Würd mich mal interessieren, wieviele Leute so per Hand einfädeln - und sich mit dem nicht funktionierenden "Selbstfang" abgefunden haben. Nunja, was will man machen, wenn die Technik versagt.
Mich hat es jedenfalls immer genervt, bei oft schlechten Beleuchtungs- und Platzverhältnissen und evt. wartendem Publikum jedesmal den Film in die Spule zu fummeln. Konsequenterweise habe ich mich dann mal der Problematik zugewandt und folgende Erkenntnisse/Lösungen gewonnen.
Gut funktionierende Fangspulen haben (bei mir)
1) eine ausreichende Spannung der "Haltezungen", um den einlaufenden Film leicht einzuklemmen und festzuhalten und
2) zusätzlich einen "Fangzahn" oder eine Kerbe am Ende der Fangzunge, um den gefangenen Filmanfang in die Spulenmitte zu fixieren.
Bei fast allen meinen Fangspulen, mangelte es an beidem. Besonders die größeren Spulen, wie schon erwähnt wurde, fingen nicht. Einen Fangzahn hatten nur 1 oder 2 von den 120ern, darunter eine Eumig. Diese fingen auffällig gut.
Abhilfe gibt es für den, der nicht vor dem Risiko zurückschreckt, sich dabei 1,2 oder 3 Spulen komplett zu verhunzen:
1) Fangzungen erhitzen, z.b. mit Feuerzeug und gaaanz leicht nach innen biegen (schwierig, die richtige Temperatur und Biegung zu erreichen, bevor das Ding total verschmort). Es muß (und darf!) nur eine minimale Klemmwirkung entstehen.
2) falls nicht schon vorhanden, mit einer scharfkantigen kleinen Feile oder ähnlichem Werkzeug eine schmale Kerbe innen ans Ende der Fangzunge feilen - und zwar genau dort, wo die erste Lage Film in der Mitte anliegt - denn genau diese soll beim Fangen in der Kerbe landen. Ggf. vorher mal eine Runde aufwickeln und die Position der Filmkante an der Zunge markieren. Um an der Innenseite der Zunge zu feilen, muß diese vorsichtig etwas herausgezogen werden - es sei denn man kann die Spule in 2 Hälften zerlegen. Nicht sehr tief feilen, eher in Richtung "Anritzen".
Diese Behandlung möglichst auf alle Zungen der Spule anwenden - und am zwischendurch mal den Erfolg bzw. Mißerfolg testen.
So ganz perfekt habe ich das Biegen und Feilen noch nicht hinbekommen. Einige extrem verdrehte, zerknitterte oder sonstwie wiederspenstige Filmenden entziehen sich weiterhin erfolgreich dem Selbstfang und flutschen wieder raus.
Klebe ich allerdings ein Stück weißes Vorspannband davor, werden nun alle Filme nun 100%ig gefangen und gewickelt, ohne daß ich noch dabeisitzen muß. Von daher hat sich die Arbeit für mich gelohnt.
In diesem Sinne - wie auch immer ihr es tut: Fröhliches Fädeln! ;-)