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Geschrieben

Hi ;)

Laut super8data.com kann die 1014xl-s Filme mit folgenden isos richtig erkennen: 16/25, 25/40, 40/64, 64/100, 100/160, 160/250 and 250/400 ASA (daylight/tungsten). Die 310xl soll diese isos erkennen: 25/40, 100/160 and 160/250 ASA (daylight/tungsten). Erkennen beide Kameras den 100D und tri-x richtig? Falls nicht, was muss ich um wie viel ändern? Die 1014xl-s hat ja zum Beispiel die Belichtungskorrektur. Gibt es einen mathematischen Zusammenhang zwischen Belichtungskorrektur der Blende und iso?

Vielen Dank,

Dofti

Geschrieben

Hallo,

 

 

der E100D wird von beiden Kameras 100%ig erkannt, nichts muss umgestellt werden (Filter wird bei beiden automatisch ausgeschwenkt).

 

Beim Tri-X weiß ich das nicht mehr genau, wie ich das gemacht habe. Auf jeden Fall muss man da, wenn man es ganz genau machen möchte, die Belichtung korrigieren, je nachdem ob man bei Kunstlicht oder Tageslicht filmt (160 ASA vs. 200 ASA), aber ich denke das ist zu vernachlässigen. Ich weiß auch nicht mehr genau, wie der Tri-X gekerbt ist, davon hängt ja ab, wie ihn die Kamera erkennt. Vermutlich ist er als 160 ASA markiert. Näheres dazu findest du mit der Schablone aus dem Schmalfilm (hab den Namen vergessen...) oder dem Notch Ruler heraus.

 

 

 

Einen mathematischen Zusammenhang gibt es:

 

 

- Eine Verdopplung / Halbierung des ISO-Wertes entspricht einem Unterschied von einer Blendenstufe (z.B. 5,6 --> 8, oder 5,6 --> 4, oder 8 --> 11).

- Eine Verdopplung / Halbierung des ISO-Wertes (eine Blendenstufe) entspricht einer um 3 ° DIN geänderten Empfindlichkeit, eine Änderung um 1/3 Blendenstufe um 1 ° DIN.

 

- Eine Änderung um eine Blendenstufe entspricht der Verdopplung / Halbierung der Lichtmenge.

 

- Um eine Verdopplung / Halbierung der Lichtmenge zu erreichen, muss die Fläche der durch die Blende erzeugten Öffnung entsprechend auch einfach verdoppelt / halbiert werden. Bei Verdopplung / Halbierung der (Kreis-)Fläche ändert sich deren Radius jeweils um etwa den Faktor Wurzel 2 (also ca. 1,4). Wenn man eine Blendenstufe - z.B. 8 - mit 1,4 multipliziert, ergibt das in etwa 11 - die nächst höhere Stufe (= halbe Lichtmenge wird durchgelassen).

 

- Die Belichtungszeit (meistens durch die Aufnahmegeschwindigkeit B / s beeinflusst) kann man dabei auch mit der Empfindlichkeit verrechnen, z.B. wie folgt:

 

 

Ein Film mit einer Empfindlichkeit von 100 ASA benötigt für eine korrekte Belichtung bei 18 Bildern / Sekunde Aufnahmegeschwindigkeit und gegebener Helligkeit eine Blende von 5,6.

Möchte man nun einen Zeitraffer mit 9 B / s aufnehmen, wird dadurch die Belichtungszeit verdoppelt (= doppelte Lichtmenge). Bei Blende 5,6 würde der Film also um eine Blende überbelichtet werden. Damit die Lichtmenge wieder halbiert wird, muss man also die Blende um eine Stufe schließen --> Stufe 8. Das passiert bei den meisten Kameras aber automatisch.

 

 

 

Zur Belichtungskorrektur:

 

Möchte man einen 160 ASA-Film (23 ° DIN) wie einen mit 200 ASA (24° DIN) belichten (z.B: wenn Tri-X wie ein 160er von der Kamera erkannt wird, aber bei Tageslicht nunmal 200 ASA hat), dann entspricht der Unterschied 1/3 Blendenstufe. Die Kamera soll die Blende also um 1/3 Blendenstufe weiter schließen, damit der (nun empfindlichere) Film ein bisschen weniger Licht abbekommt. Also stellt man die Bekichtungskorrektur entsprechend so ein, dass man sich bei der angezeigten Blende der nächst höheren Stufe um einen 1/3-Schritt nähert.

Die Canon 1014 XL-S erlaubt ja auch Korrekturen von 1/3-Schritten, man muss nur richtig herum drehen...

Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

 

@travenon: Fantastisch, wie du die Zusammenhänge klarlegst, da komme sogar ich damit klar... Spass beiseite: Deine Angaben sind sowas von perfekt, dass es dazu keine weiteren Worte braucht. Ich sehe, du kennst die 1014 XL-S auch sehr genau. Ist bekanntlich ja meine Lieblingskamera...

 

@DOFTI: Die Ausführungen von travenon sollten eigentlich alle Fragen beantwortet haben. Eine ganz kleine Ergänzung möchte ich noch hinzufügen: Eine "Fehlbelichtung" von einem Drittel Blende kann man in der Praxis vernachlässigen, diese minimale Differenz wirst du im fertigen Film kaum bemerken.

 

Auf der "Handgriffseite" der 1014 hast du seitlich unten einen runden Knopf mit einem + und einem - Zeichen darauf. Diesen Knopf kannst du dazu benutzen, den Film bis zu einer Blende mehr oder weniger zu belichten, abgestuft in ein-Drittel Blendenstufen. Am besten ist es, einfach mal eine Kassette unter diversen Bedingungen wahllos nach Automatik zu belicheten. Danach kannst du deinem Geschmack entsprechend einfach die Automatik so anpassen, wie du es magst. Gibt Leute, die lieben es eher etwas knapp belichtet, andere mögen es eher etwas heller. Da kannst du dann am Knopf nach eigenem Geschmack etwas mehr oder weniger einstellen. Du kannst es auch im Sucher kontrollieren: Wenn du nach + drehst, sollte die Belichtungsanzeige in Richtung offenerer Blende tendieren, bei Richting - eher in Richtung etwas mehr geschlossen. Bei der Blende gilt: je kleiner die Zahl (1,4) umso mehr Licht kommt auf den Film.

 

Blendenreihenfolge bei deiner Canon: 1,4 / 2 / 2,8 / 4 / 5,6 / 8 / 11 / 16 usw. Jede dieser Zahlen steht für eine Halbierung bzw. Verdoppelung der Lichtmenge auf dem Film...

 

Rudolf

Geschrieben

Hallo,

 

@Rudolf: Danke, das hör ich gern! Mit der 1014 XL-S habe ich aber leider keine Erfahrungen, "nur" mit meiner 814 XL-S, die ja außer dem fehlenden Stückchen Zoom und der Überblendmöglichkeit wie die große ist. Schade, ich hätte die Überblendung schon gerne mal ausprobiert. Ist aber auch meine Lieblingskamera (hab ja auch nur die eine "große" und die 310 XL).

Geschrieben

Hallo travenon,

 

Es spielt doch im Prinzip keine Rolle, ob 814 oder 1014, beide Kameras sind Sahnestückchen... Du hast recht, ob 8fach oder 10fach, das sind Details, die du später dem fertigen Film wohl kaum sehen wirst. Zur Überblendmöglichkeit der 1014 XL-S folgende kurze Geschichte:

 

Wollte vor Jahren mal eine Überblendung machen. Den Abblendteil zur Stunde X problemlos gemacht. Danach die Kamera beiseite gelegt, um dann einen Tag später die zugehörige Aufblendung zu machen. Aber eben, die von mir so geliebte Kodakkassette wollte da nicht mitspielen. Irgendwie klemmte etwas, und schon war die Überblendung natürlich zur Sau. Moral von der Geschicht: Überblenden mit Kodak passt nicht so richtig, im Zweifelsfalle lieber auslassen und einen anderen Effekt vorsehen. Ich mache eigentlich kaum noch Überblendungen, das ist mir einfach zu unsicher. Von daher hast du an deiner 814 eigentlich keinen Nachteil, denn der ganze Rest der Kamera ist ja sonst identisch.

 

Rudolf

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