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Film-Mechaniker

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  1. 9700 Kopien von Spiderman 2 (122 Minuten) in Nordamerika: 106,5 Millionen Fuß Normalfilm, 58'200 Rollen zu durchschnittlich 1830 Fuß; 232,8 Tonnen Film, ein Eisenbahnzug mit 13 vollen Güterwagen
  2. Was ist daran unrealistisch? Ach so, es riecht nach Arbeit.
  3. Es ist vollkommen angemessen, was ich sage.
  4. Ja, Stahl und gewachster Film ist immer noch präziser und schonender, es ist auch weniger statische Ladung dabei. Nicht vergessen: Man sollte stets optimale Schleifengröße suchen, damit erstens die intermittierend bewegte Filmmasse so klein wie möglich ist und zweitens die Seitenführung gut spielt. Nur so ist mit minimalem Andruck guter vertikaler Bildstand zu erreichen. Ein gut auf den Film eingestellter Projektor schnurrt mit diesem zusammen. Wenn's knallt und knattert, fehlt's am Gespür.
  5. Film-Mechaniker

    35mm

    Ich war an einer Vorstellung des 5244/7244 von Kodak dabei, das war so 1990 in Zürich. Im allgemeinen Computer-Craze sind die meisten Beteiligten blind geworden gegenüber der traditionellen Kopiertechnik. Daß auch Viertgenerationbilder anständig aussehen können, ist Tatsache, die Franzosen haben's bewiesen mit Ridicule, 1996, ich erinnere mich gut an gepflegtes CinemaScope.
  6. Ich schreibe 1930er Jahre, nicht um 1930. Der Unterschied ist grade das Spannende, behaupte ich doch mit Todesmut, die Arriflex wäre 1936 an den olympischen Sommerspielen von Berlin im Einsatz gewesen, was Gerhard Fromm kaum bestreitet, auch wäre sie schon 1935 für Triumph des Willens verwendet worden. Was meine These stützt, ist die mündliche Erklärung von Andreas Demmer, der noch Eugen Schüfftan assistierte: Er war mit der Arriflex auf dem Graf-Zeppelin-Feld zu Nürnberg 1935. Ich sage sogar, daß die Arriflex so heißt, weil es auf Englisch lautet: A Reflex (Camera), und daß die Leute von Bell & Howell dahinter stehen, wo man 1932 dringend Geld brauchte. Ich behaupte, „A Reflex“ ist eine verdeckte Lizenzgeschichte Chicago-München, wo just zu der Zeit der 21jährige Erich Kästner eingestellt worden ist. Dem und August Arnold traue ich alles zu, nur nicht die Konstruktion der Arriflex. Das Leichtmetallgehäuse ist höchstvermutlich bei Friedrich Deckel gegossen worden. Deckel war damals führend im Bau von Zentralverschlüssen, die Aluminiumgußteile enthielten. Bei Bell & Howell hat man vermutlich Riemenantrieb des Magazins vorgesehen gehabt. In München ist aus irgend einem Grunde Zahnradantrieb daraus geworden. Vom Zahnrad geht's ja doch noch mit einer Rundschnur zum Wickeldorn. Ich kann mir vorstellen, daß ein Prototyp 1932 bei den Winter- oder den Sommerspielen dabei war (Lake Placid bzw. Los Angeles). Aufnahmen mit „A Reflex“ könnten von anderen Bildern unterschieden werden. Beim Olympia-Film von Leni Riefenstahl stechen solche Aufnahmen heraus, man findet sie etwa beim Turmspringen, wo wendig mitgezogen werden muß. Wer selber schon 35 gedreht hat, versteht, was ich meine. Nur die Kamera von Hans Hodres ist noch kompakter, besitzt aber keinen Spiegelreflex-, sondern einen Schachtsucher mit Sicht direkt auf den Film.
  7. Arriflex um 1930, wie kommst du auf diese Jahrzahl ?
  8. Film-Mechaniker

    35mm

    Wir haben 2002 eine nigelnagelneue Polyesterkopie von Pépé-le-Moko (1936) vom Verleih erhalten, ohne Fußtitel. Das wußte ich und ich wollte dem Publikum diesen Film uneingeschränkt anbieten. Diejenigen, die kamen, waren total weg von dem eigenartigen Streifen, et les absents ont toujours tort. So viel Schwarz muß man mal erlebt haben. Ehemaliger Kino von Dornach, Kanton Solothurn Verleih: C. A. C. Voltaire, Genève
  9. An Josef Grassmann: Säßen wir an einer Entscheidungssitzung über Materialien in einer Gerätefabrik und ich würde Ihnen das Geschriebene als Bericht abnehmen, müßte ich doch sagen: Wenn das mit der Kunststoff-Spritzgießtechnik nicht ausgereift ist, wenn der Einfluß von Schmiermitteln auf Kunststoffgetriebeteile nicht feststeht, dann weg mit dem Zeug. Wir dürfen uns nicht vormachen, die Ingenieure hätten alle Ja und Amen zum Plastic-Age gesagt. Entscheiden tun ja immer weniger aus der Sache Kommende und immer mehr Betriebswirte oder Buchhalter. Viel anderes als Buchhalterbewußtsein gibt es bei Siemens nicht mehr in der Teppich-Etage. Ich habe die Combino-Geschichte hier schon mitbekommen, Basel hat 28 von diesen Ostschläuchen zurückgeschoben. Europa hat leider viel Wissen und Können, das im 19. Jahrhundert angesammelt wurde, verloren. Nach den zwei Weltkriegen war ein Anschluß an das bewegliche Denken der Amerikaner nicht möglich. Es brauchte den Schrecken aus Japan, um uns etwas in Bewegung zu setzen, siehe Uhrenindustrie. Es gibt schon immer wieder einigermaßen frei denkende Maschinenbauer, aber wenn so einer Kapital sucht für eine Erfindung, und sei es noch so eine solide Konstruktion, dann machen die Banker sich ja nur in die Hosen vor Angst und Unfähigkeit. Dazu stehen würden sie nie, also labern sie etwas Markt und Zuklein. Gleichzeitig lassen sie sich in übelste Derivatkonstruktionen hineinziehen, auf Real-Estate-Betrug leimen wie die absoluten Stümper. Übersetzt auf metallbauisch: Die merken nicht ein Mal, daß sie eine Schraube mit Rechtsgewinde in ein Linksgewinde zu drehen versuchen. So, genug des Grolls. Natürlich gibt es heute Gutes aus Fernost, sogar Verblüffendes. Südkorea ist Weltspitze bei Drehautomaten. Ich sehe aber immer noch, daß in Europa in Zusammenhängen gedacht werden kann. Man braucht nur klar zu formulieren, was man will, und schon läuft's: Die Zusammenstellung der besten Projektoren für 16-mm-Film zum Beispiel habe ich mit dem Anspruch des Kinobetreibers gemacht, der Gewähr will, daß es läuft, wenn seine Vorführer zur Arbeit gehen. In den USA ist die Fumeo weit verbreitet, man stelle sich das übrigens vor, keine moderne US-Produkte mehr. Also, Bell & Howell ist voll Opfer der Großserien geworden. Einst waren 95 % aller Kameras in den Staatenvon der Bell & Howell Co. (35 mm).
  10. Nach ISO und DIN 69 zählt man die Löcher von der optischen Achse weg und das erwünschte Maß ist +3, d. h. der Greifer soll im Abstand von 19,05 mm den Film absetzen. Der Filmschritt ist 7,62 mm. Die Norm gilt auch für die Kopiermaschine und für die Kamera, so daß ein geschlossenes Bildstandkonzept greift. Schrittkopiermaschinen sind in Gebrauch, wenn auch weniger als kontinuierlich belichtende. Da ist jetzt eine Grafik in Blick in die Tiefe in der Gallery.
  11. Ja, Siemens & Halske „H“(eimprojektor), erschienen 1936. Mit Nähmaschinenöl fein schmieren, wo es rote Markierungen hat, besonders die Kurvenscheibe des Greifers. Grundsatz fürs Ölen: Mäßig, aber regelmäßig. Öl auf Film ist schlecht. Super-8 ist 1964-65 herausgekommen.
  12. Einspruch, das kommt wieder. Die 20jährigen haben ja zum Teil ganz verliebte Augen, wenn sie an einen Siemens & Halske 2000 geraten.
  13. Kurz bevor dir die Decke auf den Kopf stürzt, ziehst du dir besser das rein: Es geht wieder hinan für 152 Jahre !
  14. Ja, willste jetzt in das Teil investieren oder dir einen anderen Projektor zulegen ?
  15. Ja, geil, volles Halloo, du (Winken wie Görges-Lück in der Woshow) ! Finde ich prima, wenn jemand Junges das Kino entdeckt, so mit allem, was man an der Waffel hat, um das zu machen, aber auch und vor allem, es schadet auch nichts, wenn es leicht ins Rötliche spielt (nur schon die Maske ist geil), aber insgesamt Grau, nein, Schwarzweiß- und Farbenfilm gibt's da und olle Mechanik un' so'n Zeuch. Erzähl' doch mal, was du hinter der Kinorückwand schon gefunden hast, sozusagen bei Hempels hinterm Sofa ! Hahahahahaha, schluck. (Ick saje dir, de Techniker sind de Schlimmsten.)
  16. Feine Sache, danke, interessant. Gibt es etwas Ähnliches über die Arriflex der 1930er Jahre ?
  17. Guck' mal die Zahnrollen an, im Lauf, mit Film, und verdreh' die Höhenstellung: Streifen die Zähne der Schaltrolle die Lochkante? Es könnte(n) (eine) unpassende Zahnrolle(n) sein. Man kann die Zahnhöhe auch messen. Es gibt viel Film mit dem Perforationstyp DH, Lochhöhe 1,85 mm. Der Lochreihenabstand muß auch zum Film passen. ISO 491 Wenn die Zähne den Film raffeln, ist der Fall klar. Ansonsten ist etwas an der Maschine falsch montiert oder eingestellt.
  18. Darf ich nachfragen? Auf der Foto lese ich FP 30. DP 70 sicher nicht, das war 1955. Also DP 75?
  19. Das Rezept ist bekannt. Man kann die Chemikalien auch frei kaufen. Es wird jedoch einiges Geld zuviel kosten, wenn man nur wenig Material bearbeitet. Wer sich mit Stahlspiralen vortasten will, dem rufe ich zu: Heil, dir! Die Oxidationsprodukte vom C(olor) D(eveloper) 4, das Hauptchemikal, sind Teersäurederivate, die ganz häßlich an allem kleben, wo sie können. Das ist nicht mehr zu vergleichen mit Schwarzweiß-Chemie, zu schweigen vom Alkali-Vorbad, der Antihalo-Rückschicht-Entfernung und der Formaldehyd-Härtung als Abschluß.
  20. Der Eingeweihte verrät: Die Firma Bell & Howell hat eine Rolle gespielt im Kybernetik-Programm zur Verbesserung der Menschheit. Ihr erinnert euch? Kalter Krieg, Weltspaltung in Blau und Rot (der größte Furz aller Zeiten, noch lebendig in Stämmen im Schweizerland), Mondlandung und dann die Plastik-Lawine ohne und mit Elektronik drin. Nachdem die Industrie mit dem Zweiten Weltkrieg auf Ex-und-hopp umgestellt war, ging's los mit immer größeren Serien von immer wertloseren Produkten. Es sollen möglichst alle am Wohlstand teilhaben können. So hat man übrigens die Sozialisten gekauft. Die Kunststoffschnecke auf Stahlwelle in einem wärmer werdenden Gerät ist nur ein Beispiel für den entfesselten Kapitalismus, technisch stümperhaft, verkaufstechnisch brilliant. Sollbruchstelle ist der entsprechende Begriff aus der Sicherheitstechnik. Aber der Markt muß geräumt werden, damit man Neues absetzen kann.
  21. Du hast ja schon einen schönen Salat im Kopf. Entschuldige, ich habe auch an einer technischen Hochschule studiert, quasi Tür an Tür mit werdenden ArchitektInnen, deshalb kommt jetzt Kritik auf höchster Stufe: Du schreibst, du möchtest mit einem neuen Entwurf die alten Kinos aufleben lassen. Das geht ja nicht, die alten Kinos aufleben lassen; wenn schon, dann das alte Kino als Konzept. Hierzu braucht man natürlich kein neues Konzept, denn ein solches würde das alte ersetzen. Du kannst keinen Mischling zeugen und reinrassige Zucht haben wollen. Programmkino ist auch gar kein grundlegendes Konzept, sondern allein eine Form, wie der Filmhandel spielt. Mit dem Wort Programm ist noch nicht der geringste Inhalt festgelegt. Sagtest du Programmkino mit Schwerpunkt Drama, könnte man sich darunter etwas Konkretes vorstellen, nämlich daß da Tragödien und Komödien laufen (etwa im Gegensatz zu Melodramen). Einen Grundstock an humanistischer Bildung müßte man von dir erwarten können. Die allermeisten Kinobetreiber kennen nicht den Unterschied zwischen Drama und Melodrama, auch beim Theater gibt es immer weniger Dramaturgen mit Ahnung. Programmkino mit Einschlag deutschsprachiger Film, Programmkino Richtung Frauenbewegung, usw. Wenn der Begriff Programmkino in Architekturkreisen so wenig bedeutet wie, da hat's Tische drin, dann Gute Nacht. Das Konzept vom Kino hat mit Versammlung von Menschen zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu tun, mit Lichtspielen im Dunkeln, mit Schattenspielen, mit bewegter Fotografie (ein optomechanischer Trick), mit Theater und mit Sensationsschaustellerei. Dann erst kommt das Geschichtenerzählen, also pure Entspannung und Unterhaltung, und noch ein Mal später fließen Kultur und Politik ein. Mit freundlichen Grüßen, ein altgedienter Maschinenbau-Kollege, Filmtheaterpraktiker (seit 1988) und Erschreckter darüber, wie das Niveau an den Hochschulen immer noch sinkt.
  22. Nein, nach Vorschrift ECN/ECP-3 (Eastmancolor Negative/Positive)
  23. Ich tippe aufs Zündgerät, wo eventuell die Einstellung auf den Gleichrichter nicht stimmt. Beim Zünden ist der Innenwiderstand desselben nicht unwichtig.
  24. Ich find's ein wenig schade, daß man nicht beim Thema bleibt. Natürlich läuft mit den Normen nicht alles schnurgerade, aber sie haben auch ihre positive Seite und die wollte ich besprechen. Beispiel: Ich packe eine frische Kopie aus, nehme Akt 1 auf und schaue mir das Startband an. Wenn ich da schon feststelle, daß die Kopie unzerschnitten und der Tonvorzug ein Bild daneben ist, kann ich gleich zum Telefon greifen. Man muß solche Sachen zurückweisen. Zumindest mit eingeschriebener Sendung den Verleih davon in Kenntnis setzen. 2939 ist total wichtig. Vor einigen Jahren kamen 35-mm-Kopien eines Disney-Klassikers heraus, ich bin mir nicht mehr sicher, ob's Bambi war, auf jeden Fall hat so ein Schwachkopf in den Staaten beschlossen, das 3-zu-4-Bild in die Höhe von Vista 1:1.85 zu kopieren. Das Bild war 11,4 auf 15,2 mm klein. So etwas ist zwar nicht das Ende vom Kino, aber Kapitulation vor dem Kapitalismus, wo es am Ende nur noch Unfähige gibt. Dagegen habe ich etwas, einen heiligen Zorn. Damit ich ruhig bleiben kann, zücke ich Norm und Meßinstrument und gebe den Industriellen, was sie verdient haben. Zur allgemeinen Information: Ich bin selbst mit Archiv-Technik beschäftigt, die sich mit diesen Fragen befaßt. Wenn ein geschrumpftes Original neu dupliziert werden soll, ist es in den meisten Fällen angebracht, zunächst im Kontaktverfahren zu arbeiten. So entsteht z. B. eine so genannte Meisterkopie auf frischem Polyesterfilm. Anschließend kann man das meist zu kleine und deplatzierte Bild auf der Trickkopiermaschine neu einmitten und auf Normmaß vergrößern (wenn man's nicht am Rechner macht). Dieser Aufwand ist bei der ganzen Aktion verschwindend klein. Ziel soll stets ein kinogerechtes Positiv sein. Yes, we can !
  25. Woher die Kopie ?
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