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Holger Drosdeck

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  1. Gerade mal auf YT den Trailer zu "Sissi & Ich" geschaut. Nun ja, wessen Thema es ist, okay. Der letzte Film, den ich im Kino gesehen habe und von dem mir bekannt ist, dass er auf Super 16 gedreht worden ist, war - damals dann wohl sozusagen anlässlich "90 Jahre 16-mm-Film" - im Jahre 2013 der intellektuell höchstgradig anspruchsvolle 😜 Streifen "00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse" von und mit Helge Schneider. Gesehen habe ich den vor zehn Jahren sogar noch als echte Filmvorführung als 35-mm-Kopie und nicht digital. Es erinnert sich sicherlich Jeder hier noch mehr oder minder dran: 2013 war das letzte Jahr, wo in Deutschland regulär 35-mm-Kopien neuer Kinofilme erschienen - also so "richtig regulär". Sprich, nicht, weil ein Regisseur oder jemand anderes im Entscheidungsprozess der Filmproduktion es aus persönlicher Vorliebe oder aus "Kult-Gründen" einforderte, dass ein oder zwei Filmkopien von seinem ansonsten rein digital vorzuführenden Werk herzustellen seien (so wie jetzt vielleicht bei "Im Westen nicht Neues"), sondern weil noch echter Bedarf in dem Sinne bestand, dass die letzten Kinos noch nicht auf digital umgerüstet waren. Allerdings musste man dazu auch 2013 schon immer so einige km fahren, um die letzten, noch planmäßig Film vorführenden Kinos aufzusuchen. Das war in jenem letzten Jahr schon eine echte Herausforderung und bedurfte immer ewiger Vorab-Telefonate mit den verdutzten Kinobetreibern, denen man als Kunde immer erst erklären musste, dass und warum man lieber analog gucken wollte, um herauszufinden, wo noch "was ging". (Quentin Tarantino hätte mich da besser verstanden als so mancher, regional ansässiger Kinobetreiber). 😉 Zehn Jahre ist das jetzt auch schon wieder her, Mann oh Mann, wie die Zeit rennt. Hier ist sie, die in den Spulenturm der alten Bauer-Maschine eingelegte 35-mm-Kopie des ursächlichen Super-16-Filmes "00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse". Herrliches Dorfkino war das, echtes Flair (naja, in Wahrheit Kleinstadt-Kino). In den Credits des Films, ganz am Ende des Abspanns ist erwähnt, dass der Film komplett auf Kodak Super 16-Filmmaterial gedreht ist:
  2. Zu dem Aspekt, ob und in welchem Umfang Super 8 für deutsche TV-Produktionen genutzt wurde, kann ich eine kleine putzige Begebenheit aus eigenem Erleben beisteuern, die mir damals (1998) offenbart hat: Wenngleich sicher eben wirklich nur als absolute Nische und ausnahmsweise, aber so wurde Super 8 eben doch fürs TV verwendet, wie hier ja auch von Jürgen Lossau eindeutig dargelegt. Es ist heute ein knappes Vierteljahrhundert her: Im Sommer 1998 war ich zum ersten Mal in meinem Leben auf der Insel Rügen. Das studentische Budget reichte, was das Filmen im Urlaub anging, nur für magere 3 Stück Kassetten K 40, ein knapp zehnminütiger Urlaubs-Erinnerungsstreifen müsste eben reichen. Und diese Kodachrome 40-Kassetten hatten damals beim Würzburger Fotoversand noch 21,90 DM die Kassette inkl. Entwicklung gekostet, also rund 11 Euro, wenn man sie im 10er Pack nahm... An einem Tag war ich mit meiner damaligen Freundin am Strand in Prora am KdF-Bad, welches damals Ende der 1990er Jahre trolliger Weise auf allen öffentlichen, offiziellen Straßenschildern dort auch so ausgeschildert war. Später wurde das in "ehemaliges KdF-Bad" geändert, aber 1998 und 1999 stand auf den ganz offiziellen StVO-Schildern der Gemeinde und des Landkreises einfach nur "KdF-Bad", schon Kilometer davon entfernt, als hätten wir eher gerade 1938 als 1998, aber das nur nebenbei. Ich drehte gerade ein paar Szenen an dem einstigen Aufmarsch-Platz am Wasser, etwa in der Mitte des Bauprojekts, nur ein paar private Bewegtbilderchen mit meiner damaligen Freundin an den Klinkermauern dieses unbestreitbar imposanten Bauobjektes, da traf ich auf ein Filmteam, die für Arte gerade eine Doku über das KdF-Bad Prora drehten - auf 16 mm- oder auch Super 16-Film, welches Bildfenster deren Kamera genau hatte, weiß ich nicht mehr. Damals kannte ich den Unterschied zwischen "normalem" 16 mm und Super 16 auch noch nicht. Obwohl ich mit Anfang 20 noch eher schüchtern war, musste ich die Filmcrew natürlich anquatschen ob der Tatsache, dass sie mit Film und nicht mit den damals üblichen TV-Videosystemen (Betacam) drehten. Die waren sehr aufgeschlossen und hatten sogar ein bisschen Zeit für mich. Wir kamen ins Gespräch. Sie erwähnten, dass diese Produktion eine "Mischproduktion" auf 16 mm und Super 8 ist. Alle Landschaftsszenen usw. drehten sie auf 16 mm. Doch sie interviewten damals auch noch Zeitzeugen aus der Bauzeit dieses NS-Urlauberprojektes Ende der 1930er Jahre. Klar, von denen lebten 1998 noch ein paar als heute. Und diese Interviews würden oft stundenlang gehen. Deshalb könnten sie dafür keinen 16-mm-Film "verheizen", das gebe das Budget keinesfalls her. Da sie aber keinen Mix aus Film und Video wollten, sondern ausschließlich Film, weil man zu Analog-Videozeiten diesen Videolook immer sah (analoges Video sah damals ja wirklich irgendwie immer so "gläsrig" aus, auch die damaligen Profi-Systeme) drehten sie die Interviews deshalb auf Super 8, sagte mir der Regisseur. Davon durften sie hunderte Kassetten verfilmen. Sie zeigten mir auch ihr Equipment, es waren drei Stück dieser teureren Beaulieu-Kameras, 4008, 5008 oder irgendsowas in der Richtung halt. Ich kannte diese Modelle damals noch gar nicht, sie sahen bloß irre teuer und professionell für mich aus und ich wurde neidisch. Zum Abschluss drehten wir dann sozusagen "gemeinsam" auf meinen Wunsch hin sogar noch eine kleine Szene für meinen Amatuerfilm: Ich durfte mal kurz bissel mit denen ihrer Arri-16 mm-Kamera auf Stativ rumspielen, nämlich einen Schwenk (ohne auszulösen natürlich ) absolvieren, von der Seitenperspektive drehend auf die Frontalansicht der Kamera zum Objektiv/Kompendium hin. Und dies filmte der Kameramann dieser arte-Produktion mit meiner Super 8-Kamera und er näherte sich dann mit meiner Kamera seinem eigenen Kamera-Kompendium so stark, dass er quasi mit meiner Kamera sein Kompendium fast berührte und die Filmszene, die er für mich, mit meiner damaligen bescheidenen Kamera (Sankyo) und mit mir selbst drauf hinter seiner Kamera, filmte, ins Schwarze überging. Hinter diese Szene montierte ich dann zu Hause am "Schneidetisch" (= am Schreibtisch) den Filmtitel dieses Urlaubsfilms mit weißer Schrift auf schwarzem Untergrund. Diese ganze Eröffnungsszene meines kleinen 1998er Rügen-Filmchens ist damit der Eröffnungssequenz des "Augenzeugen", der DEFA-Wochenschau fürs Kino, aus den späten 1940er/frühen 1950er Jahren nachgeahmt, deshalb war ich auf diese Idee gekommen. Netter kleiner Film-Urlaubs-Spaß damals. Aber: Ich wusste seitdem: Super 8 wird eben doch ab und zu in Spezialsituationen fürs deutsche TV verwendet. Im Weiteren Urlaubsverlauf kam es dann natürlich, wie es kommen musste: Meine drei K 40-Kassetten reichten hinten und vorne nicht. Doch dann: Beim Fotohändler an den beiden Leuchttürmen am Kap Arkona gab es damals doch tatsächlich noch eine K 40-Kassette zu kaufen. Es war eine einzige noch auf Lager. Die kaufte ich dem dortigen Händler ab, der war froh, sie los zu sein, denn sie lagerte bei ihm schon eine Weile ohne Nachfrage seitens der Urlauber. Das war auch 1998 schon so. Aber so hatte ich wenigstens rund 3,5 Minuten weitere Filmmeter für diesen kleinen Urlaub. Ich müsste jetzt lügen aber ich dächte, zur Entwicklung waren die Kodachrome-Filme damals noch nach Stuttgart gegangen, noch nicht nach Lousanne, kann das sein? '98? Ich weiß es nicht genau. Ich weiß nur, ich habe sie nicht zu Hause im "privaten Super 8 K-Lab" entwickelt. 😉 VG Holger
  3. Falls jemand noch ein paar Bilder der Stadt sehen will, in der das Museum Gunzenhauser steht und in der Patrick Müller seine Filme vorgeführt hat - nicht mehr ganz aktuell (nämlich von 1971), aber garantiert gedreht auf 16 mm- oder evtl. sogar 35 mm-Film und mit viel (gesanglicher) Lyrik untersetzt:
  4. Die Geburtstags-"Filmschachtel" ist ja kultig. Die sollte man doch glatt tatsächlich in einer limitierten Auflage als Filmverpackung so drucken und den TRI-X exklusiv vertreiben. Zum 10-Jährigen gibt es dann den Vision so - als Vision für die nächsten 10 Jahre... 😉
  5. Da sieht man mal, wie gering die Nachfrage nach fabrikneuen Super 8-Kameras im Jahr 2022 ist. Wir haben demnächst 8 Milliarden Menschen auf der Erde. Auch nur klägliche 1.000 Stück einer solchen Kamera zu verkaufen, würde bedeuten, gerade mal 0,0000125 % der in Kürze vorhandenen Weltbevölkerung eine fabrikneue Schmalfilmkamera zu verkaufen. Um 1.000 solche Kameras zu verkaufen, könnten also mit anderen Worten 99,9999875 % der Weltbevölkerung auch weiterhin auf eine neue Super 8-Kamera verzichten. Wenn nicht mal 0,0000125 % der Weltbevölkerung eine kaufen wollen, ist das tatsächlich eine ganz schön geringe Nachfrage. 😉 Und selbst, wenn so eine Kamera für 3.000 Euro verkaufbar wäre und davon dann 1.000 Stück verkauft werden würden: 3.000 x 1.000 sind 3 Mio Euro Gesamtumsatz mit der Kamera. Wie soll'n denn bitte in 3 Mio die ganzen Entwicklungs-, Herstellungs- und eventuelle Vertriebskosten UND die Gewinnmarge drinnen stecken? Im industriellen/ solchem gewerblichen Maßstab sind 3 Mio Euro quasi Pfennigkram. Jeder Baumarkt muss, um existieren zu können, ein Zigfaches von 3 Mio im Jahr an Umsatz machen. Wie soll denn wer auch immer in der Welt, egal ob Kodak oder irgendwer anderes, die komplette Neuentwicklung UND den Aufbau einer Produktionslinie einer neuen Kamera aufbauen können, die hoch komplex ist und aus hunderten (oder gar einer vierstelligen Anzahl?) Einzelteilen besteht? Selbst dann, wenn diese Produktion manufakturartig ist? Inklusive aller Investitionskosten, Materialkosten, Steuern, und und und? Seid ihr Euch sicher, dass die Zahlen, mit denen ihr hier mutmaßender Weise rum hantiert, auch nur den Hauch von Gültigkeit haben? Sollen sich bei Kodak und beteiligten Partnerfirmen/Subunternehmen jetzt allen Ernstes seit reichlich 5 Jahren x Entwicklungsingenieure, Auskenner der Feinmechanik, Elektronik, Optik usw. und Manager mit einer neuen Super 8-Kamera herum geschlagen haben, wenn die gänzliche, komplette Perspektive von deren Produktion ist, als GESAMTumsatz des gesamten Projektes, über die komplette Fertigung hinweg, irrwitzig läppische 3 Millionen Euro Umsatz (nicht Gewinn) zu machen? Das frage ich mich gerade. VG HD
  6. Also ich hab selber in Super8 "nur" von 1992 bis 2004 auf K40 und Moviechrome 40 gefilmt und von 2010 bis zurzeit 2016 auf E100 7285, wobei der mir - im Gegensatz zu den etlichen Lobhudelungen diesem Film gegenüber - aufgrund seiner Rotstichigkeit und seines Korns gegenüber dem K40 nie gefallen hat. Aber meine Kindheit wurde 1977 bis 1983 auf ORWO festgehalten. Aber in Farbe auf UT 15. Und in DS8 gefilmt und mit einem lichtschwachen Meolux mit so 'ner komischen, speziellen, seltsam birnenförmigen 50-Watt-Lampe drinnen in Super8 projiziert, wie es im Osten vor '90 nun mal war. Jegliche Schwarzweiß-Erfahrungen in Bewegtbildern fehlen mir also, egal ob ORWO oder nicht. So was wurde meinem 1969 geborenen Bruder Anfang der 70er Jahre letztmals zuteil, bevor das Geldbudget der Eltern auch zur Dokumentation seiner Kindheit für den UT 15 ausreichte. Ich bin also so gesehen, was SW-Filme angeht, geistig arm. Irgendwie geht mir bei SW immer eher so was wie Heinz Rühmann oder Edgar-Wallace-Filme durch den Kopf. Vielleicht sollte ich da mein Weltbild ja mal ändern. Werde demnächst bei einer Tasse Kaffee aus Jürgens Super 8-Tasse drüber sinnieren. 😉
  7. Sehr geil. Wünschenswert wäre noch ein passender Spiraleinsatz für Super 8 und ein fest sowie lichtdicht schließender Deckel für die Tasse, um in dieser Super 8-Filme in Caffenol entwickeln zu können, was ja gehen müsste, wenn es eine Kaffeetasse ist. 😉
  8. Bitte für mich auch 2 solche Tassen. Danke!
  9. You are all on the woodway here! And You can say You to me. And It MAKES a lot of fun to film with Super8 in the clock-leaves. So, da habt ihr noch bissel Off-topic-Diskussionsstoff rund ums Englische hier. 😉
  10. Das ist immer wieder interessant zu sehen, wie analoge Filmer nicht auch automatisch was mit analoger Standbildfotografie zu tun haben, sondern manche Leute eben auch entweder nur rein mit analoger Filmerei oder mit filmbasierter Fotografie unterwegs sind. Ich selbst mache seit 2016 aktuell nur noch Letzteres, sprich "stills" und stecke in diesem Metier daher heutzutage deutlich tiefer drinnen als in der Filmerei. Und möchte daher zu dem in den obigen Posts schon Gesagten noch ergänzen: Foto Görner in Dresden kann man wirklich nur empfehlen. Bei denen sieht es sogar so aus, dass, egal ob man Abzüge digital ausbelichten lässt oder rein analog über den Farbvergrößerer: Der Look des Films bleibt hier immer erhalten, auch bei digitaler Ausbelichtung weitestgehend, wenn man es wünscht. Sicher, manche Looks würden sich ja heutzutage sogar nur noch digital über entsprechende Targets (annähernd) erzeugen lassen, wie eben z.B. der des herrlich kräftig farbigen und auch von mir einst sehr geschätzten und verwendeten Agfa Ultra - denn den Film gibt es bekanntlich seit 2005 nicht mehr. Aber wenn man Foto Görner "Agfa Ultra"-Bilder haben will, ohne diesen Film in der Kamera gehabt zu haben, dann kann man das da so bestellen. Man kann dort mit echten Leuten reden. Am Tel. und auch vor Ort. Und will man es nicht, will man den Film, den man tatsächlich in der Kamera hatte, möglichst unverfälscht ohne digitale Korrekturen (aber trotzdem digital) ausbelichtet bekommen, dann bekommt man dies. Und will man rein analoge Fachvergrößerungen, so sind auch diese möglich, in hervorragendster Quali, wobei das natürlich seinen Preis hat. Was klar ist - Du bezahlst dann einen Fotolaboranten, der richtig was kann und sein Handwerk beherrscht, mit seinem Stundensatz und seinen Aufwand mit Eintesten, Ausfiltern, mehreren Probestreifen usw., das kann man dann bei zwei, drei größerformatigen Abzügen gern preislich mit einer Kassette Ektachrome 7294 in Super8 inkl. Entwicklung vergleichen. Was aber so sein muss - sehr gutes Handwerk kann natürlich nicht "Rossmann-Preise" haben. Das Gute aber ist: Foto Görner kann als Fachlabor wohl für die nächsten Jahre als ziemlich gesicherte Infrastruktur im analogen Fotobereich angesehen werden. Es STAND vor einigen Jahren - mag es auch so um 2017 rum oder so gewesen sein - mal kurz vor dem Aus, weil die Alteigentümer schon mehrere Jahre über der Rente waren und dann auch tatsächlich mal in Rente gehen wollten und sich lange Zeit kein Nachfolger gefunden hatte. Aber den gab es dann doch und so läuft der Laden seither inkl. des althergebrachten Knowhows und etlicher Leute, die dort schon vorher arbeiteten, weiter. Und jüngere Leute werden dort auch ausgebildet und die lernen ihr Handwerk ebenso perfekt wie die "Alten". Apropos noch zum Thema Alter in Bezug auf die Analogfotografie, weil hier Zweie schrieben, sie seinen schon 60 bzw. 63: Also da ist es aber bei weitem nicht so, dass ausschließlich die Älteren heutzutage auf Film fotografieren. Dass es insgesamt eine Nische ist und 99,x % Smartphone-Fotografie heute vorherrschen, da sind wir uns ja sowieso einig. Nur, trotzdem: Ich kenne mehrere ältere Fotografen, die zwischen 62 und 73 Jahren alt sind und die ihr Leben lang (der eine seit 1960, als er als Kind anfing) natürlich analog (wie sonst) fotografiert haben, und die heute - wenn sie denn mal noch fotografieren - dies rein mit digitalen Spiegelreflexkameras tun, sich hingegen sehr für Scantechnik interessieren und im Prinzip nur noch dabei sein, zehntausende und aberzehntausende MF-Negative und -Dias zu digitalisieren, um sie so aus ihrer Sicht für die Ewigkeit haltbar zu machen. Und nachher das Kontrastprogramm dazu: Als ich im Sommer 2020 mal in Berlin so bissel als Touri einen Tag im Stadtbezirk Mitte rumgetigert bin, da sind mir binnen zirka 2 Stunden geschlagene 12 (!) Analogfotografen deutlich jüngeren Baujahres als ich (bin 45) über den Weg gelaufen, die da mit stylischen 70er-Jahre-Kameras (die könnten glatt bei Click& Surr gekauft worden sein) 😉 rum spazierten und bestimmt ebenso stylische, künstlerisch angehauchte Fotos von der Stadt und ihren Mitreisenden machten. Und: Ich hatte da auch korrekt geschaut, es waren wirklich analoge Kameras, keine neuen digitalen Modelle im 70er Look, die es ja von manchen Herstellern gibt. Das Gleiche in Dresden im Februar 2020 (1 bis 2 Wochen, bevor Corona nach D kam!): Am Elbufer fotografierte eine modisch gekleidete Studentin um die 20 ihren noch viel modisch gekleideteren Freund - analog. Ich kam mit den Zweien ins Gespräch. Sie schwärmte mir ihre Liebe und Hingabe... nein, nicht für ihren Freund... sondern für die Analogfotografie vor. Was sie denn in der Kamera hätte, wollte ich wissen. Es sei der (hier in diesem ursprünglichen K-Lab-Thread ja jetzt auch thematisierte) Kodak Gold. Sie wisse, es gäbe eigentlich bessere Filme, Kodak Portra fiel da der Name von ihr, aber den könne sie sich als Stundentin leider nicht leisten. Da bin ich nochmals zu meinem Auto zurück, von dem ich gerade kam und das nur vielleicht 300 Meter weiter stand, holte je einen der eine Stunde zuvor gerade bei Foto Görner gekauften Portra 160 und 400 raus und schenkte ihr die. Damit sie den zarten Teind ihres so Karl-Lagerfeld-mäßig angehauchten Freundes auch mal mit Feinstkorn fotografieren kann und nicht mit dem relativ grobkörnigen Gold 200. 😉 Sie freute sich natürlich sehr. Was auf die Filme dann belichtet wurde, weiß ich nicht. Manche Dinge ändern sich natürlich schon irgendwie. Als ich 1997 bis 2002 Student war, waren immer die Mädels das Fotomotiv und ich als Kerl stand hinter der Kamera, heute läuft das offenbar auch mal umgedreht und der Mann ist das Model. Na gut, dazu hätte ich auch nie getaugt. Aber dass die Zwanzigjährige auf Film fotografiert und sich durchaus mit Filmsorten auskannte für ihr Alter, ist doch toll, oder? Es sind nicht nur die "Alten", die da "noch" auf Film fotografieren. Mein Eindruck ist (und dies bestätigt ja auch das, was Jürgen Lossau schon oft in Bezug auf die Filmerei schrieb), dass es gerade und insbesondere junge Leute sind, die sich dafür interessieren. Vielleicht schafft ja sogar auch die Zwanzigjährige aus Dresden eines Tages des Schwenk von der Filmfotografie zur Schmalfilmerei. 😉
  11. Danke für den interessanten Tipp. Ich hab das Buch sogleich bestellt. 2019 habe ich bei einer Weihnachtsfeier mal verschiedene 16 mm-Privatfilme vorgeführt. Dabei kam ein Zuschauer an mit der Info "ich hab auch noch so alte 16 mm-Filme, kömmer' die 'inner Pause mal fix mit einlegen?" und solchen Ozophan-Filmen in der Hand. Ich hielt das Material in der Hand und sagte: "Was ist DAS denn für dünnes Folien-Zeug? So was hab ich noch nie gesehen" und sagte zum Besitzer: Das muss irgendwas Spezielles sein, das geht nicht mit 'nem normalen Filmprojektor, das läuft nie und nimmer durch den Filmkanal usw., so knitterbar und dünn wie das ist. Er sah es nicht ein und ging mir noch den gaaaaanzen Nachmittag und Abend auf den Keks und fragte immer wieder, ob wir es nicht mal probieren können. Nach dem vielleicht sechsten, siebenten oder achten Mal, verteilt über Stunden, nach der kompletten Erfolglosigkeit meines Ansinnens, ihm zu verklickern, dass der Projektor seinen "Folienfilm" aller Voraussicht nach einfach nur "fressen" wird, nachdem ich ihm auch nochmal den Unterschied allein schon des Durchmessers einer 300 m-Spule 16 mm-Film und des Durchmessers der Mini-Spule seines Ozaphan-Filmes aufgezeigt habe und zum x-ten Male zu ihm sagte: "Das ist irgendwas anderes, was Du da hast, ich kenne es auch nicht, aber das sagt einem der normale Menschenverstand", nachdem all diese Erklärversuche von Erfolglosigkeit gekennzeichnet waren, er UUUUUUNBEDINGT wollte, dass ich das Zeug mal versuche, abzuspielen, ging mir das derart auf die Nerven, dass ich schlussendlich sagte: "Na gut, wenn Du es unbedingt willst, auf Deine Verantwortung!". Dann probierte ich es, einlegbar war das Zeug sowieso nur, weil der Projektor so ein "idiotensicheres" Seiteneinleger-Gerät für die Bedienung durch Lehrer aus ehemaligem Schulbestand war. Dann schredderte der Projektor erwartungsgemäß vielleicht einen oder 'nen anderthalben Meter des Ozaphan-Filmes, der Besitzer guckte dabei mit entgeisterter Mine und verärgertem Blick zu, sagte, was das denn jetzt sei, ob ich ihm das nicht hätte vorher sagen können, jetzt sei sein schöner historischer Film beschädigt, ich fragte ihn, ob er - ob seines Generves den ganzen Tag lang - noch ganz dicht sei, jetzt so was zu behaupten, er zog beleidigt von Dannen und verließ den Filmabend "mit eingezogenem Schwanz"vorzeitig. So weit meine bisherigen Erlebnisse mit Ozaphan. Dank des Buches kann ich mich zu diesem Thema nun richtig bilden - deshalb nochmals Danke für den Hinweis! 😉 VG Holger
  12. Blöde Frage: Das Labor schreibt auf seiner o.g. FB-Seite, sie "drucken" direkt ab Digitaldaten auf Film. Was heißt'n "drucken" in diesem Zusammenhang? Das ist jetzt nur eine sprachliche Sache, weil das Ausbelichten von Vorführkopien im Englischen ja "print" bzw. "Printfilm" heißt und "print" heißt auf Deutsch wiederum "drucken". Nur deshalb schreiben sie, sie "drucken" diese Filmkopien, oder? Ein Übersetzungsfehlerchen, oder? Gemeint ist aber schon, dass sie sie mittels Lasereinheit, z.B. Arri Laser, auf den unbelichteten Printfilm ausbelichten und der belichtete Film wird dann ganz normal entwickelt, fixiert usw., oder? Oder handelt es sich im Falle dieses Londoner Labors etwa tatsächlich um ein Druckverfahren?
  13. Danke für die Korrektur. Ich habe das jetzt durcheinander gehauen. Stimmt, der Film hatte im Oktober dort seinen Ersteinsatz in 35 mm. Und für Januar waren die nächsten Einsätze der 35-mm-Kopie geplant, und diese fallen nun sicher wegen Corona aus. So dürfte es zutreffend sein.
  14. Das Witzige ist: Von dieser Doku über den "35-mm-Kinomann" gibt es - trotz dessen dieser Film digital gedreht und produziert wurde - eine 35-mm-Vorführkopie. Ich hatte mit dem Macher dieses Films, Matthias Ditscherlein von Kippelsteiner Filme, jetzt im Herbst einmal recht ausführlich telefoniert. Da hat er mir verraten, dass er eine einzige 35-mm-Kopie des Films hat ausbelichten lassen, und zwar in England. Den Namen des Kopierwerkes habe ich mir nicht gemerkt, da müsste ich nochmals nachfragen. Jedenfalls wurde der Film ab Digitaldaten direkt auf Printfilm ausbelichtet, ohne den Zwischenschritt eines Negatives. Als Ton hat er ausschließlich analogen Lichtton ausbelichten lassen. Das Labor hätte wohl auch einen DTS-Code mit CD herstellen können oder auch Dolby Digitalton direkt auf der Filmkopie, aber das wäre dann deutlich teurer gekommen. So blieb es beim analogen Lichtton (ob weiße oder Cyanspur, weiß ich jetzt auch nicht spontan, sicherlich Cyan, gehe ich mal davon aus). Ersmals vorgeführt werden sollte die 35-mm-Kopie von "KINOMANN" dann jetzt im Januar 2021 bei einem kleinen Filmfestival in Hof. Dazu hat man im Hofer Kino wohl extra einen 35-mm-Projektor reaktiviert, der ansonsten seit der dortigen Kinodigitalisierung außer Betrieb war. Ob das nun in dieser Form allerdings so stattfinden kann, dürfte wohl mehr als fraglich sein. Es war der Planungsstand vom Herbst, doch darf sicherlich davon ausgegangen werden, dass der Lockdown in D nicht ab 11.01.2021 wieder vorbei ist. Auch, wenn "KINOMANN" mit einer Digitalkamera gedreht wurde, Matthias Ditscherlein von Kippelsteiner Filme nutzt zum Filmen auch echten Film für die Drehs. In Ausgabe 1 von Jürgen Lossaus neuer Zeitschrift "Super 8" war er ja mit einem Super 8-Filmdreh vorgestellt. Anfang Oktober hat er in dem historischen Bahnhof Schönheide Süd des Fördervereins Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V. (FHWE, siehe www.fhwe.de) im Westerzgebirge einen Musik"video"-Dreh auf Super 16 mit einer Arriflex SR III absolviert (auf Kodak Vision-Material). Ich bin Gründungsmitglied dieses Eisenbahnvereins, so kam es, dass ich in diesen Dreh involviert wurde. Wiederum interessant dabei war: Auftraggeber und Haupt"darsteller" dieses Musikfilms ist der inzwischen 64-jährige Jes Holtsø, der als Kind bzw. Jugendlicher zwischen 1968 und 1979 sowie nachher auch nochmals 1998 und 2003 als Erwachsener der Darsteller des Børge Jensen in den bekannten "Olsenbande"-Filmen war (der also das Kind von Yvonne [Kirsten Walther] und Kjeld Jensen [Poul Bundgaard] spielte und der für die Coups der Olsenbande in diesen Kultfilmen immer mal die eine oder andere "Hilfsleistung" zu erbringen hatte). Heutztage ist er im Jazzbereich Musiker mit steigendem Bekanntheitsgrad. Sein neuestes Musik"video" entstand also auch auf Film - wenn auch mit Super 16 eine "Stufe" kleiner also damals "seine" in 35 mm gedrehten Olsenbande-Filme. 😉 VG Holger
  15. Hallo in die Runde, ich habe mal folgende historiebezogene Frage, vielleicht weiß hier jemand von den Forenten eine Antwort dazu: Bis wann (ungefähr) war denn die Vorführung/Sendung direkt vom 16- oder 35-mm-Film im Fernsehen üblich, sprich dass Film-Sendekopien direkt in solchen Filmabtastern abgespielt und gesendet wurden und NICHT eine MAZ der Filmkopie gesendet wurde? Gab es das bis in die 80er Jahre und wenn ja, eher bis Anfang/Mitte/Ende des Jahrzehnts? Oder gar bis in die 90er? Ich hatte dieses Verfahren immer - ohne es zu Wissen, rein bauchgefühlsmäßig - eher so in die 1960er und bis in die 70er Jahre hinein vorortet und war davon ausgegangen, dass Filme, die ab den 80ern gesendet wurden, immer erst von Film auf damals übliche und dem Profibereich zuzuordnende, analoge Magnetsendebänder überspielt und dann von diesen gesendet worden seien, z.B. 1/2-Zoll-Band (Betacam) oder irgendwie so was in der Richtung. Nun ist mir aber aufgefallen, dass auf YouTube einige alte, sicher auf VHS gemachte Heimmitschnitte des TV-Programms aus den 80er Jahren stehen, z.B. Werbemitschnitte der ZDF-Werbeblöcke aus den Jahren 1982, 1983 und so die Drehe rum, und die Filme darauf irre zerkratzt sind. (Ich meine damit also ausdrücklich nicht die typische Videoqualität der damaligen Heimmitschnitte der damaligen Zeit, sondern wirklich Laufstreifen und noch "schwarzen Schnee" auf dem gesendeten Filmmaterial.) Auch von anderen, typischen 80er-Jahre-TV-Sendungen als von Werbeblöcken, z.B. von "Ein Heim für Tiere" u.a., stehen auf YT da solche Heimmitschnitte, die von total zerschrotetem Filmmaterial gesendet sein müssen. Da kam mir der Gedanke: Wenn das Filmmaterial nur auf dem Schneidetisch und dann nochmals zum MAZen sorgsam verwendet worden wäre, könnte es ja eigentlich nicht diese typischen Verschleißerscheinungen von extrem vielfach gelaufenen Filmkopien haben. Woher aber soll TV-Filmmaterial diese Vielfach-Vorführungen erlebt haben, wenn die vielen Wiederholungen im TV, insbesondere die von Werbefilmen, immer nur vom MAZ gesendet worden wären? Daher die Frage: Wurde in den 80ern noch gar nicht so viel geMAZt? Wurden da Werbeblöcke und TV-Serien noch viel direkt vom 16- oder 35-mm-Film gesendet? Wenn ich also als Bub z.B. 1985 wie gespannt "Ein Colt für alle Fälle" im TV geguckt habe, nur dass wir Kinder uns nach der Sendung beim Colt-Spielen wieder stritten, wer der Colt sein darf und wer den Howy machen muss ? , lief da im Sendestudio also "live" ein Film durch einen Abtaster oder lief da tendenziell eher eine MAZ durch einen professionellen Videorecorder? Wäre toll, wenn dazu jemand was weiß. ? Vielen Dank, VG Holger
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