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Essiggeruch bei unentwickeltem Filmmaterial


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

vor einiger Zeit schenkte mir ein alter 16mm-Filmer, der auf Video umgestiegen war, zwei 122m Dosen KODAK Eastman VNF Film (7240). Er gab mir den Hinweis, das er die Filme nicht im Kühlschrank liegen hatte. Ich nahm sie an, um sie irgendwann als Kaiserfilm oder für Kratzertests zu verwenden.

 

Nun habe ich eine Rolle ausgepackt - zum Glück eben nicht im Dunkelsack - und stellte fest, das die Rolle recht ausgeprägt säuerlich riecht. Offensichtlich hat der Zersetzungsprozess der Trägerschicht bereits begonnen. Sie war übrigens immer noch originalverpackt. Es war noch die alte Filmdose mit Prägung KODAK EASTMAN. Das Material habe ich nun komplett entsorgt.

 

Anderes Thema:

 

Ich musste heute wieder Film bestellen und habe von KODAK mitgeteilt bekommen, das es das VISION 2 100T Farbnegativ Material nicht mehr gibt und das der VISION 3 200T als Ersatz gilt. Wenn ich mir die restriktiven technischen Richtlinien der ARD/ZDF ÖR-Anstalten ins Hirn rufe, gibt es damit von KODAK nur noch ein Material (50D), welches für HD-Produktionen angeblich verwendet werden darf? Vielleicht weiß Oliver mehr?

 

Gruß Rainer

Geschrieben

Hallo Jörg,

 

eigentlich empfinde ich die ASA Beschränkung als großer Unsinn. Man will mit Gewalt fotochemischen Film ins Abseits drängen und passt sich den technischen Unzulänglichkeiten des neuen Digitalfernsehens an.

 

Das es 250 ASA ist, wusste ich nicht mehr genau. Glaubte irgendwo gehört zu haben, das man die "Grenze" bald auf 100 ASA senken will. Bzw "empfohlen" ist, wenn möglich nicht höher als 100 ASA zu gehen. Warum auch immer. (Jaja, das Korn überfodert die Codecs :-( )

Geschrieben

Kinofilme werden teilweise auf Super-16 und sogar in Cinemascope gedreht (darunter so unbedeutende Filme wie "Black Swan") und auf 35mm und in 2k-Auflösung in Kinos projiziert - und das ö/r Fernsehen will das Format für ihren 720p-Substandard nicht mehr akzeptieren...? Ärgerlich.

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Geschrieben
720p-Substandard

 

Min. die ARD will nun scheinbar doch 1080i: http://digitalleben.t-online.de/hdtv-ard-setzt-auf-1080i/id_42140022/index

 

Das Problem beim Fernsehen ist übrigens nicht, daß die Auflösung von Super16 zu gering ist, sondern daß die Fernsehsender weltweit generell nur so ein Pseudo-HD ausstrahlen wollen, bei dem die Bandbreite so stark begrenzt ist, daß Filmkorn ab einer bestimmten Menge stört. Das ganze geht sogar so weit, daß den Videofilmern beim Fernsehen "verboten" wird, mit künstlichem Korn zu arbeiten... Am liebsten wäre es wohl den Verantwortlichen, wenn nur noch Diaschauen übertragen werden, bei denen sich das Bild nur alle 5s ändert. Dann könnten sie noch mehr Bandbreite einsparen...

Geschrieben

Als ich neulich im Kino IM ANGESICHT DES VERBRECHENS von Dominik Graf sah (alle 8 Stunden, von Digibeta gebeamt), fand ich den fotografischen Look sehr überzeugend. Erst später las ich, daß es Super-16 gewesen war.

 

@Gizmo: Das VNF-Material ist ja zwangsläufig uralt. Allerdings hat altes Rohfilmmaterial manchmal sehr strengen oder muffigen Geruch, das muß nicht das Essigsyndrom sein. Wenn es Dir den Versuch wert ist, entwickle ein kurzes Stück, wenn es danach nicht mehr riecht, war es kein Essig!

Geschrieben

Hallo,

 

Ich kann magentacine nur beipflichten Rainer, der Geruch muß kein Zersetzungsprozess sein, einfach probieren. Ich habe schon viel ältere Filme belichtet und es ga deren Probleme keine.

 

Zum anderen Thema: Es liegt defenitiv nicht an der Auflösung des 16mm Films. Die Anstalten sparen leider gern am falschen Ende. Das Problem ist die Digitalisierung des Materials. Bei den üblichen Scannern kann sich das Filmkorn mit der geometrischen Anordnung der Pixel der Abtastchips überlagern und das gibt Artefakte. Würde man überall in Cintel Abtaster investieren, gäbe es das Problem nicht. Dort wird nämlich mit einer HD- SW Röhre im Flying Spot Verfahren abgetastet wie in alten Zeiten. ...und siehe da, die Ergebnisse kennen solche Probleme nicht.

 

Gruß Matthias

Geschrieben

Gizmo, ich denke nicht, dass die Sendeanstalten generell etwas gegen das Aquisitionsformat "Film" haben. Es ist ihnen schlichtweg egal. Was ihnen aber nicht egal ist, das ist die Messtechnik. Deshalb gibt es heute jede Menge sog. "Grain Reduction Software" allen voran Neat Video, gefolgt von Denoiser von Red Giant oder Arri's Relativity. Die rechnen das Korn dann auf null. Aber der Arbeitsaufwand und die Rechenzeit ist schon für viele Produktionsfirmen der Grund, nicht mehr auf Film zu drehen. Laut BBC Whitepaper-Richtlinie liegt IMHO die absolute bei Super 16 bei 250 ASA. Mehr weiss ich leider auch nicht.

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