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Film-Mechaniker

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Alle erstellten Inhalte von Film-Mechaniker

  1. preston sturges, bitte, es lesen andere mit. Was ist das für ein Niveau? Der Drillbohrer wurde 1861 erfunden, nicht in Karlsruhe.
  2. Ich versuche, nicht zu geizen.
  3. Finde ich nicht, du machst ihn hinken. Du wählst Visitenkarten, also Kurzfilm, statt Hefte und Bücher, also Langfilm. Dann der Online-Anbieter, was es in unserem Gewerbe nicht gibt, oder hat schon jemand seinen Wunschfilm beim am günstigsten bietenden Verleiher bestellt? Papier und Rohfilm vergleichst du, da ist jedoch die Rechnung auf der Produktionsseite nicht richtig, denn beim Film wird oft viel mehr Aufwand betrieben für Relief und Farben. Akzidenzien sind Verbrauchsartikel, Filmkopien während der Auswertung nicht. Ich wollte unterschiedliche Techniken anführen, und die nicht auf die Chemisch-vs.-digital-Walze spannen, sondern zeigen, daß es einen inneren Zusammenhang gibt zwischen Technik und Geschäft. Wie wir heute EDV und Film vergleichen, wurden vor 110 Jahren Film und Theater gegeneinander abgewogen. Es gibt noch immer Theater, es wird noch lange Film geben. Es wird noch sehr lange Computer geben. Für den Fragesteller ist es ein Unbehagen, in Digitaltechnik zu investieren, von der er nicht weiß, was sie mit sich bringt. Was Computer mit sich brachten, wissen wir: Enorme Rechenleistung, blitzschnelles Datenspeichern und -abrufen, Internet, Mehrbedarf an elektrischer Energie, Verkümmern von geistigen, seelischen und körperlichen Fähigkeiten der Menschen (kurzzeitiges Merken, Feingespür, Singen). Ich erlebe es selber zwischen konventionellen und CNC-Werkzeugmaschinen. An der klassischen merkst du dir immerhin zwei Zahlen, an der elektronisch gesteuerten merkst du dir nicht eine. Du stehst eigentlich als Idiot vor einer Einrichtung, die unmenschlich schnell zerspant. Das Tempo ist auch auf der Bildwand derart gestiegen, daß ich deswegen nicht mehr ins Kino gehe, ganz abgesehen vom Inhalt, der mich nur ankotzt. Offensichtlich ist der Erfolg umso größer, je verzerrter der Mensch dargestellt wird. Verzerrt bin ich die Tage auch gerade mit einem Hexenschuß erster Güte.
  4. Alles bisher Gesagte trifft zu, hat jedoch den Punkt nicht, die treffende Gewalt, den Gehalt, welchen die Frage fordert. Es ist ähnlich wie bei Satz und Druck. Während heute 999 Promille der Drucksachen mit Computer und Flachdruckverfahren entstehen, kann man jederzeit noch von Hand setzen oder mit Zeilengußmaschine, um wie vor 400 Jahren im Hochdruckverfahren zu arbeiten. Wenn in 100 Jahren fast alle bewegten Bilder vom Video-Chip kommen, wird man immer noch zur Filmkamera greifen können, um fotochemisch aufzunehmen. Rohfilm wird immer jemand herstellen, wenigstens schwarzweißen. Die Entscheidung ist nämlich, wollen wir mit unserem Betrieb stets das Neueste anbieten oder wollen wir Kino machen, in dem man Filme erlebt. Die entsprechende Unabhängigkeit verlegt die notwendige Zusammenarbeit auf Kino und Besucher. Abhängige Betriebe leben von der Zusammenarbeit zwischen Kino und Verleih. Also, welche Wabe? Eine Honigvorrats- oder eine Nektarumsatzwabe?
  5. Diese Woche in unserem Lehrbetrieb, ich weise einen Schnupperlehrling an, rings um die Drehmaschine zu kehren. Nach einigen Sekunden Zusehen halte ich es nicht mehr aus, nehme ihm den Besen aus der Hand und mache selber, was der in einem halben Tag nicht geschafft hätte. Der hat so irgendwie den Boden gestreichelt. Katastrofe!
  6. Unabhängig vom Stromnetz Kino machen Wie, bitte? Ja. Erstens, Stromausfall berührt uns nicht. Zweitens, wir brauchen keine Gleichrichter. Drittens, die Notstromanlage ist in den Betrieb integriert. Viertens, reiner Gleichstrom für die Elektronik. Fünftens, gefahrlose Kleinspannung im ganzen Haus für Licht. Kraft nach Wahl Klein- oder Normalspannung. Keller voller Akkumulatoren, Ladung mit Windrad, Solarzellen und einem kleinen Notbenziner. Selbstredend bleifreies Gerätebenzin. Stahlakkumulatoren halten hundert Jahre. Der schönste Aspekt von Akkustrom ist der Normalbetrieb. Abtastung und Verstärkung mit reinem Gleichstrom, Bogenlampen an reinem Gleichstrom, Antrieb mit quarzgesteuerten Gleichstrommotoren. Wir stehen auf selber Stufe mit Aäton, Arri, und Panavision. Warum denn nicht? Halogenlicht paßt besser zum Showbusiness als Sparlampenlicht. Wer dennoch die heißen Lämpchen nicht einsetzen will, betreibt gewöhnliche Glühlampen (die es immer noch gibt) oder halt Entladungslampen. Die gibt es auch für Kleinspannung (12 Volt). Es sind alle Möglichkeiten offen. Wundervoll, wenn man mit Kohlenbogen projiziert. Der Innenwiderstand der Akkumulatoren ist genügend hoch, damit der Zündstrom nicht überbordet. Ruhiges Bogenziehen ist gewährleistet. Wunderbar, wenn man die Saallampen bis zum allerletzten Glühen ohne das geringste Flackern dimmen kann. Zauberhaft, wenn man seine Besucher mit Musik aus absolut nicht brummenden Lautsprechern verwöhnen kann. Ich denke gerade an von Bert Kaempfert . . . Damit stets alle Akku und Zellen miteinander geladen und entladen werden, schlage ich ein Abgriffregister vor. Das ist die gesamte Schaltung seriell und parallel mit massivem Kupfer, am besten im Vorführraum. Daran kann man die Energie für die Bogenlampen abgreifen, sagen wir mit 48 Volt Leerlaufspannung. Im Grunde genommen können wir mit der ganzen Anlage unter 50 Volt bleiben und so den Sicherheitsfaktor zu unseren Gunsten schalten. Niemand wird rechtlich etwas einwenden können. Die Leistungsrechnung sagt, daß wir mit 48 Volt Mal 60 Ampère = 2,88 kW auskommen. Let’s make it an even Million, äh, nein, das gehört in Some Like It Hot, aber auf 3 kW aufrunden darf schon sein. Beim Stahlakku reden wir von 1,2 Volt Zellenspannung. Für 48 Volt allgemeine Spannung brauchen wir demnach 40 Zellen hintereinander. Für 60 Ampère genügte eine einzige Zelle, doch die wäre nach einer halben Stunde leer. Alles Parallele verlängert also die Entladung (und die Ladung). Zweckmäßig erscheint eine Kapazität von 600 Ah. In Zukunft wird wohl alles mehr oder weniger dezentral umgesetzt werden. Kraftwerke sind vollkommen obsolet, so veraltet wie die Politik, wie das hirnrissige Bodenrecht und die verquere Haltung gegenüber der Arbeit. Meine Ansicht
  7. Hallo, Jakob Gratulation zum Stummkino! Falls ich mal wieder nach Berlin komme, dann werde ich euch besuchen gehen. Wenn du mir den Debrie-Jacky zeigst, machst du mich glücklich. Ein heißes Teil, das ich noch zu wenig kenne Ansonsten Willkommen im Forum S.
  8. Ich möchte mal eine Lanze für die Frieseke & Hoepfner brechen. Diese Projektoren erlauben, Kino zu machen, wenn man nicht zu faul ist, sie genügend zu pflegen. Wer sie kennt, verleugnet hier ihre Vorzüge bestimmt nicht: Solide Konstruktion, an der nicht viel kaputt gehen kann, weil viele teure Dinge nicht dabei sind, wie zentrale Höhenverstellung oder federnde Seitenführung im Filmkanal. Angelo Jotzoff, ihr Entwerfer, hatte den Mut, einen konischen Filmkanal anzulegen, in dem auch arg beschädigter Film sauber geführt wird. Es ist unglaublich, was man da alles durchkriegt. Man kann sogar auf blankem Eisen spielen und geschrumpften Film dadurch tiefer im Konus halten. Film in dem Fall selbstverständlich gewachst Er hatte auch den Mut, die Höhenstellung mit einer Umlenkrolle (aus Hartpapier) zu verwirklichen. Der Positionierabstand (Strecke Schaltrolle-optische Achse) ist schon größer als bei den meisten anderen Projektoren, doch muß auf traditionellem Film erst eine Kopie ins Kino laufen, die von einer Präzisionskopiermaschine stammt. Dann und nur dann gibt es eine Diskussion über die Umlenkrolle. Was wirklich Mist war bei den F. & H.: die Xenonlampe. Die Linksmaschine (die rechts steht) hat Kohlenlampe, die Rechtsmaschine wurde auf Xenonlicht umgerüstet. Schade, denn die Kohlenlampen sind ordentlich. Etwas heikel ist auch die Tonabtastung bei den Linksmaschinen, aber wie bei den Umlenkrollen: Wenn das Hartpapier stets genug Öl hat, läuft das. Also, falls die Möglichkeit besteht, das Pärchen einzulagern, würde ich es behalten und den Gebrauchswert nutzen, nicht an Verkaufswerte und dergleichen denken. Vielleicht läßt sich eine zweite Kohlenlampe F. & H. 77 besorgen, und Kino ist da.
  9. Kodak setzt Gummiwalzen voller Löcher ein, an denen Unterdruck herrscht. Der Streifen wird sozusagen saugend mitgerollt. Was Perforation mit Schweizer Kreuz betrifft, kann ich keine Garantie leisten, daß das kommt. Filmschritt 28,5 ist für Kleinbildfilm, wo kein Zusammenhang zwischen Lochgruppe und Einzelbild eingerichtet werden können soll. Dafür ist man schneller. Leider haben sich die so genannten Lochgruppenmarken verloren. Das sind kurze Tintenstriche auf dem Steg jeweils zwischen den miteinander geschnittenen Löchern. Ich habe das schon beschrieben irgendwo hier im Forum, der statistische mittlere Fehler im Lochabstand ist von Gruppe zu Gruppe 1,6 Mal größer als innerhalb einer Gruppe. Wenn man die Perforiermaschine LGM aufstempeln läßt, hat der Kameraassistent die Möglichkeit, Lochgruppe und Positionierorgan(e) einander gegenüberzusetzen. Auf Deutsch: Die Sperrstifte greifen dann in die Lochgruppe, die dem Bildfenster am nächsten ist. Andernfalls würde über den Schritt zwischen zwei Lochgruppen positioniert werden, was den Bildstand um den erwähnten Faktor verschlechtern kann. Maximale Genauigkeit kommt aber nur zum Tragen, wenn auch intermittierend kopiert wird, beide Filme zur Übertragung der Bildreihe also stillgesetzt werden. Diese Feinheiten spielen eine Rolle beim Trickkopieren, wo Einblendungen erzeugt werden, Auf-, Ab-, Überblendungen und was man sich sonst noch einfallen läßt. Ich weiß, das hat heute an einem kleinen Ort Platz, es wird fast alles mit dem Rechner gemacht. Eine physisch beim Kopieren ausgeführte Blende sieht jedoch anders aus als eine aus dem Computer.
  10. Mit allem einverstanden, nur nicht mit dieser Aussage. Das Auflösungsvermögen wächst mit der Lichtstärke. Jede Optik 1:2 hat mathematisch das größere Auflösungsvermögen als jede andere Optik von z. B. 1:2,8. Die Auflösung ist eine Anzahl schwarzweißer Linienpaare, welche man pro Millimeter gerade noch als getrennt erkennt. Danach versinkt die Vorlage in Grau. Das Auflösungsvermögen der Objektive spielte lange Zeit eine untergeordnete Rolle, weil der Film (ganz allgemein Plan-, Roll- und Kinefilm) körniger ist als die Zeichnung der Optik. Mit Gigabitfilm hat sich die Lage aber geändert: Extrem feine Körnung bei 40 ISO und sehr großem Belichtungsumfang gab es bis 2000 nicht. Bei den kornlosen fotografischen Verfahren, von denen es eine Reihe gibt, ist solche Empfindlichkeit nicht bekannt. Gigabitfilm hat als Negativmaterial das doppelte Auflösungsvermögen der besten Objektive. Bei der kritischen Irisblendenöffnung ist die Gesamtabbildungsleistung die beste, was man landläufig mit Schärfe bezeichnet. Grundsätzlich muß man einfachere Objektive stärker abblenden, um zu vergleichbarer Bildleistung wie mit aufwändigeren Systemen zu kommen. Das Ganze kippt jedoch wieder bei mehr als etwa 18 Linsen.
  11. Illustration des Filmspaltens, Bild vom Adox-Site
  12. He, Junge, das erklärt sich doch von selbst, du als mit Symbolen und Intuitivanleitung Aufwachsender solltest nicht solche Fragen stellen. Ich bin mit 49 in der Lehre zusammen mit 16- bis 20jährigen. Da fragt keiner so scheu. Trotzdem, Einfädeln Projektion mit Licht, SM = Spar-Modus Projektion Volllicht Projektion Volllicht, Tonkontakt Ein Rückspulen Frag nur nicht, was mit dem Tonkontakt los ist. Das findest du selber heraus. Ist doch wahr!
  13. Nein, Rudolf, im Ernst: Fomapan R(eversal) 100 ist einer der letzten echten Umkehrfilme, d. h. Mischemulsion auf farblosem Träger, dazwischen als Lichthofschutz eine dünne Schicht feinsten Silbers. Erst wird wie immer das Bild entwickelt, selbstverständlich ist es negativ, dann aber gebleicht. Bleichen mit einer sauerstoffhaltigen Verbindung führt alles freie Silber in eine lösliche Verbindung über. Im anschließenden Klärbad löst man das Negativ und die mitgebleichte Lichthofschutzschicht heraus. Alles noch unbelichtete Silbersalz kann nun diffus durchbelichtet, mit Entwickler geschwärzt und fixiert werden. Im Prinzip ist Fixage nicht nötig. Mischemulsion deshalb, weil zwei Ansätze miteinander gemischt vergossen werden, ein hochempfindlicher panchromatischer und ein unsensibilisierter, gering empfindlicher. Aus dem 100-ISO-Anteil entsteht das Negativ, der 10-ISO-Anteil bildet als Ergänzung das verbleibende Positiv. Das gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Der Trick ist für das Heimkino wieder aufgenommen worden. Vorteil: staubfreies Positiv, nur ein Film im Spiel und somit unschlagbar günstig. Nachteil: Belichtungsspielraum praktisch Null (außer bei Eigenentwicklung), Bearbeitung unrentabel aufwändig, Kopieraufwand größer als mit Negativ (Spezialfilm, Kontrasteinstellung). Ein passender Film für dein Vorhaben wäre nichts anderes als Positivfilm. Günstig, in großen Portionen erhältlich, farblose Unterlage, einfache Verarbeitung.
  14. Verschwörung, hurra, eine Verschwörung! Da gibt es einen unterirdischen Kanal zwischen euch. Einer verschiebt Sofortkaffee, der andere tschechische Hosenträger, alles klar. Ich habe es geahnt. Alles von Hand auf Holzkarren im Liegen gebuddelt
  15. Kann man wohl, Fomapan R nur nicht. Soignez le détail!
  16. Wenn, dann lagern Filmhersteller ihr Material als Jumbos, nicht geschnitten und perforiert. Bei den Vertriebsabteilungen sucht man stets entsprechende Mengen unterzubringen, also z. B. 324 Rollen Farbpositiv oder 108 Rollen Schwarzweißpositiv. Am Ende der Ilford-Kinefilmzeit gab es Pan F, FP 4 und HP 5 nur noch in der Mindestmenge von 108 Portionen (35 mm 54 Portionen). Reifung und Schrumpfung spielen nicht mehr die Rolle wie früher. Die Kunst der Filmbearbeitung hat heute zum größten Teil mit der Entwicklung zu tun. Für jeden Film gibt es einen Markt. Die Käufer verhalten sich jedoch nicht mehr treu wie noch vor 40 Jahren. Man ist wählerisch (auch ohne Erfahrung), vergleicht (oft Äpfel mit Birnen) und will möglichst wenig bezahlen. Kaufmännisch anspruchsvolle Sache, weil der Einzelhandel und die Filmbearbeitung im Kleinen unrentabel sind. Mehr darüber findet man im APUG-Forum. Spezialfilme sind weniger der Mode unterworfen. Sobald eine neue Technik da ist, wird sie ausprobiert. Die Laser-Ausbelichter zogen Zwischenfilme nach, die sich von den traditionellen unterscheiden. Der Umsatz ist konstant. Anders Fomapan R als Beispiel. Dieses Produkt hat vor zehn Jahren einen weltweiten Boom erlebt. Gigabitfilm auch, wobei diese Materialien noch lange nicht ausgereizt sind. Da kann sich noch einiges bewegen. Bei Bergger hat die harte Wirklichkeit noch einen Planfilm am Leben gelassen. Der ist dafür einzigartig in seiner Bearbeitungsgutmütigkeit. Fotografen mit Großbildkamera haben da einen Schwarzweißfilm, der Architektur-, Mode-, Technik- oder Sportaufgaben meistern hilft. Wenn nur das bewegte Bild vermehrt schwarzweiß wäre!
  17. An welches Material denkst du denn, das nicht Standartware ist?
  18. Ja, zum Glück
  19. Das ist nicht euer Ernst? Das Perforieren ist die letzte Etappe. Nach dem Begießen breiter Bahnen und dem Spalten in Streifen von jeweils 70, 65, 35 oder 16 mm Breite werden die Wickel von bis zu zwei Kilometern Länge gelocht. Es ist sinnvoll, möglichst ununterbrochen zu perforieren, damit man leichter an den Punkt herankommt, an dem das Werkzeug gewechselt werden muß. Eine Rolle mit nachlassender Perforationsgüte kann eine Filmfabrik nicht verkaufen, aber auswerten. Es hat mich schon jemand gefragt, warum man nicht mit Wasserstrahl arbeite. So wäre jede denkbare Perforation möglich. Während ich da innerlich den Kopf schüttle und mich schon abwenden will, muß ich antworten, daß Wasser und Film nicht gut zusammengehen, daß zweitens die Präzision des Wasserstrahlschnitts in so weichem Material wie Kunststoff unbrauchbar ist und daß es drittens keiner freier Formen von Filmperforation bedarf, nachdem die größten Anstrengungen der Normierung gerade die Perforation betrafen. Die SMPE, die US-amerikanische Gesellschaft der Filmingenieure, geht in ihrer Gründung 1916 direkt auf die Perforationsfrage zurück. So nebenbei bemerkt sind einige offizielle Aussagen von ARRI über den Stand der Filmtechnik der 1920er und 1930er Jahre derart unqualifiziert, daß mir beim Lesen immer wieder der Verdacht kommt, man wolle in München die Wahrheit vertuschen. Das ist jedoch eine eigene Geschichte, die wir an anderer Stelle fortsetzen sollten. Der jüngste Stand des Filmperforierens ist der, daß die Streifen nicht mehr mechanisch transportiert werden. Es kommen keine Zahnrollen, keine Greifer mit den Lochkanten in Kontakt. Sozusagen jungfräulicher Film läuft durch Kamera oder Kopiermaschine.
  20. Wann würdest du denn die Perforation anbringen?
  21. An Spulen ist gedacht worden (16 mm). Man entfernt die Teller und die aufgesteckten Kunststoffdorne. Dann Spule auf Vierkant legen. Im Format 35 geht das nicht, denn die Spulen haben Bohrung 9,1 und Mitnehmerbohrungen auf einem Lochkreis. So viel ich weiß, konnte man früher Telleruntersätze für 35-mm-Film-Spulen von Steenbeck haben. Wie weit man heute mit einer entsprechenden Anfrage in Holland kommt, wäre zu prüfen. Der Schneidetisch wurde ja gerade für die Arbeit am offenen Film auf Kern entworfen. Wer Spule wünscht, ist mit einer Moviola besser bedient.
  22. Völlig richtig. Das Cameliabeispiel ist ein Hauptsatz mit Einschub, der mit Kommata abgetrennt wird. Wollte nur die Grundregel festhalten. In der englischen Aufzählung steht auch ein Komma vor dem und des letzten Gliedes.
  23. Hat er nicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, was hier abgeht mit so einem harmlosen Beitrag. Bei der Neuen Zürcher Zeitung (ja, gebeugt) hat man bis zum 9. November 1974 ß gesetzt. Bücher erscheinen bis heute mit ß. Nicht mehr alle Komma oder Beistrich. In Aufzählungen: das Filmvorführerforum, seine Unterforen, die Gallerie und die Mitgliederliste. Kein Komma vor und und oder. Komma zwischen Hauptsatz und Nebensatz: Der Baum wächst langsam, weil er allein steht. Komma zwischen Nebensätzen. Komma bei den Adverbien sowohl, als auch; je, desto. Kein Komma bei entweder oder außer es kommen zwei Prädikate vor: Entweder gehst du jetzt durch den Regen, oder kommst später nach. Komma auch immer vor Zusätzen aller Art: Hamburger Sportverein, e. V. Bank Winter & Co., Ag. Tagespreise, Auszug. Deutsch statt etwas anderes, meine Lieblingsabteilung. Soße. Ist das nicht die französische sauce? Eben. Darum erfinde ich das Wort Beiguß. Hätten Sie gerne noch etwas Beiguß gehabt? So geil. Kommata, Themata, Phänomene, Indoktrination, Usurpation. Beistriche, Inhalte, Erscheinungen, Belehrung, Ausnutzung Heilig. Das lateinische Wort ist sanctus, -a, -um. Vom Latein ist eingedeutscht worden: Sankt. Wo ist das weibliche Geschlecht? Richtig: Santa. Eines der Schiffe der Columbus-Expedition 1492 trug den Namen Santa Maria. Abgekürzt Sta. Maria. Nun wieder männlich: Der heilige Blasius, nur so als Beispiel. Wir sagen Sankt Blasius und schreiben auch so, abgekürzt St. Blasius. Wenn es also eine Ortschaft gibt, die nach dem Typen benannt ist, dann ist das Sankt-Blasien. Oder Sankt-Gallen. Sankt-Georgen. Logisch. Abgekürzt sieht das alles so aus: St.-Blasien, St.-Gallen, St.-Georgen. Eine Straße in Basel ist der St.-Galler Ring. Sankt Anton ist etwas anderes, weil der unveränderte Name des Typen. St. Anton, abgekürzt. Bindestriche à gogo. Friedrich-Schiller-Straße. 2-Euro-Münze. Halb-9-Aufsteher. Katastrophen-Kommando (griechisches und lateinisches Wort verbunden). Verschiedene Bestandteile werden mit Bindestrich durchgekoppelt, auf jeden Fall ungleiche Bestandteile, wie Ziffern, Wörter und freie Zeichen. Heikel wird es beim Gradzeichen, die Nullgradgrenze geht aber gut an Stelle von 0-°-Grenze. Das wäre eine Grenze überschritten, die des gesunden Menschenverstands. Befreiung. Hiermit erteile ich Absolution an alle, denn Schrift und Satz sind immer unvollkommenes Abbild von Sprache und Leben. Ich habe heute so viele Fehler gemacht bei der Arbeit, das ich depressiv nach Hause radelte. Schon wieder einer.
  24. Hallo an alle Das Gröbste zusammengefaßt Die Wortarten: Hauptwörter (nomina oder Nomen), z. B. Haus, Baum, Sonne Fürwörter (pronomina oder Pronomen): ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie Geschlechtswörter, Begleiter (articula oder Artikeln): der, die, das, ein, eine, ein Zahlwörter: null, eins, zwei, drei, usw.; erste/r/s, zweite/r/s, dritte/r/s, usw. Die Null, die Eins, usw. Zeitwörter (verba oder Verben), z. B. stehen, wachsen, scheinen Bindewörter (conjunctiva), z. B. und, oder, sowohl, als, auch, weder, entweder Eigenschaftswörter (adiectiva oder Adjektive), z. B. alt, langsam, heiß Umstandswörter (adverbia oder Adverben), z. B. als, vor, nach, bevor, danach, da, während (zeitlich); vor, hinter, neben, bei, zwischen, über, unter (örtlich); obwohl, obschon, trotz, weil, durch (begründend) Groß- und Kleinschreiben: Immer groß der Satzanfang und alle Hauptwörter und Eigennamen, immer klein alle anderen. Ausnahmen: substantivierte Verben, wie das Kümmern, das Werben, das Elektrisieren Zusammen- und Getrenntschreiben: unabhängig stehende Zeitwörter, auch wenn sie zusammengesetzt sind: kennenlernen, laufenlassen, gefangensetzen; sich gehen lassen, aneinander geraten, sich (mit jemandem, etwas) auseinander setzen. Ein vollständiger deutscher Satz besteht aus einem Hauptwort oder einem Fürwort und einem Zeitwort: Menschen reden. Es regnet. Man fragt sich. (rückbezügliches oder reflexives Verb sich fragen) In umgekehrter Reihenfolge von Subjekt und Prädikat entsteht die Frage: Schneit es? Subjekt ist der, die oder das Handelnde (Wer?), hier also das Fürwort es. Prädikat ist die Handlung selbst (Was?), hier das Zeitwort schneien in der dritten Person, Einzahl. Steigerung (Komparation) der Eigenschaftswörter. Man unterscheidet drei Stufen, die einfache Form (Positiv), die Vergleichsform (Komparativ) und die Bestform (Superlativ). Beispiel: hoch, höher, am höchsten. Bei zusammengesetzten Adjektiven wird immer nur der erste, so genannte Bestimmungsteil gesteigert: gut möglich, besser möglich, bestmöglich. Nicht bestmöglichst Anführung. Die deutschen Anführungszeichen sehen so aus „▲▲▲“. Schriftsetzer sagen: unten Neunundneunzig, oben Sechsundsechzig. Im Französischen werden Guillemets gesetzt, die sehen so aus « ▲▲▲ » (mit Zwischenraum). Im Englischen wieder Gänsefüßchen, und zwar oben Sechsundsechzig, oben Neunundneunzig “▲▲▲”. Im Italienischen oben Sechsundsechzig, unten Neunundneunzig. Striche. Der kürzeste ist der Bindestrich - (Divis). Mit ihm wird auch getrennt. Der nächstlängere ist der Streckenstrich – , er kommt bei Jahreszahlen zur Anwendung, bei Strecken und als Minuszeichen. Der längste ist der Gedankenstrich — . Dieser soll eine Gedankenpause darstellen. Der Schrägstrich / trennt oder stellt ein Verhältnis dar: 1/48 Sekunde. Der Rückschrägstrich \ (engl. back slash) gehört in die Datenverarbeitung. Man kann ihn mit der linken Hand setzen durch gleichzeitiges Drücken der Steuertaste (Ctrl = Control), der Gruppenumschalttaste (Alt = Alternate Group) und der Taste mit diesen Zeichen darauf ><\. Der Unterstrich _ gehört ebenfalls in die Computerwelt. Zum Unterstreichen längerer Stellen kann man mit dem Textprogramm oder den Funktionen hier im Forumschreibfenster leicht markieren und ausführen. Scharf-s. Ja, das ist eine Geschichte! Es handelt sich um eine so genannte Ligatur, eine Zeichenverbindung des Einzelletternsatzes. Vor 400 Jahren, als der Bleiletterndruck sich verbreitete, sparte man an Lettern, was man konnte. Wiederkehrende Pärchen, wie ch, ck, ff, fi, ll, ſſ (lange s) u. a. m. wurden auf einen Stempel geschnitten und abgegossen. Oder eben wie damals: gegoſſen. Diese Zeichen sehen so doof aus, weil das hier eine Groteskschrift ist und keine gebrochene (fractur). Gleichzeitig bekam man eine Ausdrucksvielfalt, die in den letzten gut 100 Jahren wieder verloren gegangen ist. Was scharf ausgesprochen wird, kann entsprechend gesetzt werden. Das ist das s in den einsilbigen Wörtern Roß, Schloß, Fluß, Fuß, Nuß, Kuß, Biß, Schiß, Riß u. a. Es ist eine Verbindung von zwei Kleinbuchstaben, dem ſ und dem s. In einer Frakturschrift ist es die Verbindung von langem ſ und z. IMBIß geht überhaupt nicht. Einzig richtig, wenn es Großbuchstaben sein sollen, ist: IMBISS. Apostroph, Auslassungszeichen. Wie der Name sagt, steht es da, wo etwas ausgelassen wird. Wenn wir von Mark Twains Humor schreiben, können wir auch setzen: Twainischer Humor. Die Endung -ischer bedeutet Eigenschaft im Sinne des Besitzes. Braunische Röhre, Ohmisches Gesetz. Aus welchem Grunde auch immer, das i dieser Endung fällt weg und wird mit dem Apostroph ersetzt. So sehen wir es täglich und überall: Braun’sche Röhre, Ohm’sches Gesetz. Apostroph ist erlaubt bei Anhängung des Pronomens es: Man soll’s doch tun. Kein Apostroph bei Zusammenzug von Umstandswort und Artikel: aufs Neue, ans Gute glauben, ins kalte Wasser springen. Deppenapostroph: nicht’s, alte’s Brot (selber gelesen!) Unglaublich. Huber’s Meinung geht auch nicht, der deutsche Genitiv wird mit angeschlossenem s gebildet. Im Englischen steht der Apostroph, wo tatsächlich früher ein e stand (The Pilgrimes Process).
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