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Natürliche Farben im Film


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Am 15. Juni wird Gert Koshofer, der - darf man das sagen? - Guru der Farbenfilmtechnologie, hier in Berlin einen Vortrag mit dem Titel "Natur im Farbfilm - natürliche Farben im Film". Vortrag? Angekündigt ist ein "filmischer Bilderbogen":

 

Gert Koshofer verfolgt mit Ausschnitten internationaler Filmproduktionen den Weg des

nicht fiktionalen Farbfilms vom Beginn des 20. Jahrhunderts über die 1920er und 1930er

Jahre bis in die frühe Nachkriegszeit. Der Bilderbogen reicht von kolorierten und

viragierten Filmen über zweifarbige und Farbraster-Filme bis zu den moderneren

Verfahren und Filmmaterialien Agfacolor, Kodachrome und Technicolor. Zu den gezeigten

Beispielen gehören auch Raritäten aus ausländischen Archiven.

 

Erinnere mich noch, wie Gert Koshofer vor 23 Jahren - 1988 - im damaligen "Astor" (dem "richtigen") aus Anlass der seinerzeitigen Farbfilm-Retrospektive einen Diavortrag mit Dutzenden gerahmter Filmschnipsel gehalten hat. Im Anschluss haben wir gemeinsam darüber sinniert, warum in der Retrospektive keine einzige originale Technicolor-(Druck-)Kopie gezeigt wurde.

 

Stattfinden wird die jetzt angekündigte Veranstaltung in den Räumen der Alfred-Ehrhardt-Stiftung in Berlin-Mitte (19:00 Uhr). Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.

 

http://www.alfred-eh...dt-stiftung.de/

 

Die Alfred-Ehrhardt-Stiftung widmet sich in erster Linie der Bewahrung des künstlerischen Werks des Fotografen Alfred Ehrhardt.

  • 1 Monat später...
  • 2 Monate später...
Geschrieben

Ich habe mal einen Laienfrage zur Überschrift des Themas!

 

Mir ist aufgefallen,dass sich die Farbpaletten heutiger Kinofilme immer mehr gegen "Braun" verändert hat. Man könnte auch sagen "erdige FArben".Mir fällt da spontan "Keinohrhasen" und "Da Vinci Code" ein. Aber auch viele Fernsehfilme werden heute extrem "erdig" wiedergegeben.

 

Hat oft auch gar nichts mit der Stilrichtung des Filmes zu tun.

 

Ich schaue unheimlich gerne die "bunten Filme" der 50er und 60er. Ganz besonders die schönen Pastellfarben vieler Heimatfilme finde ich toll!

Wo "Orange" noch richtig Orange ist und der Himmel noch richtig hellblau. Ich hoffe sehr, dass man aus dieser heutigen eher "düsteren" Sicht des Filmbildes wieder mal zurück zu den fröhlichen Farben findet.

 

Wäre es technisch möglich heute noch einen Film im techn. Stil von den Sissi-Filmen oder früheren CInemascopefilmen zu produzieren?

Ich weiss nicht wie ich es technisch korrekt ausdrücken soll, aber die Filme haben zusätzlich so ein "Glänzen" oder "Spiegeln". Ist das ein Problem des digitalen Masterings ?

Gruß

 

Gangolf

Geschrieben

Was mir zu den erdigen Farben nur aufgefallen ist, dass dieser "Stil" angefangen hat, als Hiphop Musikvideos populär wurden (und nein, das hat nichts mit der Hautfarbe der Interpreten zu tun) Die meisten Musikclips (siehe Notorious BIG, Tupac und wie sie alle heißen) waren ich sags mal dezent "erdig" gehalten, dieser Trend schwappte dann auch schnell auf Kinoproduktionen über, warum und wieso weis ich leider nicht...

Geschrieben

Hallo!

 

Ja, das ist wirklich nur ein Stilmittel, dass gerade sehr beliebt ist.

Es gibt verschiedene Wege zu so einer Farbwirkung zu kommen. Meist wird

es jedoch über die DI-Postproduktion dorthin gedreht. Der Kontrastumfang

wir dann auch gleich noch extrem eingestampft, sodass die Bilder tiefere

Schwärzen bekommen und die Lichter schneller Richtung weiß kippen... eben einfach

eine steilere Gradationskurve (mit max. 2 Blenden Umfang). (siehe: Stirb langsam

4.0, Terminator 4, Hancock... alles extreme Beispiele, die mir gerade so einfallen)

 

Der chemische Film an sich stellt die Farben und den Kontrast von alleine

so nicht dar (obwohl es auch analoge Möglichkeiten gibt, sich dieser Bildwirkung zu nähern).

 

Viele Grüße

Sebastian

Geschrieben

Diese Tagung zum Thema "150 Jahre Farbfotografie" wirkt sehr interessant und wäre auch für Laien zugänglich und nicht teuer (50€, bzw. 30€ für Studenten). Daher gebe ich sie mal auszugsweise wieder:

 

Das Programm

Freitag, 28. Oktober 2011

 

14:00 Uhr Eröffnung

14:30 Uhr Dr. Christiane Stahl, DGPh: Über die Phänomenologie der Farbe in Kunst und Photographie

15:10 Uhr Dr. Wolfgang Kubak, DGPh: Demonstration der Dreifarbenprojektion (wie 1861 von Prof. Maxwell) und Referat Die Widerspiegelung der klassischen Farbverfahren von Maxwell und Du Hauron in der elektronischen Photographie

15:50 Uhr Gert Koshofer, DGPh: Auf dem Wege zu natürlichen Farben – Technische Meilensteine der Farbphotographie Teil I: Experimente und Erfindungen (1861-1936)

17:00 Uhr Dr. Sandra Abend, DGPh: Punkte machen Farbe – die Farbe im Piktoralismus (Autochrome)

17:40 Uhr Dr. Christoph Danelzik-Brüggemann, Stadtmuseum Düsseldorf: Albert Kahns Archives de la Planète

18:20 Uhr Dr. Winfried Mönch: Von der Nostalgie der Farbe. Der Photograph Hans Hildenbrand im Ersten Weltkrieg und danach

19:30 Uhr Abendveranstaltung: Prof. Dr. Christoph Schaden, DGPh: New Color – Farbphotographie in den USA

 

Samstag, 29. Oktober 2011

9:30 Uhr Dr. Peter Walther, Brandenburgisches Literaturbüro, Potsdam: Deutschland in frühen Farbphotographien – Die Bildbände der Verlagsanstalt für Farbenphotographie, Carl Weller, Berlin (1912-1929)

10:10 Uhr Gert Koshofer, DGPh: Auf dem Wege zu natürlichen Farben – Technische Meilensteine der Farbphotographie Teil II: Die Farbphotographie wurde populär (1936-2011)

11:20 Uhr Prof. Dr. Hans Brümmer, DGPh: Das Phänomen Farbe – filmbasiert und digital codiert

14:00 Uhr Dirk Alt und Alexander Zöller: Die Farbphotographie als nationalsozialistisches Propagandamedium

14:40 Uhr Michael Ebert, DGPh: Larry Burrows – Der moderne Krieg in Farbe

15:20 Uhr Hans-Michael Koetzle, DGPh: Farbe wie gedruckt - Die Zeitschrift twen als Vorreiter eines Pressetrends

16:30 Uhr Dr. Maren Polte, DGPh: Von Schwarzweiss zu Farbe – Zu den Photographien der Becher-Schule

17:20 Uhr Rundgang durch das Industrie- und Filmmuseum Wolfen. Führung: Dipl.-Archivar Manfred Gill (1. Gruppe)

19:30 Uhr Abendveranstaltung, Podiumsgespräch mit Joachim Brohm, Kristin Dittrich, Erwin Fieger, F. C. Gundlach, Prof. Klaus Honnef, Rudolf Kicken, Prof. Dr. Christoph Schaden, Prof. Wolfgang G. Schröter (angefragt), Moderation: Dr. Christiane Stahl: Darstellung des Agfacolor Negativ/Positiv-Verfahrens (um 1942)

 

Sonntag, 30. Oktober 2011

 

9:30 Uhr Rundgang durch das Industrie- und Filmmuseum Wolfen, Führung: Dipl.-Archivar Manfred Gill (2. Gruppe)

11:30 Uhr Exkursion nach Dessau (Bauhaus und Meisterhäuser)

15:00 Uhr Ein Filmerlebnis in einzigartiger Umgebung: Vorführung des am 31. Oktober vor 70 Jahren uraufgeführten ersten abendfüllenden deutschen farbigen Spielfilms «Frauen sind doch bessere Diplomaten» (musikalische Komödie mit Marika Rökk und Willy Fritsch, Regie: Georg Jacoby, UFA 1939-1941, Agfacolor, restauriert) im Leipziger historischen Filmtheater «UT Connewitz», Wolfgang-Heinze-Str. 12a, Eintrittspreis: € 5,– (Studenten und Rentner € 4,–); Einführung: Gert Koshofer

Infos und Anmeldung

 

Teilnahmegebühren: Für Mitglieder der DGPh, des Fördervereins des Industrie- und Filmmuseums Wolfen und Studierende beide Tage € 30,-, nur 1. Tag € 12,-, nur 2. Tag € 24,-, alle übrigen Teilnehmer beide Tage € 50,-, nur 1. Tag € 22,-, nur 2. Tag € 34,-

 

Anmeldung und Auskünfte: Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Photographie, Rheingasse 8-12, 50676 Köln, Tel.: 0221-9 23 20 69, Telefax: 0221-9 23 20 70, eMail: dgph [at] dgph.de

 

Die Anmeldung muss bis zum 28. September 2011 erfolgt sein, für spätere Anmeldungen wird ein Zuschlag zu den Teilnahmegebühren in Höhe von € 10,- für beide Tage und € 5,- für einen Tag erhoben.

 

Veranstaltungsort: Industrie- und Filmmuseum Wolfen, Bitterfeld-Wolfen, Chemiepark Areal A, Bunsenstrasse 4 (ehemalige Agfa/Orwo Filmfabrik)

 

http://www.fotointern.ch/archiv/2011/06/13/vortragsreihe-im-filmmuseums-wolfen-%C2%AB150-jahre-farbphotographie%C2%BB/

 

P.S.: Wenn jemand von diesem Forum dort war bzw. weiß ob es einen Katalog gibt, möge er das bitte hier mitteilen.

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