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Film-Mechaniker

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Alle erstellten Inhalte von Film-Mechaniker

  1. So ist's recht und so fühle ich mich manchmal in der Lehrwerkstätte, wenn ein Lehrmeister einfach abschmettert, was ich ihm schwarz auf weiß aus den Normen unter die Nase halte, wenn einer konventionelles Drehen als Geklaube abtut, wenn einer nicht begreift, daß es schwieriger ist, in mit Blei legiertem Automatenstahl Gewinde zu bohren als in Aluminium. Doch Gerechtigkeit wird sein.
  2. Okay, nix Webo. Das waren die Entwerfer der Kamera. In meinen Augen überwiegen die Nachteile die Vorteile. Eigentlich möchte ich wieder ein Mal bitten, daß man, wenn es um Kameras geht, das Forum wechsle. Hier sind wir beim Vorführen von Film mit allen seinen Freuden und Leiden. Ich bin so oft versucht, etwas Markiges einzuwerfen, etwas wie Was grübelt ihr über Wegwerfartikel nach, ihr perfekten Konsumenten?! Ich tu' es aber nicht.
  3. Vielleicht war ich nicht deutlich genug: Das Essigsyndrom läßt sich nicht aufhalten, höchstens verlangsamen. Filmpräparate wie Vitafilm oder was auch immer sind von außen zugebrachte Chemikalien, die mit dem Bau des Filmträgers nichts zu tun haben. Was vor sich geht, ist der Zerfall der Kettenmoleküle, die den biegsamen Charakter des Plastiks ausmachen. Präparate können nur zwischen die Moleküle gelangen, nicht aber an ihre Stelle. So wie der langsame bis schnellere Zerfall aller Kunststoffe in ihrer Natur liegt, eben der Zerbrechlichkeit von Polymeren, Polykondensaten, Poly-wasauchimmer, kann man nur grundsätzlich besser haltbare Kunststoffe auswählen oder ganz von ihnen abrücken. Unter den Kunststoffen haben die Polyester, für unsere Zwecke das PETP (Polyethylenterephthalat), die besten Eigenschaften. Unter den Archivierungsmaterialien hat Glas die besten Eigenschaften. Ich denke seit Jahren an der besten Lösung für Filmbilder auf Glas herum. Die Idee fängt mit Scheibchen an, die etwa so aussehen wie die roten Blutkörperchen, in Rohren gestapelt. Also, vergeßt Filmrenew und all das Zeug. Wenn es Film sein soll, gibt es nur vollflächige fotografische Übertragung auf Mikrofilm, sprich: Duplikat. Das kostet Geld, vermag dafür am meisten Inhalt zu erhalten. Andere plädieren für Abtastung.
  4. Zwischen Glauben und Wissen besteht ein Unterschied.
  5. Pathé WeBo (Weisbrod-Brodio) BTL (Behind The Lens) DS 8: Faßt 100 Fuß Film, das sind netto 7200 Bilder je Lauf, macht 8 bis 80 Bilder pro Sekunde, Einzelbild- und Langzeitbelichtungsfunktion, läuft voll aufgezogen über eine Minute, wenn ich nicht irre, hat Reflexsucher auf Grundlage einer so genannten Membrane, das ist ein teilverspiegeltes dünnes Planglas im 45-Grad-Winkel zwischen Optik und Mattscheibe. Revolverkopf mit drei C-Fassungen, Blendenautomatik mit Primärzelle (1,35 V), verstellbarem Umlaufverschluß, Rasten bei offen, ¾, ½, ¼ und geschlossen. Solides Leichtmetall-Spritzgußgehäuse mit großem Boden. Rückspulung bis maximal Federaufzug, Zählwerke in Meter und Bildern. Typisch französisch die relativ zarte Ausführung der Filmführung.
  6. Wenn ich da meine Erfahrung einbringen darf: Das so genannte Essigsyndrom ist ein nicht aufhaltbarer Prozeß. Der chemische Zerfall ist autokatalytisch, ähnlich wie beim Nitrofilm, der allerdings hygroskopisch ist, d. h. in den Tropen geht Cellulosedi- und trinitrat schneller in die Binsen als in den Bergen. Unsere „Filmkunst“ gibt es nicht mehr. Ich hatte mich gerade aufs Duplizieren solcher Patienten eingerichtet, als die Pleite kam. Es waren einfach zu wenig Aufträge. Ich hoffe, in ein paar Jahren neu anfangen zu können. Ich hatte zuletzt solche schwarzweiße Schmalfilme mit Essig und Schrumpfung bis 20 Promille im Kontakt dupliziert, auf Gigabitfilm 40, und von solchen Zwischennegativen frische Positive gezogen, die sehr nahe beim Ausgangsmaterial sind. Der Laie sieht keinen Unterschied. Mein Rat: Das Kopierwerk des Vertrauens suchen, wobei konkrete technische Leistungen angeboten werden müssen. Das klingt etwa so: „Wir haben eine Schritt-Kontakt-Kopiereinrichtung, mit der wir soundsoviel Schrumpfung abfangen können. Die Filme werden soundso geführt und soundso positioniert. Wir garantieren vollflächig scharfe Übertragung des Bildes.“ So weit ich die Situation in Europa überblicke, war ich der einzige, der das sagen konnte. Grundsätzlich gute Filmtechniker findet man in Paris und in England, und zwar bei der Cinémathèque française bzw. beim John Paul Getty jr. Conservation Centre, Berkhamsted. Die Frage ist, ob man dort auch Aufträge annimmt. Dann ist da noch http://www.immagineritrovata.it/. Wenn dich der Essiggestank stört, laß das Material offen ausgasen, was einige Tage dauert. Danach ist der Film lasch oder spröde. Vorführen verboten, sonst irreparable Schäden, die ein späteres Duplizieren schwer bzw. teuer machen. Das helle Pulver ist eingetrocknete Gelatine. Es gibt auch Rekristallisation des Substrates, das ist der so genannte Unterguß, die dünne Bindeschicht zwischen Träger und Bildschicht(en). Diese besteht aus speziell präparierter Gelatine, bei älteren Produkten, vornehmlich Kodak, aus Cellulosenitrat. Bevor jedoch Aufwand zur Erhaltung einer Kopie betrieben wird, kann es sich lohnen nachzuforschen, ob das Original der Produktion erhalten ist. Knappe, aber freundliche Briefe wirken Wunder. Eventuell kommt eine frische Kopie günstiger als der Rettungsversuch beim todkranken Patienten.
  7. Man braucht ja bloß etwas zu stöbern im Netz, um z. B. dieses Bild von der Baltic zu finden: http://www.agatf.se/images/EF_003_Present..jpg Hier die Weinrot-Crème-Farbgebung, in der die Projektoren einsam da stehen: http://goto.glocalnet.net/bosradio2/hem...axlare.jpg
  8. Neulich an der Theaterkasse, ein Asbach-uralt-Witz: „Bitt'schön, was geben's denn heut ?“ „Was Ihr wollt“ „Oh, dann spielen's doch die Csardasfürstin !“
  9. Hallo, Heinz!
  10. Schön, daß die Halogenlampen erwähnt werden. Die bieten sich als Alternative zu den Röhrenlampen an. Es gibt sie ja bis 5 Watt herab, Sockel G 4. Die Wendel sind nicht alle so am Platz. Dafür günstig erhältlich, auch mit Reflektor. Das gibt einen Ton!
  11. Ja, endlich, mutig! Fertig mit der Kinokacke. Von mir aus reichen viel weniger Filme jährlich auch. Aber es wird bezahlt, um Winnetou zu sehen, Rain Man, Avatar. Kann man nichts machen.
  12. Hej, das ist der Rolls-Royce unter den Theatermaschinen. Was man auf dem Bild nicht sieht, sind die Farben. Die Baltic, wer errät das deutsche Vorbild, ist in weinrot und crème gehalten. Ich habe mit so Dingern projiziert, leider nur kurz. Alles solider Guß, Schleifenformer, eine Exklusivität, Tonlampen-180-Grad-Drehschnellwechsler, absolut einnehmende HI-Kohlenhütte. Stromliniendesign natürlich voll die fünfziger Jahre. Was es vermutlich nicht gab, sind eigene Spulen. Da könnte ich mir ebenso elegante Stahlflanschspulen in Crème-Lack vorstellen. :lickout:
  13. Mir gefällt die Baltic von AGA immer noch sehr.
  14. Ja
  15. Ist es ein Unterschied, ob man herausgeschnittenes Filmmaterial oder herausgerissene Drehbuchseiten findet? Bei manchen Produktionen wäre am besten das Skript verloren gegangen. Gehört Die Blechtrommel zum Kulturgut Deutschlands?
  16. Du hast schnell genug geschaltet, so konnten wir bezüglich Bauer Halbgebildeten auch noch einen Senf dazugeben. Höflichen Dank
  17. Wieso Linksmaschine? Erna IV könnte zutreffen, aber rechts.
  18. Du kannst doppelten Nennstrom durch einen Xenonkolben drücken, den Elektroden macht das wenig aus. Das Glas ist das Thema.
  19. Ja, Bauer M 5 mit Hinterblenden, es fügt sich zusammen. Wenigstens ein Fuß ist nicht der originale. Trauriges Bild Herr Theilhaber hatte nun einen jungen Einäugigen eingestellt, »weil der ihn billiger kommt als einer mit zwei Augen« (die Großmutter). Jedenfalls sollte er ein Glasauge haben, wir wußten bloß nicht, auf welcher Seite. Mal sagter der Großvater, er hat es rechts, mal sagte er, nein, links. Oder er sagte: Stimmt alles nicht! Er hat gar kein Glasauge! Im Garten war nun wieder Herbst. Wie früher der Großvater oder Herr Salzmann fegte nun der junge Krüppel vorm Apollo die Blätter zusammen, damit man gut hinein konnte. Mit Großvaters Leimkübel und seinem Pinsel klebte er die Plakate an: Ich bin ein entflohener Kettensträfling (1932, mit Paul Muni), Herzen in Flammen (1930, mit Marlene Dietrich, Gary Cooper und Adolphe Menjou), Der kleine Caesar (1930, mit Edward G. Robinson und Douglas Fairbanks, jr.). Oder Hitlerjunge Quex (1933, mit Heinrich George und Berta Drews). Alle waren sie nun mit Ton. Für mich, sagte der Großvater, ist das Kino gestorben! Aus: Gert Hofmann: Der Kinoerzähler. Hanser, München, Wien, 1990
  20. Die Teile sind mechanisch sehr stabil. Platzer haben mit Rekristallisation im Glas zu tun, die von Überhitzung stammt. Vermutlich hat der Kolben mal zu heiß gehabt. Wie viele Stunden hatte der schon drauf?
  21. Matze, wo steht dein Kino?
  22. Dann müßtest du dich aber auch darüber verwundern, daß die Hitler-Riefenstahl-Filme und überhaupt die Nazi-Produktion mit Kameras aus den Vereinigten Staaten von Amerika, aus Frankreich, aus Großbritannien, mit Rohfilm aus den U. S. A., aus Frankreich, mit Objektiven aus Großbritannien, mit Schminke eines Russen in den U. S. A., mit Scheinwerfern und Stativen und Mikrofonen und Meßinstrumenten aus vielen anderen Ländern getätigt wurden. In dem Punkt war das Deutschtum an einer Grenze, ohne Debrie, Mole-Richardson, Cooper-Hewitt, Eastman-Kodak, Gevaert, Ferrania, Max Factor, Vinten, Cooke, Taylor & Hobson, Bell & Howell, Mitchell u. a. wäre Goebbels verstummt. Ich will hier keine politischen Kartons einreißen, aber es amüsiert mich immer etwas, wenn die Leni sich hinter einen Parvo beugt, der vielleicht mit Double-X geladen ist, oder wenn man weiß, daß an der Front mit 2709 aufgenommen wurde. Der verjudete Film war eben international.
  23. Es sieht nach den Bauer Standart 5 oder Standart 7 aus, die es als Links-Rechts-Pärchen gab und Hinterblende hatten. Unsere Bauer-Spezialisten werden noch mehr wissen. Möglicherweise steht da noch ein originaler Nazi-BWR, erkennbar an der Kachelung und der Datierung dieser Projektoren von Tümmel: 1933. Es wurde ja Kinoneubau gefördert. Falls es sich um die Kinomaschine 3 handelt, der ich amerikanische Vorbilder anzusehen meine, wären wir 1932-33.
  24. Eben, Unschärfe aus Verwackelung, würde ich sagen. Das mit der Schicht unter Spannung bei Wicklung Schicht außen ist naiv, denn die Bildgelatine steht immer unter Spannung. Das fängt wirklich bei der Trocknung nach dem Entwickeln an, beobachte es seit Jahren bei allen Materialien, die mir anvertraut wurden. Die Empfehlung zielt nicht auf die Gelatine ab, sondern auf den Träger, und zwar aufs Triacetat. Polyesterträgerfilm verhält sich etwas anders. Diese Sorte zieht uns mehr ins Thema statische Ladung hinein.
  25. Da habe ich doch in meinen Papieren eine Übersetzung gefunden, die ich mal machte. Für Interessierte: EMPFEHLUNG FÜR DIE PRAXIS Recommended Practice 39-1970 der SMPTE Erläuterung für das Einhalten der Wicklungsart Schicht innen bei Vorführkopien Einführung Als Ergebnis von Untersuchungen durch Mitglieder der Gesellschaft wurde im Juni 1965 die Schrift veröffentlicht: Effect of Winding on the Projection Performance of 35mm Motion-Picture Film. Es wird eine Verbesserung der Bildqualität gezeigt, welche zu erreichen ist, wenn Vorführkopien andauernd mit der Schicht innen gewickelt, gebraucht und gelagert werden. Zu den Vorteilen gehören minimale Schärfeverlagerung und eine erheblich schwächere Tendenz zum Flattern. Es ist bekannt, daß verschiedene Einzelheiten in der Projektion die Bildqualität an der Wand beeinflussen und daß die Wickelvorgänge nur einen Teil des Ganzen darstellen. Auf der anderen Seite zirkulieren Kopien über eine große Zahl von Theatern und ihr Zustand war immer abhängig von kollektiver Verantwortung. Deshalb der Vorschlag, dieses Element einer guten Projektion als Empfehlung abzufassen, damit die damit verbundenen Verbesserungen allgemein in die Praxis einfließen. Die Spezifikationen sind derart gestaltet, daß eine einfache und problemlose Umstellung auf stets gleichbleibende Wicklungsart geschieht. Umfang Diese Empfehlung regelt die nötigen Änderungen im Laboratorium, im Lager und in der Kabine. Die Vorteile werden beschrieben. Die Folgen werden gezeigt, wenn die Wicklung Schicht außen dazwischen kommt. Die Empfehlung nennt im Anhang die verschiedenen geringfügigen Anpassungen, die bei Projektoren, Umrollern und Betrachtern erforderlich sein können. Beschreibung Die Vorführkopie muß mit der Schicht nach innen beim ersten Aufwickeln nach der Entwicklung und zu jeder Zeit späteren Datums Schicht innen gerollt werden. Eine einzige Wicklung mit der Schicht nach außen verringert die Verbesserung spürbar. Vorführkopien sollen Schicht innen speziell auf genormte Kerne gewickelt werden, gerade wenn sie aus der Entwicklungsmaschine kommen. Beim Vorführen soll die Filmspule so auf den Abwickeldorn gesetzt werden, daß der Film vorne von der Spule läuft (im Uhrzeigersinn bei Rechtsmaschinen). Grund Messungen und Experiment haben bewiesen, daß das Verhalten einer Rolle Film über die Projektion deutlich verbessert ist, wenn der Wicklungssinn ab Entwicklungsmaschine stets Schicht innen bleibt. Die Verlagerung der besten Schärfe ist vernachlässigbar klein und die Tendenz zum Flattern mit damit verbundenem Verwackeln ist viel kleiner. Sollte die Kopie unbeabsichtigt Schicht außen gerollt worden sein, kehren ihre physischen Eigenschaften mit der empfohlenen Wicklungsart rasch zurück und die Bildqualität wird wieder die gewohnte.
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