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Geschrieben

Moin,

für mein Heimkino restauriere ich gerade zwei Ernemann10. Eigentlich war geplant, in das originale Kohle-Lampenhaus eine 400W Halogenlampe einzubauen.

Bei näherer Betrachtung kam mir allerdings die Idee, dass sich das Lh ziemlich simpel auf Xenon umrüsten lassen müsste. Verwendet werden soll ein horizontaler 1000W-Kolben, der im unteren Regelbereich betrieben werden soll. Schließlich ist Leinwand nur 3m breit. 1000W deshalb, weil ich von der Sorte noch diverse Kolben rumliegen hätte. Nun stellen sich die folgenden Fragen:

1.) Spricht also irgendetwas dagegen, den hinteren Kohlenhalter durch eine Gewindeblock zu ersetzten, in den der Kolben eingeschraubt wird?

2.) Ist bei 1000W eine Sockelkühlung zwingend nötig oder reicht ein guter Ablüfter

 

Zur genauen Justage des Kolbens ließe sich die Kohlenverstellung weiter benutzen. Zwei passende Inverter hätte ich hier und für das kleine Bauch-Zündgerät wäre auch noch Platz im Lh. Außerdem liegen hier noch zwei unbenutzte Kohlespiegel herum. Mich reizt die Vorstellung, die Maschinen weitgehend im Originalzustand belassen zu können und trotzdem Xenon-Licht zu haben. Die Maschinen befinden sich noch im Auslieferungszustand und haben seit 1952 nur 30 Filme abgespielt. Daher möchte ich möglichst keine unnötigen Löcher bohren oder irgendetwas abflexen.

Schon mal Danke für Eure Hilfe

Geschrieben

Versuch doch mal, den Kolben stehend einzubauen. Habe ich bei Johannes mal gesehen, kam erstaunlicherweise gutes Licht raus.

Jens

Geschrieben

Hervorragende Idee. Danke!

Ich meiner TK35 ist auch ein horizontaler Kolben vertikal verbaut. Funktioniert sehr gut und ist recht einfach zu konstruieren.

In den alten Xenosol-Lampenhäusern von Ernemann wurden ja auch noch die runden Kohlespiegel verwendet. Insofern besteht da eigentlich kein Unterschied. Vom Fehlen des Hilfsspiegels mal abgesehen.

Geschrieben

Wenn man vertikale horizontal verwenden will, was wohl kaum jemand will, dann hat man neben der Länge, die wohl zu Abschattungen führen kann, auch das Problem, den Kolben gescheit vorne zu stützen, Horizontale hingegen lassen sich wohl immer vertikal betreiben. Neue Kohlespiegel in Kaltlicht für Ernemann dürfte ich noch haben, je nach Durchmesser.

Jens

Geschrieben

Zu Zeiten der Einführung von Xenonlicht gab es Adapter, welche anstelle der Kohle in den Kohlehalter eingesetzt wurden. Für Vertikal Kolben, 900 bzw 1,6 kW. Der Vorteil war, dass am Lampenhaus nichts verändert werden musste. (Außerhalb des Lampenhauses war natürlich noch Zündgerät und Drossel notwendig, um den "Kohlegleichrichter" xenontauglich zu machen.)

Geschrieben

Hervorragende Idee. Danke!

Ich meiner TK35 ist auch ein horizontaler Kolben vertikal verbaut. Funktioniert sehr gut und ist recht einfach zu konstruieren.

In den alten Xenosol-Lampenhäusern von Ernemann wurden ja auch noch die runden Kohlespiegel verwendet. Insofern besteht da eigentlich kein Unterschied. Vom Fehlen des Hilfsspiegels mal abgesehen.

 

Was hast du denn da zum Einbau für Schritte unternommen? Wie fixierst du den Kolben an der Unterseite? Und vor allem, wie justierst du das ganze System?

Geschrieben

Andere Baustelle, der Umbau. Ich hab alles incl. zündgerät ins große Lampenhaus gepackt (Inverter extern), es gibt auch Umbauten mit angeflanschtem Zündgerät. Die einfachste Variante ist die, ein altes 2,5kW Siemenszündgerät unten mittels Winkeln an das Lampenhaus anzubauen und stehende Kolben zu verwenden. Bis 1,6kW hält das die Kondensorlinse aus, darüber platzt sie beim Abkühlen.

Aber Achtung, zur Isolierung des oberen Anschlusses Glasfaserschlauch oder Silikonschlauch verwenden, es gibt Schrumpfschläuche, die gasen wohl Chlor aus, das zersetzt das Anschlußkabel aus Kupfer.

Jens

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Mit diesem Gedanken hatte ich tatsächlich (ganz) kurz gespielt. Die 2m Kellerdecke läßt jedoch eine ordentliche Abluft kaum zu. Beim Abbau der Maschinen habe ich außerdem die Asbestkabel aus dem Lh geholt, da mir das Zeug nicht ins Haus kommt. Dabei musste ich auch die Wicklung hinter dem Spiegel, die den Lichtbogen durch Induktion in die richtige Richtung lenkt, entfernen.

 

Ich möchte mir die Möglichkeit offen halten, 600m mit Überblendung zu spielen. Daher werden auch zwei identische Maschinen eingebaut. Da ich aber auch noch eine Abwickelfriktion und einen Meo5-Motor liegen habe, sollte die Maschine auch 2000m Film am Stück wiedergeben können.

Das Lh wird ja nicht groß verändert. Ein Rückbau auf Kohle wäre in kurzer Zeit möglich.

Gibt es hier eigentlich jemanden, der im Heimkino auf Kohle spielt?

In England habe ich so etwas schon mal gesehen: Garagenkino mit Kohle!

Geschrieben

Gibt es hier eigentlich jemanden, der im Heimkino auf Kohle spielt?

In England habe ich so etwas schon mal gesehen: Garagenkino mit Kohle!

Würde ich sofort, wenn ich denn ein originales Ernemann Magnosol- oder auch Ikosol-Lampenhaus bekommen würde.

Geschrieben

Warum denn eigentlich umbauen?

Lass' das Lampenhaus doch einfach so und spiele mit Kohle ... besseres Licht kannst Du garnicht bekommen.

Geschrieben

Hallo !

Ja, hier ist noch Einer der seit vielen Jahren mit Kohlelicht sein

Heimkino betreibt.

Herrliches Licht, manchmal leicht unruhig - es "lebt" halt.

Man hat im Vorführraum immer was zu tun. Kino wie es früher

war. Mit zwei Maschinen im Überblendbetrieb.

Es zischt und brummt und riecht nach Öl und Abbrand;

der aber über Ofenrohre ins Freie abgeleitet wird, sonst erstickt

man fast und alles im Raum würde bald winterlich mit weisgrauem

Schnee bedeckt sein.

Kinonostalgie - wer es mag.

Gruß Araldo

Geschrieben

@ araldo

Da stimme ich Dir vollkommen zu.

Habe selbst viele Jahre lang mit Kohle gearbeitet und kann immer wieder nur bestätigen, dass Licht ist unübertroffen gut und "lebendig" (und damit meine ich nicht das Bogenflackern) und nicht so kalt und synthetisch, wie das Xenenonlicht.

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