Der Arbeitende ist der Arbeitnehmer. Er opfert seine Energie während eines Zeitraumes auf und generiert Leistung, deshalb könnte man ihn Leistunsgeber und den Arbeitgeber Leistungsnehmer nennen, aber das ist sowieso nur Wortklauberei.
Das Gruppenforum im Studi-VZ kann man durchaus als representativ beschreiben und dort steht nichts anderes als hier im Thread vorher auch schon geschrieben steht, nämlich dass die Löhne niedrig sind.
Man kann sich noch als glücklich bezeichnen, wenn man nach Stunden und nicht nach Vorstellung bezahlt wird.
Vergleichen wir doch aber mal Stundenlöhne für Aushilfen bzw. studentische AH-Kräfte aus der Kinobranche mit denen in anderen Branchen?
Der Reagleinräumer bei Rewe, Edeka, Tegut, Real usw. wir kennen sie alle, bekommt sogar noch viel weniger, oftmals läuft das über Zeitarbeitsfirmen, die sich vom eigentlich nicht schlechten Stundenlohn von bspw. 7,50 noch 2,00 einheimsen als Vermittlungsgebühr etc. pp. und der Arbeiter bekommt am Ende 5,50 und geringer.
Ähnlich wie bei uns im Kino schauts überall in der Dienstleistungs/Gastronomiebranche aus, zwischen 5 und 7 Euro liegt der Durchschnitt.
Und da erkennt man doch auch auf welche Gruppe diese Art von beschäftigung zugeschnitten ist, nämlich auf Studenten. Mit 400 bis 800 Euro im Monat, evtl. noch mit Bafög lässt es sich passabel leben. Luxuriösitäten sind da zwar nur selten drin, aber Lehrjahre sind keine Herrenjahre.
Selbst an den Universitäten in Hessen bekommen die studentischen Hilfskräfte nicht mehr als etwas über 7 Euro, soweit ich informiert bin.
Die typische Äußerung "aber aber früher, da war das doch besser " gilt nicht. Sie gilt in den seltensten Fällen. Auch früher wurde gespart, wenn ich nur an das Leben denke, das meine Großeltern in der achsowundervollen Wirtschaftswunderzeit der 50er-Jahre führten...
Diese heute dargestellte Luxus- und Überflußwelt der 50er und frühen 60er Jahre, inder ja alle mit ihren Käfern nach Italien gefahren sind, kreuz und quer für 20 Pfennige so lange wie man wollte durch den Ort telefoniert, und man jeden Abend vor dem Fernseher die Tagesschau geguckt hat oder wenn man kein Fernseher hatte in Kino ging, ist ein in den 80er-Jahren entstandener Mythos, als man merkte, dass die wirtschaftlichen Turbulenzen so schnell nichtmehr aufhören werden. Eine Befürchtung, die sich bis heute bewahrheitet hat.
Autos, Telefone, Fernsehgeräte und Kinokarten hat es noch nie vom Himmel geregnet.
Und es ist ja nicht gesagt, daß es bei diesen 5 bis 6 Euro bleibt. Es gibt Zuschläge für Nacht- und Feiertagsarbeit und einige Kinos oder Kinoketten gewähren ihren Mitarbeitern auch eine Beteiligung am monatlichen Umsatz.
Und auch hier sollte man bedenken: Der Regaleinräumer räumt dauerhaft ein, weil dauerhaft Kunden das Regal "durchwühlen". Ein Filmvorführer kann sich seine Zeit in gewissen Grenzen selbst einteilen. Keiner schreibt mir vor, wann ich welchen Film ab- oder aufzuziehen habe, wann ich mich um dies oder jenes kümmere. Und der laufende Betrieb alleine ist auch keine schwere und langwierige Tätigkeit, zumindest empfinde ich das nicht als solche und habe nicht gerade viele Hilfsmittel zur Verfügung...
Acsho, wenn man Urlaub will, muss man diesen beantragen. Was ist das denn bitte für ein Betrieb, in dem man "einfach mal so" sagen kann man wäre zwei Wochen weg?? Das ist unsozial allen Kollegen gegenüber die dann plötzlich mehr arbeiten müssen. Wenn er das öfter macht, soll er sich nicht wundern, wenn der Wind eisiger wird, der ihm entgegenkommt.
Allerdings: Jeder Chef, der das erlaubt, ist selbst dran doof und kann das nicht als Argument vorchieben, dass die Flexibilität halt durch den niedrigen Lohn wieder ausgeglichen wird.
Und bei Krankheit hat ab 3 Tagen eben eine Krankmeldung eingereicht zu werden.
So, that were my 2000 cents. Sorry für den überlangen Beitrag aber ich hatte das Bedürfnis.