder ersetzt werden. Die Ölschmierung muß funktionieren, d. h. die Zuführfilzstreifen müssen ölgetränkt sein und die entsprechenden Teile berühren. Alle Lager, Gleitlager beim 2000, freuen sich über Schmierstoff. Bei dem Projektor sind es schmierstoffgetränkte Sinterlager. Bei einer Generalüberholung werden diese Lager wieder in warmes Öl gelegt. Ausgelaufene Lager können Ursache von schlechtem Bildstand sein. Filmvorführer führen umso besser vor, je inniger sie mit Gerät und Film verbunden sind. Am Umrollplatz, den du dir nicht schön genug einrichten kannst, lernst du die Kopie kennen. Verbrüdere dich mit ihr. Faß das Zeug an. Wenn du Schweißhände hast, nur auf den Kanten. Baumwollhandschuhe sind nichts Schlechtes, man muß mit ihnen nur aufpassen, nicht an Spleißen und Einrissen hängen zu bleiben, was Fusseln hinterläßt, die später schicksalhaft im Bildfenster auftauchen. Erzähl’ uns später doch, was du alles angestellt hast!
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Filmvorführerforum in Frankreich
Film-Mechaniker antwortete auf Malteser Kreuz's Thema in Allgemeines Board
http://www.projectionniste.net/ http://www.forum.cin...e.com/index.php -
Oh, mich freut’s, wenn Filmer aktiv sind. Ein Labor weniger, das ist der Weltenlauf. Mir ist damals auch ein Lieferant nach dem anderen abhanden gekommen, ich mußte mich zur Decke strecken, um bestimmte Chemikalien zu beschaffen. Du suchst nach Hydrochinon, rein, brauchst einige Kilo davon und gleichzeitig wird die Substanz in 18-Tonnen-Güterwagen durch die Stadt geschoben. Wenn beim Umladen ein Kilo zu Boden fällt oder in der Zisterne zurückbleibt, brauchst du nicht zu glauben, das kaufen zu können. Kaufen, Bezahlung, Geld . . . Nichts da! Beschaffungsstress. Ein Mal brauchte ich einen 35er Schneidetisch für einen Kunden. Ein Produzent in der Stadt hat einen Steenbeck 2000. Den konnte ich in Gebrauchsleihe nehmen. Ein neuer KEM hätte 42'000 Euro gekostet. Ein bißchen viel für die paar Rollen gesichteten Film. Der Steenbeck hat sich dafür langsam in seine Einzelteile aufgelöst, erst ein paar Umlenkrollen, dann zwei Steuerkarten, weiter ein Zahnriemen im Tonteil und zuletzt auch das Tischblatt, das bei dieser Marke eben aus Preßspan besteht. Wir werden nicht jünger. Ich hoffe, eines Tages wieder ein Laboratorium betreiben zu können. Umkehrentwicklung wird sicher dabei sein.
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Doch, ich habe mir Gedanken über die Filmtrocknung gemacht. Sankt-Nikolaus-Lachen HOHOHOHO Bestandteil der Ausrüstung ist auch eine Trockentrommel mit Halterung. Diese kann auf Stützen oder an der Decke befestigt werden. Auf die Trommel kommt eine Auflage, die jegliches Verschrammen ausschließt. Der Trommelantrieb geschieht elektromotorisch. Es ist alles aus der Praxis abgeleitet. Für mehrere Tausend Euro biete ich schon etwas Brauchbares an. Da jedes Bestandteil einzeln erhältlich sein wird, kann man mehrere Trommeln aufstellen und damit pausenlos arbeiten. 400 Fuß (122 Meter) passen in eine Spirale von rund 90 cm Durchmesser. Wie man alles handhabt, wird in einem Manual genau beschrieben sein, das ebenfalls zu jeder Ausrüstung gehört. Ich habe auch gerechnet. Man ist im Negativ-Positiv-Verfahren so schnell wie eine Maschine, die mit 90 Fuß pro Minute läuft, 24 B./s. Auf längere Zeit ist man sogar schneller, weil man keine Leerlaufzeiten wie mit Maschinen hat (Zugfilm). Ein anderer Vorzug ist, daß jede Portion ungekürzt bearbeitet werden kann. Man braucht keine rostfreien Klammern, kein wasserfestes Klebeband und keine Formatumbauten. Größte Gleichmäßigkeit innerhalb der Portionen. Sofortige Änderungen von Badfolge und Zeiten. Bessere Wässerung.
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Hallo, Niklas Kleine Zusammenstellung: Mafi (Max Fiedler, Freudenstadt), vor Jahrzehnten Lieferant von Kinofilmrahmen und -entwicklungströgen; JoBo (Johannes Bockemühl, Gummersbach-Derschlag), da gab es Kunststoffspiralen bis 30 Meter in den Breiten 70, 35 und 16; die Spritzgußwerkzeuge hat Kahl, er könnte grundsätzlich liefern, will aber nicht; Honeywell-Nikor (sprich: Neikor, Springfield, Massachusetts), das waren Spiralen aus rostfreiem Stahl bis 300 Meter, findet man selten in der Bucht; Lomo (St.-Peter-Burg), Kunststoffspiralen bis 15 Meter; Hewes (Gamlingay, Bedfordshire, England), Spiralen aus rostfreiem Stahl, 35 mm x 7,62 m; Kindermann, rostfreier Stahl, bis 30 Meter, werden nicht mehr hergestellt. Ich plane, eine Filmentwicklungsausrüstung auf den Markt zu bringen, die der Lücke entspricht. Sie ist in erster Linie für professionelle Handentwicklung gedacht. Es sollen Spiralen bis 300 Meter erhältlich sein. Wenn du so viel Geduld hast, sind wir voraussichtlich Herbst 2011 im Gespräch. Es gibt bereits einige Interessenten, peaceman ist auch dabei. Kontaktiere doch ihn mal.
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Mon Oncle von Jacques Tati(cheff), 1958 Große Kunst, was da geschehen ist. Tati stellt eigentlich nur die alte versinkende Welt und die neue einander in Bild und Ton gegenüber, ohne anzuklagen, ohne Verantwortliche zu suchen. Doch wie er das macht, ist alle Schwächen der Produktion mehrfach wert. Finde ich. Man hat ihm ja vorgeworfen, furchtbar langsam zu arbeiten. Nur das Beste an Technik war gut genug, es mußte die Mitchell sein, Eastmancolor. Er hat seine Mitgestalter zu äußerster Zurückhaltung angehalten. Die Kamera steht fest, es wird kaum geschwenkt, man bemerkt nur mit der Zeit, daß jedes Bestandteil sich exakt ins Ganze einfügt. Bereits die Eröffnung ist perfekt gefügt. Auf einer Baustelle, Preßlufthammerlärm, ein Arbeiter spielt schuften, man sieht es gut, doch man läßt sich sofort auf den Stil ein. Tati inszeniert ungehemmt auf sein Ziel hin, er läßt Theater entstehen, das nur abgefilmt zu werden braucht. Für die passende Hundeszene sind viele Meter Film durch die Kamera gerollt, viele Einzelproben haben stattgefunden. Nichts ist dem Zufall überlassen. Das Orchester im Studio spielt ebenso mit traumwandlerischer Präzision. Mit einem Bein stehe ich noch in den letzten Zügen der alten Zeit. Ich schätze das, trotz aller Verkrampfung, die damit einhergeht, es ist so eine reiche und feingestaltige Zeit gewesen, die nun von grober, brutaler und hektischer Idiotie überwalzt ist. Man muß schon aus Zufall ein schönes Buch besitzen oder in einer Bibliothek auf eines stoßen, um den Unterschied zum heutigen Massenartikel zu erkennen. Es werden doch keine Bilder mehr im Tiefdruckverfahren hergestellt, es werden nicht mehr Text und Bilder auf verschiedenes Papier gedruckt. Kunst hat Kunsthandwerk zur Voraussetzung. Tatis Filmkunst hat als Grundlage ruhiges, ja bedächtiges Vorgehen. Erst wenn in einer Szene alle ihren Rhythmus gefunden haben, wird gedreht. Kunst unterscheidet sich von Kunsthandwerk und einfachem Handwerk durch das Innere. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, heißt es. Das Innenleben, körperlich, seelisch und geistig, unterscheidet uns vom Tier. Wir haben die komplizierteren chemischen Vorgänge im Leib als jedes Tier. Wir können Sachen essen und verdauen, die kein Tier schluckt. Deshalb ist Paarung für Menschen das ganze Jahr über ein Thema. Deshalb gibt es für uns so etwas wie Geduld, Rücksichtnahme, Sehnsucht und Unrecht. Deshalb tanzen und singen wir. Der allgemein gehandelte, in der Mehrzahl amerikanische oder sonst hollywudelnde Film spricht Seele und Geist nicht an. Da gibt es nur Effekte, Fantasiegeschichten für Kinderverstand und Avatar. Entschuldigt, ich finde den einfach gräßlich. Ich hoffe und wünsche, daß Ihr Mon Oncle in seinem originalen Zustand im Kino erlebt, Academy-Bild, Kohlenlicht, Mono-Lichtton, 24 Bilder pro Sekunde. Vielleicht findet man Zugang zu Tati erst durch einen anderen Streifen von ihm, Jour de Fête oder Les Vacances de Monsieur Hulot oder Playtime. Den muß man allerdings in 70 mm sehen. Kunst erhebt.
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was! Analog-Fotografie (RBB-Sendung vom 8.11.10 in der ARD Mediathek)
Film-Mechaniker antwortete auf Und tschüüüüsssss!'s Thema in Schmalfilm
saalbau, es ist amüsant, deine Beiträge zu lesen, schön auch, daß noch jemand in Österreich im Forum dabei ist. Mir ist plötzlich dazu eingefallen: Wein, Wein, nur du allein . . . Klingt jedenfalls besser als Wien, Wien, nur du allien . . . -
Guten Morgen, saalbau Ich gehe davon aus, daß der Film dir sehr wichtig ist, sonst würde ich sagen, trenne dich von der Ruine. Klebstoffreste löst du am besten mit Isopropanol (Isopropylalkohol, Drogerie). Zum Duplizieren solltest du das Flickwerk mit bestem Selbstklebeband montieren, aber nur auf der Trägerseite. Die Bildschicht soll frei liegen, damit der Kontakt mit Rohfilm nicht beeinträchtigt wird. Nun kommt der lästige Teil, ein Kopierwerk suchen, wo man mit der Aufgabe zu Rande kommt. Ich habe von meinem untergegangenen Betrieb noch den angefangenen Prototypen einer speziellen Kopieranlage genau für solche Fälle. Ausgangsmaterial und Rohfilm werden nach Norm positioniert und dennoch entspannt zusammengebracht. Vollflächiger Kontakt vor dem Kopierfenster ist garantiert. Rein informell würden die 70 Meter (230 Fuß) bei mir als Zwischennegativ, nur Bild, ein Licht, Fr. 1.58 x 230 = Fr. 363.40 kosten, als Umkehrduplikat Fr. —.90 x 230 = Fr. 207.—, schwarzweiß. Bei Farbfilm kämen die Entwicklungskosten eines Farblabors dazu. Man kann es auch umgekehrt machen: Du beauftragst ein Farblabor, das mich als Drittleister nur für die Belichtung heranzieht. Leider mußt du noch mindestens ein Jahr warten, ehe ich mich an die Fertigstellung der Anlage machen kann. Da ich jetzt bereits so viel Werbung gemacht habe, füge ich noch an, daß du der Welterste wärest, der davon profitiert. Im Moment.
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Verstehe, ich nehm’s zurück. Bleiben wir bei den reinen Arbeitsaspekten.
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Nein, darum geht es auch nicht, wenn man höchstauflösendes Filmmaterial einsetzt. Der Punkt ist, daß das Korn verschwindet (nicht der Korn). Der Bildcharakter wird plötzlich von der Optik bestimmt, man sieht ein völlig glattes Bild wie bei einer Großformatfotografie. Das ist prinzipiell nichts Neues, sondern der Gang zurück an die Quelle, zum Ursprung der Fotografie. Wenn man sich eine Daguerreotypie ansieht, findet man keine Körnung. Naßplatten sind kornlos. Erst mit der Trockengelatineplatte, mit dem Film und kleineren Bildformaten ist Korn überhaupt ein Thema geworden. Seit der Einführung von Gigabitfilm kann man also filmen und alles zeigen, was die Objektive hergeben. Die Filmschicht tritt nicht in Erscheinung und das schwächste Glied legt die Bildgüte fest, was fast immer die Projektionslinse ist.
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Hallo, Seraphina Filme vorführen ist ein perfekter Frauenberuf, reines Multitasking. Wenn es noch Kindervorstellungen sind, kannst du auch mütterliche Anwandlungen voll ausleben. Unter Frauen gibt es auch bedeutend weniger Farbenblinde. Was fällt mir noch ein? Ja, noch immer werden Frauen schlechter bezahlt als Männer, für mein Land weiß ich es mit Sicherheit. Männer mögen dafür eher Sellerie und können daher besser scharf stellen.
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Die Kalkulation von Laborpreisen ist kompliziert. Entwickeln ist mit viel Handarbeit verbunden, die von der Lagerhaltung von Chemikalien übers Ansetzen und das eigentliche Entwickeln bis zur Entsorgung geht. Vorführen ist im Vergleich dazu einfach. Die Flächenrechnung ist auch ein Teil, wenn auch eher am Rande. Wann die Bäder erschöpft sind, stellt man nicht nach der theoretisch erreichten Oberfläche pro Liter fest, sondern mit Prüfung des pH-Wertes, in den auch die Luftoxidation einfließt, mit Messung des spezifischen Gewichts der Lösung und mit einem Sicherheitsfaktor von, sagen wir: 3. Ein Bad wird also drei Mal eher entsorgt, als es fotochemisch erforderlich wäre. Ich finde, man soll fürs Entwickeln Geld ausgeben, weil man damit direkt Arbeitsplätze erhält. Ein Betrieb, der die Entwicklung nicht als edelste Aufgabe betreibt, verdient keinen Auftrag. Maschinelle Bearbeitung ist finanziell günstiger, das sieht jede/r ein. Entwicklungsmaschinen bergen dafür mehr Gefahrenpotenzial, weil sie mitten im Prozeß in Panne fallen können, abgesehen vom schwierigen Reinigen. Handausrüstungen lassen sich besser pflegen. Das gute Filmentwicklungsunternehmen freut sich auch auf den kleinsten Auftrag, also etwa ein Blatt Planfilm oder einen Kleinbildfilm-24. Umfassenderes Angebot im Filmlabor rechtfertigt eine Mischrechnung. Die Unternehmung gewinnt nichts an der Entwicklung, subventioniert eigentlich eine unrentable Abteilung. Kinefilmbearbeitung beginnt aber erst mit einem Original, so daß der Verdienst mit anschließenden Mustern, Synchronarbeiten, Duplikaten und Kopien gemacht wird. Als Auftraggeber sollte man die Güte prüfen, immer sofort. Fomapan R ist ein schön altmodisches Material, das konkurrenzlos auf dem Markt ist. Agfa-Scala liefert auch wunderbare Dias, ist aber leider nicht in Kinekonfektionen erhältlich. Eine entsprechende Anfrage von mir wurde vor Jahren abschlägig beantwortet. Wer Umkehrfilm will und zum Beispiel im Schnee filmt, wobei er mit 4 ISO Empfindlichkeit auskommen kann, der greife zu Kodak 2468. Dieses orthochromatische Material hat noch die bessere Auflösung als Gigabitfilm, bis 1000 Linienpaare je Millimeter. Man kann es in der Breite 16 haben, FilmoTec in Wolfen perforiert es. Bild, endlos.
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Bei der Filmkunst, Basel, war es zuletzt 54 Rappen pro Fuß, die 100 Fuß also 54 Franken. Sollte ich je wieder ein Labor haben, geht es etwa in der Höhe weiter. Der Punkt bei diesem Preis ist, daß es sich um Entwicklung von Hand handelte (würde es auch in Zukunft sein). Dabei ist jedes Entwicklerrezept wünschbar, also Rodinal oder D-76 oder der Hausentwickler (ein Phenidon-Hydrochinon-Rezept) oder was auch immer. Es gibt auch keine Beschränkung beim Filmmaterial, auf Wunsch wird jeder Film umgekehrt, auch Agfa-Scala, Gigabitfilm oder Positiv. Mit ganz wenigen Ausnahmen waren meine Auftraggeber mit der Entwicklung zufrieden.
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Muß ich leider dementieren. Bei den 35-mm-Berufskameras, wie Mitchell, Debrie, Arri, Panavison u. a. macht der Greifer eine Ellipsenbewegung. Aäton weiß ich nicht genau. Bei den jüngeren Bolex macht er nur auf und ab und rutscht mit der Spitze auf einer Unterlage. Es gibt eine Vielzahl an Spielarten. Das D stammt von Alfred Darling, 1862~1931, der annähernde D-Bewegung erfand.
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was! Analog-Fotografie (RBB-Sendung vom 8.11.10 in der ARD Mediathek)
Film-Mechaniker antwortete auf Und tschüüüüsssss!'s Thema in Schmalfilm
Kürzlich las ich in einem anderen Forum den Satz eines Mitgliedes: Bis heute habe ich Bilder gemacht, nun will ich Fotografien machen. Ich finde, es ist nicht ab vom Themenkreis. Kino ist auch nicht Fernsehen. Wir haben eine Nostalgieabteilung, eine fürs Digitale, also gleiches Spannungsfeld. Filme selber entwickeln kann ich wärmstens empfehlen. Sehr befriedigend ist das Verarbeiten von Planfilm. Man kann sich heute ja für so wenig Geld eine alte Großbildkamera besorgen und mit dem Fotografieren anfangen. Eine einzelne Aufnahme baden ist soooo wunderbar meditativ. -
Ja, ich wollte wieder auf die ursprüngliche Frage von Fabian zurückkommen. Was es heißt, Kopien herzustellen, weiß ich aus eigenem Betrieb, 35 und 16. Warum die Masse der Kopien schlecht ist, wissen wir eigentlich alle: Zahnkranzmaschinen, Tempo 1000 bis 2000 Fuß pro Minute (bis über 9 Meter pro Sekunde), Zwischengenerationen (DupPos und DupNeg) oft auch. Ausbelichtete Zwischennegative bringen besseren Bildstand, weil sie mit Präzisionsmechanismus positioniert sind. Die Kinobetreiber gemeinsam hätten eigentlich die Macht, Qualität durchzusetzen. Man stelle sich vor, die Verleiher brächten keinen Film mehr unter, weil es landesweit heißt, wir führen nur noch Schrittkopien auf. Wer wohl den längeren Atem hätte?