Auch wenn ich angeblich "befangen" bin, erlaube ich mir meinen Standpunkt in Form von ein paar Gedanken da etwas zu konkretisieren:
Wer ohne optische Bank und die angedachten Spezialwerkzeuge ein Objektiv zur Reparatur zerlegt, hat selber Schuld. Das geht fast immer schief.
Wer das aber tut, weil das Objektiv verpilzt ist oder gar lose Linsen hat, hat meist nichts zu verlieren. Bei S8-Kameras lohnt eine Reparatur hier selten. Legt man selber Hand an, kann man etwas lernen oder aber auch tatsächlich Glück haben und die Ergebnisse verbessern.
Wer Uhrmacherschraubenzieher, Feinwerkzeug, Mut und ein bisschen feinmechanisches Geschick hat, kann naheliegende Reparaturen (wie z.B. von Oliver erwähnt) durchaus selbst versuchen. Die Erfolgschancen sind hoch. Natürlich sollte man das unter voller Risikobereitschaft tun, denn man kann sich den Rückweg auch mal verbauen. So ein Schräubchen kann weit weit weg hüpfen. :)
Jede Kamera grundsätzlich nur wegen ihres Alters überholen zu lassen, halte (nicht nur) ich für falsch. Wenn sie den ausführlichen Test einwandfrei übersteht und schlichtweg funktioniert, ist m.E. nach kein Service nötig. Im Gegenteil, oft fangen die Probleme danach erst an. Wie hiess es jüngst so schön und wahr im Forum nebenan: "a mild overhaul with simple lube is not going to spot/warn for an imminent death of a drivemotor or of a simple electronic component. Don't make simple things complicated by just the fear of trouble."
Hat eine Kamera einen Fehler, so lebt man entweder damit, riskiert eine eigenhändige Reparatur, investiert in "professionellen" Service oder besorgt ein Ersatzgerät. Welche Entscheidung dabei die Richtige ist, muss jeder selbst entscheiden.
Ein Austausch von mehr Praxistipps zu gängigen Reparaturarbeiten kann aber nicht schaden, schon weil er zum Wissenserhalt beiträgt. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich einem Cine 8-16-Autor kürzlich mit Schaltplänen des Bauer t610 aushelfen konnte.