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bdv

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  1. Mich würde mal interessieren, was aus den streifenfreien Originalen geworden ist. Schwirren die immernoch da oben rum? Erinnert mich etwas an Apollo 18 (2011) von Gonzalo López-Gallego, wo die NASA den Astronauten für die geheimgehaltene, weil schiefgelaufene letzte bemannte Mondmission Mitte der 70er umgebaute Super8-Nizo-Silberlinge mitgegeben hat, offenbar mit Funkmodul und Magnetton, um die Gespräche aus dem Helmfunk (und Mikros im Raumschiff) mit aufzunehmen. Für den Film wurde dann der Look des von einer Figur am Anfang auch erwähnten Super8-Kodachromematerials ("6.000 Fuß Kodachrome") offenbar mit 16mm E100D und etwas Farbkorrektur simuliert.
  2. Das wär' auch schön. Aber leider kenne ich Synchros seit ihrem Bestehen meistens so, daß die Übersetzer bis hin in die Grammatik und Satzstellung so krampfhaft am Original kleben, daß die Übersetzung mindestens furchtbar häßlich und nicht selten schon unverständliches Kauderwelsch wird. Leider hat aber Hollywood einen derart großen Einfluß auf unsere Alltagskultur, daß eine große Zahl typischer wörtlicher Übersetzungsfehler und falscher Freunde bei uns inzwischen schon in den normalen Sprachgebrauch übergegangen sind, wo die Leute z. T. sogar schon aggressiv drauf beharren, das hätte schon immer so geheißen. Einige Beispiele: - Das rhetorische you als du statt deutsch man (oder alternativ das Passiv), - der sog. Nominalstil des Deutschen wird immer häufiger mißachtet: Das Englische strebt, genau wie Latein, vielmehr zum dynamischen Verb, wo das Deutsche zum gravitativen Substantiv bzw. seltener zur Verbsubstantivierung neigt (Heinrich Heine spricht, mit Bezug auf die mittelhochdeutschen Nibelungen, auch von einer Sprache wie aus schweren monolithischen Felsblöcken, was hier auch genauso noch aufs Neuhochdeutsche zutrifft) - das Überhandnehmen von Possessivpronomen, wo im Deutschen üblicherweise eigentlich der bestimmte Artikel + Dativ verwendet wird (nur ein Beispiel: "Mir tun die Füße weh", und nicht: "Meine Füße tun weh"), und ähnlich des alleinstehenden unbestimmten Artikels (wo im Deutschen eigentlich entweder eine klärende Kennzeichnung durch Substantive und/oder Verba erfolgt, oder, seltener, man oder das Passiv verwendet wird), - die wörtliche Übernahme des Partizips, das im Deutschen eigentlich mit einem Nebensatz (relativ, adverbial, kausal, konditional, einer der zeitlichen Abfolge, usw.) oder einer Beiordnung aufgelöst gehört, - Lehnbedeutungen wie z. B. realisieren aus to realize statt eigentlich begreifen, registrieren oder dergleichen, - die im Deutschen überaus häßliche Mitnennung des Jahrhunderts in einem Wort bei Jahrzehnten ("1920er"! *KOTZ!* Im Deutschen wird das Jahrhundert entweder aus dem Kontext erschlossen oder getrennt per Genitiv ("des 20. Jahrhunderts") beigefügt. Hier war aber vor allem die deutsche Wikipedia als Hauptmultiplikator schuld, wo man auch für Artikel über Jahrzehnte ein entsprechendes Lemma brauchte und das dann wörtlich von den an der Seite querverlinkten englischen Artikeltiteln übernahm, und das wurde dann einfach in tausenden von Artikeln, wo Jahrzehnte erwähnt wurden, wikipediaweit übernommen, weil auf die Originalartikel mit dieser bescheuerten und eigentlich grundlos aus dem Englischen übernommenen Konvention verlinkt werden mußte.) Eine der ganz wenigen Ausnahmen sind hier, was Synchronisationen angeht, Rainer Brandt. Und die Synchro zu Die Abenteuer des Baron Münchhausen (1989), wo die Dialoge tatsächlich wie eins zu eins aus einem deutschen Theaterstück des Rokokos klingen. Was insgesamt auch genau der Grund ist, weshalb ich denke, daß das Latinum zum Einstellungskriterium für Synchronübersetzer bzw. -regisseure gemacht werden sollte, da im Latein- als einzigem Fremdsprachenunterricht die Recodierung von den Konventionen der Ursprungs- in diejenigen der Zielsprache noch ernstgenommen wird.
  3. Schön wär's. Mit Kondensatoren habe ich auch schon selber gedreht und fand den Klang dann auch dementsprechend besser, eben wie aus dem Studio. Die Klangqualität von Kondensatormikros ist wesentlich höher und natürlicher als bei dynamischen, was ganz einfach daran liegt, daß Kondensatoren wesentlich empfindlicher sind. Und was auch genau der Grund dafür ist, weshalb sie am Set oder sonstwo in freier Wildbahn so selten eingesetzt werden, weil sie eben auch viel empfindlicher auf Stöße, ruckartiges Schwenken und sonstwie unachtsame Handhabung reagieren, indem sie viel schneller den Geist aufgeben. Und die hochwertigere Technik darin, die sie schwingungsempfindlicher für eine natürlichere Klangwiedergabe macht, macht sie ebenfalls wesentlich teurer als Dynamische, weshalb es doppelt ärgerlich ist, wenn eins kaputt ist. Alles Gründe, weshalb Kondensatoren selten zum Angeln und höchstens als Standmikro auf dem Tisch bei längeren Interviewgesprächen verwendet werden.
  4. Das kenne ich aus der Praxis eher umgekehrt, daß nämlich gerade für SD die Broadcast-Datenrate viel zu niedrig in Bezug auf die Pixelauflösung ist, was von Anfang an ein Marketingtrick war, um HD für den Laien besser dastehen zu lassen, indem so ganz einfach bei Broadcast-SD viel häufiger störende Kompressionsartefakte auftreten, und zwar im Vergleich zu Broadcast-HD genauso wie zur einfachen 9er-Kauf-DVD. Umgekehrt gab's für HD schon immer genug Broadcast-Datenrate in Bezug auf die Pixelauflösung, weshalb das Bild insgesamt ruhiger, sauberer und schärfer wirkt, und den ahnungslosen Kunden wird erzählt, das läge an der Pixelauflösung.
  5. Ich gehöre ja zu den ganz wenigen Cineasten, die, wenn sie das Stichwort Synchronisation anschneiden, von vornherein immer grundsätzlich die Synchronfassung bevorzugen, auch gegenüber der untertitelten Fassung, die man selbst dann versteht, wenn man der Fremdsprache nicht mächtig ist (wobei das Englische, besonders das nordamerikanische, nun wirklich kein Problem für mich darstellt). Ich bestreite auch garnicht, daß ein Großteil der Übersetzer in diesem Land, die das Erbe von Leuten wie Erika Fuchs und Rainer Brandt faktisch mit Füßen treten, für ihre sklavisch in Ausdruck, Grammatik und Satzstellung am Original pappenden Arbeit für gewöhnlich einen Kopf kürzer gemacht gehören. Nein, der Grund, weshalb ich selbst mit auf Deutsch gedrehten O-Ton-Fassungen wenig anfangen kann, besteht darin, daß nämlich weltweit zumeist mit dynamischen Mikros geangelt wird, worauf meine Ohren äußerst empfindlich reagieren, da das nicht nur den Dynamikumfang deutlich reduziert (was in maßvollerem Umfang auch bei Synchros gemacht wird), sondern, was noch viel schlimmer ist, darüberhinaus auch den chaotisch gestreuten Diffusschallanteil soweit über Gebühr erhöht, so daß das Ergebnis O-Ton für mich nurnoch nach einem Gemurmel aus der Blechdose klingt. Ähnlich wie z. B. das Kameraobjektiv Kontrastunterschiede härter zeichnet als das menschliche Auge, ist dieser unnatürlich blecherne Diffusschallanteil aufgrund der Verwendung eines dynamischen Mikros nicht zu verwechseln mit dem Anteil an wet- bzw. Effektsignal des gewollten, künstlich im Synchronstudio erzeugten Raumklang, der dem natürlichen Eindruck des menschlichen Gehörs wesentlich näherkommt. Und in zweiter Linie kann ich nur immer wieder meinen Hut vor der Leistung ziehen, die sowohl die Techniker als auch die Sprecher jahraus, jahrein in unseren Synchronstudios leisten, wobei bei den Sprechern mehrjährige komplexe Ausbildung, die in ihrem Wert in nichts der regulären Schauspielausbildung nachsteht, oft auch heute noch das Gold in den Kehlen (das hier, im Unterschied zur gleich hoch gebliebenen Ausbildungsqualität, leider heutzutage nichtmehr so häufig anzutreffen ist wie noch in früheren Jahrzehnten) zur Perfektion veredelt hat. Dafür, daß man die Texte, die sie von den Übersetzern bekommen, in den allermeisten Fällen unbesehen in die Tonne kloppen kann, können weder Sprecher, noch Techniker was, die beide als Gruppen meine größte Hochachtung aufgrund der über Jahrzehnte geleisteten Synchronarbeit genießen. Weshalb man auch die schlechten Übersetzungen nicht immer als grundsätzliches Totschlagargument gegen Synchros an sich benutzen sollte, wie das so häufig in Absehung aller obengenannten technischen und ästhetischen Aspekte passiert. Und was das zweite häufige Totschlagargument angeht: Meine Vorliebe für Synchros hat mich jedenfalls nicht in der Erwerbung meiner Englischkenntnisse behindert.
  6. Dann gäb's auch keine BDs von Filmklassikern und teilweise sogar schon von Serien, die mal auf 16mm oder S16 gedreht wurden. Aber schon lustig, was für Gerüchte die Marketingleute für den Digitalmatsch mal wieder so streuen. Wenn man da mal nicht mit den Augen eines ohnehin vom Marketing Gehirngewaschenen drangeht, bleibt da als Erklärung wirklich nur der faktische Minderwertigkeitskomplex von Digital gegenüber Film für die üblichen größenwahnsinnigen Behauptungen übrig, auch wenn den natürlich kein Marketingmensch eingestehen würde.
  7. Also, wenn man schon unbedingt eine bombenfeste Garantie im Leben braucht: Die Änderung des Kugel-Leerkammer-Verhältnisses führt jedenfalls zu einer zunehmend totsicheren Garantie in die jeweils eine oder andere Richtung. Auch, wenn ich dem Erfinder von RudiRama natürlich immer die leere Kammer wünsche...
  8. Wittner hat offenbar zumindest seine preiskalkulatorischen Hausaufgaben soweit gemacht, daß seit Einführung des Aviphots durchgängig die Nachfrage höher als das Angebot zu sein scheint. Anders gesagt: Wittner hat gemerkt, daß man ihm auch für den Preis das neue Material schneller aus den Händen reißt, als er nachkonfektionieren kann. Es täte mich nicht wundern, wenn sich die Leutchen daraufhin Aussicht auf eine noch höhere Gewinnspanne gemacht haben, indem der Preis, bei dem Wittner schon vorher alles aus den Händen gerissen wurde, einfach willkürlich mal noch höher gesetzt wurde. Das Kalkül scheint aufzugehen, wenn auch nicht zuletzt deshalb, weil jetzt einige Leute überall rumgehen und Panikstimmung verbreiten von wegen: "Das ist jetzt aber wirklich die allerletzte Lieferung Chemiefilm der Welt! Ab nächster Woche gibt's nurnoch digital! Oder vielleicht noch schwarzweiß!" Erinnert mich letztendlich an das Geschäftsmodell einiger Teppichgroßhändler, das treffend folgendermaßen mal bei RTL Samstag Nacht verulkt wurde: "Geschäftsaufgabe seit 1954." Hinzukommen dann noch einige für Wittners Absätze sicherlich auch nicht unwichtigen Lobeshymnen, die deren Urheber inzwischen so auch nichtmehr gehalten haben wollen, über das tolle neue Material, wogegen K40 und E100D aber jetzt wirklich sowas von alt aussehen würden. Ja, es ist schön, daß wir im Grunde den alten Moviechrome wiederhaben. Ja, es ist schön, daß er jetzt noch empfindlicher und womöglich schärfer als früher ist. War aber insgesamt kein Grund für die mit etwas sonderbar beflissenem Tonfall, merkwürdigen Argumenten und Vergleichen versehenen Panegyriken, die von deren Urhebern inzwischen auch verleugnet werden, wenn sie mit wortwörtlichen Zitaten aus ihren alten Lobeshymnen konfrontiert werden, um sich in spontaner Abwehrhaltung ganz unschuldig und ein wenig herablassend öffentlich zu fragen: "Oh, wo ist denn das witzige kleine Mißverständnis entstanden? Sowas habe ich natürlich nie behauptet. Keine Ahnung, wo du die Zitate herhast. Aber schon lustig, was bei dir so angekommen ist..." Nein, Kodak hat nurnoch zu einer der vorigen Preiserhöhungsrunden bei Wittner beigetragen. Inzwischen geht's um Preiserhöhungen, wo Lagerware, die sich schon seit einiger Zeit bei Wittner befindet, sprunghaft immer weiter im Preis steigt, bei offenbar nicht nachlassender, womöglich sogar steigender Nachfrage, allerdings lange, bevor das durch größeren Kühlbedarf aufgrund der Lagerzeit gerechtfertigt werden könnte. Also bleibt's letztendlich nur bei Wittner hängen, wie ich hier schon vor einiger Zeit für ein solches Szenario (gute Nachfrage bei gleichbleibender Versorgungslage) dargelegt habe. Diese nicht aus der Marktsituation (Angebot-Nachfrage-Relation bzw. Versorgungssituation) ableitbare Preisentwicklung betreffen auch nicht nur den E100D, sondern auch die neuen Farbfilme, die nachwievor von Fuji oder Agfa-Gaevert an Wittner geliefert werden. Was das zuerst war, konnte nur als hoher Preis für eine Testmarge bewertet werden, um auszutesten, wie gut die neuen Filme beim Kunden ankommen. Das entsprechende kalkulatorische Risiko, daß die Neueinführung womöglich ein bleierner Ladenhüter ähnlich dem VNF wird, ist dann in diesen anfänglich hohen Risikopreis eingepreist. Was dann stattdessen passiert ist, war und ist eine das Angebot übersteigender Nachfrage, und anstatt daß der Preis nun logischerweise sinkt, bleibt er entweder gleich oder er steigt stattdessen sogar noch. Wenn nun also nicht nach Verkaufseinführung überraschend über Nacht eine neue Ökosteuer auf Schmalfilm eingeführt wurde, bleiben da sonst einfach nichtmehr viele Möglichkeiten, die eine solche allgemeine Preisentwicklung erklären können.
  9. Wittner der Kahle?
  10. Ich weise gerne nochmal daraufhin, daß Kodak in seiner kürzlichen Presserklärung und folgende über den Wiedereintritt in die Gewinnzone durch Abgabe der Standbildsparte und damit das Ende des Umstrukturierungsverfahrens nach Chapter 11 auch wiederholt verkündet hat, nachwievor Millionen Fuß Negativmaterial nicht nur zu konfektionieren, sondern eben auch explizit zu gießen. Rechtliche Regulierungen sehe ich aber ähnlich wie du als Bedrohung des Chemiefilms, wie eben vorher auch schon bei der Glühbirne und beim Röhrenfernsehen, worauf ich hier ja schon mehrfach als Präzedenzfall zum Chemiefilm hingewiesen habe.
  11. Agfachrome aus den 70ern wurde nicht blau, sondern rot; blau wurde erst der Moviechrome ab ca. Mitte der 80er. Von mir belichtetes Perutzmaterial (Ablauf späte 80er) ist bisher immer nur grün-türkis geworden. Keine Ähnlichkeit zu Agfachrome oder Moviechrome.
  12. Nö, ich wiederhol's gerne nochmal: Negativ steht bei mir erstmal garnicht auf dem Zettel. Nein, Negativ und Ton sind jetzt wieder zwei verschiedene Sachen. Ich hatte Rudolfs Andeutung, daß er Magnetfilm herstellen könnte, so verstanden, daß er die Möglichkeit zur Vorbespurung hätte. Mit Negativ hat das erstmal nichts zu tun.
  13. Nur noch so'ne Idee von mir, so wie vorher schon die, daß deine Ausbelichtung eine günstige Alternative zu Andecs teuren Positivkopien sein könnten.
  14. Ich habe keinerlei Möglichkeit zum Bespuren von Rohfilm, wie wohl die meisten von uns. Du dagegen scheinst sie zu haben, weshalb ich auf die Idee gekommen bin. Ist es denn wirklich allein der Widerwille gegen die Filmbreite bzw. Perfogröße, die dich davon abhält, hier (natürlich abhängig von der Nachfrage) Geld zu verdienen? Seit Ende der 90er gibt es schließlich keinen vorbespurten Film in 8mm-Breite mehr, und soweit ich weiß, dürfte deshalb die Nachfrage nicht allzu schlecht sein; meiner Vermutung nach dürfte sie sogar noch größer als für Suter-16 für die Ausbelichtung sein, das für jeden Kunden umgebaute Kameras und Projektoren erfordert, wobei die Vorbespurung anderer Materialien das Erfinden von Suter-16 natürlich nicht ausschließt. Es hat ja vor einiger Zeit auch ein Spanier versucht, bis er meinte, der gesamte Arbeitsprozeß mit Konfektionieren, Bespuren und Abfüllen wäre ihm zu aufwendig. Du bräuchtest ja nur eins davon machen, nämlich bespuren, den Rest macht Wittner. Und abgesehen von der Verdienstmöglichkeit könntest du als Bezieher von konfektioniertem Rohfilm eventuell auch noch dafür sorgen, daß es 8mm breiten Film noch länger gibt.
  15. Das heißt dann also, wenn zwei Kameras gleichzeitig laufen, kann die später gestartete Kassette die andere überholen, ohne sie einzuholen? Denn die Kassette in ihrem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf, wie schon der passionierte Schmalfilmer Bebel wußte! Und niemand hatte die Absicht, den K40 einzustellen, solange die Probleme weiter bestanden, die ihn notwendig machten!
  16. Ich meinte ja, daß du für niedrigere Preise und größere Mengen sorgen könntest, indem du Meterware bespuren könntest und dann an Wittner verkaufst. Da brauchst du auch selber keine Kassetten im Haus, verdienst dafür aber nebenher noch was. Und konfektionieren bzw. abfüllen kann ja gerade im großen, sprich seriellen Rahmen eigentlich nur Wittner, weshalb ich sowieso nicht daran gedacht hätte, daß du dann selber Kassetten im Haus hättest.
  17. Meinst du damit deine Aussage, daß du Großhändler sowieso nicht mit Suter-16 beliefern willst? Der würde doch aber eh nicht in die Super8-Kassette passen. Ich hatte eher an normales Super8 gedacht, daß du vor der Belichtung bespurst. Keine Ahnung, ob der Vater bzw. Onkel von meinem Onkel Perfoband benutzt hat, aber auf jedenfall hat mein Onkel eine zwei- bis dreistellige Zahl an geerbten 120- bzw. 180m-Spulen, die mit der Leicina Special und dem originalen Pulsgenerator von Leitz für Pilotton vollkommen lippensynchron aufgenommen wurden, auf ganz normalen Audiokassetten.
  18. Ach je, eines der typischen Probleme des heutigen Urheberrechts...die Rechteinhaber weigern sich, etwas auf den Markt zu bringen, aber die unentgeltiche Weitergabe wollen sie auch unterbinden, obwohl sie sowieso nichts am jeweiligen Produkt verdienen, weil sie's eben nicht rausbringen.
  19. Das Thema Zweiband für Amateure in der DDR hatten wir hier ja schon neulich, wo das VEB-Feingerätewerk-Buch aufgrund der Systemkonkurrenz vor allem gegen den westlichen Pilotton als: "unbrauchbar für Lippensynchronizität" geschossen hat, obwohl Pilotton seit den 50ern jahrzehntelang von westlichen Fernsehsendern für Reportagen mitsamt lippensynchroner Interviews benutzt wurde. Echt? Würdest du dann auch Wittner mit Magnetfilm beliefern? Die könnten den dann wieder in Kassetten packen!
  20. Der Grund besteht darin, daß Wittner anläßlich der Einstellung des E100D selbst Hamsterkäufe gemacht hat, nämlich weltweit von Dritten E100D aufgekauft hat, wo Wittner also mehr bezahlen mußte als die niedrigen Preise beim Direktkauf von Kodak. Zweitens geht es nicht so sehr um Hamsterkäufe von Endkunden, sondern einfach um das durch die Einstellung nun verknappte Angebot, das den Preis zusätzlich in die Höhe getrieben hat, denn es ist eine grundsätzliche Regel der Marktwirtschaft, daß je geringer das Angebot und je höher die Nachfrage, desto höher der Preis. Hmmm...da steht was davon, daß vor allem Händler erstmal alles verfügbare von Wittner aufgekauft hätten, so daß man z. B. bei Andec die Filme kriegen könnte, die momentan bei Wittner ausverkauft sind. Auf der Seite von Andec ist zwar der Velvia50D zu finden, der Aviphot dagegen (noch) nicht. Stattdessen steht da eine ominöse Ankündigung über: "ein AGFA Material 160D (Tageslicht 23 DIN/160 ASA) auf Polyesterbasis". Von Haus aus andere Kerbung? Oder wird Wittner den Aviphot standardmäßig auf 160 ASA kerben?
  21. Du solltest dich mal etwas intensiver mit der Alterung von Agfachrome nach der Entwicklung befassen, den Agfa in den 80ern durch den Moviechrome ersetzt hat. Und beim Kodachrome drohte zumindest bei Überlagerung bis zur Entwicklung dasselbe.
  22. Amateurfilmer kommt ja als Übersetzung ganz gut hin. Auch möglich sind Schmalfilmer, einfach nur Filmer oder der eigentlich doch recht vage und umfassende Begriff des Filmemachers. Wenn man's unbedingt ausgeflippt haben will, geht auch Filmverrückter. Oder die rein technischer Tätigkeit, wo man ja, wenn auch im Amateurbereich etwas hochtrabend, dann vom Kameramann sprechen kann. Ein Gynäkophage...ein Frauenfresser? Die wörtliche Übersetzung geht auf Englisch wohl besser als auf Deutsch, wo's ja auch Begriffe wie to eat her out und Man eater gibt, von dem Duo, das schon von Haus aus immer nach einer Packung Frühstücksflocken klang.
  23. Meine spontane Idee ist ja eher, daß die ZOOM!-Leser erstmal geschockt aus allen Wolken fallen. "Was, Analogfilm gibt's noch?!" Irgendwo kriegt der Schmalfilm dann auch eine Publikumsaufmerksamkeit, die er mit dem letzten verbliebenen eigenen Heft garnicht mehr hatte. Aber da ich die ZOOM! nicht so gut kenne, könnte ich mich irren und Jürgen hat schon vorher für Schmalfilmthemen jenseits der Digitalisierung von Dachbodenfunden auch in der ZOOM! gesorgt.
  24. Mit der Beobachtung gehe ich von vorne bis hinten fast konform. Nur würde ich die Freizeit nicht als: "armselig" bezeichnen, wo der Mensch ja erst wirklich Mensch sein kann. Daß der Mensch oft genug von seinem Beruf wie das Rädchen im Getriebe gezeichnet ist, ist schlimm genug. Erst im kleinen Glück der Freizeit zeigt er in der überwiegenden Masse der Lohnabhängigen, wer er wirklich ist. Abgesehen davon, daß es der Chef nicht unbedingt gern sieht oder eben gearbeitet wird, ist es gerade deshalb, weil die Menschen in der Freizeit oft glücklicher sind als im Beruf, daß diese auch bevorzugt von ihnen abgelichtet wird. Außer natürlich, man ist professioneller Photograph und dokumentiert bzw. inszeniert berufliche Tätigkeiten zu Marketingzwecken. Als du kurzzeitig nicht da warst, schlug die Nachricht ein, daß Kodak mit Ausgliederung der Photosparte auch aus dem staatlich gestützten Umstrukturierungsverfahren nach Chapter 11 aussteigt und mit finanziellen Gewinnzuwächsen wieder auf eigenen Füßen steht, mitsamt dem Begießen und Konfektionieren von nachwievor Millionen Fuß Film pro Jahr. Von modernem Marketing scheint Wittner bis heute auch nicht viel gehört zu haben. Und was Schmalfilm angeht, auch Kodak und Fuji nicht, wo schon seit mindestens einem Vierteljahrhundert keine Werbung mehr dafür gemacht wird. Kein Grund, deshalb den Kalten Krieg um die Marktwirtschaft wieder aufzumachen, der von Anfang an auf beiden Seiten ziemlich bescheuert war, auch wenn Stalin natürlich eine politische Katastrophe für beide Blöcke darstellte, also auch für den des östlichen Nominalsozialismus, der im Grunde ein staatlicher Monopolkapitalismus mit dem Staat als ideellem Gesamtkapitalisten mit besonderem Augenmerk auf die subventionierte Erhaltung und Reproduktion seiner Arbeitskräfte war (das, was man im Westen heute, kaum anders, als re-creation bezeichnet, weil nachwievor alles dem seelenlosen und entmenschlichendem Produktions- und Verwertungsprozeß unterworfen bleibt) und die Parteielite einfach nur die alte Feudal- und Konzernelite ersetzt hatte.
  25. Falscher Wikipediaartikel. Das hier ist der richtige: http://de.wikipedia..../Tag_des_Sieges Die Sowjets haben am 9. Mai gefeiert, weil erst in der Nacht gegen Viertel nach Mitternacht die letzte Unterschrift auf der Kapitulationsurkunde erfolgte. Auch der letzte Wehrmachtsbericht stammt übrigens vom 9.: http://www.stern.de/...7.html?nv=ct_mt http://www.radiomuseum.org/audio/sprache/d_flensburg_1945.mp3 (Besser mal zwei Links, einmal zum STERN und dann zum Originalbericht, sonst wird mir hier wieder Unwissen und: "Heraussuchen von obskuren, unglaubwürdigen Internetfundstücken" vorgehalten.)
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