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Jurij Stroeve

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  1. Vielen Dank für eure Rückmeldungen und Gedanken zu dem Thema. Auch per Email und auf anderen Wegen habe ich einige Zuschriften erhalten, die mich darin unterstützen, dass es eines unserer drängenden Themen der Branche ist. Wenn nicht das drängenste Thema, denn wir müssten nicht über höhere Verleihmieten, Förderungen, Preisgestaltungen etc. jahrelang debattieren, wenn wir durch eine sinnvolle homogene Startpolitik grundsätzlich bei 140 Millionen Besucher plus pro Jahr liegen würden. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass es hier keinesfalls darum geht Boykotte zu starten oder das Thema uns kleinen Kinobetreibern anzuheften. Ganz im Gegenteil, die großen Ketten, Familienbetriebe und auch die Häuser ab fünf Leinwände aufwärts, sind um einen noch höheren Faktor davon betroffen. Mir fällt in diesem Jahr kein Zeitraum ein in dem es sich lohnte mehr als fünf Leinwände zu bespielen, einzig jetzt zum Ende des Jahres hin. Es gilt per se: Ein starker Blockbuster zieht genügend Kunden um denen auch die schwächeren Filme zu vermarkten. Gibt es in einem Zeitraum nur schwache Filme, hört man von unseren Kunden immer nur den Satz: "Es läuft ja zur Zeit nix in den Kinos". Die schwächere Ware wird somit noch mehr verlieren. Das alles sind Effekte der Konkurrenzvernachlässigung: Above-Average-Effekt. Ein Produkt, hier der Film, wird ohne Rücksicht auf Konkurrenz und Marktgeschehen in den Markt gedrückt, weil davon ausgegangen wird, dass es schon seine Besucher bringt und die anderen damit aussticht. Das der Markt aber sehr begrenzt ist und dadurch alle Parteien Besucher und Geld verlieren, interessiert den einzelnen Player nicht und das ist die Stellschraube an der angesetzt werden muss. Auch kann es nicht die Lösung sein, dass kleine und auch große Kinos auf einen Film verzichten um dem Verleih klar zu machen, dass wir gegen eine gewisse Art Politik sind. Der Kunde versteht dieses Vorgehen in keinem Fall und der ist unser aller Geldbringer, des Verleihs und auch des Kinos. Hier müssen andere Lösungen greifen. Wir müssen den Markt als gesamten Betrachten und einmal schauen was hier möglich ist. Wir sind eine winzige Branche mit einer Milliarde Kartenumsatz und praktisch jeder kennt jeden. Es macht keinen Sinn in der globalisierten Welt nur als Kinobetreiber oder als Verleiher zu denken. Netflix, Amazon und Co interessiert das nicht, die werden mehr und mehr Kunden gewinnen, wenn es hier keine Einheit gibt. Der Markt von dem wir alle reden ist der deutsche, da gibt es nur Umsatzzuwächse, wenn alle Vollgas geben und alte Strukturen digitalisiert werden, sachlich sowie auch viral und politisch.
  2. Hallo liebe Forengemeinde, ich danke euch für das positive Feedback und bin offen für weitere Anregungen, Diskussion und auch Kritik an meinem Schreiben. Hier mein Leserbrief aus der aktuellen Filmecho/Filmwoche: Am 14. und 21. Dezember dieses Jahres starten fünf potenziell sehr große Blockbuster und am 28. Dezember folgt der jährliche deutsche Kassenschlager von Til Schweiger. Im September werde ich zum dritten Mal in diesem Jahr meine Rücklagen angreifen müssen um finanziell meine Fixkosten zu decken und die Filmflaute zu überbrücken. Den Damen und Herren Filmverleihern in diesem Land möchte ich gerne die Frage stellen: Was glauben Sie eigentlich, machen Ihre und unsere Kunden, wenn sie im September keine Blockbuster zu sehen bekommen? Richtig, sie setzen sich vor Netflix und gucken schlicht anderen Content. Was glauben Sie, machen selbige zu Beginn der Weihnachtszeit? Sie gucken mit viel Glück zwei der ankündigten Blockbuster aber alle sechs Filme verlieren zusammen grob gerechnet 10 Millionen Besucher. Die holen Sie auch in der anschließenden Auswertungskette nicht mehr zurück, dafür ist der Markt einfach zu überschwemmt mit Angebot für die digitale Gesellschaft. Und das ist das Stichwort der Zeit, wann wacht diese analoge Branche eigentlich auf? Es gibt Verleiher, die zu Ihren Blockbustern nicht einmal eine Instagram bzw. Facebook Seite erstellen. Facebook ist inzwischen 13 Jahre alt, wann hatten Sie daran gedacht diesen Markt zu entern? Das gilt im Übrigen auch für meine Betreiberkollegen. Vergessen Sie Zeitungsanzeigen und Plakatierungen endlich. Sehen Sie zu, dass 90 Prozent ihrer Ausgaben für Marketing im Internet landen, auf In-App Werbung, Google Anzeigen und Social-Media. Es gibt viele Dinge über die ich mich in dieser Branche ärgere, die mich gegenüber Verleihern regelmäßig Montags wütend zurück lässt, aber die Tatsache dass durch diese Filmdisposition branchenweit hunderte Millionen Euro verschenkt werden macht mich einfach nur fassungslos. Wir könnten locker 20 Prozent mehr Besucher in jedem Jahr haben, wenn sich die Starttermine nicht gegenseitig kannibalisieren würden. Dass ich in einer Abhängigkeit zu Ihnen stehe macht die Sache umso unerträglicher. Ich habe innerhalb von vier Jahren rund 50 Prozent meines Geschäftswertes reinvestiert. Im Oktober renoviere ich wieder einen Kinosaal, Online-Ticket habe ich seit nahezu der ersten Stunde und marketingtechnisch häng ich sogar die benannten Weltkonzerne ab. Doch wenn Sie so terminieren, mir zusätzlich einen Film zum Bundesstart mit der Begründung verwehren „wir starten klein“, dann beginne ich mich zu fragen in welcher antiquierten Denke die Entscheider eigentlich leben. Ein toller Kopienschnitt wird noch gleich gebraucht wofür? Besser wären doch mehr Besucher durch einen Einsatz in fast allen Kinos dieses Landes, und wenn es nur eine Woche anstatt dreien ist. Ich bin derartig wütend, weil ich nicht die Möglichkeit habe auszuweichen und mir alternativ bei Amazon den Film für meinen Laden zu bestellen. Ich bin aber zuversichtlich, dass es maximal noch 10 Jahre dauert und ich es dann aufgrund kommender Day-and-Day Starts ganz locker kann, wenn Sie so weitermachen. Das komplette Verleihmodell ist derartig gelähmt und Jahrzehnte alt, dass wir Kinobetreiber permanent weiter Kredite aufnehmen müssen um wenigstens Neuigkeiten rund um den Film zu bedienen. Liebe Verleiher, schalten Sie das Konkurrenzdenken zu ihren Mitbewerbern ab, beharren Sie nicht immer auf den einen Starttermin. Seit je her, hat ein guter Film zu jeder erdenklichen Jahreszeit und Außentemperatur Leute ins Kino gebracht und seine Kasse gemacht. Verzichten Sie endlich auf Statistiken und lernen einmal Ihre jungen Kunden kennen, die weder Fernsehen gucken, noch auf der hundertsten Berlinpremiere am Teppich stehen. Denken Sie neu, denken Sie schnell und nicht langsam. Geben Sie der Branche einen Schubs und lassen Sie uns jedes Jahr 140 Millionen Besucher und mehr machen. Möglich ist es, man muss es nur wollen und ich stehe hinter Ihnen und liefere dafür auch in der Kleinstadt alles was der Film für den Erfolg braucht. Mit freundlichen Grüßen Jurij Stroeve Inhaber Kino-Center Rhein-Ahr Bad Neuenahr-Ahrweiler info@kcra.de
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