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Geschrieben

Aus den Kleinanzeigen:

Hervorzuheben ist vor allem ein Kinoprojektor Kinoton FP30, Bj. 1994, Ser.-Nr. 004146, mit Digital Ton-Abtastung, Abspielteller, 3 Ebenen, Umspulgerät, Netzteil, Gleichrichter, Surround-Lautsprecheranlage, 20-teili.

Diese Position ist sofort zu haben für € 2.530.- incl. Mwst sowie Versteigerer-Aufgeld.

 

Man muss sich mal vorstellen, was das für einen Wertverfall bedeutet bei dem Neupreis einer solchen Anlage und der durchschnittlichen Lebensdauer. Was die Digitalisierung da an Werten vernichtet - ganz abgesehen von den Arbeitsplätzen. Da soll nochmal einer behaupten, Martwirtschaft würde funktionieren! Kino schafft sich mit der Digitalisierung selbst ab. Jetzt ist es nur noch eine Versammlungsstätte wie jede andere und muss bald wohl subventioniert betrieben werden, wie Oper halt auch.

Geschrieben

Versuch mal dein 16 Jahre altes Auto zu verkauen.

Was ist das erst für ein Wertverfall :rolleyes:

 

Ein Projektor hat stellt nur solange einen Wert da solange er läuft.

Ist das Kino erstmal geschlossen geht der rein wirtschaftliche Wert gegen null.

Das gilt für jeden Wirtschaftszweig - da macht das Kino keine Ausnahme.

 

Gruß

HAPAHE

Geschrieben

Tja, die hätten eben Bauer installieren sollen.

Kinos von Bauer, Werte von Dauer.

Ein gut erhaltener unverbastelter Bauer Projektor wird immer sein Geld bringen, letztlich im Wert steigen.

Kinoton und Co ist über kurz oder lang nicht mehr als ein Entsorgungsproblem ;-)

Geschrieben

Jep, da verhält es sich wie bei den Autos - ein Auto kann 16 Jahre alt sein, wenn es gepflegt wurde steigt sein Wert auch wieder.

(Hier muss aber auch die Nachfrage da sein, und es wirtschaftlich noch interessant sein. Die Brücke bei einem Vergaserauto bis zum "H Kennzeichen" muss auch noch geschlagen werden. Nur als Mitbeispiel)

Ansonsten geb ich ihm Recht und wir befinden uns wieder im Digital-macht-alles-kaputt-Thema.

 

Heute kann sich jeder Bubi einen Beamer daheim hinknallen, eine 7.1 Anlage aufbauen. Das gibts heute zu attraktiven Preisen.

Hab mir selbst einen kleinen handlichen Beamer zu unter 1000eu hingehängt, der sich trotz seiner geringen Größe und dem Preis nicht verstecken muss. (LED/LAser Hybrid, echter Hammer das Ding!)

Die Sound-Anlage ist zwar selbst zusammen gestrickt, aber bekommt man heute doch akzeptable Surroundanlagen für lau.

 

Wo unterscheidet sich das noch vom digitalen Kino, abgesehen vom großen Saal und dem gemeinsamen Erlebnis?

Für mich persönlich nicht.

 

Das Einzige wäre nun die ET Beschaffung, für alle die sich einen 35mm im Peto halten wollen, kommt man nun relativ günstig dran.

 

Der Wertverfall entsteht durch die sinkende Nachfrage, ist doch logisch und offensichtlich, wer nicht mit 3cm dicken Gläsern denkt.

 

Ihr müsst Euch halt auch was einfallen lassen, nicht nur Klagen. Macht das Beste draus!

Heute (bzw seit gut 15 Jahren) kann man nicht mehr nur den Film anbieten, der ist fast schon Nebensache geworden ... das Produkt heißt UNTERHALTUNG

also macht was aussenrum, verpackt das Filmangebot, wie muss jeder herausfinden, auch dafür gibt es kein Rezept und ist Standortabhängig. Grad die nicht-überzogen-Multiplexe haben hier doch mehr Möglichkeiten und freiere Hand. Seltenst ein Wasserkopf der nur noch an die heutigen Umsatzzahlen / Einnahmen und nicht mehr an die Investition für Übermorgen denkt.

 

 

 

 

PS: "Kinos von Bauer, Werte von Dauer." :dance1:

Geschrieben

Schon vor 30 Jahre, als die Automatisierung voll im Gange war, wurden die Bauer U2 und Philips DP 70 Projektoren "kostenlos" von kinotechnischen Firmen abgeholt, damit die neuen Projektoren mit Objektivrevolver

und automatischen Maskenschub installiert werden konnten. Die DP 70er usw gingen dann ins Auslund für gutes Geld.

Geschrieben

Man muss sich mal vorstellen, was das für einen Wertverfall bedeutet bei dem Neupreis einer solchen Anlage. Was die Digitalisierung da an Werten vernichtet... Kino schafft sich mit der Digitalisierung selbst ab.

 

Kinos wurden seit über 100 Jahren gegründet, geschlossen, wiedereröffnet.

Seit 80 Jahren wurden Projektoren, Soundanlagen und die komplette Ausstattungen verkauft, erneuert, vernichtet.

 

Eine 15 Jahre alte Ausstattung ist schon längst abgeschrieben und hat halt nur noch einen Buchwert von 1 Euro! Damit wurde also seit rund 10 Jahre Geld verdient!

Den "Wertverlust" betrifft doch auch nicht nur den Projektor, sondern hunderte von Sitzen (was haben die neu gekostet?) :cool:

 

Die Digitalisierung vernichtet da auch keine Werte. Es findet meiner Meinung nach eine "Modernisierung" statt. In der Fotografie ist das Thema Digitalisierung seit rund 10 Jahren "durch". Nun trifft es das Kino!

Es entstehen aber auch neue Arbeitplätze für den Projektorenbau, Bedienung, Wartung usw.

 

Das Kino schafft sich auch nicht selbst ab mit einem Digitalprojektor. Im Gegenteil. Diejenigen, die seit Jahrzehnten nichts investiert haben, die sägen am Ast auf dem sie sitzen.

Verdreckte, abgenutzte Toiletten, unsauberes Foyer, durchgesessene Sitze, unfreundliches Personal, schlechte Bild- und Tonqualität (sollte eigentlich zu erst genannt werden) sind der Grund dafür, weshalb die Zuschauer nicht wiederkommen!

 

Die gleiche Diskussion, die jetzt im Zuge der "Digitalisierung" des Bildes stattfindet, fand vor knapp 20 Jahren und 10 Jahre zuvor auch schon statt - im Rahmen der "Digitalisierung" des Tons!

Da mussten neue Verstärker, Lautsprecher, Dekoder gekauft werden. Die Investitionssumme war pro Saal nicht unerheblich.

 

Darüber hinaus sind auch Kooperationen mit Medienunternehmen möglich.

Wer einen aktuell ausgestatteten Kinosaal besitzt, der kann Pressevorführungen, Werbevorführungen, Testscreenings, Filmabnahmen der Werbeindustrie und Aufnahmestudios sogar Tag und Nacht anbieten.

Der Filmvorführer muss sich halt umstellen und auf die neuen Gegebenheiten anpassen.

 

Das betraf auch schon andere Berufszweige wie Fotografen, Grafiker, Technische Zeichner in gleichem Maße. Wer das rechtzeitig erkannt hat, besaß deutliche Vorteile gegenüber den Mitbewerbern.

Dasselbe trifft meiner Meinung auch auf das Kino zu.

Geschrieben
Die gleiche Diskussion, die jetzt im Zuge der "Digitalisierung" des Bildes stattfindet, fand vor knapp 20 Jahren und 10 Jahre zuvor auch schon statt - im Rahmen der "Digitalisierung" des Tons!

Da mussten neue Verstärker, Lautsprecher, Dekoder gekauft werden. Die Investitionssumme war pro Saal nicht unerheblich.

Mit dem Unterschied, dass

a) Im Saal eine, auch vom Nichtfachmann bemerkbare, Verbesserung und

B) keine Folgekosten entstanden. (Der Smylie soll eigentlich ein "b" mit folgender Klammer sein.)

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