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Funktionstest von S8-Filmkameras


edewolf

Empfohlene Beiträge

Einen wunderschönen guten Morgen.

 

Zunächst muss ich allen Forenten, insbesondere aber Herrn Lossau, Herrn Wachsmuth und einigen anderen danken, dass Sie trotz aller Schwierigkeiten den S8-Nachwuchs nicht aufgegeben haben und mit an Sysiphosarbeit grenzender Beharrlichkeit selbst jeden "Digitalo" (Geburtsdaten besitzen eine unangenehme Unfreiwilligkeit) für diese neue/alte Welt begeistern - Danke.

 

Ich verfolge nun seit Wochen dieses und andere Foren, die Schmalfilm-Zeitschrift, Literatur, etc. und habe mich für mehrere S8-Filmkameras, Zubehör und den Wunsch zum Selbstentwickeln (bis auf die Chemie ist alles da) entschieden. Dass ich mir in jeglicher Hinsicht für einen Frischling "etwas" viel zumute ist wohl meinem Naturell sowie meiner (noch theoretischen) schweren Euphorie gegenüber dem physischen Film zuzuschreiben, wird mich jedoch gewisslich nicht vom lernen (durch Fehler) abhalten.

 

Mir, wie auch anderen Forenten, die teilweise trollartige Züge annahmen, ist es (unabhängig von der ewigen Diskussion der horrenden Preise des Filmmaterials) wichtig, am Anfang - sprich Belichtung des ersten eigenen Films - nicht gleich allzuviel falsch zu machen, womit sich für mich die entscheidende Frage stellt - gibt es einen praktikablen Weg, mit einem Testfilm systematisch sämtliche Abläufe und Funktionen der Filmkameras zu testen und sofern ja, worauf sollte man im Detail achten?

 

Alle Kameras (ich komme gleich dazu, um welche es sich handelt) habe ich nach gründlicher Reinigung trocken getestet und bis auf einen Beli funktioniert alles tadellos. Mich interessiert nun die Funktionsfähigkeit mit Film und natürlich das qualitative Ergebnis, bzw. deren Unterschiede. Einen Siemensstern habe ich bereits großformatig ausgedruckt, aber welche Szenarien sonst noch wichtig (und vor allem ökonomisch durchführbar) sind, kann ich nur erahnen. Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand einen Vorschlag hat, was, wo, wie und in welchem Ablauf sinnvoll ist.

 

Zu den Filmkameras: (Nett wäre es, wenn keine langwierigen Diskussionen darüber entbrennen, warum sich ein blutiger Anfänger "so" ein Arsenal zulegt - ich habe sie nach vielen Wochen im Internet Stück für Stück und mit ein wenig Glück sehr günstig erstanden)

Canon 814XL-S

Nizo Professional (2x)

Beaulieu 4008 ZM IV (2x) - einmal mit dem 1.8er Angenieux-Objektiv der ZM und einmal mit dem 1.4er Schneider-Kreuznach der ZM IV

 

Die Entwicklung des Testfilms würde ich gern selbst vornehmen, werde aber in den kommenden Tagen zunächst einige abgelaufene, bereits belichtete Kassetten im Lomotank entwickeln, um etwas Erfahrung in den Arbeitsabläufen (weniger den Ergebnissen) zu erhalten. Sollte es doch sinnvoller sein, diese bei Herrn Draser entwickeln zu lassen (Herrn Lossau's S8-Starter-Set sei dank), wäre ich für eine Rückmeldung dankbar.

 

Vielen Dank im Voraus... meine Spannung - endlich loszulegen ist kaum noch auszuhalten...

Bearbeitet von edewolf (Änderungen anzeigen)
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Eine Ergänzung noch in Anbetracht der viel-diskutierten Qualitätsansprüche von Laien, Amateuren und Profis...

 

Natürlich ist es das Einfachste, die Filmkameras in die verantwortungsvollen Hände eines erfahrenen Reparateurs zur Funktionsprüfung, Justierung, etc. zu geben, aber (den finanziellen Aspekt völlig außen vor gelassen) ich möchte selbst etwas dabei lernen, ich möchte begreifen wie meine Kameras funktionieren, merken, wenn etwas anders läuft als normal und in meinem begrenzten Rahmen Reparaturen vornehmen - auch auf das Risiko des Verlustes hin...

 

Ich habe bewusst von den Nizo's und Beaulieu's je zwei Modelle erstanden und bin fasziniert, welchen Charakter die eigentlich baugleichen Modelle dennoch haben und wieviel sich durch das Erfahren der minimalen Unterschiede lernen lässt.

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Hallo Edewolf!

 

Also, ich denke, daß man per "Trockentest" schon recht gut auf die Funktionsfähigkleit einer Kamera schließen kann. Habe selbst schon diverse Kameras ersteigert, bzw. auf Flohmärkten gekauft und es war ohne weiteres im Vorfeld zu erkennen, inwieweit die Kameras noch funktionsfähig sein würden. (Ich würde sagen, daß man durchaus zu ca. 80% auf eine einwandfreie Funktion der Kamera schließen kann.)

Was sollte man machen? Ich setze mal voraus, daß die zu testende Kamera zumindest noch einen "brauchbaren" Eindruck macht. Bei offensichtlichen Defekten kann man sich in der Regel einen genaueren Test sparen.

Zunächst würde ich sämtliche Schalter auf Funktionalität testen. Dabei kann sich durchaus zeigen, daß Schalter, insbesondere jene, die nicht so oft genutzt werden, Kontaktprobleme haben und erst nach mermaligem Schalten einwandfrei funktionieren. Am besten wäre es dann natürlich, man würde die Kamera teilzerlegen und die Schalter mit Kontaktspray gangbar machen. In der Regel ist das auch kein so großes Problem. Bie den Nizos (Silberlinge) kann man zum Beispiel ohne großen Aufwand den Seitendeckel abnehmen und hat dann die Potis und Schalter offen vor sich.

Wichtig st auch zu checken, ob der der 85er Filter einwandfrei einschwenkt. Das kann man beim Blick von vorn ins Objektiv kontrollieren oder - zum Beispiel bei den Silberlingen - wenn man beim Lauf der Kamera von hinten ins Bildfenster schaut und dabei den Schalter für den Filter betätigt. Die orangefärbung bei eingeschwenktem Filter ist sdeutlich zu erkennen.

 

 

Gut ist es wenn man eine alte S8 Kassette hat, die einem neben dem "Lauftest" auch noch einen Test des Belichtungsmesser ermöglicht.

Läßt man die Kamera bei den diversen Geschwindigkeiten laufen - bei einigen Kameras wird behauptet, daß man sie nicht ihne Film "highspeed" laufen lassen sollte; wenn man sie mal kurz "rennen" läßt sollte allerdings nicht passieren - sollte die Kamera g "gesund" klingen. Man bemerkt eigentlich ziemlich problemlos, wenn der Film nicht richtig transportiert wird.

Könnte also sein, daß zum Beispiel die Friktion nicht ausreicht den Film aufzuspulen - hatte ich beiu einer Rollei SL 83(Baugleich Bauer Royal der ersten Serie) oder der Film nicht optimal vom Greifer transportiert wird - hatte ich beie einer Chinon 672 -; in der Regel kann man diese kameras dann aussondern, denn die Reparatur ist- ohne genaue kenntnisse, besondere Werkzeuge, Servicemanuals etc.- kaum machbar.

Zum Belichtungsmesser. Wichtig ist hierbei, daß die Anzeigenadel - man kann auch von vorn die eigentliche Belnde betrachten; die Blendenarme sind ja direkt mit der Anzeige im Sucher verbunden -frei schwingt ohne irgendwo im Bereich zu haken. Bei einer Nizo S48 hatte ich zum Beispiel das Problem, daß die Anzeige in der Horizontalen OK war, aber beim "blick in den Himmel" hakte. Nadellager defekt und Austausch des Scherenbelichtungsmersser - kommt als Einheit - notwendig. Noch machbar - Adressen der Servicestellen dürften bekannt sein- und kostete mich bei einer Nizo Spezial 70 Euro.

Gut, gehen wir davon aus, daß die Nadel freischwingt, kann man sich an den Test des Belichtungsmesser machen. Ideal wäre eine "Lichtkanone" die dei Servicebetriebe haben, aber die dürfte kaum wer zuhause rumliegen haben. Man muß sich also anders behelfen. Ideal ist es, man hat eine - am besten baugleiche -andere Kamera zur Verfügung und kann die Anzeige - zweckmäßigerweise lädt man die Kamera mit Kassetten gleicher Empfindlichkeit- vergleichen. (eine gleichmäßig helle Mauerwand kann dabei als Testobjekt dienen) Das macht man bei allen Geschwindigkeiten und Einstellungen.

Ist die Anzeige dabei (plus minus 1/3 Blende ) identisch, so kann man davon ausgehen, daß der Beli funktionieren dürfte.

 

Vorsicht ist gegeben, wenn man zum Testen Modelle verschiedener Hersteller oder XL Modelle - größerer Öffnungswinkel- vergleicht. Silberlinge tendieren meiner Erfahrung nach zum Beispiel dazu eine größere Blende - kleine Blendenzahl - anzuzeigen als zum Beispiel meine Rollei oder meine Chinons (Revue), obwohl letztlich alle Kameraseinwandfrei belichten. Entsprechende Vorsicht gilt natürlich auch, wenn man einen Handbelichtungsmesser zum testen einsetzt. Der eingebaute Beli berücksichtigt auch den Lichtverlust in der Optik, was der natürlich Handbelichzungsmesser nicht tut. Allerdings sollten die diesbezüglichen Differenzen bei einem "Freihandtest" kaum bemerkbar sein.

 

Generell ist noch zu beachten, daß der eingebaute Belichtungsmesser der Kamera nicht perfekt sein kann. Erst ein Testfilm kann letztlich zeigen, ob einem die Belichtungscharakteristik der Kamera zusagt.

 

 

Zur Optik.

 

Wichtig ist zunächts einmal, daß die angebenen Entfernungsmarkierungen stimmen. Am einfachsten läßt sich dies anhand der "unendlich" Markierung testen. Wichtig ist auch, daß die Entfernung beim Zoomen konstant bleibt. (meines Wissens gibt es kaum S8 Optiken die keine echten Zooms sind und die Schärfe beim Zoomen also nicht konstant halten)

Treten hierbei signifikante Abweichungen auf, muß justiert werden. Wer sich mit Optiken auskennt, daß dies durchaus selbst machen, ansonsten sollte die Optik in einer Werkstatt justiert werden.

 

Weiter: Das gesamte Linsensystem sollte Fungusfrei sein und klar sein. Ensprechendes gilt für das Prisma, daß das Licht für den Sucher abzweigt. Dies trüben leicht ein, was logischerweise einen Licht- und Schärfeverlust zur Folge hat.

 

Bei meiner Nizo 801 konnte man zum Beispiel beim Blick von vorn in die Kamera deutlicht ein leichter "Nebel" auf einem Element ausgemacht werden. Wie sich später beim Zerlegen zeigte, war es das 4. Element von hinten, welches diesen Ölfilm hatte. Es konnte problemlos gereinigt werden.

 

So, das solls erstmal sein. Hoffe, ich konnte zumindest einige nützliche Hinweise geben

 

,

 

Gruß,

 

Torsten

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Hallo Thorsten,

 

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung!

 

Die grundlegenden technischen und optischen Reinigungen und Tests sind bei allen Filmkameras erfolgt und bis auf den Beli einer Nizo, der wie bei Ihnen beim Blick in den Himmel gelegentlich hakt (er scheint ein Sonnenliebhaber zu sein - hängt immer bei Blende 8 ) ist alles augenscheinlich im einwandfreien Zustand. Auch geben alle bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Motors, des Zooms, der Blende - bis auf die minimalen Charakterunterschiede gleichmäßige und gesunde Laufgeräusche von sich. Auch die Nadel der Blende (sowie die Blende selbst) agiert bei den Filmkameras gleichmäßig und fast identisch, bei paralleler Positionierung auf zwei Stativen und unterschiedlichen Lichtverhältnissen ließ sich das meiner Ansicht nach sehr gut überprüfen.

 

Was ich jetzt (systematisch) herausfinden möchte ist, wie sich die Filmkameras beim tatsächlichen Filmen verhalten, um Qualitätsunterschiede, Fehler, Erkennung des Filmmaterials, etc. "sichtbar" und vergleichbar zu machen... Ich habe die Vorstellung im Kopf, eine Kassette (Kodachrome 100D) nacheinander in den Filmkameras unter immer gleichen Bedingungen des Testablaufes zu belichten, zu dokumentieren und dann zu vergleichen um Fehlerquellen nicht erst durch langwieriges ausprobieren herauszufinden, oder noch schlimmer, einen Film zu belichten, festzustellen, dass etwas nicht so ist wie es sein sollte und dann herumzurätseln, etwas zu ändern, vielleicht sogar noch einen Film zu belichten und wieder ein Problem zu haben... Natürlich kann ich nicht davon ausgehen, so alle Aspekte darzustellen und es kann immer wieder zu unerwarteten Ergebnissen kommen... aber ich bin Optimist.

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Nicht dass ein falscher Eindruck entsteht - die Hinweise habe ich mir natürlich zu Herzen genommen, den Großteil jedoch bereits durch Forenbeiträge in anderen Zusammenhängen gelesen und getestet.

 

Die Canon und die Nizo's hatte ich schon trocken auch in maximaler Geschwindigkeit getestet, bis ich - passend zu Ihrer Aussage - im Handbuch der Beaulieu's gelesen habe, dass man sie keinesfalls ohne eingelegte Filmkassette auf über 24bps laufen lassen sollte... daher habe ich diese nur von Einzelbild bis 24Bilder getestet.

 

Den ersten Test des Belichtungsmessers habe ich bis auf die Canon immer im simultanen Versuch überprüft. Parallel auf's Stativ geschraubt (dass mit je einem auge in den Sucher geschaut werden kann, gleiche Einstellungen, dann zunächst in den blauen Himmel gehalten und langsam auf den Boden geschwenkt, dann auf weiße, helle Wand hin zum dunklen Wohnungsflur... und das gleiche dann nochmal mit systematisch geänderten Einstellungen. Wenn auch etwas diletantisch, habe ich zudem noch einen tiefen Blick ins Objektiv gewagt und geschaut, ob sich die Iris auch wirklich schließt und öffnet.

 

Die Optiken sind, soweit ich das sehen konnte auch sauber und klar, minimale Unterschiede haben sich bei der rauen Oberfläche des Fokussierfilters der Beaulieu's gezeigt, was allerdings (da gleichmäßig) eher wie ein Unterschied in der Fertigung aussieht.

 

Einzig den Hinweis auf das Zoomen habe ich nicht ganz verstanden... "Wichtig ist auch, daß die Entfernung beim Zoomen konstant bleibt."

 

Danke

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"Wichtig ist auch, daß die Entfernung beim Zoomen konstant bleibt."

 

An den meisten Zoomobjektiven kann man die Entfernung zu dem Objekt einstellen, daß scharf dargestellt werden soll. Ist das Objektiv verharzt/verklebt, führt ein Zoomen dazu, daß sich auch die eingestellte Entfernung ändert, weil sich die anderen Ringe mitdrehen.

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edewolf: Glückwunsch zur Infektion :)

Ich würde den Testfilm unbedingt entwickeln lassen. Bei Andec oder auch bei Wittner. Einfach damit Du ausschliessen kannst, dass zu helle oder zu dunkle Bilder an der Entwicklung liegen.

 

Alle Kameras mit einer Kassette durchzutesten ist eine gute Idee. Beschrifte die Szenen, in dem Du jeweils eine Notiz ins Bild hältst. Und rechne einfach nicht damit, dass der erste Film perfekt wird -- dann freust Du Dich umso mehr :)

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Hi edewolf,

 

danke für die Blumen, wer immer Du bist :). Ich kann Friedemanns Vorschlag nur unterstützen. Einfach eine Szene mit wenig Himmelanteil wählen, auf Blendenautomatik gehen und die gleiche Szene mit 1/3 Blende Über- und Unterbelichtung drehen. Dies bis zu 1 Blende ausweiten. Du hast dann also von der Szene sieben Belichtungen, wobei die erste immer die Automatik ist. Das machst Du mit jeder Kamera und siehst am Ende, ob der Ektachrome 100D in den Kameras automatisch richtig belichtet wird oder ob es besser wäre, etwas über- bzw. unterzubelichten. Damit das Ergebnis reproduzierbar wird, unbedingt professionell bei Andec entwickeln lassen.

 

Gruss

Jürgen

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Peinlich, peinlich... der Unbekannte...

 

Zumindest in Kürze nachgeholt: Friedrich mein Name, wenn auch 28 Jahre alt, bin ich bis auf analoge Photographie vollkommen digital aufgewachsen und fast gänzlich unbefleckt, was das bewegte Bild angeht. Ich bin zwar völlig fachfremd (Entwicklungsförderung von Kindern), aber der elterliche Ingenieurshaushalt hat doch Spuren der Begeisterung hinterlassen. Wie oben bereits erwähnt, geht es mir neben der lang hinausgezögerten Entdeckung einer neuen Welt auch darum, zu begreifen, was mechanisch und optisch eigentlich passiert und welche Einflussfaktoren wichtig sind. In der Bequemlichkeit des Digitalen habe ich das Denken und Experimentieren vernachlässigt. Mich reizt es sehr, mir wieder intensiv vor dem Auslösen Gedanken zu machen, statt Gigabyte-weise Bild und Filmmaterial zu produzieren und hinterher auszusortieren. Ich möchte, dass die Bilder - und nun auch Filme - (wieder) einen besonderen Wert bekommen und ich mich auch viel später noch genau an das "Drumherum" erinnere.

 

Alles etwas überspitzt formuliert, aber der Kern der Sache ist meine persönliche Wiederentdeckung der Langsamkeit und des bewussten Photographierens und Filmens.

 

Zum Thema:

Die Qualität der professionellen Entwicklung bei Andec macht zugegeben weitaus mehr Sinn - ich hatte mich bislang nur davor gescheut, da hiermit gleich meine "einmalige" Chance auf Digitalisierung des Filmes (Starter-Set) mit verbraten wird. Dennoch werde ich es wohl so machen.

 

Da mittlerweile noch eine Filmkamera (4008 ZM) hinzugekommen ist, "müssen" nun sechs Stück mit einem Film getestet werden. Aufgrund dessen Digitalisierung erscheint es mir sinnvoll, sämtliche Testaufnahmen (bis auf die Geschwindigkeitstests) mit 24 bzw. 25bps zu drehen, was dazu führte, dass ich meine schöne Planung des Testablaufes extrem verkürzen musste, da mir pro Filmkamera nur 25 Sekunden zur Verfügung stehen. Für den Ablauf bin ich für jeden konstruktiven Ergänzungs-, Verbindungs-, Verkürzungsvorschlag dankbar, zudem sind noch einige Fragen offen geblieben.

 

Das ganze soll auf dem Balkon und im Flur auf zwei Stativen mit der immer gleichen Prozedur stattfinden: 1 Film in einer Kamera, alle Tests durchlaufen, dann die nächste, und so weiter... Die Zeitangaben sind natürlich nur Richtwerte, wobei sich schon die Frage stellt, ob so kurze Sequenzen ausreichen.

 

a) Balkon (gefilm wird immer die gleiche Szenerie, welche verschiedenste Farben, Tiefen und Helligkeitsunterschiede aufweist - erscheint mir perfekt geeignet)

1: Zoom von Weitwinkel zu Tele in schnellster Einstellung (2-3 Sekunden)

2: Sektorenblende ein-stop-aus (3 Sekunden)

3: vorher festzulegende manuelle Brennweite und Blende bei allen Kameras (1 Sekunde)

4: Überblendung - nur Nizo, bei der Beaulieu "traue" ich mich noch nicht (4-6 Sekunden)

5: Filter ein-/ausschwenken (1-2 Sekunden)

6: Geschwindigkeit je nach Kameratyp 8/9, 24/24, 54/70/80 bps (insgesamt 4-6 Sekunden)

7: Blende automatik (1 Sekunde)

8: Blende manuell (6 Sekunden)

9: Makro - farb- und kontrastreiches Objekt - noch keine Ahnung, was sich da anbietet (2 Sekunden)

 

b ) Flur (der gleichmäßigen Lichtverhältnisse wegen)

10: Siemensstern (2 Sekunden)

 

Am Anfang eines jeden Tests soll ein Einzelbild mit Zettel zur Identifzierung und eines ohne Zettel zur Kontrolle gemacht werden.

 

Offen sind noch die Frage, welche Brennweite und Blende (Punkt 3) bietet sich an?

Sollte die ASA bei den Beaulieu's beim 100D auch entsprechend eingestellt werden, oder gibt es da bereits andere Erfahrungswerte?

Bei welcher Entfernung, Brennweite und Blende sollte der Siemensstern (A4, A3, A2) gefilmt werden?

 

Mir ist klar, dass ich so nicht alles teste, vielleicht lässt sich das ja noch optimieren...

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Hallo,

 

du könntest doch z.B. die verschiedenen Stufen der Belichtungskorrektur mit anderen Tests kombinieren, solange die genaue Belichtung dabei keine Rolle spielt. Auch könnte man z.B. bei einigen Tests (außer der Belichtungskorrektur) den Filter eingeschwenkt haben, bei anderen nicht.

 

Insgesamt ist das aber ein sehr straffes Programm. Und es ist die Frage, ob du (da du ja keine Bewegunsabläufe filmst, die naturgetreu wiedergegeben werden sollen) nicht vielleicht doch bei 18 fps aufnimmst und trotzdem mit 25 fps abtasten lässt. Die Abtastung ist vielleicht wirklich interessant, um auch mal auf Video einige Dinge beurteilen zu können.

Vielleicht wäre es aber auch sinnvoller, eine weitere Kassette zu benutzen und dann pro Kassette jeweils nur 3 Kameras zu testen.

 

Hast du eigentlich auch einen Projektor oder möchtest du nur digitalisieren lassen?

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Das Filter einschwenken? Ja wofür denn? Kunstlichtfilm willst Du doch gar nicht verwenden. Den Test würde ich weglassen. Stell die Kamera auf Glühbirne und gut ists. (Es sei denn, Du willst Wittners neuen 64T verwenden. Glaube ich aber nicht.)

 

Ansonsten: Teste, was Dir wichtig ist. Die Überblendungsfunktion zum Beispiel ist (mir) nicht soooo wichtig. Der Motorzoom ist völlig egal, den verwendet man eh nie. Weil er grundsätzlich viel zu schnell zoomt und man ausserdem selten während des Filmens zoomt. :)

 

Was ich testen würde: Echte bewegte Szenen in verschiedenen Lichtverhältnissen und mit verschiedenen Entfernungseinstellungen und ggf. auch Brennweiten. Da siehst Du am ehesten, was praktisch geht und was nicht. Mindestens die Hälfte der Kassette würde ich dafür verwenden. Deine Filme werden eh nie Fehlerfrei sein, und das ist auch gut so, es macht viel vom S8-Charme aus. Ob das nun an Dir oder der Kamera liegt, die ab unter 11°C etwas zu träge anläuft und das erste Szenenbild leicht überbelichtet... es spielt keine Rolle :)

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Hallo,

 

Projektoren habe ich jeweils für N8 (im schönsten Space-Age Design den Weimar 3) und für S8 (den Bolex SM8 in der späteren Ausführung). Auch diese aus den genannten Gründen je zwei Mal. Bis zum Auslaufen eines Kondensators im Weimar 3 und dem Riemenriss des Bolex SM8 haben mir diese schon zwei lachkrampfartige live nachvertonte Stummfilmabende (Dick&Doof, Charly Chaplin) im Hof mit Freunden ermöglicht, womit die Frage nach dem "nur digitalisieren" verneint werden muss... im Gegenteil, den eigentlichen "Wert" bekommt der Film für mich ja erst durch die Projektion - am liebsten halt im Hof mit Freunden, bei Bier und Grill... Bis zum ersten eigenen Film wird es aber wohl noch bis zum Urlaub dauern (zuerst muss ja der Testfilm wieder da sein) - außer ich kann mich nicht mehr zurückhalten...

 

Zurück zu den Hinweisen:

- Den Filter ein-/ausschwenken lässt sich in der Tat perfekt in den dritten Punkt (Filmen mit gleicher Brennweite/Blende) integrieren.

Edit: Oh, ok... kann ich den Filter garnicht mehr einschwenken, wenn die Kamera den Film richtig erkannt hat? ... Zugegeben macht es auch keinen Sinn, da ich als Laie in der Tat zum 100D neige. Und trocken habe ich das bereits getestet. Macht es damit bei der Canon und Nizo mehr Sinn, prinzipiell auf "Lampe" zu schalten, oder darauf zu vertrauen, dass die Kamera den Film richtig erkennt und den Filter ausschwenkt? Bei der Beaulieu klärt sich das ja von Selbst, da ich das nur mit Filterschlüssel erledigen kann - oder erkennt diese auch automatisch?

 

- Im Moment tendiere ich eher dazu, doch mit 24/25bps zu filmen - auch später dann, vielleicht ist das aber auch nur aus der Gewohnheit (ich kenn nichts anderes) heraus. Was sagen denn die Erfahrenen dazu, jetzt im Test und vor allem später dann eher mit 18 oder 24/25bps filmen?

 

- Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass für den späteren Vergleich der Tests das Digitalisieren wirklich sehr praktisch ist, neige ich dazu bei einer Test-Kassette zu bleiben.

 

@t_wagner: das seltene und scheue Exemplar der "Lichtkanone" hat bislang leider noch keinen Eingang in meinen Haushalt gefunden. Wobei eine helle, regelbare Lampe in einem Papptrichter und auf der anderen Seite das Objektiv vielleicht ähnlich standardisierbare Bedingungen ermöglicht, sofern die einfallende Lichtmenge auch bei unterschiedlichen Objektiven annähernd gleich ist.

 

Edit: @Peaceman: Wenn ich später auch noch selbst entwickeln werde, werden die Filme nur so von Fehlern strotzen, etwas anderes ist auch nicht mein Anspruch - es geht ja eher um das physische "selbst-gemacht".

Klar ist bei dem bisherigen Testablauf mein Denken sehr stark vom "Standbild" geprägt, Bewegung kommt hier ja noch garnicht vor. Ich wollte zunächst erstmal die technischen Aspekte der Kameras angehen und dann entscheiden, ob die Ergebnisse zu einer "Lieblingskamera" führen, oder ob jede einzelne bei verschiedenen Funktionen besonders geeignet ist und mich dann mit den nächsten Filmen an das eigentliche (nicht mehr systematische) ausprobieren der filmischen Möglichkeiten herantasten... Lässt sich das im jetzigen Stadium alternativ irgendwie verbinden? Ich merke schon, ich beharre ziemlich auf dem "einen" Film...

 

Letzter Edit: Eigentlich wollte ich den Test heute machen, aber das Licht war schon fast aus dem Hof als ich wiederkam... also hoffen auf gutes Wetter morgen.

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@ travenon:

 

bislang hatte ich geplant, bei den meisten Tests eine feste manuelle Blende zu nutzen und wenn ich mir den (straffen) Ablauf so ansehe, fällt mir kein anderer Test ein, bei dem ich genug Zeit habe, die einzelnen Blenden klar voneinander getrennt einzustellen. Einzig der Test der Geschwindigkeiten würde passen, aber da weis ich nicht, wie stark die Auswirkungen der kürzeren Belichtungszeiten das Ergebnis einer zusätzlichen Blendenänderung verfälschen... Wobei, wenn ich die ganze Zeit sowieso mit 18 oder halt 24bps filme, kann ich mir hier doch den somit doppelten Geschwindigkeitstest sparen und mich lieber in Ruhe um die Blendentests kümmern, oder?

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Hallo Edewolf,

 

Mir scheint, du machst da ein bisschen "den Doktor" mit all deinen Tests. Sechs Kameras, alle möglichen Sachen testen, das erscheint mir doch irgendwie etwas gar hoch gestochen. Nichts gegen Tests, aber nicht bis ins hinterste Detail.

 

Objektiv: Wenn die Kamera augenscheinlich durchgängig sauber und gepflegt aussieht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Schärfe nicht über den gesamten Zoombereich hält, dermassen gering, dass ein sechser im Lotto schon wesentlich wahrscheinlicher ist. Lass den Zoom einmal motorisch durchlaufen, dann siehst du auf einen Blick am Ring, ob alles sauber läuft.

 

Belichtung: ein paar kurze Aufnahmen auf Motive, bei denen der Belichtungsmesser unterschiedliche Blenden anzeigt (2, 4, 8, 16...), das zeigt schon mal, dass korrekt nachgeregelt wird. Einen Test bis herunter auf halbe Blenden finde ich etwas gar wild.

 

Filter: Von Hand ausschalten, also auf Glühlampe stellen und gut ist, egal, ob die Kamera dies auch automatisch könnte, so ist es garantiert sicherer.

 

Sektorenblende: Eine Abblendung machen und danach auch eine Aufblendung, dann ist klar, ob die Sektorenblende tut, mehr brauchst wirklich nicht. Wenn die Kamera kann, nach halbdurchgelaufener Filmkassette noch eine Überblendung, mehr braucht es nicht.

 

Etliche der Tests kann man sogar ohne laufenden Film, aber mit eingelegter Kassette ganz gut kontrollieren. Blick durch den Sucher und eine bisschen rumschwenken, dann sieht man wunderbar, ob die Blendenlamellen durchgehend frei und gleichmässig laufen. Tut die Blende brav, hast allergrösste Wahrscheinlichkeit, dass alles okay ist.

 

Filmgeschwindigkeit: Teste ich frei nach Gehör: Klingt die Kamera normal und sauber, dürfte die Geschwindigkeit stimmen, ansonsten ein eher gequälter und ungleichmässiger Ton zu hören ist.

 

Bildschärfe: Ist bei einer Kamera, die nicht mit Gewalt vermurkst (fallengelassen, untergetaucht usw...) ist, eigentlich immer okay. Dreht der Schärfering sauber und sanft, dann hat die Kamera wohl kaum einen Schaden der gröberen Art abbekommen.

 

Wenn eine Kamera schon äusserlich ein verlotterten Eindruck macht, dann ist das Risiko gross, dass innen auch einiges nicht ganz koscher ist. ist die Kamera aber gepflegt und läuft ohne Film sauber, dann dürfte auch der Rest funktionieren. Das heikelste dürfte der Belichtungsmesser sein, der ist ungefähr das empfindlichste Teil. Deckel der Filmkammer öffnen, von hinten auf das Bildfenster guggen, dann sieht man schon mal, ob Sektorenblende, Lamellen-. oder Irisblende richtig arbeiten, dann sieht man auch, ob der Filter ein und ausgefahren wird, das alles ganz ohne Film. Eine Abblendung oder eine Aufblendung, durchs Bildfenster beobachtet (allenfalls mit einem kleinen Spiegel den Einblick umlenken) sagt eigentlich schon alles aus, dazu verbrauche ich keinen Film.

 

Die effektiven Blendenwerte, die du im Sucher ablesen kannst, sind meist mehr als Richtwert zu verstehen, da niemand so ganz genau weiss, wieviel Licht für den Sucher und den Belichtungsmesser aus dem Strahelngang ausgeblendet werden. Da hat jeder Kameratyp seine eigenen Gesetze. Die Canon 814 hat oberhalb des Handgriffes ein Rad, an dem die Belichtungsautomatik je nach Geschmack bis zu einer Blende nachkorrigiert werdn kann, egal, bei welcher Blende, es wird einfach immer etwas mehr oder weniger belichtet. Es sind 1/3 Blenden, die ein Strich an diesem Rad ausmacht. So kann jeder Filmer nach Geschmack den Film generell etwas mehr oder weniger belichten. Das wird dir dein ertser Testfilm dann verraten, ob du dort etwas nachkorrigieren sollst oder willst.

 

Es spielt meiner Meinung nach keine allzu wesentliche Rolle, welche Blende der Belichtungsmesser im Sucher anzeigt, viel wichtiger ist bloss, dass danach das Bild korrekt hell aufgenommen wird. Du kennst ja sicher auch den "Trick", wie man korrekt scharfstellt: Zoom auf maximal Tele, scharfstellen, dann zurückfahren zum richtigen Bildausschnitt, mehr kannst eigentlich nicht tun. Vielleicht noch kurz eine Zoomfahrt von scharfgestelltem Tele zurück auf Weitwinkel, dann hast alles getan, was landläufig ohne spezielle Testgeräte in Sachen Schärfe möglich ist. Ob es nun ein Siemensstern oder einfach ein Baum ist, beides zeigt dir, ob es scharf ist...

 

Filmtransport: Film im Filmfesnter markieren, Film einlegen, filmen, Kassette raus. Ist die Markierung immer noch zu sehen, wurde nichts transportiert, ansonsten ist anzunehmen, dass alles okay ist. Bei diesem Test verlierst schnell mal den Überblick über die verbleibende Filmmenge, da das Zählwerk der Kamera üblicherweise beim Öffnen des Kassetten faxhs auf Null zurückspringt...

 

Rudolf

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Hallo Filmfreunde,

 

@peaceman: Ich hoffe doch bloss, dass mich der Friedrich nicht falsch versteht und mich ob meinen leicht konträren Worten gegenüber meinen Vorrednern "in der Luft zerreisst".

 

Ich habe da so meine Ahnung, dass es jedem so ergeht, wie dem Friedrich, jeder, der noch nie einfach mal eine Kassette ohne allzu detaillierte Tests durch die Kamera hat laufen lassen. Da hat man logischerweise immer ein irgendwie komisches Gefühl. Ich erinnere mich noch, wie ich erstmals eine 30m Spule in meine Bolex H8 eingefädelt habe, ich hatte echt riesigen Respekt davor, einfach so auf den Auslöser zu drücken. Man kontrolliert alles fünfmal, rennt ums Stativ, kontrolliert ein sechstes Mal um dann mit angehaltenem Atem und schnell schlagendem Herz erstmals den Auslöser zu drücken. Der Witz dabei ist, dass genau in diesen Momenten die meisten Fehler passieren, zumindest ist es mir damals so ergangen: Blende am Objektiv voll auf, damit ich im Sucher präzise scharfstellen konnte... danach natürlich vergessen, wieder auf Arbeitsblende zu schliessen... ein bekanntes Problem bei der alten Bolex... also alles hoffnungslos überbelichtet...

 

Bei den von Friedrich erwähnten Kameras kann sowas kaum passieren, vielleicht noch am ehesten bei der Beaulieu, aber die anderen erledigen solche Sachen alleine, da muss man nichts dabei denken. So gesehen ist Super-8 schon deutlich moderner als die alten H Kameras von Bolex, da musste man immer höllisch aufpassen, um nur ja nichts zu vergessen (siehe meine Beschreibung einer Überblendung von damals...).

 

Also, lieber edewolf oder eben auch Friedrich, mach dir nicht allzu grosse Gedanken über alle möglichen Eventualitäten, dein erster (einfacher) Testfilm wird dir zeigen, dass mit grosser Wahrscheinlichkeit alles zum besten steht und du schon bald deinen ersten abendfüllenden Film drehen kannst, der dich dann ins Lager der Filmprofis erhebt... Ein Osacar sei dir sicher...

Wie du ja so lustig sagst: Mit Freunden im Hof Spass haben und sich krummlachen, ob all der Fehler, die dir beim filmen so passieren werden...

 

Bedenke, dass auch nicht gar so perfekte Filmaufnahmen Dokumente sind, über die du in dreissig Jahren schmunzeln wirst... also, gut aufbewahren... deine Enkel werden sich dannzumal auch wieder krummlachen und ihren Opa dafür lieben, dass er seine ganz persönlichen Jugenderinnerungen für sie aufbewahrt hat...

 

In diesem Sinne: Herzlich willkommen in der Runde von uns "Filmverrückten"...

 

Rudolf

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Hallo,

 

@Peaceman: Keine Sorge, die Zweifel sind zwar spätestens nach den Monaten mit "Anulutk" verständlich, aber die bereits die Freude mit der Technik und vielmehr die "Arbeit" damit und die Vorfreude auf die Belichtung dessen, was im Kühlschrank schlummert, wird eine solche Entwicklung definitiv verhindern.

Es ist für mich sehr nah an dem, was Ihr Vorredner zum ersten realen Einsatz meinte: "...riesigen Respekt davor, einfach so auf den Auslöser zu drücken. Man kontrolliert alles fünfmal, rennt ums Stativ, kontrolliert ein sechstes Mal um dann mit angehaltenem Atem und schnell schlagendem Herz erstmals den Auslöser zu drücken" - und bei mir ist es bereits jetzt schon so, dass ich mehrmals am Tag hippelig um die Filmkameras herumlaufe, sie in die Hand nehme und Szenerien überlege - und vor allem, wie ich den elenden Test (dennoch ist er mir wichtig) sinnvoll durchführen kann, und wenigstens einen Film auch entwickelt habe, da allerspätestens zum Urlaub Mitte September alles einsatzbereit sein soll...

 

Ich bin nicht mit dem Medium aufgewachsen, wodurch mir vielleicht die Leichtigkeit mit dem "Einfach mal loslegen" fehlt, was eben dazu führt, zunächst viel (zu viel) zu planen und sich gedanken über alles mögliche zu machen, bevor man sich im wahrsten Sinne daran traut, einen Film zu belichten. Ich bin sicher, dass sich dies legen wird, sobald der erste Film - und sei es der wenig spannende Testfilm - durch den Projektor läuft. (Habe eben - daher die etwas spätere Antwort - einen ersteigerten, heute eingetroffenen S8-Urlaubsfilm aus dem wundervollen Marrokko von 1970 angesehen - diese unglaublichen Farben dieses faszinierenden Zeitdokumentes lassen sich durch absolut nichts digitales ersetzen - mit platten Worten - das will ich auch [selbst machen])...

 

@Rudolf 51: Vielen Dank für die kritischen (verständnisvollen) Hinweise - das entkrampft mich doch erheblich...

 

Ich werde den Test bis morgen mal überdenken... bis dahin, vielen Dank für die Rückmeldungen

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abgesehen von der technik, sollst du dir beim filmen treu sein. sozusagen mit ehrlichkeit filmen ist das wichtigste, gerade auf film, weil da ist das leben. also, wichtig ist, dass du dir selber bewusst bist, dass du weißt, was du tust, dass du dein herz schneller schlagen spürst, ja dann, dann drück auf den auslöser, und sei dir bewusst, dass das was du machst auf die umwelt wirkt, und die blicke beeinflusst. sei selbst bewusst. vertrau deiner kamera(s), trau dich was. dann entstehen interessante filme. selbst mit fehlern. du wirst sie genießen lernen. es gibts nichts langweiligeres als eine gerade linie ;-). go for it!.

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Nur Mut, edewolf.

Viel älter als Du bin ich auch nicht.. und ich kenne den inneren Schweinehund auch. Umso mehr sage ich: Einfach mal Trauen und am besten mit wenig Rechnen. Verbiester Dich nicht in den perfekten Test sondern nimm mindestens die halbe Kassette, um einfach mal zu Filmen. So viel wie Du jetzt für Hardware ausgegeben hast... die Kassette dafür muss definitiv drin sein :)

 

Ich gehe sogar noch weiter: Besorg Dir mal eine Einfachst-Kamera. Eine Canon 310xl mit 1:1,0 oder so. Man lernt mit viel weniger Knöpfen viel unbeschwerter und schneller das Filmen. Die Tausend Knöpsken an Beaulieu und Nizo hemmen erst mal nur... es ist wie damals mit der Musik: In die Vierspurmaschine floss der Punk, kaum war das Mischpult mit seinen hunderten Knöpfen und Möglichkeiten da, erstickte die spontane Kreativität noch bevor sie das Mikrophon erreichte.

 

Je weniger Du Dir vornimmst, desto zufriedener wirst Du mit dem Ergebnis sein.

 

Mein Tipp: Nimm die kleinste Deiner Kameras morgen mit Film geladen zur Arbeit und belichte 12 Szenen à ca. 8 Sekunden. Auf dem Weg, in der Mittagspause, in der Kaffeeküche... was auch immer. Diese anderthalb Minuten Film werden Dir mehr weiterhelfen als jeder Siemensstern bei Blende 5,6 mit halbgeschlossener Sektorenblende. Garantiert.

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Ich gehe sogar noch weiter: Besorg Dir mal eine Einfachst-Kamera. Eine Canon 310xl mit 1:1,0 oder so. Man lernt mit viel weniger Knöpfen viel unbeschwerter und schneller das Filmen. Die Tausend Knöpsken an Beaulieu und Nizo hemmen erst mal nur... es ist wie damals mit der Musik: In die Vierspurmaschine floss der Punk, kaum war das Mischpult mit seinen hunderten Knöpfen und Möglichkeiten da, erstickte die spontane Kreativität noch bevor sie das Mikrophon erreichte.

 

Je weniger Du Dir vornimmst, desto zufriedener wirst Du mit dem Ergebnis sein.

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Wieder mal eine perfekte Analyse, Friedemann !

Speziell Deine Ausführungen zur Kamera kann ich nur bestätigen. Mit meiner Erstkamera, der Fujica AX100, war kein Schnickschnack möglich. Volle Konzentration auf das Bild und "ran ans Motiv" war angesagt. Das Beste, was mir passieren konnte !

 

Gruß

Reinhard

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Ich gehe sogar noch weiter: Besorg Dir mal eine Einfachst-Kamera. Eine Canon 310xl mit 1:1,0 oder so. Man lernt mit viel weniger Knöpfen viel unbeschwerter und schneller das Filmen.

Kleiner Tipp noch: Die 310xl hat leider keine Schaerfekontrolle im Sucher, im Zweifelsfall einfach auf 3m stellen und das meiste wird gut. Vom Filmemacher Ian Kerkhof stammt der treffende Satz, dass egal, was man dreht, das Ergebnis mit Super 8 immer schoen ist. - Oder man greift zu noch einfacheren Kameras mit Festbrennweiten-Fixfocus-Objektiv, ohne Zoomen und Scharfstellen, wie z.B. die Konica Compact 8 oder eine Zenit 1x8S-2 mit abgeschraubtem Zoom.

Die Tausend Knöpsken an Beaulieu und Nizo hemmen erst mal nur... es ist wie damals mit der Musik: In die Vierspurmaschine floss der Punk, kaum war das Mischpult mit seinen hunderten Knöpfen und Möglichkeiten da, erstickte die spontane Kreativität noch bevor sie das Mikrophon erreichte.

Das Praktische an Nizos ist, dass alle Standardeinstellungen an der Kamera rot markiert sind - inklusive der mittleren Schaerfeeinstellung am Objektiv. Wenn man vor dem Aufnehmen alle Knoepfe auf die rote Position dreht, geht eigentlich nie etwas schief.

 

Je weniger Du Dir vornimmst, desto zufriedener wirst Du mit dem Ergebnis sein.

Zumal, wenn man Perfektionist ist, man sowieso gleich mit Doppel-Super 8 oder 16mm anfangen sollte und Bolex-Kameras ohne Automatiken. Ich finde es inspirierend, wie Filmregisseure wie Derek Jarman mit Super 8 umgegangen sind. Der hat auch mit einer Nizo auf Automatik gedreht. Fuer den war das Medium eine Befreiung, um ohne Produktionsstab und Kamerateam auf impressionistische Weise Bilder einzufangen. (Er war urspruenglich auch Maler.) Im naechsten "Schmalfilm" gibt's dazu hoffentlich ein bisschen zu lesen.

 

Florian

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Hallo Filmfreunde,

 

Ich finde die Idee meiner Vorrednern, wonach der Friedrich nun erstmals eine Canon310 oder sonst eine einfache Kamera zum filmen nutzen sollte nicht gar so gut...

Ihm eine Doppelsuper-8 oder gar eine 16mm Kamera zu empfehlen finde ich etwas gewagt, denn woher sollte er so schnell sowas herbekommen. Er möchte ja im September im Urlaub seinen ersten Film aufnehmen und da muss er schnell mal was probieren, sonst reicht die Zeit kaum noch, um einen Testfilm anzusehen, da die Entwicklung ja dauert.

 

Es sind beim Friedrich ja bereits sechs... na ja, eher drei... Kameratypen vorhanden, also sollte er kurzerhand auch eine dieser Kameras nehmen. So, wie der Friedrich fragt, traue ich es ihm ohne weiteres zu, dass er auch eine seiner vorhandenen Kameras so einstellen kann, dass der Film etwas wird. Hier die Grundeinstellungen für die Canon 814:

 

1. Filmgeschwindigkeit auf 18 Bilder

2. Filter auf Glühlampe, also ausgeschwenkt

3. Belichtung auf AUTO

4. Den Drehknopf oberhalb des Handgriffs auf 0 stellen (eben der Drehknopf für die generelle Mehr- oder Minderbelichtung...)

5. Neue Batterien rein

6. Filmkassette rein

7. Scharfstellen

8. Kamera ruhig halten und dann kann es losgehen... auf den Auslöser drücken.

 

Diese Grundeinstellungen gelten auch für die Nizo, ebenso wie für die Beaulieu, die ich aber für erste "Gehversuche" weniger empfehle, da sie die heikelste und umständlichste Kamera in Friedrichs Trio ist. Die Nizo doer die Canon, die sind völlig problemlos und man kann mit den Grundeinstellungen (Automatik) ja auch kaum etwas verkehrt machen.

 

Beaulieufans mögen mir verzeihen, aber die Franzosen hatten schon immer ein gutes Händchen, wenn es darum ging, etwas einfaches möglichst umständlich zu machen, siehe Citroën... *lach

 

Rudolf

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