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Atomkraft für alle! (?)


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Spätestens dann müssen die Kernkraftwerke militärisch unterstützt und eindringende Flugobjekte ohne wenn und aber vom Himmel geholt werden.

Das kannst Du gern mal mit dem Bundesverfassungsgericht besprechen. ;-)

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben
Das kannst Du gern mal mit dem Bundesverfassungsgericht besprechen. ;-)

 

Nennt sich Luftpolizeidienste der Armee hier. Antwortet ein Flugzeug nicht mehr, kommt es vom Kurs ab ohne Angabe von Gründen oder nähert sich ein Flugobjekt einer Sicherheitszone im Luftraum, wird hier automatisch eine Staffel losgeschickt, um dieses Flugzeug zu identifizieren und umzuleiten. Gibt es wiederholt keine Reaktion, wird das Flugzeug irgendwann abgeschossen.

 

Zitat aus der Infobroschüre der schweizer Luftwaffe zum Thema Sicherheit :

Die Wahrung der Lufthoheit

Diese Aufgabe kann nur die Luftwaffe erfüllen. Im Normalfall genügt dafür der Luftpolizeidienst: Die Luftwaffe überwacht rund um die Uhr den Luftraum über der Schweiz. Luftpolizei-Einsätze umfassen zum Beispiel die Hilfeleistung für zivile Flugzeuge

bei Navigationsproblemen und Funkpannen; das Feststellen von Luftraumverletzungen wie unbewilligten Einflügen oder Abweichungen vom angemeldeten Flugplan; das Überprüfen von Flügen mit diplomatischer Genehmigung; oder das Durchsetzen von Benützungseinschränkungen im Schweizer Luftraum. Bei erhöhter Bedrohung obliegt der Luftwaffe die Verteidigung des eigenen Luftraums mit allen verfügbaren Mitteln: mit Kampfflugzeu- gen und Fliegerabwehr.

 

 

Geschrieben

Ist ja alles schön und gut, dass man die Siedewasserreaktoren so abschirmen kann, das ist aber nur Theorie. In Japan, einem Erdbebengebiet, sind Anlagen wie AKW bestimmt erdbebensicher gebaut, und wenn sie an der Küste stehen, müssten auch Tsunami-Vorkehrungen getroffen sein. Und trotzdem ging das Kraftwerk in die Luft, wohl wegen multipler fuck-ups, zum einen in der Umsetzung dieser Maßnahmen, und zum anderen im Krisenmanagement im entscheidenden Moment (obwohl, wie mans macht, macht mans falsch...).

 

Flugzeuge abschießen, sobald sie eine Gefahr für die Allgemeinheit werden...OHA, übles Thema. Menschenleben gegen Menschenleben aufzuwiegen, wird schwierig, wenn man wie einige Philosophen und Ethiker davon ausgeht, dass der Wert eines menschlichen Lebens nicht zu bemessen ist, und wenn doch, das einen unendlichen Wert annimmt. Und trotzdem wäre es das geringere Übel, das Flugzeug mit 100 Menschen an Bord abzuschießen, als zuzulassen, dass es in ein AKW fliegt und gerade bei unserer Siedlungsdichte Hunderttausende gefährdet. Sowas sollte aber nur für Atomkraftwerke gelten. Zumal, das Flugzeug ist sowieso verloren, denn wenn die Terroristen landen, dann kann man ja Mogadischu spielen. Da sie aber nicht das Ziel haben zu landen, sondern abzustürzen..hmm..

 

Ich frage mich ohnehin, wieso Atomkraftwerke überirdisch stehen müssen. Gerade die Erfahrungen mit Terrorismus müssten einen doch dazu bringen, soetwas unter die Erde zu legen.

Geschrieben

Ist ja alles schön und gut, dass man die Siedewasserreaktoren so abschirmen kann, das ist aber nur Theorie. In Japan, einem Erdbebengebiet, sind Anlagen wie AKW bestimmt erdbebensicher gebaut, und wenn sie an der Küste stehen, müssten auch Tsunami-Vorkehrungen getroffen sein. Und trotzdem ging das Kraftwerk in die Luft, wohl wegen multipler fuck-ups, zum einen in der Umsetzung dieser Maßnahmen, und zum anderen im Krisenmanagement im entscheidenden Moment (obwohl, wie mans macht, macht mans falsch...).

Soweit ich informiert bin, hat das AKW Fukushima dem Erdbeben ohne Schäden standgehalten. Die nachfolgende Flutwelle war das Problem, resp. der Dreck, welcher aufgewirbelt wurde und die Kühlwasserfassungen für die Notstromdieselaggregate verstopfte.

 

 

Geschrieben

... und die Kühlwasserfassungen für die Notstromdieselaggregate verstopfte.

Das wäre doch aber ein echter Mangel in der Sicherheitsphilosophie ... überhaupt ist mein derzeitiger Eindruck, dass Fukushima noch mal eingehen wird in die Rubrik "... und sie hatten keinen Plan." Plan A war ein funktionierendes Kernkraftwerk, Plan B ein Kernkraftwerk mit immerhin funktionierender Notkühlung - aber anschließend kam nichts mehr. (Hoffentlich habe ich unrecht, aber die anhaltende Geheimniskrämerei gibt nicht viel Anlass zu Hoffnung.)

Geschrieben

Nennt sich Luftpolizeidienste der Armee hier. Antwortet ein Flugzeug nicht mehr, kommt es vom Kurs ab ohne Angabe von Gründen oder nähert sich ein Flugobjekt einer Sicherheitszone im Luftraum, wird hier automatisch eine Staffel losgeschickt, um dieses Flugzeug zu identifizieren und umzuleiten. Gibt es wiederholt keine Reaktion, wird das Flugzeug irgendwann abgeschossen.

 

Zitat aus der Infobroschüre der schweizer Luftwaffe zum Thema Sicherheit :

Das kann im Sonder- und Ausnahmefall funktioneren. Unterminiert aber die friedliche Koexistenz der Staaten durch nationale Egoismen, die dann durch militärische Abwehrschirme ins Zügellose betrieben werden können.

Beispielhaft hierfür war der Irrweg der ABM-Aufrüstung der Supermächte. Man glaubte sich somit auf einer Insel der Sicherheit. Als beiden Seiten klar wurde, dass der Weg in den Wahnsinn oder gegenseitigen Selbstmord führt, wurden die ABM-Verträge geschlossen. Ziel war der Abbau von Abschreckungssystemen und Overkill-Potentialen, die nicht mehr unter Kontrolle zu bringen waren. Wenige Jahre später war seitens einer Administration schon wieder die Rede von "begrenzbaren Atomkriegen" oder "es gibt wichtigeres als den Frieden" (Weinberger und Haig). Was auf der Gegenseite schnell zu ähnlichen Planspielen führte, denn Irrsinn steckt an.

 

Bauen wir lieber an einem Planeten voller Windräder und Solardächer. Die strahlen auch nichts ab und retten die Schöpfung vielleicht noch ins nächste Jahrhundert. Hierfür muss man nicht einmal die Stromkonzerne enteignen, sobald sie in dieses Geschäft wechseln und meinetwegen ihre Abfindungen erhalten.

Geschrieben

In Japan scheint es bereits beim Bau einigen Pfusch gegeben zu haben. Hier ein Artikel bei Bloomberg, es geht um einen Druckbehälter für Fukushima, der von Babcock-Hitachi durchaus fragwürdig "nachgebessert" wurde, damit man nicht von vorn beginnen mußte.

 

Fukushima-Pfusch

 

Es ist also nicht so, daß diese AKW im Prinzip sicher waren und nur der Tsunami zu groß war. Übrigens hatte ich mich mehrmals gefragt, warum ein Hightech-Land wie Japan eigentlich keine Roboter einsetzen kann, um bestimmte Arbeiten in verstrahlter Umgebung auszuführen. Ich meine, wie oft sehen wir im Fernsehen japanische Roboterwettbewerbe, Robot-Haustiere, Tanzroboter udsoweiter undsofort? Jetzt kenne ich die Antwort:

 

A robot developed after the JCO

incident by METI has been used in exercises at Rokkasho nuclear plant.

It is being actually used for monitoring the radiation. Many robots

were developed after this incident, but they [were]not continued. Power

plant conpanies mentioned that they did not need such robots because

their nuclear plants never have accidents and are safe.

 

Zu deutsch: Man hat für solche und ähnliche Fälle Roboter entwickelt, es aber nicht weitergeführt. Die Energieversorger sagten, man brauche sie nicht, weil Atomkraftwerke so sicher sind, daß nie Unfälle vorkommen.

Quelle: http://crasar.org/2011/03/17/word-from-japan-on-robots-and-fukushima/

 

 

Zum Abschluß noch ein wenig Mathematik: Der Super-GAU kommt statistisch alle 10.000 Jahre vor (Quelle: Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit). Teilen wir diese Betriebzeit durch die derzeit weltweit laufenden 443 Anlagen (März 2011, lt. Wikipedia), kommen wir auf ein Mittel von 22,6 Jahren - die im Bau befindlichen 62 Kraftwerke und 156 geplanten sind dabei ausgespart. (Tschernobyl ist 25 Jahre her.)

 

Ach ja, TEPCO kriegt übrigens von Mr. "Yeswecan" Obama ein paar Milliarden, um in Texas (!) zwei neue AKWs zu bauen. Hier nachzulesen:

 

TEPCO baut in den USA (englisch)

Geschrieben

Vor einigen Jahren gab es im Kommunikationsmuseum in Frankfurt eine Roboterausstellung. Zu sehen waren jede Menge bonbonbunte Spielzeug-Roboter, aber auch moderne funktionierende Roboter. Ein Roboter zeichnete Ausstellungsbesucher.

Auf den Böden rollten selbständig Staubsauger hin und her. Es gab auch Exponate aus Japan, u.a. einen selbständig herumlaufenden Plastik-Hund, der mit dem Schwanz wedeln konnte. Kurz: Nichts, was die Menschheit braucht. Folgt man der unbeirrbaren Technikgläubigkeit, die so weit geht, daß man in einem regelmäßig von Erdbeben geplagten Land 55 AKWs baut, kann das nur heißen: Wenn die Atomindustrie Roboter herstellen würde, dann wären das solche, die uns Beruhigungs- und Jodpillen verabreichen.

Geschrieben

Das Deutsche Atomforum arbeitet an einem Roboter-Modell für deutsche AKW, im Augenblick gibt es aber noch Steuerungsprobleme (rechts Norbert Röttgen):

 

tumblr_ldgfsxWtHF1qz72v7o1_500.jpg

 

Immerhin war dieses Modell schon in Biblis erfolgreich im Einsatz:

 

vlcsnap-2010-02-06-22h36m08.jpg

Geschrieben

Power plant conpanies mentioned that they did not need such robots because their nuclear plants never have accidents and are safe.

Überheblichkeit und Selbstüberschätzung waren immer schon Begleiterscheinungen der größten von Menschenhand gemachten Katastrophen. Der Einsturz der Brücke über den Firth of Tay, das Eisenbahnunglück am Mont Cenis, der Untergang der Andrea Doria. Nur waren die historischen Katastrophen lokal eng begrenzt - lediglich unmittelbar am Ort des Geschehens Anwesende standen in Gefahr, zu Schaden zu kommen. Doch diese Beschränkung gilt weder für die Folgen von Ozonlöchern noch die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise noch Super-GAUs in Atomkraftwerken. Freilich, selbst die Einsicht in die Möglichkeit globaler menschengemachter Katastrophen scheint das Verantwortungsbewusstsein in keiner Weise erhöht zu haben; die Finanzwirtschaft ist erst diese Woche heftig vom Bundespräsidenten kritisiert worden, weil sie in alte Verhaltenmuster zurückzufallen scheint. Und schaut man auf die Atomwirtschaft, dann ist schon bemerkenswert, dass das Haftungsrisiko für Atomkraftwerke beispielsweise durch das deutsche Atomgesetz auf 2,5 Milliarden Euro begrenzt ist (und damit nur einen Bruchteil möglicher Schäden abdeckt) - der Betreiber selbst käme im Falle eines Falles quasi "mit einem blauen Auge" davon.

 

http://de.wikipedia....Tay-Br%C3%BCcke

http://fr.wikipedia....el-de-Maurienne

http://de.wikipedia....oria_%281952%29

http://www.gesetze-i.../atg/index.html

http://www.atomhaftp...tergruende.php3

Geschrieben

Ein Essay, der mir den heutigen Tag gerettet hat: Über Astrologen, Vogelschauer und Traumdeuter der alten Zeit und die Zukunftsdeuter der Neuzeit: die Risikoanalysten. Zwei Absätze haben mir besonders zugesagt:

 

"Die Methoden haben sich inzwischen zwar verfeinert, sonst aber sind die Unterschiede zu den Horoskopen der Antike nicht sehr groß. Heute beschauen unsere Propheten nicht mehr die Leber von Opfertieren, sondern irren auf dem Hochniveau komplexer Rechneroperationen: Die Wirkung ist jedoch gleich."

 

"Wir haben das Tragische in unserer modernen Welt umbenannt in 'Risiko'. Ehe die Übel uns treffen, heißen Krankheit, Tod, Unfall, Krieg in unserer alltäglichen Versicherungssprache 'Risiken'. Das Risikokalkül der Assekuranzen haben wir auf unser Leben übertragen. Aber anders als die Computer der Statistiker und Sicherheitsexperten rechnete das antike Fatum, das die Hybris bestrafte, mit Fehlern. Das Orakel von Delphi konnte den Fall der tragischen Helden vorhersagen, weil es mit dessen Fehlern rechnete. In unser Risikokalkül geht aber nicht das Risiko hinein, dass dieses Kalkül fehlerhaft ist. Wenn wir unser modernes Orakel, die Gefahrenprognose, befragen, dann errechnet sie uns nicht die Gefahr, die darin liegt, dieser Prognose zu vertrauen."

 

http://www.tagesspiegel.de/meinung/die-hybris-des-kalkuels/4016988.html

 

Im Jahre 357 hatte man für Zukunftsdeuter schon einmal diese Namen: "Feinde des Menschengeschlechts" und "Ausgebürgerte der Natur". Scheint, dass da in den Überlieferungen auf den heutigen Tag etwas verloren gegangen ist ...

Geschrieben

@Sam:

 

Im Laufe der Menschheitsgeschichte gingen viele Erkenntnisse verloren und wurden neu erfunden, meist im Zusammenhang mit dem Untergang von Zivilisationen.

Zivilisationen gingen unter als sie schwach und dekadent wurden. Derzeit erleben wir wohl soetwas, denn die westliche Welt ist dank ihres hohen Lebensstandards faul geworden und ist dennoch überheblich, also insgesamt dekadent. Schwach ist sie zwar noch nicht, aber das kommt meist mit der Dekadenz. Irgendwann. Die Kultur, die die Geschicke auf unserem Planeten danach lenkt, wird definitv stärker sein als alles zuvor, denn das hat die gesamte Menschheitsgeschichte schon gezeigt, dass der Gesamttrend immer nach oben ging. der Lebensstandard der Leitkultur wird immer höher sein, als der der vorherigen.

Und irgendwann wird man wieder einsehen, dass die Risikoanalysten mehr Schaden als Helfen, aber das meistens dann, wenn die Schäden so offensichtlich sind, dass ihre Folgen unabwendbar sind. Ich weiß nicht mehr wer es gesagt hat, aber es gibt diesen Spruch: Ein Mensch der nichts wagt, ist ein lebender Toter.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Soweit ich informiert bin, hat das AKW Fukushima dem Erdbeben ohne Schäden standgehalten. Die nachfolgende Flutwelle war das Problem, resp. der Dreck, welcher aufgewirbelt wurde und die Kühlwasserfassungen für die Notstromdieselaggregate verstopfte.

Das war bisher das einzig Tröstliche an der Frage wie es dazu kommen konnte. Und jetzt bröckelt selbst dieser Pfeiler weg:

Unbemerkter Gau

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