Wir waren als Filmstudenten in München "Nachwuchskunden". Auch bei uns gab es ab und zu was auf 35 oder 16 mm zu synchronisieren. Das Schleifen kleben und den Film wieder zurück zu verwandeln um am Schneidetisch (Steenbeck) weiter zu arbeiten war sehr zeitaufwendig. Ich erinnere mich noch an ein kleines Atelier in Unterhaching die uns anboten den Film "Rock'n'Roll" zu synchronisieren. Dabei wurde die Arbeitskopie nicht in Schleifen zerlegt, sondern einfach komplett in dem Projektor eingelegt. Dann wurde zur Szene hingefahren und die Szene so lange wiederholt, bis der Take okay war. Das Problem war, dass der Projektor eigentlich nicht so schnell rückwärts laufen konnte. Deshalb musste der Vorführer im Rückwärtsgang mit einem bic-kugelschreiber den Film von der andruckplatte abheben, damit der Greifer nicht die Perforation zerstörte.
Bezahlt wurden solche Einsätze die meist nach Feierabend stattfanden in bar.
Ich jobbte dann bei Philipp Morris in Sendling am Fliessband, um die Synchronisation bezahlen zu können.
Die auf Senkel aufgenommenen Takes wurden dann im Seitenflügel des damals (für den Theaterbetrieb) geschlossenen Münchner Prinzregententheaters (Prinze) auf einer Studer auf Perfo 17.5 oder 16mm überspielt. Dann ging es damit ab in den Schneideraum.
So entstand auch z.B. der Abschlussfilm von Roland Emmerich "Das Arche Noah Prinzip".