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Testbericht Dancheck Sauere-Teststreifen


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Wie gemeinhin bekannt ist, tritt bei allen Filmmaterialien mit

Triazetat-Traeger frueher oder spaeter ein Problem auf: das sogenannte

"Essig-Syndrom" (siehe auch die anderen Diskussionen zu dem Thema hier

im Forum). Nachdem die Zersetzung (zumindest im spaeten Stadium)

autokatalyisch ist, ist es wichtig, bereits "befallene" Filme moeglichst

getrennt von nicht befallenen zu lagern, befallene Startbaender nicht

vor "frische" Triazetat-Kopien zu kleben usw..

 

Leider arbeitet der menschliche Geruchssinn nicht absolut und ist auch nicht

empfindlich genug zum "Erschnuppern" von fruehen Stadien der Zersetzung.

Ein weites Problem ist, dass Filmreiniger und der Eigengeruch des Filmmaterials

den Essiggeruch zunaechst ueberdecken koennen. Man ist also gezwungen,

auf andere Indikatoren auszuweichen, wenn eine verlaessliche Beurteilung

noetig ist. Eine Moeglichkeit ist Lackmuspapier, wobei dieses jedoch relativ

ungenau abzulesen ist und auch keine direkte Vergleichsmoeglichkeit besteht.

 

Eine Alternative sind die Teststreifen "Dancheck 24h acidity tester" der

Firma Dancan (Daenemark) ( http://www.dancan.dk/ ).

Es handelt sich um im Grundzustand blau gefaerbte Papierstreifen, die in

einem luftdicht verschlossenen Beutel "basisch vorgespannt" gelagert werden.

In diesem Zustand sind die Streifen mehrere Jahre lagerfaehig.

Der Teststreifen wird dem zu beurteilenden Film beigelegt und nach 24 Stunden

kann man das Ergebnis mit Hilfe einer mitgelieferten Farbvergleichstabelle

bestimmen. Der Streifen verfaerbt sich mit zunehmendem Saueregehalt der Umgebung

zunaechst von blau nach gruen, dann nach hellgelb. Es kann im Bereich von

pH 6.0 bis pH 4.0 gemessen werden, mit einer absoluten Genauigkeit von 0.5 im

oberen Bereich und ca. 0.2 im unteren Bereich (zum Vergleich: der Mensch

nimmt den Essiggeruch erst ab pH 4.8 wahr). In der Tabelle ist auch

der autokatalytische Punkt (pH 4.6) angegeben, bei dem ein Knick in der

Saeurekurve erfolgt: ab hier nimmt die Zersetzungsgeschwindigkeit rapide zu.

 

Die Teststreifen arbeiten soweit sehr zufriedenstellend, allerdings ist die

mitgelieferte Farbtabelle im oberen Bereich (pH 6.0) nicht absolut farbtreu

gedruckt: die Teststreifen sind hier heller als die Tabelle. Wenn man sich

mit dieser Schwaeche abgefunden hat, gibt es allerdings keine weiteren Probleme.

 

Ein Wermutstropfen ist allein der Preis der Streifen: fuer eine Packung

mit 250 Streifen von 1x4cm zahlt man stolze 40 Euro, fuer eine Packung mit

500 Streifen von 1x2cm sogar 45 Euro.

 

Weitere Infos gibt es unter http://www.dancan.dk/24-H%20tester.html,

 

Die Firma Dancan liefert auch Polypropylen-Dosen (ab 216 Stueck)

sowie Kodak-Kerne aus stabilisiertem Polypropylen (ab 400 Stueck),

welches gegenueber dem derzeit noch ueblichen Polystyrol den Vorteil hat,

nicht auszubluten.

 

Links:

http://www.dancan.dk/handling.html

http://www.dancan.dk/cause.html

http://www.dancan.dk/film%20storage.html

 

Gruesse

Marc

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Hallo,

 

ich habe da auch eine Idee zu Säureteststreifen (verschiedene Indikatorpapiere), die ich gerne mal ausprobieren würde. Leider (oder zum Glück) habe ich kein Filmmaterial, das das Essigsyndrom hat. Erklärt sich jemand von Euch dazu bereit, der eine solche Kopie hat, die Streifen mal zu testen ? Ich würde dann per Post einen Satz schicken und die Ergebnisse dann hier beschreiben.

 

Viele Grüße,

Ben

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