Friedemann Wachsmuth

Man beachte mal den Bildstand, den der Aviphot Chrome 200D in Super 8 hinlegt: Polyester ftw!

Oh, der Astia ist verschwunden?

Die Bolex scheint mir da bisschen einfacher zu sein, oder? (Nicht wirklich wichtig, nur Interesse mangels Vergleichsmöglichkeit)

Frank macht jetzt gerade mal Urlaub. :)

Überleg mal kurz, Rudolf, was so ein Kopierwerk an Material umsetzt. Das ist für den Markt nicht unerheblich, gerade wenn er eh schon am Schrumpfen ist.

Sie *kann*, ja. Aber bedenke, dass die Mechanik jetzt 35 oder 40 Jahre stillgestanden hat. Schmierstoffe verharzen, trocknen aus, Gummi wird hart, Kunststoff wird porös, Kontakte korrodieren, Schaumstoffe (Lichtdichtungen) werden bröselig. Es gibt zwei Möglchkeiten: Du nutz sie, wie sie ist -- wenn sie zu funktionieren scheint und sich gesund anhört, kannste Glück haben und alles ist gut. Wenn sie hingegen quietscht oder raspelt oder blockiert: Ab zum Service damit. Es gibt auch noch die Möglichkeit, dass sie erstmal gut zu funktionieren scheint, dann aber irgendwann aufgibt oder aber Du beim Dreh erst einen Fehler bemerkst. Ich kenne die Leicina nicht so gut, aber ein eschwergängige Mechanik kann auf Dauer eben auch mal einen Motor überhitzen lassen. Oder eine Motorsteuerung durchschmurgeln lassen. Ganz ehrlich: Ich würde sie erstmal einfach benutzen, bevor Du noch mehr investierst. und wenn Du mit dem Ergebnis glücklich bist, gönnst Du Ihr eben ein CLA (falls es noch einen Service gibt, dass sollte Joachim wissen.)

Nicht wegschmeissen! Ich hab neulich einen unverpackten, ca. 1988 belichteten Agfa entwickelt, der war zwar recht blau und flach, aber durchaus noch projizierbar. Unbelichtetes Material ist wesentlich vielversprechender, macht sehr schönen Retrolook. (Siehe http://www.filmkorn.org/agfa-moviechrome-40-entwickeln/ - aber Beispielbilder muss ich noch machen und hochladen)

Mein Tipp für lebendigen Analog-Look wäre dann der AGFA Aviphot Chrome 200D, alias Wittnerchrome 200D. Umkehrfilm, sehr deutliches, wunderschönes Korn, ungewöhnlich hoher Belichtungsspielraum dank eher flacher Gradation und gemässigter Sättigung, dafür aber viel besser für die Abtastung geeignet als die Knallfarbfilme. Ein (leider nur von der Wand abgefilmtes) Beispiel siehst Du hier:

Auflösungs- und schärfemässig unerreicht ist der Vision 3 50D. Hier gibts einen S8-Beispielclip. Bei dem Film macht (mit entsprechender Optik) meiner Meinung durchaus auch der Isco Sinn. Allerdings beherrschen gute Negativ-Abtastung nur wenige. Wenn Dein Budget nicht riesig ist, empfehle ich da ochoypico (siehe Vimeo-Link). Alternativ kann Dir Andec in Berlin auch eine Positivkopie im Wetgate-Verfahren davon ziehen, rechne aber mit ca. 80€ pro 15 Meter. Wenn Du Positiv-Material willst (kommt den typischen S8-Look ja näher), kaufe es bei Wittner. Welchen Film Du nehmen solltest, hängt vom gewünschten Look ab. Wie solls denn sein -- besonders körnig, besonders bunt, eher neutral oder eher gemässigt in der Sättigung? Die Leicina ist m.E. die wesentlcih bessere Kamera, sollte aber wohl auch mal überholt werden (und wenn nicht, mach unbedingt eine umfängliche Testkassette!)

ich nicht, war mir viel zu kompliziert mit der extra Lade und so. Ich blieb bei der Hähnel. Den Staub puste ich mit dem Kompressor in die Lötdampfabsauge. Klappt wunderbar und wird supersauber. :)

OEM?

Aber bisher kann er nur Hähnel Motorklebepresse. (Hat jemand einen Filmspalter übrig für die Ausbildung des jungen Cutternachwuchses? ;)

Mach das doch auf filmkorn - Als Schmalfim Nachfolger gebohrn! :)

Die Kosten einer Urlaubsrolle geraten nun aus der Kontrolle. Zur Zeit des gelben Kodachrome (den filmten unsere Väter schon) war die Entwicklung inklusive – anders heut die Perspektive: Die Entwicklung kostet 20 Taler da ächzt ein jeder Steuerzahler. Dafür ist die Auswahl riesig: Ist das Wetter einmal diesig ist der Aviphot Dein Freund – hat nur das Korn unaufgeräumt. War es hier so hell wie da, nimmst Du einen Velvia. Nutzt Du Ektachrome 100 D tut das Dagie Brundert weh denn die mag den Orwo lieber (das MHD ist längst vorüber) entwickelt ihn dann in Kaffee das ist auch gut fürs Portmonnaie. Dies hat für Erhard Neun-zwo-Sieben der Friedemann mal aufgeschrieben.

Drei große Schuhkartons hatte ich. Drei große Schuhkartons, in denen sich der Verschnitt meiner S8-Filme seit dem Jahr 2000 befanden. Alles von 5cm bis 2m Länge. Komplett durcheinander, sehr verstaubt, teils geknickt, da die Kartons zu voll gestopft waren. Und am Wochenende hat Kalle lernen wollen, wie das mit der Klebepresse nun genau geht. Ich hab's ihm gezeigt, und er wollte gar nicht mehr aufhören... hat es seiner kleinen Schwester auch gezeigt und die beiden haben unermüdlich alte Filmschnipsel aneinander geklebt. Drei Schuhkartons voll! All das passet exakt auf eine 180m Filmspule. Nach Reinigung, Ausbesserung von einem halben Dutzend zu loser Klebestellen und einigem "geradebiegen" verknickter Filmstücke ist sie nun fertig, dei psychedelische Retrosepktive der letzten 13 Jahre! Da reiht sich rosaner K40 an solarisierten Tri-X, da sind gecrosster E100D und Kameratests, verrissene Schwenks, Leute die ins Bild laufen, total unscharfes, Cutscenes aus langen Zeitrafferszenen, Zeitlupierte Bewegungsstudien, vergessenes Tageslichtfilter, gefilmtes am Lagerfeuer, umgekippte Stativaufnahmen, einiges kopfstehendes, Chemieunfälle, solarisiertes, total verstaubtes und zerkratztes, gemaltes, gebleichtes, getontes, K40-Entwicklungsversuche... und eine Menge Reminiszenzen, die an die geschnittenen Versionen der Familienfilme erinnern. Und all das mit wildesten, da zufälligen Zeitsprüngen. Ich bin erstaunt, wie viel Spaß diese Spule macht. Mit passender Musik dazu und einem Glas Wein in der Hand kann man die halbe Stunde wirklich sehr unterhaltsam genießen. Eine Retrospektive der anderen Art. Kann ich sehr zur Nachahmung empfehlen -- solche Reste sollte man eben doch nicht wegwerfen! (Und mehr Platz ist in meinem Arbeitszimmer nun auch)

Auch deshalb mag ich DS8 ja auch so gern. Noch ein (kleiner) Vorteil: Man bekommt ihn schon auf einer 60m Spule (in Dose oder Kassette) zurück -- sowas kostet heute ja auch noch mal nicht unerheblich.

Klar, war hier auch schon zu lesen, mindestens von Mich, Olaf und mir: Der 16mm Avichrome läuft suepr gut (und leise) durch die Kamera. Farben wie erwartet sehr natürlich und gefällig, Belichtungsspielraum enorm, Schärfe sehr gut, Korn natürlich sichtbar, aber viel weniger sichtbar als bei S8 (da "viermal kleiner"). In der Projektion mit 24 fps finde ich das Korn von 16mm Aviphot so schön, dass es mir bei anderen Filmen fast fehlt. Ist aber eben bestimmt Geschmacksache. Zu bedenken ist, dass man eben eine 16mm Trockenklebepresse haben muss (nebst sonstiger 16mm Ausrüstung). Laut Wittner wird DS8 nur von so wenigen Individuen benutzt, dass es "als letztes" kommt. Also noch nach Doppel-8. Eine Provia-Order hat er ja erstmal ad acta gelegt, aber irgendwann wird die wohl kommen -- und dann vielleicht auch in DS8? Schön wär es ja. Ich mag S8-Meterware. Ich mag deren Preis, deren offene Spulen, deren kürzere Laufzeit manchmal auch -- aber ich mag die Kassette einfach nicht mehr. Weder ihren Preis noch ihre Klemmer mit (dafür) ungeeignetem Material oder durch schlechte Konfektionierung. Simon hat da so Recht -- Spulenkameras sind schon auf Grund ihrer Einfachheit einfach überlegen.

Bei Wittner kostet eine Rolle DS8 Entwicklung auch €49,- (16mm nur €39,- da kein Splitten, koppeln, umrollen anfällt). Ich hab eben neue E6-Chemie bestellt, die 5 Liter Tetenal 3-Bad kosten jetzt 87€. Ich meine, letztes mal habe ich noch deutlich unter 70€ bezahlt. Wird halt alles teurer... Zum Thema Entwicklungskosten fällt mir nur wieder Selbermachen ein. Natürlich nicht jedermanns Sache, man KANN damit aber enorm die Kosten drücken (wenn Freizeit und Erfahrung denn kostenlos sind). Porto entfällt da ja auch. Zum Avichrome 16mm äußere ich mich gern noch mal, sobald er zum Einsatz kam. Ich hab noch einiges an 2R Short-Ends, die kommen erst dran... und im Moment hab ich noch Kameras mit S8, DS8 und Normal-8 geladen, die müssen erst wieder leer werden bevor ich 16mm lade. :)

Danke Bernhard! Da musste ich doch in der Tat gleich zugreifen.

Stimmt - nur noch 224 Mio $ Verlust, statt der 299 Mio $ im Vorjahr. Dafür halt auch 17% weniger Umsatz als zuvor. Mal sehen, ob sie diese Richtung beibehalten. (All das nach wie vor mit dem Versuch "sich als Spezialist für professionelle Drucklösungen neu zu erfinden" -- anders als weiter oben von bdv gemeldet, der von "Ausgliederung" derselben sprach). Ich drück Tante Kodak die Daumen und filme immer noch am liebsten mit Tri-X und E100D! Trotzdem muss man sich eben auch vorhalten, dass die TAC-Trägerproduktion eingestellt ist und der Bedarf an analogem Filmmaterial nicht gerade steigend ist. Es bleibt spannend.

Oh mein Gott, wie konntest Du als glatte-Zahlen-Liebhaber aber denn mit 15,748 B/s leben? Vielleicht solltest Du lieber die Zeit dehnen -- dann kann eine 120 Spule bei 24 B/s auch exakt 30 Plank-Minuten dauern.

Ja, leider fehlt meinem Beli die Verpackung. Und die Innenaufteilung der Tasche hat sich ich in Frankreich gelöst, so musste er zusammen mit dem Handgriff in ein Fach...

Noch mal zum Gossen-Bolex-Beli: Hab heute endlich Ruhe gefunden, ihn zu öffnen (gar nicht so einfach) und sauber zu zerlegen. Schöne, einfache Technik. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich die Schleifkontakte gereinigt, jetzt zittert die Nadel nicht mehr und misst auch wirklich bei jedem noch so kleinen Tastendruck (früher musste ich gelegentlich zweimal drücken, um einen Messwert zu erhalten). Das Glas ist vermessen (24x39x1mm) und die Daten sind bei Rudolf, blad ist er dann also wieder ganz und wie neu. :) Wenn jemand seinen Gossen-Bolex-Beli jetzt mal nachjustiert oder auch die Schalterkontakte gereinigt haben möchte, kann er sich gerne melden. Eigentlich müsste auch ein Umbau auf SR44 Batterien trivial sein, so weit bin ich aber heute noch nicht vorgedrungen. Defekte Geräte also gern zu mir, ich versuche (ohne Garantie) gern, sie wieder instand zu setzen!

Ach ja: und natürlich, für die die es interessiert, wesentlich besser zu digitalisieren.

24fps ist halt bei Bewegungen flüssiger. Und subjektiv schärfer (da mehr Bildinformationen fürs Hirn). Ich hab's beim Frankreichfilm jetzt mal versucht und war sehr angetan. Der Bauer t610 ist dann zwar deutlich lauter, aber Sonntags Filme ich jetzt öfter mit 24fps. :)