Meiner Beobachtung nach sind die Power-User von Cineville diejenigen, die sich jetzt mehr Filme ansehen. Sie hätten vorher also weniger Filme geschaut, und man wäre bei ihnen eventuell auf einen ähnlichen Schnitt gekommen. Aber es sind eben auch Leute, die Normalzahler mitbringen. Man wird sehen, ob man da nachsteuern muss und ob man den Preis halten kann.
Ich glaube, man muss auch bedenken, dass es sehr unterschiedliche Kinowelten gibt. Man kann Multiplex und Arthouse einfach nicht vergleichen – das sind zwei verschiedene Welten. Der Investitionsdruck ist beim Multiplex sicherlich deutlich höher, weil man immer auf dem neuesten Stand sein muss, um Menschen durch Technik zu begeistern (siehe die ganzen Trends und Entwicklungen der letzten Jahre). Klar, es gibt auch im Arthouse Leute, denen Technik und Projektionsqualität wichtig sind, aber meiner Erfahrung nach ist das wirklich nicht der Großteil.
Ich erinnere mich sehr gut an einen Film (vor 10–15 Jahren), bei dem wir durch einen Vorführfehler einen Laufstreifen mitten im Bild hatten (super unangenehm). Wir haben das jedem Kunden gesagt und erklärt, dass sie rauskommen und ihr Geld zurückbekommen könnten, falls es sie stört. Das hat jedoch kaum jemand gemacht, und es gab sogar viele Leute, die explizit betont haben, dass es sie nicht gestört hat.
Das heißt nicht, dass man jetzt mit Consumer-Beamern und Netflix Kino machen sollte, aber die Gründe, warum Menschen ins Kino gehen und was sie dort suchen, sind doch sehr vielschichtig.