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Film-Mechaniker

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Alle erstellten Inhalte von Film-Mechaniker

  1. Ich kenne die Bilder. Zum Begrifflichen: Es gibt immer nur einen Prototypen, sonst hieße es nicht Prototyp (Ur-Form aus dem Griechischen). Sicher interessant auf dem mittleren Bild: Das Magazin hat drei simple Schnapper und kann nur mit einem Schraubenzieher aufgesetzt und abgenommen werden. Da, wo später ein Rändelknopf sitzt, ist eine Schraube zu sehen. Es sieht also so aus, daß die Kamera mit Kassette ins Dunkle gebracht wurde zum Laden. Das wiederum fühlt sich nach Olympische Spiele an, wo man sich fest einrichten kann (Dunkelkammer). Der hellgraue Kräusellack entspricht ungefähr jenem der Philips F.-P. 6/56.
  2. Danke für die Antwort. Ich habe einfach schon einige Apparate auseinander gehabt, zur Reparatur und Verbesserung gegen Geld, und der S. & H. 2000 ist auch dabei. Du sperrst dich nun vermutlich, weil es keine Patente gibt auf die Mechanik, die nämlich jener der RCA-Geräte ähnlich ist. Als man bei S. & H. beschloß, einen Schmalfilmprojektor aufzustellen, war man ja nicht alleine. Ausgereifte Konstruktionen bedienten den Markt. Aus Deutschland bekomme ich immer wieder die selbe Reaktion, wenn ich am Nachkriegs-Wirtschaftswunder-Image kratze: Hau bloß ab, Nestbeschmutzer. Man läßt auch nichts über die Arriflex gehen, das muß ein Heiligtum sein, eine rein deutsche Angelegenheit. Nur macht sich keiner Gedanken darüber, daß Kästner und Arnold innerhalb von drei Jahren wenigstens einen funktionierenden Prototypen hätten entwickeln müssen, denn Kästner ist 1933 bei Arri eingetreten und 1936 war die Kamera an den Olympischen Sommerspielen. Ein Prototyp ist aber unwahrscheinlich gleich mit einem Gußgehäuse ausgestattet, denn Leichtmetallguß oder -spritzguß funktioniert nur und lohnt sich erst in Serien. Das ist keine graue Theorie, sondern auch in Deutschland Alltag. Wie wacklig die offizielle Version ist, zeigt das Beispiel mit dem Lack. Gerhard Fromm, München, und andere kolportieren, die Arriflex bzw. ihr Prototyp wäre weiß oder beinahe weiß lackiert (gewesen). Das steht in Widerspruch mit der ganzen Industrie von optischen und fotografischen Erzeugnissen. Einzig die Askania-Z hatte helle Gehäuseteile, alles andere ist schwarz oder anthrazit oder grau. Die Arritechno ist weiß, ja, aber die ist erst 1970 herausgekommen. In der Firmenchronik von 2001 finden sich zwei Jahreszahlen, 1970 und 1971, zweites Beispiel für die Unzuverlässigkeit von Firmenangaben. Drittes Beispiel: Die mit der Jahreszahl 1946 dargestellte Arriflex ist der Typ II C, welche erst Jahre später herauskam. Die Arriflex 16 ist an der Photokina 1951 vorgestellt worden, in der Firmenchronik steht 1952. Man weiß nicht mehr, was wie vor sich ging, oder will es gar nicht wissen. Ich habe gelernt, daß die tollen Maschinen aus der Schweiz auch lange nicht rein schweizerischen Ursprungs sind: Die Bolex-Paillard-H-Kamera ist so ein Fall. Bei den Diksi/Dixi-Projektoren ist es noch deutlicher zu sehen. Die Firma fing 1904 in Genf an mit Zentrierbohrmaschinen. Bis zum Tfp. gab es in der Firma keinen, der den Überblick über die Einzelheiten im Bau von 16-mm-Gerät hatte. Diksi brauchte Produkte, um zu verkaufen, um die Arbeiter bezahlen zu können. 1943 ging man zur Fertigung von Zündern für Artilleriegeschosse über. Wir dürfen unseren geistigen Horizont weit öffnen, denn vieles ist nicht so, wie man es uns serviert. Das betrifft die Entwicklung der Filmtechnik oder die Mondlandungen oder etwa auch Nine-Eleven. Wir wissen lange nicht, wie es genau lief, aber wir wissen, daß die offiziellen Versionen nicht stimmen. Nachtrag: Deutsche dürfen ruhig stolz sein auf tolle deutsche Produkte, derer es genügend gibt. Wenn eines oder zwei davon fremdes geistiges Eigentum in sich tragen, kann man doch immer noch ruhig schlafen, nicht?
  3. Sind da auch Patente auf die Mechanik dabei? Das bezweifle ich.
  4. Ja, wenn man hinten sitzt, erfassen die Augen auch Bildwandumgebung, die dunkler ist als der mittlere Helligkeitseindruck (korrekt: Leuchtdichte) der Bildfläche. Vorne siehst du den vollen Kontrast zwischen Hell und Dunkel und entsprechend ist dein Gesichtsapparat, damit meint man das System von Augen und Hirn, hilflos der Projektionsmaschine ausgesetzt. Es gibt übrigens Verfahren, flimmerfrei zu projizieren, schon seit dem 19. Jahrhundert, und zwar mit intermittierendem Filmlauf, also nicht mit Prismen oder Spiegeln. Die Skladanowsky haben flimmerfrei gearbeitet (Bioscop).
  5. Film-Mechaniker

    TK35-Probleme

    Sicherung: Der Übergangswiderstand am Lampenkontakt hat einen Teil der elektrischen Leistung in Wärme umgewandelt. Dabei tritt nicht der volle Strom auf; die Spannung bleibt jedoch erhalten. Ergo brennt der Schmelzeinsatz nicht durch.
  6. Lass' es, wie es ist, das ist wertvolle Patina. Wenn es verbrannter Lack ist, dann kannst du nichts machen. Da gibt es Wichtigeres zu pflegen bei dem Gerät, finde ich.
  7. Kuckuck ! Man darf sich erschrecken: Ich habe eine 4"-X-5"-Kamera aus den 1940er Jahren mit einem unvergüteten Objektiv von 1930 in Compur-Zentralverschluss und will nichts anderes. Da kann ich alles Mögliche an Planfilmen einsetzen. Wie arbeitet ihr so ?
  8. Jetzt gibt's Bilder in meiner Gallery-Abteilung.
  9. Bitte zu beachten, daß ich eine Zusammenstellung nach objektiven Gesichtspunkten anrege. Persönliche Favoriten verstellen die Sicht. Schaltrollenkonstruktionen sind wohl robust und hübsch, fallen aber weg, weil sie das Bildstandkonzept unterlaufen. Es sollen Mechanismen untersucht werden, die möglichst +3 positionieren, sei es mit Greifer, Sperrstift, festem Paßstift oder welcher Vorrichtung auch immer. Mit Geradzuggreifer ist ein Greifer gemeint, der parallel zu den Filmkanten läuft. Kurvengreifer bewegen sich auf einer Kurve, schaben also an der Lochkante. Der Cinelabor ist mir noch eingefallen, mit Geradzuggreifer, aber zu großem Auflagemaß für kürzere Objektivbrennweiten.
  10. Die PETP-Folien von DuPont (Mylar) gibt es seit den 1940er Jahren und man hat schon immer zu dünne Isolationsfolien für Wickelkondensatoren genommen. Ein guter Kondensator hält praktisch ewig. Da lernt man die Firma Siemens & Halske kennen. Mechanisch ist der 2000 eine US-Lizenz, ich habe nur noch nicht herausgefunden, woher.
  11. Hallo in alle Richtungen! Ich habe eine Zusammenstellung gemacht, die man diskutieren kann, aber nicht muß: Paillard-Bolex G (1933-39), Glühlampen bis 750 Watt. Geradzuggreifer mit zwei Zähnen +5 *, austauschbare 8-Zähne-Wickler, im Stillstand umstellbare Blende auf 2 oder 4 Flügel, Tempo stufenlos von 12 bis 24 vorwärts und rückwärts, mechanische Kupplung, nachrüstbares Tongerät COMOPT, Objektivfassung 25 mm, Spulen bis 800 Fuß Diksi-Tonfilmprojektor (1938), Glühlampen bis 1000 Watt. Geradzuggreifer mit drei Zähnen +4, 8-Zähne-Wickler, im Lauf umstellbare Blende auf 2 oder 3 Flügel, Tempo stufenlos von 15 bis 25, USA-Modell bis 30 B./s, mechanische Kupplung, COMOPT-Tongerät mit Kegelrutschkupplung zur Schwungmasse, Röhrenverstärker als Untersatz, Fußgewinde, Objektivfassung 42.5 mm, Spulen bis 2000 Fuß Dixi 722 (1941), Glühlampen bis 1000 Watt. Modell 724 mit Kohlenbogenlampe. Geradzuggreifer mit drei Zähnen +4, 8-Zähne-Wickler, feste 3-Flügel-Blende, Sichtscheibe auf Bildfenster von hinten, Tempo stufenlos von 16 bis 24 (Schwachpunkt: Regler), Lüfter mit eigenem Motor, COMOPT-Tongerät mit immenser Schwungmasse und Magnetbremse, Fußgewinde, Objektivfassung 32.5 mm, Spulen bis 2000 Fuß Bell & Howell Filmosound (1945), Glühlampen bis 1000 Watt. Geradzuggreifer mit zwei Leerhüben, zwei Zähne +1, Einflügelblende, 8-Zähne-Wickler, kurze Filmbahn, leicht zu pflegen, Tempi 16 und 24 vorwärts und rückwärts, mechanische Kupplung, Röhrenverstärker, Objektivfassung 29,5 mm (1.16"), Spulen bis 2000 Fuß Siemens & Halske « 2000 » (1950), Glühlampen bis 1000 Watt. Geradzuggreifer mit drei Zähnen +4, 10-Zähne-Wickler, Schwachstellen Motorsteuerung und elektrische Teile, im Stillstand umstellbare Blende auf 2 oder 3 Flügel, Tempo stufenlos von 15 bis 30 vorwärts und rückwärts, nachrüstbare Toneinheiten COMOPT-COMMAG und SEPMAG, Misch-Röhrenverstärker und Transistorverstärker, Objektivfassung 42.5 mm, Spulen bis 2000 Fuß Bauer P 5 (1959), Glühlampen bis 750 Watt. Kurvengreifer mit zwei Zähnen +4, 10-Zähne-Wickler, feste 3-Flügel-Blende, Tempo im Lauf umstellbar: 18 und 24 B./s, Mikrometer-Fokussierung, Misch-Röhrenverstärker-Untersatz, Objektivfassung 42.5 mm, Spulen bis 2000 Fuß Bolex-Paillard S 311/321 (1967) nach Behebung der Mängel: Stroboskopscheibe (gesamtes Werk muß ausgebaut werden) und Magnettonköpfe (neue Halterung für korrekten Abtastabstand), ansonsten: Glühlampen bis 1000 Watt, Geradzuggreifer mit drei Zähnen +4, Trapezoid-Seitenführung (Klebestellen schmieren nicht ab), 10-Zähne-Wickler, im Lauf und im Stillstand umstellbare Blende auf 2 oder 3 Flügel, Möglichkeit der Wiedergabe COMOPT, COMMAG und SEPMAG, Tempo stufenlos, 16-18-24-25 mit neuer Stroboskopscheibe, Misch-Röhrenverstärker, Objektivfassung 30 mm, Spulen bis 2000 Fuß *Ich kann mich beim Positionierabstand hier und da vertan haben. Nach ISO und DIN 69 zählt man die Löcher von der optischen Achse weg und das erwünschte Maß ist +3, d. h. der Greifer soll im Abstand von 19,05 mm den Film absetzen. Der Filmschritt ist 7,62 mm. Die Norm gilt auch für die Kopiermaschine und für die Kamera, so daß ein geschlossenes Bildstandkonzept greift. Schrittkopiermaschinen sind in Gebrauch, wenn auch weniger als kontinuierlich belichtende. Ein Fuß 16-mm-Film umfasst 40 Bilder. 2000 Fuß haben bei 24 B./s die Laufzeit von 55 Minuten und 33 Sekunden. Der Akt von maximal 22 Minuten ist 800 Fuß lang (240 m).
  12. Na, wo steht der Ochse jetzt ?
  13. Film-Mechaniker

    Probleme

    Hammann (zwei m und zwei n) liefert Spalter für Negativ und Positiv, der Unterschied beim 16-mm-Film besteht im Lochabstand. Positive und Umkehrfilme für die Projektion sind mit vollem Lochabstand perforiert, wogegen zu kopierende Materialien, also Bild- und Tonnegativfilme, mit einem um zwei Promille verkürzten Lochabstand perforiert werden. Das hängt mit der Geometrie der kontinuierlich belichtenden Kopiermaschinen zusammen, deren Zahnkranz das Negativ innen mit der fotografischen Schicht nach aussen und darauf liegend Rohmaterial mit der Schicht nach innen ein Stück weit umschlingen. Spezieller Filmkitt für "Negativ"-Material ist Quatsch. Es gibt Filme mit Cellulosetriacetat-Träger und welche mit Polyesterträger. Letztere kann man nicht chemisch verbinden, dafür thermisch schweissen. Herr Bulowski, besorgen Sie sich eine kleine 35-mm-Film-Kamera. Projektoren haben Sie ja im Kino parat.
  14. Es hat niemand davon geredet, daß die beiden Kameras einkaufen gegangen wären. Dafür waren doch ganze andere Leute zuständig, und zwar zunächst der Leiter der Abteilung IX der Reichsfilmkammer, Film- und Kinotechnik mit den Fachausschüssen. "Eine vorläufige Filmkammer war schon vor Erlaß des Reichskulturkammergesetzes gegründet worden, da die Neuordnung auf diesem wichtigen Gebiet besonders vordringlich erschien. Es ergingen dazu das Gesetz vom 14. Juli 1933 und die Durchführungsverordnung vom 22. Juli 1933. Nach Errichtung der Reichskulturkammer wurde die vorläufige Filmkammer in diese als Reichsfilmkammer eingefügt. Für den Aufbau der vorläufigen Filmkammer waren die vorhandenen Verbände und Organisationen herangezogen worden. Sie sind im Laufe der Zeit in Richtung des Fachschaftsgedankens umgewandelt worden. Die Kammer gliedert sich in üblicher Weise in Hauptabteilungen mit Referaten und Untergliederungen." (Joseph Wulf: Theater und Film im Dritten Reich. Rowohlt, 1964; Seite 311) Die Präsidenten der Reichsfilmkammer wechselten verhältnismäßig oft. Ich vermute ja hinter der ganzen Nazi-Organisation, deren Kern die SS darstellen, eine Vereinigung, die kalt wirtschaftliche Ziele verfolgt. Es heißt, der Krieg ist der Vater aller Dinge. Was Waffen betrifft, stimmt die Aussage natürlich. Der Zweite Weltkrieg ist geplant, organisiert, finanziert und durchgeführt worden. Sicher haben mehrere Sachen Eigendynamik entwickelt, doch die Verführungsmasche der Nazi hat sich auch aufs Kino gestützt. Konkret: Ich glaube zwischen Aufnahmen mit traditionellen Kameras und Handkameras unterscheiden zu können, besonders beim Turmspringen. In Leni Riefenstahls Olympia-Film stechen diese Verfolgungsbilder, wo die Kameraleute rasch mitziehen, förmlich heraus. Fest steht, daß eine (mehrere ?) Kamera von Hans Hodres in Berlin dabei war. Man sieht sie auf Fotografien in der Hand von Chefkameramann Walter Frentz. Das war die erste 35-mm-Film-Kamera mit eingebautem Elektromotor. Auch in Los Angeles 1932 gab es Turmspringen. Ich bin aber noch nicht zu Filmbildern davon vorgedrungen. Vielleicht war die von mir vermutete Spiegelreflexkamera schon bei den Winterspielen dabei, Februar 1932 in Lake Placid. Bell & Howell hatte sicher die größere Entwicklungsabteilung als Arnold & Richter.
  15. Einverstanden. Wegen der Eyemo: In der Gallery (Ha, englisch !) habe ich ein Bildchen hinterlegt.
  16. Folglich stimmt die Aussage von Arri nicht, wie sie im Geschichtspamphlet von 2001 veröffentlicht worden ist. Da heisst es, Kästner wäre ab 1933 Chefkonstrukteur gewesen.* Entschuldigung, ich verstehe nicht ganz: "Auch waren bei Bell + Howell "typisch amerikanisch", also groß, schwer und nur am Netz zu betreiben." Dann: Eyemo, nicht Eymo Weiter: "Ich hatte das glück, einige vorserien arris und endprototypen genauer ansehen zu dürfen" einige vorserien ? endprototypen ?? "ne gefräste platte mit 3 löchern drin..." Das darfst du einem Maschineningenieur nicht servieren. Ich fürchte, du siehst die Dinge nur an, aber nicht in sie hinein. Der Abstand der Fassungen zueinander ist nicht ohne, denn man will gleichzeitig Raum für die Objektive lassen und eine kompakte Kamera behalten. Noch heute müssen die kürzerbrennweitigen Objektive so gebaut werden, dass sie den Spiegelverschluss nicht berühren. Noch andere Themen hängen mit so ner platte mit 3 löchern drin zusammen. Die Patentzeichnung kommt in Kürze, ich hab' sie irgendwo vergraben. *ARRI. Eine Bilddokumentation. JT, 2001. 190 X 297 mm, 56 Seiten.
  17. Das geschah ab etwa 1948 von Hollywood aus. Man hat zunächst einfach das Galvanometer durch Magnettonköpfe ersetzt und statt chemischem Film Magnetfilm eingespannt. Der Gleichlauf ist mit Synchronmotoren am Netz gewährleistet. Dann kam man darauf, 35-mm-Mf. zu entzweien, das heisst dann Split und ist 17,5 mm breit. Entsprechende Geräte wurden zunehmend kompakter und tragbar gebaut, auch für 16-mm-Material. Hersteller waren Perfectone, Ampex, Telefunken, TOBIS-Klangfilm, Albrecht, Western Electric u. a. m. Magnetfilm und Amorce gibt es noch heute in den Formaten 35, Split und 16. Man kann den ganzen Ton eines Films, bestehend aus den drei Elementen Dialog, Geräusche (Effekte) und Musik mit einfachen Synchronrollern schneiden. Komfortabler, aber nicht schneller geht es auf einem Schneidetisch. Die drei (oder zwei oder nur eines) Bänder werden hinterher im Tonstudio passend zum Bild gemischt, wobei der Magnet-Master entsteht, von dem wiederum das Tonnegativ belichtet wird oder Magnetpisten auf den Kopien bespielt werden.
  18. So läuft's doch. Auf oberster Ebene spielt es keine Rolle, woher das Zeug kommt, siehe Raketenmotoren (Vergeltungswaffe-Apollo), Elektronenrechner (Sowjets und Inder) oder Drogen (Basler Pharma stellt Kokain und Heroin und noch einen Haufen anderes her).
  19. Freunde, das gehört doch alles nicht in die Technik mit Schwerpunkt Projektion. Wie wär's mit dem Talk ?
  20. Wartet nur, die Werte werden bald steigen.
  21. Die Objektivrevolver von Bell & Howell Eyemo und Arriflex sind sich sehr ähnlich. B. & H. hat den Fassungsdurchmesser 1.5" (38,1 mm) und das selbe Auflagemass, die Arriflex hat den Durchmesser 41 mm und das Auflagemass 52 mm, etwas mehr als zwei Zoll. Meine Vermutung stützt sich hauptsächlich auf den Greiferantrieb. Bell & Howell hat per 8. Dezember 1931 das US-Patent 1'834'948 gehabt, das einen Greifer betrifft, der demjenigen der Arriflex sehr ähnlich ist. Nach Möglichkeit werde ich eine Zeichnung aus dem Patent in der Galerie ausstellen. 1932 hat die Firma in New York City und in Los Angeles je eine Filiale eröffnet. Ich glaube Arnold & Richter nicht, dass der damals 21jährige Kästner diesen Wurf gemacht hat. Die Arriflex ist in meinen Augen kein Wurf, sondern systematische Weiterentwicklung aus dem Vorhandenen. So ist das Getriebe das um 90 Grad gedrehte Getriebe der 2709. Elektromotoren hatte man bei Bell & Howell auch. Einzig das Magazin der Arriflex sieht dem der Kinarri ähnlicher als anderen.
  22. Ich gehöre ja definitiv unter Nostalgie eingereiht, weil ich nur so reagieren kann: Zum Teufel mit der Automation! Selber machen, alles Handbetrieb, kleinere Löhne, alle sind beschäftigt, keine Rente, keine Versicherungen. Ich glaube sogar wahrzunehmen, dass die Welt wieder langsamer wird, also geht es wieder Richtung 10-Stunden-Tag (den wir im Kino sowieso haben), aber gemächlicher. 8)
  23. An der Kriegsfront wurde nur Bild aufgenommen. In den eigenen Reihen gab's Lastwagen mit Tonkameras, Klangfilm. Ich habe eine Fotografie von einem PK-Kameramann, Helm auf, hinter einer Bell & Howell 2709. Das Interessante ist, dass im Dritten Reich alles Mögliche an nichtdeutschem Filmgerät verwendet wurde, von der erwähnten US-amerikanischen Kamera über den Parvo von Debrie (neben Askania Z) und Bamberg, dann die Slechta, Mitchell und wieder Debrie-Kopiermaschinen zu Hauf. Ich behaupte sogar, dass die Kamera, welche später als ARRIFLEX bekannt wurde, eine Bell-&-Howell-Entwicklung ist und eventuell schon 1932 bei den Olympischen Spielen zu Los Angeles verwendet wurde. Bell & Howell brauchte Geld, so dass diese Weiterentwicklung eigentlich der Eyemo als Lizenz zum Bau vergeben wurde. Es gibt da einen amerikanischen Journalisten, der glaubt, Hitler und Hess wären 1932 in Los Angeles gewesen; er hat eine Fotografie dazu (die Herren zivil). Alles etwas wackelig, aber in Deutschland gab es viel zu wenige Kameras, sowie der Herr Goebbels ans Ruder gekommen war.
  24. Das Kino oder der Kino ist schon mehrfach gestorben. Die ersten Filmunternehmer, die Pioniere, führten fliegend vor, und zwar an Jahrmärkten. Le Prince hat es bei der Opéra zu Paris 1890 versucht, er wollte in die elegante Szene. Ähnlich Edison, der mit Armats Projektor die feine Gesellschaft anvisierte. Die Lumière sind von Lyon nach Paris gegangen, um den Städtern mehrheitlich Handwerkszenen zu verkaufen. Diese Belle-Epoque-Spektakel sind mit dem Brand in der Charité 1897 auf einen Schlag verschwunden (125 Tote, wenn ich mich nicht irre). Mit der Elektrifizierung ist das Filmtheater entstanden, vorwiegend billig, schnell, für jedermann von der Strasse. Holzbänke, ein Démény-Gaumont- oder ein Pathé-Projektor, auch ein Liesegang oder ein Messter, Reinkohlenlicht und gekalkte Mauer. 1907 internationaler Kongress in Paris, weltweite Festlegung des Bildseitenverhältnisses, der 1000 Bilder pro Minute, usw. Dann Erster Weltkrieg und die Übernahme des Marktes durch die U. S. A. Hochblüte des Stummfilms bis Ende 1920er. Wieder geht etwas zu Ende: Der Lichttonfilm verdrängt die Handentwicklung, eine Reihe von Kameras, neue Kopiermaschinen müssen her. Schmalfilm kommt auf, mit Ton. Farbenfilm verlangt zusätzlich mehr Licht, nachdem das Bildfenster wegen der Tonspur verkleinert wurde. Die Kinotheater werden immer grösser und voller. Hochintensität-Kohlenbogenlicht, ganz neue Objektive, eine vor der Mauer aufgestellte Schallwand mit tiefgezogenen Exponentialhörnern und davor poröses Gewebe oder auch schon perforierte Bildwände. Nach dem Zweiten Weltkrieg legt das Fernsehen los, 1949 die ersten regelmässigen Sendungen in den Vereinigten Staaten. 1952 wird das Kinobild von 3 zu 4 gesprengt: CINERAMA (1:2,75). 1953 die Billigfassung davon, CinemaScope (1:2,55) COMMAG. 1954 VistaVision (1:1,85). 1955 Todd-A. O. 70 mm COMMAG (1:2.2). Gleichzeitig 16-mm-Film (3:4) beim Fernsehen, in den Schulen, in Vereinen, beim betuchten Amateur. Massenknipsen mit Doppel-8-Film. Mitte der 1960er Jahre ist die Mehrzahl der Kinofilme in Farben. Die Xenonlampe ist seit 1954 im Kino, mehr und mehr verdrängen Hochdruck-Entladelampen die Kohlen auch in der Produktion. Eastman-Kodak lanciert ein Farbumkehr-Zwischennegativ-Material, das zwar eine 16-Bäder-Entwicklungsmaschine erfordert, dafür aber eine Bildgeneration zwischen Original und Kinokopie einspart. Das Fernsehen wird auch bunt, die Schwarz-Weiss-Filmsprache geht ein. Ab 1980 die Hybris zwischen chemischem Film und Rechner. Mehr und mehr Auflösung, aber auch traditioneller Film auf Riesenbildwand (IMAX). Heute ist die Kybernetik so weit fortgeschritten, dass Kamera-Assistenten sich wohler fühlen mit Laser-Messgerät als mit Messband. Von den fotochemischen bzw. den fysikalischen Zusammenhängen verstehen nur noch sehr wenige Berufsleute etwas, der Rest ist von Ingenieuren zur Benutzung im Computer vorbereitet. Leuchtdiode und Spiegel-Display verdrängen die Kathodenstrahlröhre im Monitor und Eidophor, nun bedrängen sie auch die Kinoprojektion von Film. Wir sind schon sehr weit weg von den Ursprüngen. Wer hat Limelight von Chaplin, nur ein Beispiel, schon im Licht von Reinkohlenlampen, mit unvergüteten Vierlinsern an einer geweissten Wand gesehen ? Man sagt Film, weiss aber nicht, was Film ist oder sein kann. Man sagt Buch und meint geklebtes Paperback. Für schön gebundene Bücher mit Tiefdruckbildern und Hochdrucktext legt kaum mehr jemand Geld aus. Die alte Zeit ist vorüber, ich bin der Meinung, dass 1967 der Wechsel vollzogen war. Es ist nun mal alles anders im New Age, und wenn der Film ganz museal wird, dann geht es ihm nicht anders als dem Kochherd. Elektrisch kochen finde ich persönlich etwas Unmögliches, aber es ist halt zum Normal geworden. Es wird jedoch immer Menschen geben, die Genuss suchen und dafür bezahlen. Wenn ich eines Tages zu den wenigen gehöre, die vom chemischen Film etwas verstehen, dann stimmt's für mich. Es wird auch immer altmodische Lichtspielhäuser geben. Das Theater ist nämlich auch noch da.
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