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Geschrieben

Hallo!

ma

Ich habe mich gestern erinnert, dass 1980/81 nach der Kirche im Jugendheim manchmal 16 mm Kopien von "Trans America Express", "Klapperschlange", "Theo gegen den Rest der Welt" und "Car Napping" aufgeführt wurden. Ich vermute mal es waren 16 mm Formate, denn sie waren immer Komplettfassungen! Auch in der Schule liefen manchmal FIlme in 16 mm . An " Die Farbe Lila" kann ich mich da erinnern.

In letzter Zeit tauchen auch Karl May-Filme der Rialto in 16mm auf sogenannten "Fan-Treffen" auf, die mir bis dato unbekannt waren.

Wo kamen die eigentlich her ? Gab es zu jedem 35 mm Film auch immer 16mm Versionen? Oder für welche Zwecke wurden überhaupt von den 35mm Kinokopien 16mm Fassungen gezogen? Waren das eigene Verleih-Firmen? Was hat das damals so eine Jugendeinrichtung gekostet?

Geschrieben

Es gab den Atlas-Filmverleih. Dort wurde sowas typischerweise verliehen. Viele Verleiher haben neben 35mm-Kopien auch 16er im Verleih gehabt. Universal zum Beispiel.

Schulen bekamen ihre Filme von den Kreisbildstellen. Die Kirchen haben/hatten eigene Medienstellen.

Geschrieben

Hallo,

 

Die Schulen haben ihre Filme nicht nur von der Kreisbildstelle bezogen. Sogenannte Lehrfilme gab es auch von einer speziellen Institution deren Namen ich leider im Augenblick nicht bereit habe aber auch das IWF (Institut für den wissenschaftlichen Film) hat solche Filme hergestellt. Das waren bei uns immer 16mm Filme mit Lichtton.

 

Aber neben 16mm Filmen wurden bei uns auch oft die originalen 35mm Kopien vorgeführt. Dafür gab es bei uns das sogenannte Landkino. Hier fuhr ein Filmvorführer mit einem Kleintransporter von Dorf zu Dorf und hat in den Tanzsälen der Gasthöfe Filme vorgeführt. Das war eine Schlepperei. Neben 2 transportablen 35mm Projektoren ( z.B. TK 35) mußte auch Leinwand, Boxen und Verstärker auf und abgebaut werden. Aber so habe ich als Kind die ersten Märchenfilme erlebt wie "Der Kleine Muck" usw. Das war eine tolle Zeit an die ich mich nicht nur gern erinnere, sondern die mich auch für Hobby und Beruf bis heute geprägt hat. Neugierig wie ich war habe ich natürlich nicht nur Film geschaut, sondern auch die Geräte und den Umgang damit genau studiert. :-) Übrigens auch in Ferienlagern und ähnlichen Einrichtungen gab es 35mm Filmeinrichtungen auch bei der Armee als "Clubkino". Auf diese Weise habe ich das erste Mal "ABBA" und "Sindbad und das Auge des Tigers" erlebt, grins.

 

Gruß Matthias

Geschrieben

Hallo,

 

Die Schulen haben ihre Filme nicht nur von der Kreisbildstelle bezogen. Sogenannte Lehrfilme gab es auch von einer speziellen Institution...

 

In Westdeutschland dürfte das die Bundeszentrale für politische Bildung (gewesen denn heut is ja nurnoch DVD...) sein

Geschrieben

Schulen Westdeutschland habe ihr Filme ausschließlich über Bildstellen und den Landesfilmdienst bezogen. Alles andere kostete nämlich Geld. Zu besonderen Anlässen gab es wohl auch mal Filme aus dem Atlas-Repertoire. Zum Schluss lag die Leihgebühr bei 100€ pro Film.

Die Filme vom Fwu oder IWF wurde ebenfalls ausschließlich über die Bildstellen an die Schule verliehen.

Geschrieben
Schulen bekamen ihre Filme von den Kreisbildstellen.

 

In Berlin (West) nannte sich das "Landesbildstelle" (und war später für ganz Berlin zuständig). Dort gab es neben den üblichen Sach-/Lehrfilmen (Ende der 80er/Anfang der 90er: Super8, 16mm und VHS, später auch DVD) auch komplette Spielfilme, Zeichen-/Puppentrickfilme, Slapstick, ... (16mm und VHS, später auch DVD), z.B. auch auf 16mm "High Noon", "Schatz der Sierra Madre", "Big Business", "Pingu", ... . 16mm war immer mit Lichtton, Super8 mit Magnetton. Hatte man bei der "Landesbildstelle" eine Art "Führerschein für Filmprojektoren" gemacht, durfte man dort auch für die "kirchliche Jugendarbeit" Filme ausleihen.

 

Die Kirchen haben/hatten eigene Medienstellen.

 

Wobei die Kirchen pro Bistum z.T. sogar mehrere Medienstellen hatten/haben, da z.T. die "Jugendorganisationen" (z.B. BDKJ) eigene Sammlungen hatten/haben.

 

Gruß,

Jörg

Geschrieben

In Berlin (West) nannte sich das "Landesbildstelle" (und war später für ganz Berlin zuständig).

Berlin ist ja auch ein Stadtstaat. ;-)

 

Ein kommerzieller 16mm-Verleiher mit attraktiven Titeln war auch Bruno Schmidt Schmalfilmverleih am Ku'damm in Berlin. Bei ihm gab es von Karl May mindestens "Die Sklavenkarawane" (1958).

 

Gruß,

 

Peter

Geschrieben

Wir haben in den 80er Jahren als Filmclub regelmäßig mehr oder weniger aktuelle Spielfilme Filme auf 16mm vorgeführt. Neben Atlas gabe es einige kleine Verleiher sowie die 16mm-Filialen von UIP und Fox. Die Kosten betrugen ca. 100,- DM + Versand pro Tag, soweit ich mich erinnere.

Geschrieben

http://www.eine-welt-medien.de/Service/landesbild.htm -> hier gibt's außer einer Liste der noch existierenden Landesbildstellen auch noch Links/Adressen der Landesfilmdienste, der ev. und kath. Medienzentralen, von anderen Verleihern (die min. früher auch 16mm im Angebot hatten) und von "Verleihe Schweiz". Wer davon noch Filme im Angebot hat, ist unklar...

...vereinzelt scheint's noch 16mm zu geben, z.B. hier: http://www.nibis.de/nli1/chaplin/portal/portal/html/FaecherThemen/zeitung_in_der_grundschule/filme_printmedien_zeitung_mz_sz.pdf oder hier: http://sesamdirekt.lmz-bw.de/portal/main.php?todo=showObjData&objID=115901 oder bei http://evangelische-medienzentralen.de , wo man bei der Recherche unter "16mm" 118 Seiten à 10 Filme angezeigt bekommt, u.a. auch den 113-Minüter "Zwei Welten (A World Apart)" oder den 134-Minüter "Was vom Tage übrigblieb (The Remains Of The Day)".

...und in Karlsruhe kann man sich scheinbar einen Bauer P8 leihen (und/oder vom Server die Bedienungsanleitung und technische Daten saugen): http://www.lmz-bw.de/medienzentren/stadtmedienzentrum-karlsruhe/verleih/geraeteverleih/geraetekatalog/praesentation/film-und-diaprojektoren/8533001-bauer-p8-ts-universal-16mm-filmprojektor.html?0=

 

Übrigens: http://www.fwu.de/das-fwu/das-fwu-eine-geschichte-in-filmen/die-geschichte-des-fwu-chronologisch : 1987:

* Der Absatz von 16mm-Filmen geht deutlich zurück, der Absatz von Videokassetten dagegen erhöht sich um 50 Prozent.

* Die Produktion von 8mm-Filmen wird eingestellt.

Wann und ob 16mm eingestellt wurde, ist unklar.

 

...wie sah's eigentlich mit der Truppenbespaßung aus? Aus NVA- und Bundeswehrbeständen tauchen ja immer wieder 16mm-/35mm-Projektoren und Anamorphoten auf. Aber woher kamen die dazugehörigen Filme? Und wo sind die jetzt geblieben?

Geschrieben

NVA und Bundswehr bezogen ihr Filme regulär vom Verleih. Die NVA von Progress. Die Truppenkinos vom Bund waren teilweise auch an private Betreiber verpachtet. Für den Feldeinsatz zog die NVA auch 16mm sw Kopien von bekannten (Farb)Filmen. Ich hatte mal eine sw Orwo-Kopie von Otto-Der Film aus NVA-Beständen in der Hand.

Geschrieben

Es gab

 

Landesbildstellen

Kreisbildstellen

Stadtbildstellen

 

 

Aufgrund mangelnder Fachkenntnisse der "Vorführer" in den Schulen waren sehr sehr viele Kopien in einem grausamen Zustand.

 

 

Fehlende Titel, Laufstreifen, Perfoschäden, fehlende Sequenzen etc.

 

 

Geklebt wurden die Filme vielfach im "harten Schulbetrieb" mit Tesafilm, Malerkrepp o.ähnlichen Materialien

 

Wenn der Prüfer an der RTI Maschine in der Bildstelle gut war, so konnte man zumindest die Kopien später noch projezieren. Manche haben auch dort aufgrund fehlender Reinigungsarbeiten an der Prüfmaschine fette Laufstreifen reingezogen.

 

 

Bruno Schmitt und Altas haben auch Filme verkauft. Preise lagen im High Price Segment.

Geschrieben

Ich war heute in Sigmaringen im Kreismedienzentrum. Die haben noch 16mm Filme im Verleih, wenn auch keien neuen mehr gemacht werden. Die alten gibts noch.

Jens

Geschrieben

In meiner Kindheit ende der 70iger Jahre, wurden in unserer Grundschule ausschließlich Filme von FWU gezeigt und Anfang der 80iger Jahre in meiner Oberschule 16mm seltener und häufig Video, wobei Video ziemlich schnell 16mm ganz verdrängte, da es für die Lehrer deutlich einfacher zum bedienen war.

Mir ist schon damals die Hilflosigkeit einiger Lehrerinnen aufgefallen, die manchmal sogar die Hilfe von Schülern zum Film einlegen gerne annahmen.

 

Ich hatte in einem Atlas Katalog sogar gelesen, dass man neben dem Ausleihen auch die Filme kaufen kann und sogar für ziemlich viel Geld die Rechte für öffentliche Aufführungen mit dazu aber nur für die eine Kopie.

 

Ich habe irgendwo auch noch ein 16mm Katalog der 20th Cent. Fox. aus Ende der 90iger Jahre, wo Filme wie Titanic und Independence Day vorhanden waren.

Bei den Openair Veranstaltungen des Filmrausch Clubs in Berlin, habe ich auch z.B. Independence Day als Vollbildfassung im Hinterhof auf einer Häuserwand gesehen.

Das waren auch Verleih Kopien. die Miete muss aber günstig gewesen sein, da sie auch kein Eintritt genommen hatten und nur an Getränken verdient hatten. Wahrscheinlich währe die Miete unbezahlbar, wenn sie Eintritt verlangen wollten.

Geschrieben

Ich kenne einen,der hat noch einen ganzen Keller voll 16mm Komplettfassungen.Die hat er alle von der Lufthansa in den 70er und 80er gekauft.Die Filme wurden dort während des Fluges den Passagieren zur Unterhaltung gezeigt.

Geschrieben

Ich kenne einen,der hat noch einen ganzen Keller voll 16mm Komplettfassungen.Die hat er alle von der Lufthansa in den 70er und 80er gekauft.Die Filme wurden dort während des Fluges den Passagieren zur Unterhaltung gezeigt.

Das ist sehr interessant, ich dachte während der Flüge wurden nur Super 8 Filme gezeigt.

Bei Super 8 Sammlern sind ja die sogenannten Airline prints mit Lichtton bekannt, wo dann aber schreckliche szenen, die über den Wolken Panik verbreiten könnten, rausgeschnitten wurden.

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