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Werkzeug des Cutters  

10 Benutzer abgestimmt

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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Kuckuck!

 

Mich interessiert, ob noch jemand dem Upright oder dem Flatbed eine Zukunft gibt. Man sollte meinen, die Schneidetische wären allesamt verschrottet, doch glaube ich zu wissen, dass noch mehr Schneidetische herumlungern, als man sich denkt. Da ich professionell seit 1987 in Schneideräumen zu tun habe, bin ich möglicherweise etwas deformiert.

 

Auf jeden Fall bemerkt man mit zunehmender Beherrschung des Apparates, was alles nicht perfekt ist an den Möbeln. Vielleicht bin ich auch zu heikel und sollte mich einfach immer wieder am Anblick eines Schneidetisches erfreuen und darüber staunen, wie viele Aschenbecher auf einem solchen Platz haben. Was mich immer entnervte, war die Anordnung der Tonköpfe beim Steenbeck 6000, die im Gegensatz zu den 16-mm-Modellen nicht von vorne zugänglich sind. Das Hintergrundbild meines Profils zeigt dies.

Geschrieben

Vielleicht sollte man zwei Anwendungsbereiche auseinanderhalten, nämlich die Nutzung für Sichtung/Reparatur/Prüfung und den eigentlichen traditionellen Filmschnitt. Wenn es um Filmschonung geht, bei der Kopiensichtung oder -prüfung, finde ich Steenbeck und ähnliche Horizontalsysteme ideal, allein wegen der sauberen Aufwicklung.

 

Beim Filmschnitt (Bild) glaube ich, daß Moviolas mit vertikalem Filmlauf eine andere, direktere Herangehensweise fördern. Man betrachtet das Filmbild direkt, nicht über eine Miniaturprojektion und hat eine Übereinstimmung z.B. mit kurzen Filmteilen, die ja vertikal am Galgen "geparkt" sind. Leider konnte ich das mangels Moviola nie selbst probieren, die Anschaffung reizte zwar immer wieder, allein die Transportkosten aus den USA waren astronomisch.

 

Mir scheint aber, daß der Moviola-Vorteil schwindet, wenn synchron, ggf. mit mehreren Tonspuren/perfos gearbeitet wird. Das in Hollywood meistverwendete Modell wurde sowieso ohne Auf- und Abwicklung benutzt, nur Stoffsäcke nahmen das durchgelaufene Material auf.

 

Filmschonung ist beim Bildschnitt zweitrangig, weil man ja nur mit einer Arbeitskopie zu tun hat. Für empfindliches oder Originalmaterial ist der Moviola-Schrittantrieb und die grobschlächtige Aufwicklung natürlich eine Tortur.

 

Auf Messen fand ich früher (als noch Flugsaurier am Himmel kreisten) die Cinemonta-Tische eindrucksvoll, die statt des (KEM- oder Steenbeck-üblichen) Prismas einen Kranz aus Objektiven verwendeten, damals als "optische Krone" bezeichnet.

Cutter-Veteranen mit Steenbeck-Erfahrung berichten (z.B. Walter Murch), daß ihnen anfangs bei den EDV-Schnittsystemen die "Denkpause" und die Kontrolle des Schnittrhythmus beim schnellen Rücklauf der Filmrolle fehlten...

 

 

Zu Deiner eingangs gestellten Frage fällt mir ein Satz aus dem Erich-Kästner-Drehbuch zu MÜNCHHAUSEN (1943) ein: "Wer will schon sagen, was besser ist, wo doch kaum einer weiß, was gut ist?"

Geschrieben

Interessant, ist mir entgangen. Statt Polygonprisma elektronische Abtastung, synchronisiert via leichtgängige Zahnrolle

 

Die Cinemonta haben schon das bessere Bild als andere Produkte.

 

Was Liebhaber der Moviola oft übersehen: Schneidetische haben deutlich größeres Bild und flimmern weniger. Dafür kann man mit der Moviola viel mehr auf Fühlung gehen. An Schneidetischen braucht man laaange Arme. Der Amerikaner ist auch leichter und rasch ins Auto verladen. Von den Preisen dürfen wir gar nicht reden.

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