Schetteb
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Ich habe diesen Artikel hier gelesen: http://www.schiele-schoen.de/schieleschoendata/files/divers/originals/seite_161564.pdf, aber ich glaube nicht, dass dieses Verfahren für eine Kompaktanlage wirklich geeignet ist, weil der technische Aufwand einfach zu hoch ist. Ich denke, die funktionale Trennung der Festlegung der Geschwindigkeit und der Verminderung der Reibung und der Ausgleich der Toleranzen ist der einfachere Weg, weil man am Ende ohne viele teure Präzisionsteile auskommt. Wenn wir annehmen, dass der Film an die 10 N aushält (einwandfreie Proben rissen übrigens im Vorversuch nie unter 100 N) und pro Walze nicht mehr als 0,1 N Kraft zur Überwindung der Reibung benötigt (mehr braucht man für die Friktionskupplung ja nicht; wenn die Rollen auch nur ungefähr die soll-Filmgeschwindigkeit haben, fällt so gut wie keine Reibungsarbeit mehr an!), haben wir selbst bei 10 gleichzeitig reibenden Walzenkupplungen noch ein Sicherheitsfenster vom Faktor 10. Witzigerweise dürften die enormen Kräfte, die bei einem starren Walzenantrieb offenbar immer wieder zum Zerreißen des Filmes führten, auf eine art Flaschenzugeffekt zurückzuführen sein...
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Der Trick ist, die Umlenkrollen zwar anzutreiben, und zwar in einer Geschwindigkeit, welche der Geschwindigkeit der geschwindigkeitsbestimmenden Zahnrollen ungefähr entspricht, aber eben nicht starr, sondern über eine Rutschkupplung. Die Rollen werden dazu auf die Achsen gesteckt, sodass sie ab einer bestimmten Kraft, die der Film noch spielend ertragen kann, die aber für einen Transport locker ausreicht, unabhängig von der Achse drehen können. So werden Spannungen minimiert, die durch Toleranzen des Umfangs der Rollen herrühren. Das bedeutet: Die Zahnrolle am Ausgang der Maschine bestimmt die Geschwindigkeit. Die Umlenkrollen in der Maschine sind nur angetrieben, um die Gesamtreibung zu minimieren, geben aber keine eindeutige Geschwindigkeit vor. Die Zahnrolle am Eingang der Maschine bremst den Film, damit er immer einigermaßen straff und ohne Schlaufenbildung an den Rollen anliegt, für den Fall, dass die Geschwindigkeit der Umlenkrollen in der Maschine größer sein sollte als die Sollgeschwindigkeit des Filmes.
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Liebe 16-mm-Freunde, hier liest man ja immer wieder über Totengräberstimmung und so weiter. Kann ich nicht verstehen. Ich habe vor ein paar Wochen zufällig einen Siemens 2000 bekommen, der mir so abartig viel Freude bereitet, dass ich mir jetzt eine hochkompakte 16-mm-Filmentwicklungsmaschine zur Durchlaufentwicklung konstruiere. Einem Freund, der Maschinenbauer ist, habe ich eben die Zeichnungen für die Umlenkrollen gegeben, die er mir drehen soll. Ich bräuchte allerdings noch zwei Zahnrollen, die in die Perforation eingreifen, damit ich vor und nach der Maschine eine evtl vorhandene Über- oder Unterkompensation der Reibung der über Friktion angetriebenen Transportrollen ausgleichen und dem Film eine konstante und vollkommen definierte Geschwindigkeit geben kann. Also wenn jemand noch an irgend einem Gerät, das er nicht mehr braucht, Zahnrollen zum Vergeben hat, würde ich mich darüber sehr freuen. An sich ist ja die Idee mit der DIY-Entwicklungsmaschine nicht neu: Aber ich denke, das geht noch erheblich kompakter und einfacher, zB indem die Chemikalien einfach durch Magnetrührfische umgerührt werden, dann spart man sich die Umwälzpumpen. Viele Grüße, Bernd
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Gibt es eigentlich beim Siemens 2000 charakteristische Abnutzungen, an denen man leicht erkennen kann, wie viele Stunden das Gerät ungefähr schon gelaufen ist und die Rückschlüsse auf die restliche Lebensdauer zulassen? ZB an der Nockenscheibe? Oder an den Hebeln für den Greifer? Oder an den Führungsschienen für den Film (die sind bei mir nicht aus Pertinax, wie hier so oft beschrieben, sondern aus Metall)?
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Hier ein Schaltplan http://www.olafs-16mm-kino.de/Siemens%20Technische%20Informationen%20Band%201-4/100%20Schaltplan%20Projektor%202000.pdf - zwar sieht es offenbar nicht in allen Projektoren mit der Klemmenbelegung genau so aus, bei mir ist es anders, aber prinzipiell eine große Hilfe, weil das Prinzip klar ist und man die Messpunkte wählen kann. Ich kann die Homepage von Herrn Carls nicht oft genug loben, so unentbehrlich sind diese ganzen technischen Anweisungen. Auch das hier kann helfen: http://www.olafs-16mm-kino.de/Siemens%20Technische%20Informationen%20Band%201-4/104%20Motor-Montagevorschrift.pdf Möglicherweise liegt ein Defekt am Vorwiderstand vor? Also wenn man den Schaltplan anschaut, kann der Defekt nur im Vorwiderstand, an der Kontaktierung der Feldspulen, an der Kontaktierung der Kohlen oder im Schaltsatz liegen, sofern die Projektionslampe tut. Eventuell noch ein Kurzschluss im C2. Bei einem einfachen Defekt der entstördrosseln D3, D4, dem Fliehkraftregler oder dem R3 müsste zumindest ein ganz leises Brummen zu hören sein ... Ich finde es didaktisch äußerst hilfreich, besondere Medien einzusetzen um zwischen Smartphone und Youtube Aufmerksamkeit zu bekommen. Und am Prinzip der Kernspaltung hat sich auf Gymnasialniveau seit 50 Jahren nichts, aber auch gar nichts geändert. Herzliche Grüße!
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Also ich habe mich mit der Hilfe der technischen Datenblätter, die Herr Carls auf seiner Homepage dankenswerter Weise zur Verfügung stellt, durch einen Siemens 2000 Projektor und den dazu gehörenden Verstärker gearbeitet, die ich geschenkt bekam. Am Anfang schien mir die Sache auch wenig erfolgversprechend, beim ersten Versuch die Maschine anzuschließen kam sofort der Fehlerstromschutzschalter, und ich dachte auch kurz ans Verschrotten ... Nun steht er wieder gut da und läuft sehr schön. Wenn man bereit ist, 20 Euro in ein paar Kondensatoren und neue Gummileitungen zu investieren, dann ist das ein wunderbares Gerät, das nur Freude macht. Mit der Hilfe der technischen Siemens-Datenblätter klappt das gut, auch wenn man kein Maschinenbau-Ingenieur oder Feinmechanik-Meister ist (also ich bin auch nur promovierter Chemiker und hänge nicht jeden Tag in irgendwelchen feinmechanischen Geräten und habs auch trotzdem geschultert). Gerade habe ich den Siemens-Verstärker an das Notebook angeschlossen und höre Musik. Ganz ohne Explosionen oder aufsteigende Rauchwolken. Mehr dazu habe ich Dir schon hier geschrieben: http://www.filmvorfuehrer.de/topic/1844-schlechter-lichtton-beim-siemens-2000/page__hl__%20siemens%20%202000%20%20tonqualit%C3%A4t__st__20
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200 000 Durchläufe, das ist beachtlich! Bei mir war das sogar nur ein Stück alter Fuji-Rohfilm aus normaler Acetylcellulose, das ich auch klassisch nass zu einer Schleife geklebt hatte. Ich glaube mittlerweile wirklich, dass Film nur durch grobe Bedienfehler oder falsch eingestellte Projektoren einigermaßen schnell zerstört werden kann. Paradebeispiel dafür dürften die unbegabten Lehrer an schlecht gewarteten Schulprojektoren sein ... Aber zurück zum Lichtton: Ich habe nochmal das Oszilloskop angeschlossen und Zischlaute im Ton von 4 unterschiedlichen FWU-Lichttonkopien verglichen (ich besitze ja keinen Testfilm wie vorgeschrieben): Der limitierende Faktor des Lichttons scheinen tatsächlich Schwankungen und Toleranzen bei der Herstellung der Lichtonspuren der einzelnen Filme sein. Jeder einzelne dieser Filme hat tatsächlich ein individuelles Optimum der Fokusebene der Lichttonoptik ... Jeder Film lässt sich gut einstellen, aber keine Einstellung gibt alle Filme gleichermaßen perfekt wieder. Hat jemand vielleicht schon vergleichbare Erfahrungen gemacht? Vielleicht auch an anderen Projektoren? Vielleicht hat auch jemand schon eine Lösung für das Problem? Herzliche Grüße!
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Sehr geehrter Herr Grassmann, da kann ich Ihnen nur beipflichten: Ich habe einen Siemens 2000, Nr. 150 021, mit Verstärker 6.2 geschenkt bekommen. Der Projektor war äußerlich in sehr gutem Zustand, nur leider seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt und dementsprechend verdreckt. Das Öl war stark verharzt, einer der beiden Funkenentstörkondensatoren des Fliehkraftreglers hatte einen Kurzschluss und auch der Verstärker rauschte und brummte stark. Der Lichtton war extrem schlecht. Die Maschine lief äußerst laut, hatte Drezahlschwankungen und nagelte. Ich habe mich entschieden, das Gerät komplett zu zerlegen und gemäß der technischen Siemens-Datenblätter zu warten. Hier gilt mein ausdrücklicher Dank Herrn Carls, welcher so freundlich war, alle Datenblätter auf seiner sehr hilfreichen Homepage hochzuladen. Insbesondere habe ich natürlich die Tonoptik zerlegt, gereinigt und wieder eingebaut und einjustiert, ebenso die Kontakte der Fotozelle gereinigt. Beim Verstärker habe ich sämtliche Siebkondensatoren ausgewechselt, sowie alle 25 uF-Kathoden-Block-Elkos gegen neue 50 uF und 100 uF -Exemplare getauscht. Segor in Berlin hat alle Kondensatoren sogar in axialer Bauweise auf Lager, so daß der Tausch zumindest für alle Berliner problemlos geht. Einige ausgewählte Lack-Kleinkondensatoren habe ich ebenfalls getauscht, wo es kritisch war. Diese Lackkondensatoren sind wie die Elkos ebenfalls gealtert und haben ihre Kapazität auf etwa 160% der Nenndaten erhöht. Die Styroflexkondesnatoren im Signalweg sind dagegen perfekt erhalten, diese brauchen also nicht getauscht werden. Die Steckkontakte (Kontaktleiste und Röhrenfassungen) habe ich penibel gereinigt. Nach dieser Kur klingt der Lichtton absolut brillant und ist auch deutlich lauter als zuvor, und auch das Verstärkerbrummen ist fast verschwunden. Allerdings rauscht der Verstärker noch immer leicht, aber es sind auch noch die alten Röhren drin. Vielleicht hat hier jemand noch einen Trick? Alle spröden Gummileitungen habe ich gegen neue (Conrad-Elektronik) gewechselt. Alle Lager und Ölfilze habe ich mit Benzin gereinigt und auch das Greiferwerk ausgewaschen. Danach habe ich mit einem recht viskosen synthetischen Mehrbereichs-Motoröl neu geölt. Nun läuft die Maschine sehr leise und nagelt überhaupt nicht mehr. Das lauteste ist an dem Gerät nun tatsächlich das Rauschen des Lüfters. Nach dem Polieren der Filmführungen und der Tonrolle ist das Gerät für mein Empfinden auch sehr filmschonend, eine Filmschleife 3 Stunden lang durch den Projektor gezogen zeigte nur minimale Abnutzungen. Fazit: Ob ein Siemens 2000 laut ist oder einen schlechten Klang hat, hängt extrem von der Wartung ab.