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3D Vorführungen unschärfer als Zuhause?


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Geschrieben

Hallo Filmvorführer,

Ich schreibe euch hier, weil ich unbedingt was wissen will zu den Projektortechniken im Vergleich zum BIldschrim oder Heimkino zu Hause.

Ich war letztes Wochenende erneut in einem 3D Film (PotC4) und bin egal welches Kino und Film (3D und 2D) irgendwie von der Unschärfe enttäuscht.

Zuhause ob auf Bildschirm oder Leinwand habe ich von FullHD Quellen sehr gute scharfe Bilder.

 

Im Kino sagte man mir, dass die Qualität und Schärfe im Kino besser sein sollte.

Aber durch meine Augen sehe ich diesen besseren Effekt nicht. Und ja ich habe die 3D Brille auf. ;-)

Gerade bewegende Bilder wie Kreisen um das Schiff oder Flug über den Dschungel (also Vollbild Bewegungen) zeigen eine solche Unschärfe.

Besonders erkennbar sind solche Unschärfen im Text-Abspann (2D). Den Umrissen fehlt eine scharfe Kontur.

 

Gerade im digitalen Bild habe ich da mehr erwartet. Bei Rollen sieht man ein Wackeln und Staub im Bild. Das ist im digitalen ja nicht mehr zu sehen, aber warum diese Unschärfe?

Im Kino wurde mir gesagt, die könnten nichts einstellen. Das alles wird digital Vorprogrammiert und besser ginge es nicht.

Ich war nun in 3 verschiedenen Digitalen Kinos und mir kommt es immer schlechter vor als Zuhause.

 

Für diese Qualität finde ich die Preise nicht gerechtfertigt. So gucke ich lieber die Filme zuhause aus der Videothek.

Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mich Aufklären könnt.

 

Danke

Geschrieben

Im Kino wurde mir gesagt, die könnten nichts einstellen. Das alles wird digital Vorprogrammiert und besser ginge es nicht.

Das ist nicht wahr. Es hängt alles von der Fähigkeit und der Wunsch der Mitarbeiter. Obwohl abhängig von der Qualität des Films

Geschrieben

Besonders erkennbar sind solche Unschärfen im Text-Abspann (2D). Den Umrissen fehlt eine scharfe Kontur.

 

Vielleicht sollte man hierzu auch erwähnen, dass das TV-Bild unnötig künstlich geschärft wird - zu erkennen an den weißen Rändern an den Konturen. :rolleyes:

 

Ich finde diese Mode mit zu hohem Kontrast und zu hoher künstlicher Schärfe eingestellten Fernseher ziemlich erbärmlich. Gleiches ist auch in der digitalen Fotografie zu beobachten - dort wir ebenfalls bis zum Anschlag der Schärferegler hochgejodelt ... :blink:

Geschrieben

Ich bin selbstverständlich Deiner Meinung, dass die Bildqualität im Kino bestmöglich sein sollte. Wenn das digitale Bild schlechter aussieht als von 35 mm, ist der höherer Kartenpreis auch schwer vermittelbar. Ohne nun zu sehr ins Detail zu gehen, wird die Antwort wohl etwas umfangreicher:

Grundsätzlich bietet auch ein Digitalprojektor die Möglichkeit, das Bild von Hand scharf zu stellen. Bei 35 mm ist in den meisten Kinos dafür eine Möglichkeit direkt im Saal vorhanden, da schafft das also auch das Servicepersonal. Leider in aller Regel aber nicht bei digital. Da muss der Vorführer an den Projektor. Erfahrungsgemäß lässt sich bei einem laufenden Film in 3D, mit Brille und schnellen Bewegungen im Film die Schärfe schlecht einstellen. In manchen BWRs grenzt die Bedienung auch schon an Akrobatik, weil das Geld für die Fernbedienung gespart wurde. Leider "vergessen" manche Projektoren über Nacht die Schärfeeinstellung. Ich selbst stelle nach dem Einschalten vor der 1. Vorstellung immer ein 2D-Testbild (und ohne Brille) scharf, dann muss man i.d.R. nicht nochmal nachregeln.

Nun weiss ich nicht, welches 3D-Verfahren Dein Kino verwendet, mit welchen Komponenten, wie groß der Neigungswinkel ist, etc. Jedes Verfahren hat seine Vor- und Nachteile und zeigt Artefakte. Meiner Beobachtung nach sind einige Systeme auch einfach schlampig justiert. Da lässt sich höchtestens 3/4 des Bildes tatsächlich gleichzeitig scharf kriegen, die beiden Bilder vom 3D liegen suboptimal übereinander bis hin zu Abweichungen der Farbkonvergenz. Zwar ist das alles korrigierbar, aber der Servictechniker ist teuer und den Kollegen vor Ort fehlt oft die fachliche Kenntnis, Zeit... und nicht zuletzt der Mut dazu den Imbusschlüssel selbst anzusetzen. Ich habe auch schon Anlagen gesehen, die auf seltsamen Konstruktionen mit reichlich Erschütterungen durch den BWR gerollt werden, weil der Platz nicht reicht oder es nur ein Projektionsfenster gibt. Da sind Feineinstellungen natürlich schnell dahin.

Deine Beobachtungen bei schnellen Bewegungen sind ein Artefakt der Digitaltechnik. Besonders deutlich bei schnellen Bewegungen von links nach rechts an senkrechten Kanten zu sehen. 3D verstärkt irgendwie noch diesen Effekt.

 

Ich hoffe das hilft Dir etwas weiter; für genauere Info ruhig nachfragen!

Geschrieben

D-Kino, insbes. 3D ist ein 2K-Bild, also 2048 Spalten/Bild. Die BluRay kommt mit 1920 Spalten/Bild daher, also auch etwa 2K. Bei dir zuhause, nehme ich mal an, hast du eine Bildbreite von max. 3m, das macht bei 1920 Spalten eine Pixelbreite von ca 1,5mm. Im Kino hast du...sind wir mal gnädig und sagen 8m max. Bildbreite. Da kommt man bei 2048 Spalten auf eine Pixelbreite von ca. 4mm. Bei 12m max. Bildbreite sinds schon 6mm. Zwar sind im Ausgleich im Kino für gewöhnlich die Sichtabstände auch etwas höher, Block-O-Vision bleibt aber dennoch erhöht sichtbar.

Über die Zeilenzahl bei CS-Bildern bereite ich mal große Tuch des schamvollen Schweigens, wer will kann das ja mal ausrechnen, wenn nicht schon geschehen.

 

Warum dieses digitale Bild dennoch "besser" aussieht als das analoge, liegt zum einen an der lausigen Kopienqualität der letzten Jahre, zum anderen aber auch daran, dass das analoge Bild immer dynamisch ist. Selbst bei einem Standbild, sind immer durch das Filmkorn und den Bildstand (bzw. den nicht-Bildstand) kleine bis kleinste Bewegungen wahrnehmbar, die dem Bild eine dynamik verleihen, die durchaus dazu führen kann, dass das Bild als weniger scharf empfunden wird.

Das Digitalbild hingegen ist ja wie eingefroren, ein Rauschen ist fast nicht wahrnehmbar, dadurch erscheint es schärfer, jedoch für mich auch lebloser.

Geschrieben

Über die Zeilenzahl bei CS-Bildern bereite ich mal große Tuch des schamvollen Schweigens, wer will kann das ja mal ausrechnen, wenn nicht schon geschehen.

Sind es 856, 857 oder 871?

Und da beschweren sich die Leute über die 720p von ARD und ZDF ...

 

 

Warum dieses digitale Bild dennoch "besser" aussieht als das analoge, liegt zum einen an der lausigen Kopienqualität der letzten Jahre, zum anderen aber auch daran, dass das analoge Bild immer dynamisch ist. Selbst bei einem Standbild, sind immer durch das Filmkorn und den Bildstand (bzw. den nicht-Bildstand) kleine bis kleinste Bewegungen wahrnehmbar, die dem Bild eine dynamik verleihen, die durchaus dazu führen kann, dass das Bild als weniger scharf empfunden wird.

Gegenmittel: FP30E! ;-)

 

 

SCNR und Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

<OT>

 

Gegenmittel: FP30E! ;-)

 

 

Auch der E sieht man ihr Schaffen noch an ;-) Also...für mich persönlich darfs schon ein wenig Bildstand sein. Zwar kein mittleres Erdbeben, aber ich möchte schon gerne dauerhaft die Bestätigung haben, dass da ein Filmprojektor am Werk ist. Genauso wie das Laufgeräusch. Ist ja eigentlich total verpönt, wenn mans im Saal hört, aber ich fühle mich damit einfach wohl, wenn ein sanftes Rattern das Bevorstehende schon ankündigt. (Okay, aber was garnicht geht ist eine durchschlagende Xenonzündung im Ton...Pfui...)

 

</OT>

 

Nachdem CS ja 2,39:1 ist, wäre bei 2048 Spalten die Zeilenzahl 857 richtig. Wie ich an anderer Stelle schonmal erwähnte, wäre die Ausnutzung des DLP wohl besser, wenn man wieder anamorphotisch Ver/Entzerren würde...tja. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, sollte DCI tatsächlich die Leitlinie der nächsten Jahrzehnte bleiben, wird da bestimmt noch dran rumentwickelt ums zu verbessern ( = Mehr Knete rauspressen)

Geschrieben

Auch der E sieht man ihr Schaffen noch an ;-) Also...für mich persönlich darfs schon ein wenig Bildstand sein. Zwar kein mittleres Erdbeben, aber ich möchte schon gerne dauerhaft die Bestätigung haben, dass da ein Filmprojektor am Werk ist. Genauso wie das Laufgeräusch. Ist ja eigentlich total verpönt, wenn mans im Saal hört, aber ich fühle mich damit einfach wohl, wenn ein sanftes Rattern das Bevorstehende schon ankündigt. (Okay, aber was garnicht geht ist eine durchschlagende Xenonzündung im Ton...Pfui...)

 

Schön geschrieben. :lol:

Geschrieben

Auch der E sieht man ihr Schaffen noch an ;-)

Also ich hab da schon richtige Standbilder gesehen.

 

Okay, aber was garnicht geht ist eine durchschlagende Xenonzündung im Ton...Pfui...)

Jetzt gehts los!!! ;-)

 

Nachdem CS ja 2,39:1 ist, wäre bei 2048 Spalten die Zeilenzahl 857 richtig. Wie ich an anderer Stelle schonmal erwähnte, wäre die Ausnutzung des DLP wohl besser, wenn man wieder anamorphotisch Ver/Entzerren würde...tja. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, sollte DCI tatsächlich die Leitlinie der nächsten Jahrzehnte bleiben, wird da bestimmt noch dran rumentwickelt ums zu verbessern ( = Mehr Knete rauspressen)

Bitte bitte bitte kein DCI mit Anamorphot!

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

Da fehlt eine Zeile :)

Und oft noch mehr beim Pseudo-CinemaScope der DCI-Ära: beim DCP REVNGE OF THE SITH Panelansteuerung von 1920 x 817 pix anstelle des 2k-Standards 2048 x 858. Bei 4k wären es standardmässig 4096 x 1716, aber oft leider auch 3996 (ursprünglich für 1.85-Format gedacht) x 1674.

 

DCI mit Anamorphot kann da nur gewinnen: die Photen sind ja sehr hochwertig und besitzen mit 1.25x einen niedrigen Dekompressionsfaktor als der klassische Filmanamorphot mit 2.0x. Sind nur leider sehr teuer. Ähnlich echtem CinemaScope beim Film (gegenüber Super 35) gewänne hier die Auflösung und der Farbkontrast. Da aber wohl 99% der DCI-Kino die Letterboxversion spielen, spreche ich ironisch vom "Super 2k"-Format.

 

Filmprojektoren mit einwandfreien Malteserkreuzen (lange vor der der der E-Serie, die m.E. kein bis dato ungekanntes Optimum aufzeigte, sondern nur Ersatz für Engpässe bei der Kreuzfertigung überbrückte) schaffen ohne weiteres 2 Promille und bessere Bildstände. Filmkamers und Kopiermaschinen noch präziser, sodass über Jahrzehnte das Thema Bildstand kein Problem war, solange unter 480 Fuß kopiert wurde. Auch wenn Panelsysteme hier aufgrund komplett anderen Bildaufbaus im Vorteil liegen, darf man glauben, dass die Mechanik im Rahmen ihrer Grenzwerte Bildstandsschwankungen auf den Level der Nichtsichtbarkeit herunterdrücken konnte.

 

Die nicht-indexikalische, wechselnde Kornverteilung beim Film macht das Verfahren erst richtig hochauflösend und ist kein Artefakt - so wenig wie die Blutkörperchen in unseren Adern.

Dennoch würde ich nicht im negatigen Sinne beim Fernseh-/D-Cinema-Bild vom "toten" Bild sprechen. Und auch unter Lebendigkeit des Films verstehe ich andere Parameter als ein Wackeln, Schrammen oder Grieseln: die bisweilen gar nicht zum Filmoriginal (Negativ) gehören und dem Film keine besondere Werkaura oder Kinoromantik verleihen. Diese Mängel sind ja schliesslich vermeidbar.

Geschrieben

DCI mit Anamorphot kann da nur gewinnen: die Photen sind ja sehr hochwertig und besitzen mit 1.25x einen niedrigen Dekompressionsfaktor als der klassische Filmanamorphot mit 2.0x. Sind nur leider sehr teuer.

Und werden bei der 4k Projektion nicht mehr gebraucht.

 

 

Ähnlich echtem CinemaScope beim Film (gegenüber Super 35) gewänne hier die Auflösung und der Farbkontrast.

Und wieso gewinnt der Farbkontrast? Bitte um kurze Erklärung.

 

 

Die nicht-indexikalische, wechselnde Kornverteilung beim Film macht das Verfahren erst richtig hochauflösend ...

Es bringt etwas mehr Auflösung im Vergleich zu einem festen Pixelraster.

 

 

...und ist kein Artefakt - so wenig wie die Blutkörperchen in unseren Adern.

Sichtbares Korn ist selbstverständlich ein Artefakt!

Und wegen den Blutkörperchen: Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich!

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

Warum wird bei 4k kein Anamorphot mehr gebraucht? Das liest man immer wieder, aber die substantiierte Begründung bleibt aus.

Der Anamorphot wird angeboten.

Umkehrschluss: man entwickle ein 55-Negativ in der A.R. 1.275 : 1. Dann beschneide man es bei der Projektion auf 2.55 : 1, was Verluste in Auflösung und Ausleuchtungsgüte mit sich brächte. Genau dies wurde vermieden. Eben so im 35mm-Format (von den an einer Hand abzählbaren Ausnahmen einer Super-35-Weltpremiere von TROY, wo mit 2 Perf projiziert wurde, einmal abgesehen).

 

--

 

Trotz eines sichtbaren Korns kannst Du mehr Auflösung erzielen als in den DCI-Systemen, die kornlos anmuten.

Denk' an das Imax-Verfahren. Korn war stets erkennbar. Panelbasierte Systeme haben bis heute diese Güte nicht ersetzen können. :grin:

Geschrieben

Mich stören die optischen Fehler vom Anamorphoten mehr als die Nachteile einer Letterbox-Projektion, sofern bei digitaler Projektion min. 4k Auflösung verwendet wird.

 

Filmkorn ist ein Artefakt, genau wie Aliasing bei digitaler Projektion. Natürlich sieht Filmkorn schöner aus als Aliasing, es wird dadurch aber nicht zum Nutzsignal.

Mit der Einstellung, digitale Fehler sind schlecht - analoge Fehler sind gut, belügst Du Dich meiner Meinung nach selbst.

 

Die Frage nach dem Farbkontrast willst Du nicht beantworten?

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

Diese Art von Anamorphose ist gar nicht vergleichbar mit konventionellem Billig-CinemaScope. Bedenke den gerinfügigen Kompressionfaktor und die riesigen Vorteile in der Auslösung. Beim Film zudem auch ein Kontrastzuwachs bei Formatzuwachs seit jeher. Und bessere Ausleuchtung, je quadratischer (oder kreisförmige) der Bildfensterausbruch ist - bei allen rotationssymmetrischen Lampenhaus-Spiegeln, also Film wie Beamertechnik.

 

Filmkorn sieht m.E. nicht schöner aus als Aliasing, aber natürlicher, ist also ein grundlegender Beitrag zur Auflösung und zur Farberzeugung. Schliesslich müsste nach Deiner Theorie (und nach DMR-Umkopierung auch pixelfrei anmutend) das "kornlose" HDCAM-SR-Bild von AVATAR in der 70mm-Imax-Projektion einer in 65mm-gedrehten und am Negativkorn identifizierbaren Produktion an Schärfe überlegen sein. Ausser einem früheren Dauer-User der Digital-Rubrik hat noch keiner solches behauptet.

Geschrieben

Diese Art von Anamorphose ist gar nicht vergleichbar mit konventionellem Billig-CinemaScope. Bedenke den gerinfügigen Kompressionfaktor und die riesigen Vorteile in der Auslösung. Beim Film zudem auch ein Kontrastzuwachs bei Formatzuwachs seit jeher. Und bessere Ausleuchtung, je quadratischer (oder kreisförmige) der Bildfensterausbruch ist - bei allen rotationssymmetrischen Lampenhaus-Spiegeln, also Film wie Beamertechnik.

Das mit dem Kontrast hast Du mir jetzt immer noch nicht erklärt!

Zum Anamorphot: Den Vorteil von mehr Licht gibt es in der Praxis nicht, zumindest war das bei 35mm so.

Der einzige Vorteil wäre wirklich die größere Auflösung, die aber bei 4k vermutlich schon in den optischen Verlusten des Anamorphoten verloren geht.

 

 

Filmkorn sieht m.E. nicht schöner aus als Aliasing, aber natürlicher, ist also ein grundlegender Beitrag zur Auflösung und zur Farberzeugung.

Filmkorn kann nicht natürlicher aussehen. Oder hast Du ab und zu Filmkorn in Deinen Augen? ;-)

 

Natürlich dient Filmkorn zur Reproduktion des Bildes, genau so wie ein festes Pixelraster. Es ist im Original (vor dem Aufnahmeobjektiv) nicht vorhanden und wird erst im Übertragungskanal dem Nutzsignal zugefügt. Es ist somit ein Artefakt.

Wenn für Dich Filmkorn etwas natürliches ist, dann müsste es das Pixelraster einer 2K DLP-Projektion auch sein.

 

 

Schliesslich müsste nach Deiner Theorie (und nach DMR-Umkopierung auch pixelfrei anmutend) das "kornlose" HDCAM-SR-Bild von AVATAR in der 70mm-Imax-Projektion einer in 65mm-gedrehten und am Negativkorn identifizierbaren Produktion an Schärfe überlegen sein. Ausser einem früheren Dauer-User der Digital-Rubrik hat noch keiner solches behauptet.

Deine Art der Diskussion und der Versuch von Unterstellungen wird langsam peinlich.

Den von Dir genannten Unsinn, den Du als meine Theorie verkaufen willst, habe ich weder geschrieben, gedacht oder impliziert.

 

Natürlich hat 15/70 eine viel größere Auflösung als HDCAM SR, was sichtbares Filmkorn aber immer noch nicht zum Nutzsignal macht.

Es ist und bleibt ein Artefakt, auch wenn es beim Vergleich 15/70 vs. HDCAM SR weniger stört als die geringe Auflösung von HDCAM SR.

Filmkorn ist Rauschen. Je kleiner das Filmkorn, desto kleiner das Störsignal. Das ist beim analogen Magnetton und der Größe des Magnetits auch so.

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben
Zum Anamorphot: Den Vorteil von mehr Licht gibt es in der Praxis nicht, zumindest war das bei 35mm so.
Da mir gegenteilige Aussagen bekannt sind und ich nicht selbst nachgemessen habe: Hast Du einen Beleg für Deine Behauptung oder ist es eine Vermutung?
Geschrieben

Da mir gegenteilige Aussagen bekannt sind und ich nicht selbst nachgemessen habe: Hast Du einen Beleg für Deine Behauptung oder ist es eine Vermutung?

Bei DCI-Projektion habe ich noch nicht gemessen.

Aber gestatte mir eine Gegenfrage: Kennst Du eine Installation bei der das CS-Bild heller ist als bei BW, bzw. wo der Lampenstrom bei CS reduziert wird/werden kann? Und mit "heller" meine ich "sichtbar heller für das menschliche Auge".

Allerdings gibt es bei 35mm kein CS (1:2,39) als Letterbox, was einen direkten Vergleich zu DCI nicht zulässt.

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

Hier sollte ein wenig differenziert werden, weil doch zahlreiche Falschinfos vorhanden sind und recht stark polarisert wird.

 

Kontrast

Eine Zunahme des Kontrastumfangs mittels Anamorphot ist per DCI sowohl sichtbar als auch messbar!

Der Kontrastumfang beschreibt das Verhältnis von Schwarz zu Weiß.

Wenn bei gleichem Schwarzwert das Bild eine höhere Maximalhelligkeit besitzt, steigt der Kontrstumfang.

Das ist hier der Fall.

Durch die Nutzung des gesamten Panels während der anamorphoten Projektion werden insgesamt rund 30% mehr Pixel genutzt. Diese Pixel liegen brach, wenn die "Zoom-Methode" verwendet wird (Letterboxbalken).

Auf der identischen Projektionsfläche bedeutet das zunächst eine Zunahme von 30% an Maximalhelligkeit im Vergleich zur "Zoom-Methode".

Allerdings gehen durch Streulicht und reduziertem Blau (ca. 10% Blau wird durch den Anamorphoten geschluckt und sollte bei der Kalibrierung entsprechend wieder erhöht werden) auch wieder Helligkeit verloren. Je nach Anamorphoten haben wir im Vergleich zur "Zoom-Methode" aber immer noch eine Steigerung der Maximalhelligkeit auf gleicher Bildbreite zwischen 15% und 25% ermitelt, bei annähernd gleichem Schwarzwert. Entsprechend steigt natürlich auch der Kontrastumfang.

Wenn Streulicht innerhalb des Objektives entsteht, weil der suboptimale Bereich eines Anamorphoten genutzt wird, ist die Folge u.a. eine Aufhellung des Schwarzwertes und bedeutet neben dem Detailverlust in Grenzbereichen zum Schwarz wiederum eine Verringerung des Kontrastumfanges.

 

Artefakte

Das native Bildformat 1,85:1 wird vertikal auf 2,39:1 verzerrt/gestreckt. Da sich Bildzeilen (oder vielmehr einzelne Pixel) nur ganzheitlich darstellen lassen entsteht ein Problem. Der Verzerrungsfaktor liegt bei rund 1,3. Das bedeutet, dass jede Bildzeile um exakt 1,3 verzerrt werden müsste. Das funktioniert aber nicht, weil nur komplette Pixel angesteuert werden können. Die Bildinformation des 0,3 Pixel wird also als ganzes Pixel darüber oder darunter dargestellt oder ganz einfach weg gelassen. Hier ergeben sich zwangsläufig Abbildungsfehler. Je nach Skaler werden diese Skalierungsfehler mehr oder weniger deutlich sichtbar.

Vor allem die Feinauflösung ist davon betroffen.

Die Folge sind in der Regel eine Art von Kantenflimmern, weil horizontale Linien in unterschiedlicher Höhe dargestellt werden und ein Schärfeverlust (aufgrund der nicht ganzheitlichen Skalierung). Auch Farbfehler in Form von Solarisation konnte ich bereits feststellen, weil Farbverläufe durch die nicht ganzheitliche Vorverzerrung für die anamorphote Projektion betroffen sind.

 

Bildschärfe

Der Anamorphot reduziert die Bildschärfe nativ nicht, wenn nicht gerade das preiswerteste Modell für den Homecinemabereich eingesetzt wird. Der auf der Bildwand sichtbare Schärfeverlust hat seine Ursache in der Skalierun (siehe Artefakte).

Darüber hinaus kann bei Nutzung von Anamorphoten mit kleinerem Durchmesser das Bild während der Projektion ebenfalls unscharf werden. Gerade auf großen Bildwänden mit relativ geringen Projektionsabständen kann das projizierte Bild an den Randbereich der Optik geraten. Die Folge sind Chromatische Aberrationen. Das sind (vereinfacht ausgedrückt) farbige Doppelkonturen die aussehen wie Konvergenzfehler.

 

Auflösung

Zunächst einmal erhöht sich durch die Skalierung auf die Panelhöhe des Projektors die nutzbare Bildauflösung. Da auf gleicher Projektionsfläche (Bildwand) das Bild nun mit einer höheren Anazhl an Pixel dargestellt wird als in der "Zoom-Methode" verringert sich auch der sichtbare Screendoor. Die 30% mehr Auflösung erlaubt somit einen geringeren Sitzabstand zur Leinwand bis der Fliegenttereffekt in gleichem Maße sichtbar ist wie mit der "Zoom-Methode".

 

Preise

Hochwertige Anamorphoten kosten um die 12.000 Euro z.B. von Schneider (ehemals ISCO). Abhängig ist der Preis vom verwendeten Modell und der entsprechenden Halterung.

 

Fazit

Ob einem die Zunahme von 15% bis 25% an Maximalhelligkeit und Kontrastumfang sowie rund 30% an Bildauflösung bei identischer Bildbreite im Vergleich zur "Zoom-Methode" diesen hohen Aufpreis Wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, zumal die anamorphe Wiedergabe auch mit sichtbaren Nachteilen wie Skalierungsfehler, Chromatische Aberration, und Detailauflösungsverluste verbunden ist.

  • Like 1
Geschrieben

Aber gestatte mir eine Gegenfrage: Kennst Du eine Installation bei der das CS-Bild heller ist als bei BW, bzw. wo der Lampenstrom bei CS reduziert wird/werden kann?

 

Jepp... ;-)

Geschrieben

Kontrast

Eine Zunahme des Kontrastumfangs mittels Anamorphot ist per DCI sowohl sichtbar als auch messbar!

Der Kontrastumfang beschreibt das Verhältnis von Schwarz zu Weiß.

Wenn bei gleichem Schwarzwert das Bild eine höhere Maximalhelligkeit besitzt, steigt der Kontrstumfang.

Frage: Meinst Du mit schwarz alle DLP-Spiegel auf dunkel geschaltet, oder den kleinsten bei DLP (mit dessen PWM) darstellbaren Helligkeitswert?

 

Sonst danke für Deine Ausführungen. An die Skalierungsfehler hatte ich noch gar nicht gedacht.

 

 

Jepp... ;-)

-v

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

Frage: Meinst Du mit schwarz alle DLP-Spiegel auf dunkel geschaltet, oder den kleinsten bei DLP (mit dessen PWM) darstellbaren Helligkeitswert?

Egal ob DLP oder SXRD. Die Kontrastmessungen beziehen sich auf ein zugespieltes Schwarzbild mit 0 IRE und ein Weißbild mit 100 IRE.

 

An die Skalierungsfehler hatte ich noch gar nicht gedacht.

Das wird von Seiten der Industrie leider immer wieder gerne verschwiegen.

 

Um beim Threadthema zu bleiben.

Die Anamorphoten haben keine nennenswerte depolarisierende Wirkung. Das fand ich erstaunlich während der Tests, ob der Skalierung mit dem Faktor von 1,33.

Geschrieben

Allerdings gibt es bei 35mm kein CS (1:2,39) als Letterbox, was einen direkten Vergleich zu DCI nicht zulässt.

 

Trailer für Filme in CS kommen Letterboxed daher, Verglichen mit ihren gegenstücken in CS sind diese dunkler.

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