Hallo an alle,
ich und ein Freund haben vor kurzem damit begonnen, ein (Retro-)3D-Filmfestival zu konzipieren für das kommunale Kino, in dem wir beide ehrenamtlich tätig sind. Auf die Idee kamen wir deshalb, weil bei uns im Kino immer der Wunsch besteht, die angeschaffte 3D-Technik auch zu nutzen und 3D-Filme zu zeigen, es im normalen Programm aber leider nur selten die Gelegenheit dazu gibt. Gleichzeitig werden trotz erneut sinkender Popularität des Formats ja weiterhin immer mehr historische 3D-Filme digital verfügbar und könnten somit ihren Weg zurück auf die Leinwand finden - und warum sollten wir als kommunales Kino diese "Lücke" nicht schließen?
Für unsere mögliche erste Ausgabe des Festivals hatten wir die Idee, die Geschichte des 3D-Films anhand des Horrorgenres abzubilden, da gerade Horrorfilme ja in jeder Hochphase des 3D-Kinos prominent vertreten waren. Die digital projizierten Filme sollen zusätzlich noch durch Einführungsvorträge ergänzt werden, in denen die historischen Aufnahme- und Projektionstechniken thematisiert werden.
Ich habe den Thread hier eröffnet, um all die Fragen stellen zu können, die beim Planungsprozess bei uns aufkommen (als ehrenamtliche Mitarbeiter in einem Programmausschuss sind unsere Kenntnisse über Vorführtechnik und Rechte- und Kopiebeschaffung limitiert, weil das bei uns letztlich alles von der Geschäftsführung und den Vorführern übernommen wird...wir können und müssen durchaus solche Dinge recherchieren, sind aber nicht wirklich vernetzt und es fühlt sich immer komisch an, Verleiher etc. von unseren privaten E-Mail-Adressen aus anzuschreiben 😅). Ich hoffe, die Wahl des Unterforums geht in Ordnung - wie ich gesehen habe, gab es 2018 hier schon mal einen ähnlichen Thread.
Zu den ersten beiden Fragen:
Auch wenn wir die Filme hauptsächlich digital zeigen wollen, fänden wir es cool, zumindest einmal während der Veranstaltung eine historische, analoge 3D-Technik zu präsentieren. Zweibandsystem und Einbandverfahren mit Stereoprojektionsvorsatz fallen aufgrund fehlender Technik flach. Einzige Möglichkeit, die übrig bleibt, wäre die Projektion einer anaglyphen Filmkopie. Jetzt habe ich hier im Forum gelesen, dass es bei solchen Kopien das Problem gibt, dass die Farben über die Jahrzehnte hinweg verblassen und dann keine Trennung der Bilder mehr möglich ist. Lohnt es sich überhaupt, in die Richtung weiter zu recherchieren und wenn ja, wo bzw. bei wem müsste man sich erkundigen? Ich las hier ebenfalls, dass der Film THE MASK von 1961 sich für eine anaglyphe Projektion anbieten würde, da dieser auch ursprünglich so präsentiert wurde, und außerdem auf Technicolor gedruckt wurde, weshalb die Farbtrennung auch heute noch funktionieren müsste. Weiß jemand, ob davon eine Kopie noch in Deutschland existiert? Ansonsten hatten wir die Idee, die Super-8-Fassung von CREATURE FROM THE BLACK LAGOON zu zeigen, weil mein Kurationspartner die privat zuhause hat und sie wohl noch ganz gut aussieht (und selbst wenn es schlimm wäre, man ja nur 20 Minuten davon ertragen müsste 😅)
Wie sind die Erfahrungen hier mit 3D-DCPs von historischen 3D-Filmen? Vor allem in Bezug auf die Filme von Universal. Sind die bei den Studios oder bei Park Circus verfügbar? Bisher haben wir einen Film immer dann als "vorführbar" und "potentiell fürs Programm geeignet" betrachtet, wenn irgendwo eine 3D-Blu-Ray verfügbar ist. Bei Universal ist das mit Blu-rays aber schwierig, richtig?
Ich hoffe, unser Projekt ist nicht allzu naiv und freue mich auf eure Antworten 😀