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Noch ein harter Schlag für Kodak
Friedemann Wachsmuth antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
http://www.zdnet.de/88117881/versteigerung-von-kodak-patenten-startet-mit-niedrigen-geboten/ "Versteigerung von Kodak-Patenten startet mit niedrigen Geboten Die Einstiegsgebote für Kodaks Patentportfolio sind deutlich geringer ausgefallen als erwartet. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, haben zwei Investorengruppen um Apple und Google rund 150 Millionen respektive 250 Millionen Dollar für die Schutzrechte geboten. Kodak hatte den Wert der 1100 Patente vor Beginn der Auktion auf bis zu 2,6 Milliarden Dollar geschätzt. (...) Mit dem Verkauf des geistigen Eigentums soll unter anderem ein Kredit der Citigroup über 950 Millionen Dollar zurückgezahlt werden. Nach eigenen Angaben hat Kodak mit diesen Patenten seit 2001 mehr als 3 Milliarden Dollar eingenommen. Ende Juli war das Unternehmen jedoch mit dem Versuch gescheitert, eines der Schutzrechte gegen Apple und RIM durchzusetzen. Es galt als eines der attraktivsten Patente des Portfolios. (...)" und http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kodak-Trotz-hoher-Verluste-Hoffnung-auf-Neustart-1660239.html berichtet: "(...) Wenn man allerdings alle Belastungen aus der Insolvenz und dem laufenden Umbau hineinrechnet, sieht es trübe aus: Unterm Strich hat sich der Verlust mit 299 Millionen Dollar im Jahresvergleich beinahe verdoppelt. Der Umsatz brach um 27 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar ein. (...) Im Jahr 2013 will Kodak wieder schwarze Zahlen schreiben. Bis dahin muss Kodak aus seiner Kasse leben, die derzeit mit 1,3 Milliarden Dollar gefüllt ist. Eine der großen Hoffnungen liegt im Verkauf des reichhaltigen Patent-Arsenals zur digitalen Fotografie, die Kodak in ihrer Anfangszeit ebenfalls mitgeprägt hatte. (...)! Gute Nacht. -
Der Verzicht auf Vor- und Nachwickelrollen in Verbindung mit der koaxialen Filmführung auf engstem Raum (aka: Super 8 Kassette) bedingt einfach ein sehr fragiles System, an dem es zig Fehlerquellen geben kann -- die sich auch noch aufaddieren oder multiplizieren können. Das ganze System funktioniert eben nur, wenn alle Faktoren im entsprechenden Toleranzrahmen sind. Schnell passiert es, dass einer dieser Faktoren aus den Sollwerten läuft, schon klemmt die Kassette. Mir fallen folgende Faktoren ein, die den Filmlauf beeinflussen und : Kassettenseitig: Die Friktion des Abwickeltellers (Kunsttoff-Nadellager) Die Friktion der Umlenkrollen (Biegeradius des Filmes hier ca. 4mm!) Die Friktion bei Scherbelastungen derselben (zu strammer Film) Die Federkraft der "Andruckplatte" in der Kassette Der Grad der Schmierung der Kunststoffteile Die Friktion des Aufwickelkerns (nebst Ratsche) - wieder ein Kunststoff-Nadellager Fertigungstoleranzen und Konfektionstoleranzen Filmseitig: Der "Drill" des Filmwickels (z.B. nach langer Lagerung: Telefonschnur..) Exaktheit der Filmbreite Exaktheit der Perfoloch-Position Remjet oder nicht (Beschleunigungs- und Gleiteigenschaften der Trägerseite) Beschleunigungs- und Gleiteigenschaften der Schichtseite Flexibilität des Trägers inkl. Schicht Dicke des Trägers inkl. Schicht Kameraseitig: Breite und Ausrichtung der Filmlaufbahn Gleiteigenschaften der Filmlaufbahn (Verschmutzungen, Kratzer, Wöbung etc.) Schlupf des Wickeltellers für den Kassettenkern Geschwindigkeit des Wickeltellers Vorhandensein von Greiferschlupf ("ich hab schon Greifer schlitzen sehen...") Bestimmt habe ich noch Faktoren vergessen. Es ist einfach eine prinzipbedingte Schwäche des S8-Kassettensystems, dass sowohl einzelne Faktoren als auch die Summe mehrerer Toleranzen die Kassette komplett blockieren können. Die Ursachenfindung ist schwer -- nicht umsonst streitet sich Herr Klose noch heute mit seinen Zulieferern über die Schuld an den Klemmern. Neben Kameras mit zu viel Schlupf am Wickelteller (m.E. ein sehr häufiges Problem) haben sich auch andere Dinge geändert, vor allem an der Filmphysik. Auch haben Kodak-Filme kein Verfallsdatum mehr, vermutlich sind eh alle E100D aus der gleichen Charge bzw. von der gleichen Masterrolle, so, dass das Material heute oft schon "älter" ist als zu den Hochdurchsatzzeiten des K40. Ob man nun klopft, Batterien erneuert, Schuldige sucht oder alles zur Wartung schickt: Das System an sich bleibt fragil, und viele Faktoren kann de facto weder eine Wartung noch Kodak beheben. Sie sind systemimmanent. Entweder man lebt damit oder wechselt das Format. :) Ich denke, die vermutlich geringe verbleibende Zeit, die wir noch so eben bezahlbares S8-Farbumkehrmaterial haben, sollten wir einfach nutzen -- und beim nächsten Kassettenklemmer ein Auge zudrücken. Wir nutzen hier schliesslich fast 50 Jahre alte Plastiktechnik, die ein einziger Konstruktionsfehler ist...
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Passt doch. War also immer so und wird auch immer so sein. :) Kodak wird bestimmt keine neuen Werkzeuge zur Herstellung von Kassetten mehr anfertigen.... Ich finde das nicht so wild. Die durch defekte Kameras 40-ASA-Fixierung bedingte "Ausfallrate" ist wesentlich höher.
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Ja, ist hoch, aber wir haben ja keine Wahl. Ich nehme lieber 6 oder auch 10% Klemmer in Kauf, als dass Kodak Super-8 ganz einstellt (was sie ja eh über kurz oder lang tun werden)...
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Ich habe jetzt genau 75 Kassetten E100D verdreht, davon haben genau 5 geklemmt -- und zwar jeweils nachhaltig, also auch Klopfen oder Kamerawechsel hat (auf Dauer) nichts mehr gebracht. Eine solche Kassette hatte ich auch beim großen Entwicklungslabortest, bei dem alle Kassetten zeitgleich und und unter gleichen Bedingungen durchgezogen wurde. Kassette 6 klemmte fast jedes mal. Ich rechne somit (für mich) hoch, dass 6,6% aller E100D Kassetten klemmen. Nicht so schlimm, wenn man einfach immer eine Ersatzkassette dabei hat.
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Das Kodachrome ein Latentbild nicht gut hält kann ich bestätigen. Ich habe mindestens drei mal teilbelichtete Filme in Ebaykameras gefunden. Mit solchen Kassettenresten habe ich dann gern gleich die Grundfunktiknen der Kamera getestet. Ergebnis jedesmal: alter Teil monochromer Matsch (Rosa oder hellgrün, kaum noch Farben), der frisch belichtete Teil noch ziemlich tragbar. Damals 10-12 Jahre abgelaufene Kodachromes hatten für meinen Geschmack oft die schönsten Farben... Leicht pastellig, etwas blaue Schatten, etwas weichere Gradation und leicht Rosa belegte Lichter. Traumhaft im wahrsten Sinne des Wortes. Übrigens kann man Kodachrome durchaus selbst farbig entwickeln. Es dauert ewig, ist sauteuer und eine maßlose Sauerei. Problem: Das Ergebnis ist niederschmetternd schlecht und verkehrt, da die Farbkuppler die falschen sind, die Zwischenbelichtungszeiten und Lichtfarben falsch sind und man einen halben Tag pro Entwicklungsgang einplanen muss. Allein das Entfernen von Remjet im stockdunklen ist ein grauenvoller Kampf. Sowohl Lukas als auch ich haben mit K64 (da in KB besser testbar) experimentiert und ihm (falsch)farbige Bilder entlockt. Es lohnt nur einfach nicht.
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Herzlich Willkommen hier, apu. Lass Dich von einer einzelnen Zweifelstimme bitte nicht beirren. Du bist hier genau richtig. :) Auch Frank Bruinsma wird diesen Film wohl in E6 baden. Das ist zwar nicht typgerecht, funktioniert aber, und perfekte Farben erwartest Du bei so altem Film wohl sowieso nicht. Die richtige Chemie gibt es schon lange nicht mehr, auch die Zutaten sind kaum noch zu bekommen. Der Grund, weshalb Andec das wohl nicht machen will ist bestimmt die Remjet-Schicht, die sich beim Entwickeln auflöst und dann als Rußgelatineflocken im Entwickler umherschwimmt. Bei Handentwicklung (Frank) stört das nicht so wie in der großen Durchlaufmschine. Viel Erfolg und berichte dann mal vom Ergebnis!
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Preisentwicklung bei Wittner...
Friedemann Wachsmuth antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Ja, ein Haufen schlechter Erfahrungen... gute Qualität und Schnelligkeit waren (mindestens bei den Dienstleistungen) offenbar die Ausnahme. Dazu kommt, dass er Fehler niemals eingestand oder gar kulant behandelte... da wurde der Kunde dann lieber beschimpft und "gesperrt". Über Kahl-Erfahrungen kann man aber hier und nebenan schon sehr viel lesen, ich denke, dass hier alles nochmals aufzulisten lohnt nicht. Ist ja eh Geschichte, seit er sich selbst aus dem Markt zurückgezogen hat. Von verlorenen Filmen, komplett versauten Filmen, monatelangen Wartezeiten und ewigen Vertröstungen bis hin zu Schrottmaterial (umkonfektionierte Filmstückreste unbekannten Alters aus russischen Quellen) ist wohl alles dabei. Sieh Dich als Glücklichen, wenn Du nur gute Erfahrungen gemacht hast. -
Preisentwicklung bei Wittner...
Friedemann Wachsmuth antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Wenn man diesen Bericht liest, weiss man, was man an Wittner und Andec hat. Phil Vigeant, der neue Alfred Kahl? Auf jeden Fall ist es wunderbar, wie deutlich und direkt dort nebenan bewertet und berichtet wird. Und noch wunderbarer ist es, so nah an guten Schmalfilmdienstleistern zu sitzen wie in diesem Lande. -
Preisentwicklung bei Wittner...
Friedemann Wachsmuth antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Können wir für dieses Meta-Gelabere bitte einen eigenen Thread bekommen? Danke. -
Superzeitlupe durch Überspannung
Friedemann Wachsmuth antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Och, um die Ecke filmen können finde ich schon reizvoll ;) Aber hat zugegebener Maßen mit Schmalfilm nichts mehr zu tun. Trotzdem irgendwie bahnbrechend. -
Superzeitlupe durch Überspannung
Friedemann Wachsmuth antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Fazinierend: -
Preisentwicklung bei Wittner...
Friedemann Wachsmuth antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
So ist es wesentlich besser verständlich :) -
Superzeitlupe durch Überspannung
Friedemann Wachsmuth antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Hochinteressant. Ich werd aber erst mal bei S8-Kassettenkameras bleiben, zumindest bezüglich dieses Experiments... anders kann ich mir das nicht leisten. Weder eine H16M noch das Filmmaterial dazu. Ich hab gestern mit Lukas geschnackt, der hat gerade mit 1000fps auf 16mm festgehalten, wie er einen Fernseher mit Vorschlaghammer zertrümmert. Der Film dazu ist gerade bei Andec zur Entwicklung... Ein paar schöne Highspeed-Aufnahmen und Bidler von seiner Kamera gibt es hier zu sehen: http://www.youtube.com/user/Echolot789?feature=watch -
Superzeitlupe durch Überspannung
Friedemann Wachsmuth antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Hach, schön zu lesen, wie hier Ideen, Fachwissen und Erfahrungen zusammenfliessen -- ganz ohne, dass die Sinnhaftigkeit angezweifelt wird. So mag ich das, so macht das Spaß. :) Vielleicht komme ich am Wochenede mal dazu, eine Schlacht-310xl hochzupetern. Muss ja nicht gleich der Wankel-Motor mit 35k upm sein... -
Hallo, gibt es hier eventuell schon User, die durch Anlegen einer Überspannung direkt an den Kameramotor höhere Bildraten erreicht haben? Natürlich ist so etwas nicht gut für den Motor und sollte nur mit Bastelkameras oder Ebaykameras gemacht werden, aber wenn man nur ein paar Euro zu verlieren hat, ist das ja ziemlich egal. Lukas hat es so mit einer Nizo Integral schon auf ca. 120fps geschafft. Hat sich sonst schon jemand getraut oder entsprechend experimentiert? Bis wie viel fps macht die olle S8-Kassette solche Spielchen wohl mit? Ab wann fliegt einem der Greifer um die Ohren und ab wann wird der Umlaufverschluss zum Propeller? Gibt es schon eine 310xl mit Verbrennungsmotor?
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Sammelbestellung von Schmierfetten für Projektoren
Friedemann Wachsmuth antwortete auf filmfool's Thema in Schmalfilm
Ich wäre auch einer Tube Microlube interessiert! -
Preisentwicklung bei Wittner...
Friedemann Wachsmuth antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Was nützt es, wenn jeder hier die Person kennt, aber keiner weiss, wen Du meinst? :) Was ist bloß so verkehrt an konkreten Aussagen? Ich teile meine Meinung gerne öffentlich mit, denn dies ist ein Forum. Konkret und direkt: Wittner ist qualitativ oberste Liga, was man manchmal am Preis merkt. Kahl war ein Scharlatan, der sich vermutlich ohne bösen Willen einfach ständig total übernommen hat. Klose ist ein unentwegter Tüftler und ein Stehaufmännchen, der nicht immer ideale Öffentlichkeitsarbeit betrieb und sich auch schon mal großspurig verschätzt hat, aber am Ball bleibt und durchaus zu bewundern und zu unterstützen ist. So. Meine Meinung. Ist an der jetzt irgendetwas verkehrt oder verboten? Warum gibt es von Dir immer nur nichtssagende Verklausulierungen, lauter Obrigkeiten ("Leute, die es wissen müssen") ohne Namen und Gesicht? Bei mir hat Daniel Wittner jetzt 100 Punkte gewonnen, eben WEIL er sich mit Namen und Gesicht hier den Meinungen stellt. "Leute, die es wissen müssen" kann ich grundsätzlich nicht ernst nehmen. Wenn sie sich schon hinter ihrem Namen verstecken müssen kann am "Wissen" so viel nicht dran sein. Egal ob Zahnarzt mit Arri-Keller, "Deutschlandbeauftragter" irgendeiner Nischenfraktion oder Ledermann mit Theologiestudium und 16mm Doppel-Perf-Faible. Butter bei die Fische! Her mit den Meinungen -- dies ist ein Forum! -
Preisentwicklung bei Wittner...
Friedemann Wachsmuth antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Ja, fand ich auch. Das zeigt wieder, dass nichts so sehr für Vertrauen und damit Kundenbindung sorget wie Transparenz... genau das, was Kahl zB immer fehlte. -
Die Bedienunsanleitung bezieht sich bzgl. Ladedauer aber bestimmt auf Zellen mit der damals üblichen Kapazität. Meine ersten NiCd-Mignons (Mitte 80er) hatten noch 350 mAh, heute haben die bis zu knapp 2Ah. Eine Entladung des Reststroms vorm Neuladen ist bei NiMH Zellen nicht nötig, bei eneloop sowieso nicht. Diese Zellen haben quasi keinen Memoryeffekt mehr.
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It depends.... Hängt von der Technik des NC-Laders ab und wie dessen "Intelligenz" umgesetzt ist. In der Regel werden Deine NiMH Akkus damit einfach nie ganz voll -- die Ladeschlussspannung bei NiMH ist höher als bei NiCD. Andererseits verhält sich die Ladeschlussspannung in Kombination mit dem negativen Temperaturkoffizienten so anders, dass der der NiCD u.U. gar kein Lade-Ende erkennt (die Kennlinie ist anders). Ein ganz blödes Ladegerät ohne Endabschltung musst Du ggf. einfach nur 50%-250% länger dranlassen (und eben ewig warten, da Du nicht schnelllädst) Kurz: Wahrscheinlich machst Du nichts kaputt, aber es ist keine gute Dauerlösung. In jedem Falle klemm die Akkus irgendwann ab (Mehrkapazitätsfaktor = Ladedauerfaktor)
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Ich würde NiMH Zellen unbedingt mit einem Ladegerät laden, dass auch NiMH kennt. Das ist nicht zur schoneneder für die Zellen sondern auch exorbitant schneller. Sowas wie das ELV ALC 1010 oder 2000 ist schon eine feine Sache, gerade, wenn man noch mehr/andere Akkus im Haushalt in Betrieb hat.
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Preisentwicklung bei Wittner...
Friedemann Wachsmuth antwortete auf Friedemann Wachsmuth's Thema in Schmalfilm
Hallo, ich erhielt gerade eine Antwort von Wittner mit der expliziten Erlaubnis, diese unverändert und ungekürzt hier im Forum veröffentlichen zu dürfen. Sehr interessanter Stoff, absolut lesenswert. Ich ziehe meinen Hut vor der Antwort und verstehe auch größtenteils die Argumentation. Und nicht zu letzt hat Wittner keinen caritativen Auftrag, sondern ist ein Geschäft in der freien Marktwirtschaft. ------- Snip --------------------------------- Sehr geehrter Herr Wachsmuth, ich habe am Wochenende die Zeit genutzt, um etwas in diesem Forum zu lesen. Die Suchfunktion stand erfreulicherweise auch mir zur Verfügung. Da habe ich mal "Wittner" eingegeben und habe mich sehr über die überwiegend positive Resonanz gefreut, die man dort finden kann. Normalerweise sagt man: wenn alles gut ist, gibt es nahezu keine Rückmeldungen. Wenn etwas sehr gut ist, gibt es eine gewisse Quote an positivem Feedback. (Und darüber können wir uns nicht beklagen. Im Gegenteil. Wir sind sehr dankbar für die Reaktionen unserer Kunden, die zu großen Teilen nicht nur das Sortiment mit gestalten und aktiv an Entscheidungen und Produktentwicklungen mitarbeiten, sondern die Produkte dann auch aktiv verwenden.) Wenn aber etwas nicht gut ist, so sagt man, gibt es massenhaft negatives Feedback. Ich will damit sagen: kritisiert wird normalerweise schneller als gelobt. Ich ziehe meinen virtuellen Hut vor unserer seit vielen Jahren treuen Kundschaft. Aber ebenso vor den Teilnehmern dieses Forums, die selbst auf Polemik und tendenziöse Darstellung sehr ausgleichend und mit viel Lob reagieren. Sie haben dort ja schon einmal versucht, sich kritisch über unsere Preise zu äußern. Die dem folgende Diskussion ist ausgesprochen fair und überwiegend positiv. Dies deckt sich zu 100% mit meiner Erfahrung mit unseren Kunden. Wir bekommen normalerweise sehr schnell und sehr direkt mitgeteilt, was die Kundschaft wünscht, benötigt oder auch -wenn- nicht gut findet. Kaum ein Anbieter reagiert so schnell und direkt auf Kundenrückmeldungen wie wir. Mein Spaziergang durch das Forum hat mir -nebenbei bemerkt- die Quelle einer neuen Produktidee gezeigt, die uns (vermutlich deswegen) vor wenigen Tagen von einem Kunden zu Gehör gebracht wurde. 4er-Set Schmiermittel für Bauer 16mm Projektoren. Und schwupp, schon ist das bei uns in Vorbereitung und sogar schon auf unserer Website zu finden. Nun folgt, was mir bei Ihren Beiträgen auffällt, um mein Versprechen nach konkreter Betrachtung einzulösen: - In einem Beitrag behaupten Sie, wir würden abgesägte Rohrstücke verkaufen als Wickelkern für die Leerkassetten. Für jeden sichtbar im Katalog ist zu lesen, daß es sich um gedrehte Teile handelt, die noch dazu antistatisch behandelt wurden. Gehen Sie mal zu einer Dreherei und fragen Sie dort an, was das kostet. Freilich incl. sauberem entgraten, genau den Durchmessern innen und außen (gibt es nicht als Rohr genau so!), die sowohl für russ. Kassetten als auch für Kodak Kassetten verwendet werden können, bei exzellentem Rundlauf und antistatischer Imprägnierung. Mit genauem Hinsehen kann man im übrigen auch ohne Katalogtext ein Drehteil von einem gezogenen und abgesägten Stück Rohr unterscheiden. Wenn man möchte. - Beim Filmreiniger vergleichen Sie unterschiedliche Produkte. Es gab den Filmreiniger, dann denn prof. Filmreiniger (I) und nun sind wir beim Profi-Filmreiniger II angelangt. Die Reinheitsstufe und die Zusammensetzung hat sich relevant verändert, um den Anforderungen der teilw. staatlichen Archive und den Vorgaben der EU zu entsprechen. - Die 30m Spule konnte natürlich so lange zu einem anderen Preis angeboten werden, wie noch Lagerbestände des ehemaligen Posso Werkes abverkauft werden konnten. Die Preiskalkulation damals von Posso entsprang vermutlich den Bedingungen der 90iger Jahre. Nach dem Abverkauf hatten wir dann die Wahl: aus dem Sortiment nehmen oder das Werkzeug aufbereiten lassen, um neue Spulen zu fertigen. Haben wir gemacht, da es doch recht viele Abnehmer dafür gibt. Das Werkzeug mußte für die Verarbeitung dieses Kunststoffes hochglanzpoliert werden, damit die Spulen klar werden. Ferner waren einige Reparaturen notwendig, um die Spulen in der geforderten Qualität herstellen zu können. Ich benutze an dieser Stelle nun das von Ihnen verwendete Adjektiv "frech" für das Implizieren, solche Spulen bekäme man in den USA für 1.50 USD. Ich kenne nur die "Qualität", die ein US Hersteller aus minderwertigem Kunststoff in verschlissenen Gussformen produziert. Das sind Einweg / Wegwerfspulen mit scharfen Kanten und sog. "Schwimmhäuten", die entstehen, wenn alte Werkzeuge in der Fertigung nicht mehr richtig schließen. Kein Vergleich zu unserer 30m Spule, die aus archivfestem Klarkunststoff hoher Härte und nahezu frei von Weichmachern hergestellt wird. Herr Wachsmuth, ich hab nix dagegen, wenn andere Hersteller etwas preisgünstig produzieren und es dann auch "billig" anbieten. Für manche Ansprüche und Anwendungen mag das ausreichend sein. Die US Spulen gehen größtenteils in die Elektronikindustrie als Wegwerfspulen zur Aufnahme von Gurtbändern. Wenn aber bei uns ein Staatsarchiv eines europ. Landes solche Spulen bestellt, dann müssen die einfach gewissen Anforderungen entsprechen. Da können wir nicht einfach Rücksende- oder Einwegspulen als Filmspulen umdeklarieren und als archivsicher verkaufen. Auch einem Amateurfilmer ist die Qualität in der Regel sehr sehr wichtig. Wer heute mit Schmalfilm arbeitet, der tut es, weil er einen Anspruch hat. Meist an die Ästhetik und an die Qualität des Materials. Da wird normalerweise nicht am falschen Ende - an der Archivierung gespart. Filmmaterial hat seinen Preis. Was da entsteht, hat einen Wert! Nicht nur finanziell sondern vor allem ideell. - Bei den kleinen 15m Spulen stellen Sie berechtigter Weise eine Preisänderung fest. Solange diese Spulen noch aus einem gigantischen Pool entnommen werden konnten, den der ehem. Hersteller für das Kodak Labor vorgehalten hatte (Preisbasis so um 2002/2003), konnte deutlich günstiger angeboten werden. Die Spulen lassen wir mittlerweile in einem anderen Land produzieren, da man nur dort bereit war, die Werkzeuge zu erneuern. Ferner benötigen einige unserer Kunden sehr saubere Spulen, was einen besonderen Umgang mit dem Produkt bei Herstellung und Verpackung erfordert. Derzeit befinden sich gerade wieder 21.000 Exemplare auf dem Weg zu uns, da unser Lagerbestand bis auf wenige 100 Exemplare aufgebraucht ist. Es gibt -weltweit gesehen- durchaus Bedarf an diesen kleinen schwarzen Dingern, wobei da nicht nur Film drauf gewickelt wird. Die Spule entspricht im übrigen nicht der damals von Kodak verwendeten Spule. Sie wird mit einem anderen Werkzeug mit größerer Präzision in der Spulendornaufnahme gefertigt. Für manche Anwendungen ist das sehr wichtig. - Beim Filmklebeband trifft leider das zu, was Sie vermuten: Sinkende Absatzzahlen. Ironischerweise aber nicht im Schmalfilmbereich. Das Hauptprodukt (35mm Splicing Tape) wird immer weniger benötigt, da viele Kinos schon digitalisiert sind. Da wird nun nicht mehr jeder Film mit zig Klebestellen zusammengeklebt nach der Anlieferung. Das merkt der Hersteller ganz deutlich. Folge: drastische Preiserhöhung für die Grundfolie, aus der auch die schmaleren Rollen für Super 8 etc. geschnitten werden. Klare Sache: Neue Kalkulation, anderer Preis, den Marktverhältnissen angepasst. Da haben auch wir leider keinen Einfluss, da wir dieses Tape (zum Glück) noch nicht selbst machen müssen. Ich bezweifle aber auch sehr, daß wir es billiger machen könnten. Wir müßten die Grundfolie ja auch zukaufen. Und die ist das Problem. Generell ist zu sagen: Viele Kunden freuen sich bei uns über Preise, die im Vergleich zu anderen Anbietern deutlich günstiger sind. Es ist alles eine Frage des Blickwinkels. Sie "unterschlagen" in Ihrer Kritik, daß es für viele Produkte sehr attraktive Mengenrabatte gibt. Unerwähnt bleibt auch, daß viele Produkte bei uns sehr günstig zu haben sind. Oder kenne Sie viele Anbieter in Europa (!), bei denen es eine 90er Spule+Dose ab 3.99 EUR gibt? Oder 19 Stck. (sind sogar 21 in der Packung) 120m Spulen, die für N8 Film oder Tonband verwendet werden können, für nur 17.90 EUR (= Preis pro Spule 0.94 EUR) Oder 60er Spule mit Dose für 5.95 EUR ? Oder Kodak TXR 16mm unter 39.90 EUR ? Oder 100D 16mm unter 45.90 EUR ? Oder Foma D8 unter 11.90 EUR ? Oder 100 (!) Duoplay 4/S8 unter 16.90 EUR ? etc. Das könnten wir hier jetzt noch lange weiter führen. Unerwähnt bleiben auch die Sonderangebote, die wir regelmäßig machen (100D S8 ab 12.95, Foma DS8 ab 8.90, 100D DS8 für 39.90 etc.) Sie werden viele, viele Anbieter in Europa finden, bei denen diese (und andere) Produkte deutlich teurer sind als bei uns. Dies nur als Denkanstoß. Es ist immer eine Frage des Blickwinkels. Es lassen sich an Preisbeispielen zweifelsohne belegen a) wie teuer wir sind B) wie billig wir sind c) wie durchschnittlich unsere Preise sind Sie werden -außer bei Eigenprodukten- jedes Standardprodukt irgendwo deutlich teurer finden und möglicherweise auch deutlich billiger. Wir schauen uns zur Preisfindung nicht aufwändig auf dem Markt um. Wir kalkulieren kaufmännisch mit unseren Kosten und den Kosten der Rohstoffe oder des Bezugs. Daraus resultiert ein notwendiger Verkaufspreis, der -wann immer möglich- mit Mengenrabatten dargestellt wird. Wer aus der Garage versendet oder noch Altware hat, die er nicht bereit ist, zeitgemäß aufzuarbeiten, und sie einfach so, wie sie ist, in den Markt gibt, der kann mitunter schlanker kalkulieren. Oder Anbieter, die nur wenige Standardprodukte im Sortiment haben, die fertig bezogen werden können. All das ist in Europa zu finden. Das sind aber auch jene Anbieter, die keine Leistung zum Erhalt der Schmalfilmanwendung beisteuern. Auch dieser Punkt geht u.U. bei einer rein auf Preisvergleiche ausgerichteten Argumentation unter. Dies trifft nicht direkt bei Ihnen zu, aber die Gefahr besteht. Hauptsache billig - das ist etwas zu kurz gegriffen, zu einfach, zu flach. Freunde von Schallplatten, Modellbahnenthusiasten oder klassische Fotografen suchen i.d.R. auch nicht die billigste, sondern die beste Quelle für Ihre Leidenschaft. Professionelle und staatliche Abnehmer sowieso. Preise sind nicht alles. Qualität, Zuverlässigkeit, Auswahl, Engagement, Korrektheit und Warenverfügbarkeit spielen für viele Anwender sogar die weitaus bedeutendere Rolle. Zumindest für Anwender eines besonderen Mediums, das sich vom Mainstream unterscheidet. Niemand setzt Film ein, nur weil er noch nix von Digital gehört hat. Filmanwender machen das gut überlegt und ganz bewußt. Und noch etwas fällt mir gerade ein. Sie kritisieren "stillschweigende" Preiserhöhungen. Nun gut, in der Tat berichten wir nicht über jedes Produkt, daß seinen Entstehungsprozess ändert oder nun von uns selbst hergestellt werden muß, da entweder der Hersteller nicht die erforderliche Qualität liefern kann oder es überhaupt nicht mehr bezogen werden kann. Wir picken uns da immer nur ein paar Beispiele heraus, über die wir in unserem Info-Bereich berichten. Das ist zum einen eine Zeitfrage, zum anderen möchten wir die Leser dort nicht mit zu vielen Details langweilen. Über relevante Neufertigungen berichten wir, teilweise auch exemplarisch. Aber nicht über jede Kleinigkeit. Das ginge zu weit. So halten wir es auch mit Preisanpassungen. Ändern sich sehr relevante Produktgruppen im Preis, so finden Sie darüber etwas in unserer Info-Redaktion (z.B. Kodak erhöht die Filmpreise oder GEPE macht alle Produkte teurer). Aber auch dabei filtern wir, damit es noch lesbar bleibt. Davon abgesehen dürfte jedem klar sein, daß sich nicht nur Produkte des täglichen Lebens im Preis tendenziell nach oben bewegen, sondern auch Produkte in fast jedem anderen Segment. Wir sind bisher einfach davon ausgegangen, daß wir in der Info-Redaktion schon sehr gute Einblicke in unser Schaffen geben. Denn mal ganz ehrlich - welcher Anbieter informiert in dieser Art so umfassend seine Kunden noch? Schreibt -neben Berichten über z.B. Kodak- so ausführlich zu Produkten oder relevanten Vorgängen im Schmalfilmbereich? Wer bezieht so sehr seine Kunden in Entscheidungsprozesse mit ein? Läßt Material testen, fragt nach Rückmeldungen und Vorschlägen und richtet sich nach den Wünschen den Anwender? Fazit: Wir erhöhen keine Preise aus purer Willkür. Nur dann, wenn Lieferanten die Preise anpassen, Rohstoffe, Arbeitsleistung oder Währungsdifferenzen (zum Euro) ausgeglichen werden müssen. Und natürlich dann, wenn nicht mehr auf alte Lagerbestände zurückgegriffen werden kann sondern neu produziert und damit auch kalkuliert werden muß. Umgelegte Werkzeugkosten spielen manchmal auch eine Rolle, je nach Produkt. Unter unseren eigenen Kosten anzubieten, wäre fahrlässig. Wir möchten mit unserem Engagement für den Schmalfilm schließlich noch für ein paar Jahrzehnte weitermachen. Der Chef wird bald 37. Verdoppeln (als GF von WCT) möchte er das noch, meinte er letztlich lachend. Ich bin dann schon lange in Rente und werde nicht mehr hier sein. Aber sicher ein anderer Ansprechpartner, der es dann möglicherweise besser versteht, sich kurz zu fassen ;-) In diesem Sinne eine angenehme Woche, mit freundlichen Grüßen Ingolf Joost Wittner Cinetec GmbH & Co. KG Beaulieu Deutschland Posso Deutschland www.wittner-cinetec.com www.posso-germany.com www.beaulieu.de ------- Snip --------------------------------- -
Meine eine 310xl bliebt zum Beispiel immer bei 35ft hängen und die Anzeige geht nicht weiter. Eigentlich auch mal etwas, was man reparieren könnte...
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Stimmt, travenon... das ergab keinen Sinn. Schieb es auf die Uhrzeit :) Ich werd heut abend mal gucken, wie die Microflex das macht. Ich meine, beim Kassettenfach öffnen hebt man den Zahn aus der Gewindeschnecke, und eine Feder transportiert ihn so wieder auf Null. Nur mein Gedanke bzgl. "ohne Kassette testen" war wohl definitiv Blödsinn. Aaton: Mir geht übrigens sonstwo vorbei was Dir sonstwo vorbei geht... Ich empfehle Dir, den Thread ggf. einfach zu ignorieren. Hilft und senkt den Blutdruck. Ich finde es ausgesprochen interessant darüber zu sinnieren und zu grübeln, welche Messmethoden und -Mechanismen es hier gab und welche Vor- und Nachteile die haben. Lies doch einfach nicht hin, statt Dich wiedermal so sinnlos einzubringen. Danke.