ATRIUM
Mitglieder-
Gesamte Inhalte
445 -
Benutzer seit
-
Letzter Besuch
-
Tagessiege
2
Inhaltstyp
Profile
Forum
Galerie
Alle erstellten Inhalte von ATRIUM
-
Verleiherbeitrag zur Digitalisierungsförderung
ATRIUM antwortete auf EIX's Thema in Digitale Projektion
ein sehr interessanter Thread, IMHO. Betr: "zeitlich begrenzte und endliche VPF-Modelle". Das bei Bordwell zitierte Online-Werbefilmchen von XDC geht von einem Break-Even nach acht Jahren aus, bevor das Equipment in das Eigentum des Kinobetreibers übergehen soll. Acht Jahre! Soll man das nicht eher so verstehen, dass es — wie von Leasingmodellen allgemein bekannt — eine neue Vertragsverlängerung (um jeweils weitere acht Jahre z.B.) gibt, sobald man neue Technik als Upgrade (4K, z.B.) oder Zusatz (neue 3-D-HFR-System, z.B.) installiert (und sich bezahlen lässt). Wie sehen eigentlich solche Vertragsgestaltungen aus, wenn man selbst für den Upgrade sorgen möchte oder technisches Zusatz-Equipment als Selbstzahler zusätzlich einsetzen möchte. Wie frei ist man als Kinobetreiber da noch? Wem gehört der Vorführraum bei solchen Vertragslaufzeiten und Vertragsgestaltungen? Darf ich daher fragen, wie der konkrete Fall beim 4K-Upgrade in Karlsruhe vertragstechnisch gehandelt wurde? +++ -
Wenn man den Pressespiegel auswertet und zumal den Gregor-Text im Tagesspiegel kritisch gegenbürstet, dann sollte man sich vergegenwärtigen, dass an der hier weiter betriebenen Kanonisierung (d.h., der Bestätigung des bereits Bekannten und Festgestellten) auch wesentlich der Umstand beteiligt ist, dass wichtige Protagonisten wie Kluge, Reitz, Gregor und Patalas noch (Gott sei dank) unter uns sind , allesamt um die oder über 80 Lebensjahre alt -- und heute rückblickend auf 50 Jahre westdt. Kultur-Nachkriegsgeschichte noch Zeugnis ablegen können. Was durch diese Kanonisierung allerdings unter den Tisch geworfen wird, ist die Tatsache, dass das westdeutsche Kino der 1950er- und 1960er-Jahre nicht so exklusiv "Heimatfilm"&"Schnulzen"-monopolistisch war, wie es die Beteiligten, die damals den Markt an Förderungen für Autorenfilme aufrollten, es gerne gehabt hätten und es heute noch so gerne hätten, wenn man deren derzeitigen Verlautbarungen folgt. — Gerade die Programme des Berliner Zeughaus-Kinos belegen in den letzten Jahren, wie vielschichtig, ästhetisch anspruchsvoll und auch kritisch die westdeutsche Spielfilmproduktion in diesem Zeitabschnitt AUCH gewesen war. Mithin waren die "Obermünchhausener" vielmehr Teil der gesamten damaligen Auseinandersetzung der Söhne mit ihren Vätern, die dann in den Studentenprotesten der 60er-Jahre ja eine Lebensstilrevolution herbeiführte, die in 70ern kulturell sozialisiert und distribuiert wurde, dann auch auf dem Gebiet der Spielfilmproduktion und ihrer Widerspiegelung im west-dt. Feuilleton sichtbar und für eine kurze Zeit auch fruchtbar wurde. Interessant insgesamt dann doch das heutige Fassbinder-Bashing z.B. durch Berling (in seinem Biographie-Roman), aber auch letztens durch Kluge (beim 80.) und - man staunte - Ballhaus (ZDF-Nachtstudio). Wieviel insgesamt vom "Jungen Deutschen Film" auch in Wiederausgrabungen noch für wertvoll gehalten wird, ist nicht viel. Gregors Bemerkung zum Wert einer Wiederausgrabung und Neuvorstellung der künstlerischen Kurzfilme zeitlich um das Oberhausener Manifest spricht da nicht dagegen. +++
-
Die offizielle Website ist hier: http://www.oberhausener-manifest.com/ Die Liste der gesammelten Presseveröffentlichung zum 50. Jahrestag ist hier zu finden: http://www.oberhausener-manifest.com/manifest-in-den-medien/
-
David Bordwell http://en.wikipedia.org/wiki/David_Bordwell hat seine achtteilige Artikelserie in seinem Blog zum Thema "Pandora's Digital Box" über die ungewollten und ungewünschten Neben-Folgen und Kolateralschäden der Digitalisierung der Filmprojektion des Kinos nunmehr abgeschlossen. Insbesondere Teil sieben über die Verlagerung des Machtkartells zu Ungunsten der Kinobetreiber und zu Gunsten der Filmvertriebe und Filmproduzenten mit den Mitteln der NOCs (Network Operation Center) seitens der "Integratoren" ist für Kinoleute extrem lesenswert. Alle acht Beiträge sind m.A.n. das derzeit Beste, was man in Tiefe und Weite über diesen technisch bedingten Kulturwandel lesen kann. Für einen Filmhistoriker extrem detailliert auch und gerade in technischen Details dieses Wandels, gerade dort. (Das ist ja meist auch die Schwäche, die man an den kontinentaleuropäischen Filmhistorikern bemängeln kann, da es dort meist sehr am technischen Detailwissen mangelt und die das meistens nur vom Hörensagen verstehen.) Teil 7 - Notes on NOCs http://www.davidbordwell.net/blog/2012/02/16/pandoras-digital-box-notes-on-nocs/print/ Teil 8 bringt die Zusammenfassung der Artikelserie: From Films to Files http://www.davidbordwell.net/blog/2012/02/28/pandoras-digital-box-from-films-to-files/print/ Man darf in Teil 8 nun selbst mutmaßen, ob die Verzögerung der Digitalisierung in den westlichen Ländern um zehn Jahre (nach dem ersten Druck aus Osteuropa und Fernost mit 1,3K und dem Abwarten des US-determinierten 2K- und 4K-DCI-Standards) eher ein Segen war oder genau jenen Fluch erzeugt hat, der zu den ganzen Kolateralschäden führt, die bei Bordwell in seinen acht langen und ausführlichen Artikeln ziemlich detailliert aufgeführt werden. Links zu den früheren Beiträgen u.a. zu Festivals, Archiven, Small Art House Kinos und Multiplexen, wie an anderer Stelle in diesem Forum bereits gepostet, hier: http://www.davidbordwell.net/blog/2012/02/13/pandoras-digital-box-pix-and-pixels http://www.davidbordwell.net/blog/2012/01/05/pandoras-digital-box-at-the-festival http://www.davidbordwell.net/blog/2012/01/30/pandoras-digital-box-art-house-smart-house http://www.davidbordwell.net/blog/2011/12/01/pandoras-digital-box-in-the-multiplex +++
-
Wie auch immer, der Diskurszusammenhang ist in diesem Thread aus welchen Gründen auch immer zusammengebrochen, da Kontext-notwendige Teile gelöscht sind. Wären entweder die Herren Moderatoren oder @Cinerama so nett, den Diskurszusammenhang wieder herzustellen, da mir die Dokumentation dieses Thread aus grundsätzlichen Gründen wichtig erscheint. Wenn hier also nicht mehr verwarnt wird, dann tue ich es hiermit als Plain-User. :angry:
-
Ich dachte eigentlich, dass das Upgrade auf die neue Forums-Software auch dem Umstand geschuldet sei, dass nachträgliche Editionsmöglichkeiten auf kurzfristige Tippfehlerkorrektur nunmehr beschränkt sei, sobald sich ein Thread weiter füllt bzw. nach Default-Zeiträumen. Wenn hier jetzt nachträglich wild herumgekürzt wird, verliert das Forum seinen dokumentativen Charakter und dürfte zusehends wertlos werden, zumal wirklich die Frage wäre, ob die an der Sache Interessierten dann nicht ein anderes und eigenes Forum auf dem Niveau von [AMIA-L] aufbauen wollten. Wilde nachträgliche Herumkürzerei (gleich aus welchem Grund) sollte tunlichst in seiner Methode und in seinen Gründen voll transparent offen gelegt werden. +++
-
Verleiherbeitrag zur Digitalisierungsförderung
ATRIUM antwortete auf EIX's Thema in Digitale Projektion
Die durchaus verständliche Investions-Hemmungs-Haltung von mittelständischen Kinobesitzern, nach dem Motto: "Ich zahl' doch nicht eine technische Infrastruktur, dafür, dass die Filmverleiher dadurch an mir Kosten sparen können", hatte ja erfolgreich dazu geführt, dass die Kino-Digitalsisierung, die bereits seit 2001 fällig gewesen wäre, erfolgreich um rund 10 Jahre verzögert wurde -- und jetzt, wie dieser Thread deutlich macht, zu einer komplexen Lage mit Förderrichtlinien und Rückzahlungsprämien bei öffentlichen Fördermodellen geführt hat. Wären vielleicht in diesem Forum mitwirkende und darin erfolgreiche Kinobetreiber mal aus Sicht der Praxis ggf. in der Lage, eine Übersichtsdarstellung über grundlegende derzeitige Finanzierungsmodelle zu geben? Das wäre für alle sehr hilfreich, denke ich. Denn mit hier anklingenden "Pflichtabgaben" will man anscheinend Nicht-Lobby-Content (vgl. Fußball-Events, Festival-Veranstaltungen) effizient aus den Kino vertreiben oder so verteuern, dass es die Konterkarrierung der eigentlichen Öffnung für Nicht-Spielfilm-Content im Kino ist, die ja die Digitalisierung eigentlich auf technischer Basis erleichtern sollte. Will jetzt die FFA und die Gesetzgebung ggf. die Evolution des Kinos dadurch unterbinden? Also vielleicht eine Übersichtsdarstellung nach dem Schema: 1. Multinationale Kinokonzerne Digitalisierung durch Eigenfinanzierung, weil: spart in Großbetrieben mit mehreren Sälen Lohnkosten für Vorführer, die entweder entlassen oder an die Servicetheke zu niederem Lohn verbannt werden. Kostengröße bliebt gleich oder ähnlich, weil jährliche, eingesparte Lohnsumme sich mit der AfA bilanztechnisch ausgleicht. Vorteil: Man war strategisch technischer Vorreiter statt Nachzügler. 2. Serviceprovider (z.B. XDC) Darstellung deren Finanzierungsmodells - Wer zahlt hier wem was und mit welchen Einschränkungen bei der Parallelinstallation von anderen Gerätschaften bzw. Alternativem Content. 3. Förderung durch FFA und Landesförderungen Wie bauen sich die Module zueinander auf unter welchen einschränkenden Bedingungen für andere Gerätschaften bzw. Alternativen Content (siehe diesen Thread) Wäre - wie gesagt - sehr hilfreich zum umfassendem Verständnis der Lage. +++ -
Au ja, wie nennen diesen Thread um in "unsere schönsten kinematographischen Werke auf Eastmanfilm", alle Lubitsch-Filme eingeschlossen. "It's an Eastman film, stupid!" :rolleyes:
-
Für die Freunde des sarkastischen Humors und als dortige Antwort auf Perez' "The Future is Printing" hier der Originalbeitrag aus "The Onion", zu deutsch: 'Die Zwiebel', bereits vom 25.08.2011: http://www.theonion.com/articles/new-apple-ceo-tim-cook-im-thinking-printers,21207/ +++
-
aber Shakespeare schulden wir schon was: SEIN ODER NICHT SEIN.... (gut, Lubitsch schulden wir auch etwas!) :lol:
-
Das große wenn nicht größte Problem ist das neue idelle Image, dass sich Kodak als Company of the Future geben muss, damit die neue Corporate Idendity stimmt. Selbst wenn der Kinefilm-Bereich noch profitabel läuft, er wird immer mehr zum historischen Ballast, wenn diese Division die Company weiterhin mit der Technik des 20. Jahrhunderts "infiziert", bzw. die Company mit dem alten Produktbereich identifiziert wird. Das Sinnvollste, was man in solch einer Situation tun kann (vgl. Citybank wird zur Targo-Bank umbenannt), ist i.d.R. Outsourcing, am Besten ein Management-Buyout mit Fremdinvestorenkapital. Dann bleibt aber das Problem mit der Marke, weil man schlecht Kodak-Kinefilme ohne Kodak-Logo verkaufen wird können, wenn gerade die Kodak Corp nichts mehr mit Film zu tun haben möchte -- aber sich natürlich auch nicht vom Brand trennen möchte, weil der das Allerwertvollste am Ganzen ist und den Nimbus für die Zukunft hergeben soll. Ob die geniale Idee mit den Ink-Jet-Home-Druckern letztlich funktioniert, darf bezweifelt werden, da sich auf diesem Gebiet jede Menge Konkurrenz tummelt, Kodak nicht der Erste war und weithin kein Alleinstellungsmerkmal besitzt; die Idee mit den teuren Druckern und der billigeren Tinte funktioniert mehr schlecht als recht, weil es genug billige Tinte für teure Drucksysteme gibt. D.h. diese Strategie war zu kurz gedacht. Die Industrie-Individualdruck-Division scheint zu funktionieren, wie auch der Medical-Bereich. Der ganze Mumpitz mit Chapter11 war eigentlich darauf gezielt, das Patent-Paket für den teuerst erzielbaren Preis unter Nachfrager zu bringen, ohne die der Gefahr von Regressansprüchen seitens von Aktionären auszusetzen. Chapter11 ist dafür ein wirklicher Schutz. Ob noch etwas von Kodak substanziell übrig bleiben wird, wenn die Patente verkauft sind, darf bezweifelt werden, jedenfalls ist auch eine 20.000 Mann Company nicht mit so einem windigen Geschäftsmodell im Ink-Jet-Bereich zu retten, zumal wir jetzt von 226 dpi+ Displays ausgehen können, die ubiquitär werden (vgl. iPad3 ab 7.3.12) Ob das Massengeschäft im Kinefilmbereich noch lange so profitabel bleiben und daher lohnend auch bleiben wird, wenn in den USA und anderen Major Markets der 35-mm-Printbereich mehr oder weniger ab 2013 zunehmend wegfällt, ist die nächste Frage. Und ob man für Archive den sw-Bereich und einige Nostalgiker bei den DOPs den Farbnegativbereich aufrecht erhalten können wird, darf dann die Outsource-Devision, auf die es wohl hinausläuft, solange Kinefilm noch profitabel ist, selbst herausfinden. +++
-
Wie zu befürchten war, geht es bei Kodak unter Chapter11 jetzt Schlag auf Schlag. Nachdem Kodachrome bereits untergegangen ist, kommt jetzt Ektachrome unter die Räder des Fortschritts: "KODAK PROFESSIONAL Farbumkehrfilme — EINSTELLUNG DES VERTRIEBS — 1. MÄRZ 2012 Aufgrund der konstanten Abnahme der Verkaufszahlen und Kundennachfrage sowie der sehr komplexen Produktrezepturen und Herstellungsprozesse stellt Kodak den Vertrieb der folgenden drei EKTACHROME (Farbumkehr-) Filme ein:" http://www.kodak.com/global/de/professional/products/colorReversalIndex.jhtml?pq-path=1229 und: "Kodak stellt offensichtlich die Produktion aller verbliebenen Diafilmmaterialien ein." http://www.photoscala.de/Artikel/Das-Aus-fuer-Kodak-Diafilme Siehe dazu auch den "Faden" bei den Schmalfilmern hier im Forum. *** Fuji hat den Umkehrbereich bereits auch wesentlich ausgedünnt. Die spannende Frage dürfte die werden, ob die Nischenanbieter wie ORWO, MACO, FOMA zur Herstellung von Farbmaterialien fähig sein werden und ob sich dafür eine noch lohnende und tragende Nischenproduktionsmenge einstellen wird. Spannend auch, ob der Negativ- und sw-Bereich von Kodak sich wohin noch Ausgründen wird können. Ansonsten sieht es danach aus, als es wohl spätestens 2014 kein frisches Kinematerial aus dem Hause mehr geben dürfte. +++
-
Bravo! Zugabe bitte!
-
Ganz recht. Allerdings wird die "öffentliche Förderung" sich fragen lassen müssen, was sie eigentlich gefördert und - noch mehr - befördert hat. Unterm Strich dürften die ehemaligen Löhne und die jährlichen Lohnsummen (inkl. Sozialabgaben) der inzwischen gekündigten Filmvorführer in eingestiegene Investitionsschleifen an Systemintegratoren und Hardware-Software-Anbieter umverteilt werden. Der Upgrade-Zyklus liegt hier (wie in der Hauptentwicklungsphase des PC auch) bei rund 18 Monaten. Und das Gesicht des Kinoinhabers möchte ich sehen, wenn er passen muss, da er den nächsten "Kinokassen-Kracher" vom Distributor nicht bekommt, weil das Werk lt. Mr. Titanic nur an 8K-Kinos ausgeliefert wird, die auch 2 x 4K mit je 60fps nativ und mit seinen proprietären Technikgadget-Addons spielen können. Von wegen "Mischkalkulation"... +++
-
SPIEGEL ONLINE INTERNATIONAL bringt einen längeren Hintergrundartikel zur Eastman-Kodak-Geschichte und "wie es soweit kommen konnte" in englischer Übersetzung online: http://www.spiegel.de/international/business/0,1518,815488,00.html +++
-
Das Argument habe ich jetzt erst verstanden, weil es zuvor immer so klang, als sei in der Darbietungsqualität "DCI-2K weit über Consumer-HD". Dass zu einer möglichst als perfekt anzustebenden Kinovorführung neben der Vorführsicherheit und Automationsmöglichkeit auch gehört, "digitalen Content problemlos im richtigen Bild- und Tonformat" und ohne zeitaufwendige "komplizierte Justage zuvor" (gemeint wohl live vor Publikum) darzubieten, verstehe ich sofort. Auch mich stören die Statussymbole (Play-Pfeil etc.) bei Kinowiedergaben von BD-Consumer-Playern sehr. Allerdings sollte man dann eben technische Wege finden, wenn man schon eine Server-basierte Installation hat, BD-Content auch serverbasiert vorzuführen. Wenn ein MP2-TS vorliegt, sollte es doch nicht allzuviel Mühe bereiten. Und warum wollen die Serveranbieter H.264 nicht als Option machen? Auch wenn ich die derzeitigen rechtlichen Probleme bei der Spielfilm-Distribution im Kinoalltag nachvollziehen kann, muss man in der Kinopraxis wohl gerade bei kleineren Indy-Verleihern und entsprechenden Kinoeinssätzen davon ausgehen, dass viele BD auch im Kinoalltag derzeit eingesetzt sind. Wenn der Verleih von seinen Mastern eine eigene BD-R zieht bzw. brennt, kann es da bei abgeschlossenen Verträgen eigentlich keine Probleme für die Kinoseite geben, oder? +++
-
Es gab eine Zeit, da war das Direct Cinema des Dokumentarfilms auf 16mm mit Syncton, gedreht auf TRI-X, gepusht auf 1600 ASA, der ästhetische Antrieb für spätere Innovationen beim Spielfilm. Das haben diejenigen damals natürlich nicht mitbekommen, die in 70mm-Projektionen (etwa zum gleichen Zeitpunkt) geschwelgt oder (ob der Länge der Werke) geschlafen haben. Will sagen: Auch heute gibt es Dokumentarfilmer, die die PAL-DV/DVCAM-Kameras aus der Zeit von 1995 bis 2005 für ihre spannenden Dokus gerne weiterverwenden und wir haben bei unserem Festivalprojekt stets noch mit gut 50 % SD-Produktionen zu tun, die entweder von Band oder auch von DVD gezeigt werden. Dann gibt es (als Gegenbewegung einer Entwicklung hin zu 8K in Produktion und Dijektion) auch noch diejenigen, die das nicht aus ökonomischer Armut, sondern aus Prinzip machen, weil ihnen "Pickel-Paule" in Close-Up in HD von ihrer Geschichte, die sie erzählen wollen, ablenkt. Diesen Dokfilmern abzusprechen, dass sie nichts im Kino und nichts auf Festivals als öffentliche Foren zu suchen haben, finde ich, gelinde gesagt, hochmütig. +++
-
Ich erinnere mich an die Zeit der 1990er Jahre, als die Frage, welchen PC man sich denn zulegen sollte, ob denn mit 286er oder 386er Intel-Prozessor die bessere Wahl bei einer Kosten-/Nutzen-Abwägung wäre, mit der Gegenfrage beantwortet wurde: "Wie lange wollen Sie denn noch warten?", mit Betonung auf "noch", worauf man dann ggf. antwortete: "Die Frage ist eher die, wie lange ich noch warten kann." Von der derzeitigen, technischen Entwicklungsdynamik wäre es sicher besser, mit der Ausgabe von sechsstelligen Investitions-Beträgen für Digital-Umrüstungen noch zu warten, bis sich 8K mit 120 fps etabliert hat. Lang kann das nicht mehr dauern, der Druck kommt bezeichnenderweise von der Fernsehtechnik-Branche her: "I’m expecting 4k to have quite a short shelf life before 8K comes in, and then a long plateau." (Andrew Reid) http://www.eoshd.com/content/7088/8k-at-120fps-forget-4k
-
Wenn BARCO einen Exklusiv-Vertrag als Technik-Sponsor hat, würden sie in diesem Fall den "Verhinderer von Transparenz" und Ursache für die angenommene Dolby-Mauschelei spielen. Kann sein, dass das der Grund für die Intransparenz ist. Es sind in der Tat nicht nur die Daten-Logistik zu bezahlen, sondern auch die Projektionstechnik. Ich meinte das auch mit meiner Spitze in Sachen "Logos hinter dem Pressekonferenztisch bereits alle verkauft"... Interessant ist nun wieder, dass man nicht vom einem vollintegrierten Komplett-System unter einheitlichem Branding ausgehen kann, sondern verschiedene "Player" (im Wortsinn) nun um Aufmerksamkeit ringen bzw. buhlen, verbunden mit der Frage, was das "bildgebende Element" und der einflußreichste Faktor eigentlich ist… In dem Tsp-Artikel ging es ja auch eher um die Datenlogistik statt um die Projektionsqualität. Insofern die Frage an die Runde der diesjährigen Berlinale-Besucher, ob denn die Darbietungsqualität und Vorführsicherheit in diesem Jahr als besonders excellent zu beurteilen war... +++
-
Wenn man "transparent" bei Entscheidungen in der eigenen Etatpolitik gegenüber dem Mehrheitsfinanzierer (der steuerzahlenden Öffentlichkeit) geblieben wäre, hätte man es auch der Öffentlichkeit so mitteilen und vermitteln können (fiktiver Text): Man könnte die Devise "Interna sind unsere Sache allein" eben auch so buchstabieren…
-
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir jetzt näher in der Angelegenheit am Ursachenzusammenhang dran sind als mit der eingänglichen Eitelkeitsvermutung. Es steckten höchstwahrscheinlich profane wirtschaftliche Interessen dahinter. Insofern: Alaf in die Kölner Kino-Geriatrie ! :lol:
-
In der Darstellung von Christiane Peitz im Tagesspiegel von heute liest es sich zwischen den Zeilen gerade so, als sei die Würdigung des Lebenswerks für Ray Dolby mit der "Berlinale-Kamera" Teil eines "Packages" zusammen mit den '37 eigens installierten digitalen Servern und sechs Technikern' aus dem Hause Dolby gewesen; gerade so also, als sei deren Anmietung seitens der Berlinale durch die 'Preisstatuenverleihung' an Herrn Dolby im Gesamtpaket mit den angeforderten Dienstleistungen insgesamt billiger geworden, was ich fast schon wieder extrem komisch finde, ohne dass es wirklich in diesem Artikel explizit ausgesprochen wurde. — Ist nicht gerade unser Bundespräsident wegen solcher Art "Kompensationen" und "Gefälligkeiten" in der Filmbranche wegen eines auch in Berlinale-Kreisen bekannten Mannes zurückgetreten ? — Oder muss man einfach hinnehmen, dass solche Promotion- und Werbeaktionen, die zu Berichterstattungen führen soll - wie man sieht und nachlesen kann - inzwischen normaler Teil des Festivalgeschäfts sind, wenn die Logo-Tafeln hinter dem Pressekonferenz-Tisch bereits alle schon verkauft waren ? http://www.tagesspiegel.de/kultur/die-zukunft-des-kinos-befreit-die-fantasie/6227196.html Darf man dem Beitrag von Frau Peitz ebenfalls entnehmen, dass nur Dolby-Kinoserver ohne Makel funktionieren, um 2 x 1000 Vorstellungen in 10 Tagen festivaltauglich und fehlerfrei hinzubekommen ? Oder soll man die Wahl auf Dolby-Geräte einfach nur auf den Umstand zurückführen, dass vorherige Anmietungen anderer Systeme nicht zum gewünschten Erfolg führten ? +++
-
In der Februar-Ausgabe der englisch-sprachigen 'Expat'-Zeitschrift EXBERLINER findet sich ein Beitrag zum Thema der Kinosituation Berlins unter besonderer Berücksichtigung des allgemeinen Kinosterbens, aber auch unter Berücksichtigung neuer Tendenzen wie FILMLOUNGE, ZOO-Palast, Filmkunst 66 und der Neugründung eines zweiten Multi-Purpose-Abspielplatzes der Tilsitter Lichtspiele am Rande des Ostkreuzes. Der Artikel ist leider - soweit ich sehen konnte - nicht online verfügbar. +++
-
Bemerkenswert an der Pressemeldung Nr. 42 vom PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG, datiert vom 8. Feb. 2012, dürfte die Tatsache sein, dass es erstmals zusätzliches, projektbezogenes Förder-Geld des Bundes für Digitalisierungsmaßnahmen beim Bundesarchiv-Filmarchiv, bei der DEFA-Stiftung und der Murnau-Stiftung regnet, während die SDK hier in dieser ersten Runde anscheinend leer ausgeht, obwohl dort am Lautesten "Tam-Tam" in der Sache geschlagen wurde. Waren am Ende die Forderungen aus dem Hause SDK nach Umwidmung von Filmproduktionsfördergeld in Richtung Digitalisierung des Filmerbes / Pflichtabgaben der Produzenten kontra-produktiv im Hause Neumann in dieser Sache ? Auf der anderen Seite kommen einem die 3 x 100.000 € wie Vorabkleingeld angesichts der zu leistenden Aufgabe (siehe Bordwell-Blogtext von heute) vor. Weiß jemand (—> Sam?) noch andere Hintergründe bzw. Beweggründe dafür? Link Pressemeldung #42 http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2012/02/2012-02-08-bkm-filmerbe.html?nn=391796 Hierzu auch aktuell der Neumannsche-Redetext vom 12.02.2012 anlässlich 10JSBBG mit besonderen Hinweisen auf die "kommende Novellierung des Bundesarchivgesetzes": http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Rede/2012/02/2012-02-12-neumann-babelsberg.html?nn=391670 +++
-
Ich halte die Artikel-Serie "Pandora's Digital Box" von David Bordwell in seinem Blog über die weit-reichenden Auswirkungen der Umstellung auf digitale Kino-Projektion für die Kinokunst und die Kinokultur für extrem lesenswert, insbesondere: http://www.davidbordwell.net/blog/2012/01/11/pandoras-digital-box-from-the-periphery-to-the-center-or-the-one-of-many-centers/ http://www.davidbordwell.net/blog/2012/01/05/pandoras-digital-box-at-the-festival/ http://www.davidbordwell.net/blog/2012/02/13/pandoras-digital-box-pix-and-pixels/ aber auch seine drei bislang weiteren Beiträge über Multiplexe, Arthouse- und Legacy-Kinos. +++