Ein komplettes Märchen - verfilmt in 1:30min?

[Und tschüüüüsssss!]

Hallo,

 

auf dieser Seite kann man sich kostenlos das komplette Grimmsche Märchen "Der süße Brei" als Hörspiel herunterladen: http://www.vorleser.net/html/grimm.html

Dauer: 1:30min

Schafft man es, dieses Hörspiel in derselben Zeit mit Bildern zu versehen? Oder braucht man deutlich länger, weil man nicht nur kurz "Also kocht es fort" (ungefähr bei 1min) sagt, sondern episch seine Trickeffekte (z.B. mit gebrauchten H0-Häusern vom Flohmarkt) ausdehnt?

 

So oder so wäre ein "verfilmtes vorgelesenes Märchen" ggf. gar nicht schlecht, weil der Ton dann gar nicht 100% synchron zum Bild sein muß: Wenn das Mädchen "Steh!" zum Topf sagt, kann es z.B. auch locker mit dem Rücken zur Kamera stehen und Richtung Topf schauen. Oder?

 

Gruß,

Jörg

[Oliver Christoph Kochs]

Endlich mal eine Frage zum Thema Filmdramaturgie! Dachte schon, das taucht hier nie auf :-D

Ich hab mir das zwar (noch) nicht angehört, aber bei Hörspielen ist es meist so, dass der Sprechertext ja das Bild ersetzt. Vorgelesen dauert i.d.R. länger als man es filmisch umsetzen kann. Viel Sprechertext wird schon in einer oder zwei Einstellungen klar, die weniger als zehn Sekunden lang sind. Die Dialoge bleiben ja eigentlich bestehen. Wenn Du den Text so vorgelesen lassen willst, hast Du ein klassisches Filmemacher/Dokumentarfilmproblem: das der sog. Text-Bildschere. Der Sprecher liest vor, was Du auch siehst - das ist auf Dauer total langweilig und der Zuschauer verliert das Interesse.

Zurück zur Frage: Ja, wenn Du das Hörspiel so lässt, ändert sich natürlich in der Gesamtlänge nix. Es ist jedoch ratsam, den Sprechertext zu kürzen, dann kannst Du das was man sieht eben rausschneiden. Sieht man ja, braucht also nicht vorgelesen werden.

Ich tippe dann mal auf eine Gesamtlänge von 50 Minuten.

[Und tschüüüüsssss!]

Die Dauer des Hörspiels beträgt übrigens 90s und würde sich nach Deiner Theorie also auf 50s verkürzen - da reicht eine Super8-/Single8-Kassette mit 15m also locker!

[Oliver Christoph Kochs]

Die Dauer des Hörspiels beträgt übrigens 90s und würde sich nach Deiner Theorie also auf 50s verkürzen - da reicht eine Super8-/Single8-Kassette mit 15m also locker!

Ach, ich dachte 1 Stunde 30 min. Hab mich schon gewundert.

[Und tschüüüüsssss!]

War ja auch etwas mißverständlich, 'tschuldigung. :blush:

Die meisten Grimmschen Märchen dauern als Hörspiel (oder auch selbst vorgelesen) deutlich unter 20min - meistens nur so 5-8min. So dauert z.B. "Der Wolf und die sieben Geißlein" als Hörspiel von der obigen Seite nur 8min. Der Film dazu dauert allerdings ca. 1h!? Ähnlich sieht's mit "Der gestiefelte Kater" aus: Hörspiel ca. 11min, Film von 1955 ca. 65min, als Film von 2009 ca. 59min. Natürlich kann man immer etwas dazudichten. Als Schmalfilmer dürfte man sich aber über die originale, sehr kurze Version freuen, die ja zudem frei von jeglichen Urheberrechten ist ;-)

[Harald Müller]

Ja, wirklich ein erfrischen anderes Thema :smile:

Eigentlich wollen wir ja Filme machen, es sieht manchmal allerdings so aus, als ob hier nur technische Diskussion stattfindet, deren Sinn sich nicht immer jedem erschließt.

Einerlei, zurück zum Thema: Kurzfilm ist ja die eigentliche Domäne des Schmalfilms , ein Hörspiel zu verfilmen bringt mich auf neue ideen ! Danke. Aber eine andere Frage hat mich zu dem Post angeregt: kennt jemand im Forum den Kurz-Trickfilm von Richard Groschopp "Eine kleinen Königstragödie" (1936; 35mm) . Ich habe nur mehrfach darüber gelesen, keinen Download gefunden oder einen Platz wo man ihn kaufen könnte. Hat jemeand im Forum ( es gibt ja auch Filmsammler hier ) eine Idee ? Ich wäre für Info sehr dankbar, die Idee mit Schachfiguren einen Kurzfilm zu machen möchte ich gerne aufgreifen und Anregung wäre hilfreich.

 

Viele Grüße

hm