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Geschrieben

Hallo Kollegen,

 

ich bin nicht direkt neu hier im Forum ich lese schon seit Jahren immer mal wieder mit was ich so über alles mögliche schreibt und denkt.

Zu meiner Person / Situation: ich bin mitte 20 und seit 4 Jahren im Kino als stellv. TL tätig. Zum Kino bin ich eigentlich zufällig gekommen aber die Arbeit dort bereitet mir grundsätzlich wirklich viel Freude.

Am Anfang meiner Arbeit in unserem Kino (wie das überall so ist) war alles "Friede, Freude, Eierkuchen" aber mit der Zeit stellte sich heraus das - wie alles andere / alle anderen Stellen - es auch Schattenseiten gibt. Im Betrieb an sich ist nicht "alles Gold was glänzt", aber wie gesagt, das ist überall so.

Besonders die Arbeitszeiten sind einfach schlecht - ihr kennt das sicher - "mal mit freunden abends was Unternehmen" ist da nur alle paar Wochen mal drin - wenn überhaupt - besonders wenn man zusätzlich, wie ich, noch den Posten des DVD (Depp vom Dienst) inne hat. Ich weiss sehrwohl das man im Kino nunmal Arbeitszeiten hat die im Prinzip nahezu mit "rund um die Uhr" zu definieren sind.

Mein Problem ist also folgendes: Die Arbeit macht mir Spaß aber die Arbeitszeiten sind bescheiden. Mein Vorgesetzter hat mir zu verstehen gegeben das die Arbeitszeiten im Kino nunmal so sind und das man daran nichts ändern könne, auch nicht für mich, was ich ja durchaus nachvollziehen kann. Ich könnte mir also wieder eine Stelle auf meinem erlernten Beruf suchen in dem man i.d.R. "normale" Arbeitszeiten hat (also ca. 7.30 - 16 Uhr) aber das Problem dabei ist das ich mir fast sicher sein kann das mir bei dieser Tätigkeit die Abwechslung fehlen wird, der Kontakt mit den Leuten und all das was Kino eben ausmacht.

Ich bin mir fast sicher das der ein oder andere hier im Forum vielleicht auch schon solche Gedanken hatte und wollte euch daher mal nach eurer Sicht der Dinge fragen.

Im Prinzip würde ich natürlich gerne dem Kino erhalten bleiben bzw. der Branche oder einer Branche die dem Kino bzw. dem Film an sich verbunden ist.

Welche Jobs gibt es die da in Frage kommen könnten?

 

Über Anregungen (gerne auch per PN) würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

Geschrieben

Hallo Arbeiter,

 

für eine umfassende Berufsberatung sind deine Angaben dann doch etwas zu wenig.

 

Wie wäre es, wenn du im Kino mal nach einer anderen Beschäftigung fragst.

Bereits ab 9:00 Uhr wird mit administrativen Dingen begonnen. Da kann die Arbeitszeit durchaus auf 9 - 17 Uhr verlagert werden, wenn eine entsprechende (z.B. kaufmännische) Qualifikation deinerseits vorhanden ist.

 

Ansonsten kann ich nur sagen. Wer sich für einen Beruf entscheidet, sollte sich auch mit den Arbeitszeiten vorab vertraut machen - und darüber, was diese bedeuten.

Wer als Bäcker arbeitet, muss davon ausgehen, dass er mitten in der Nacht anfangen muss zu arbeiten - sogar Sonntags.

Wer als Polizist arbeitet, muss davon ausgehen, dass er im Schichtdienst eingesetzt wird - das mögen sogar viele.

Wer im Kino arbeitet, muss davon ausgehen, dass er (z.B. als Filmvorführer) bis spät in die Nacht arbeitet - auch an Sonn- und Feiertagen.

Wer im Kino arbeitet, muss davon ausgehen, dass er (z.B. als Buchhalter) bereits um 17 Uhr Feierabend hat.

Daher verstehe ich dein Anliegen nicht so richtig.

Geschrieben

Zuerst einmal die Frage, wie groß ist denn das Kino, in dem du bist. Ein 5er Center? Ein 12er?

Dann stellt sich die nächste Frage, was eigentlich ein "stellvertretender Theaterleiter" ist und was er (also Du) mach(s)t.

 

Für mich klingt das so ein wenig nach: Du fängst morgens mit Büroarbeit an und bleibst bis nachts, um abzuschließen.

 

Tatsächlich ist Kino aber natürlich ein Arbeitsumfeld, daß geschaffen ist, um in der Freizeit seiner Gäste aktiv zu sein. Insofern ist natürlich der Kontakt zu Freunden erheblich schwieriger, als bei einem Job der zu üblichen Arbeitszeiten stattfindet.

 

Um näher darauf einzugehen, ob an Dir oder Deinem Job liegt, müßte man aber das ganze mal analysieren. Teilt sich Dein "DvD" auf zwei Personen auf, oder bist du allein, macht der Theaterleiter auch mal den "DvD" etc...

Geschrieben

Hallo,

 

ja ihr habt recht. In meiner Schilderung fehlen Angaben.

 

 

@filmtechniker:

Ich bin gelernter Elektroniker. Keine Studien etc. Die Kinotechnik (auch die Digitale) ist mir recht gut vertraut. Nicht nur Grundkenntnisse sondern auch tiefergehende Kenntnisse aber natürlich keinen offizielen Nachweis.

 

@mibere

 

Nach einer anderen Beschäftigung habe ich natürlich schon gefragt nur leider ist da nichts zu machen.

 

@Ulli

 

Ich arbeite in einem 5er Center.

Was ich so mache ist eine gute Fragen: Um kurz zu machen: Einfach alles. Mal vom einen mehr und vom anderen etwas weniger. Bspw. mache ich nur alle paar Monate mal ein paar Ladungen Popcorn aber sonst bin ich eigentlich regelmäßig in jeder Position vertreten. Da kann man sich vorstellen was da alles auf dem Schreibtisch liegen bleibt.

 

"Für mich klingt das so ein wenig nach: Du fängst morgens mit Büroarbeit an und bleibst bis nachts, um abzuschließen."

Genau das trifft in den letzten Wochen wieder vermehrt den Nagel auf den Kopf.

 

Der Posten des DvD teilt sich grundsätzlich auf meinen Chef und mich, wie erwähnt bin ich in den letzten Wochen wesentlich häufiger der "Depp" was aber natürlich ein Stück weit auch damit zu tun hat das " Ein Haus keinen Herren braucht sondern einen Diener". Gewisse Dinge am Haus/ im Haus müssen nunmal erledigt werden auch wenn man in dem Fall nur den Handwerken die Türen öffnen muss aber auch das kostet mich Zeit und wird mir - selbstverständlich - weder gezahlt noch "gedankt"

 

 

Viele Grüße

Geschrieben

Ja, gut. Betrachte halt mal die Situation in der du bist, und die Möglichkeiten die du hast. Du bist ausgebildeter Elektroniker (mit wenig/keiner Berufserfahrung?) und arbeitest in einem Kino, indem du eher verheizt wirst, als dass deine Tätigkeit dich dort zufriedenstellt, denn eine Alternative kann oder will man dir nicht bieten. Du hast sogesehen zwei Möglichkeiten: Du bleibst dort, und nimmst die Position und deren Aufgaben hin, die du derzeit inne hast, oder du suchst dir was neues in dem Berufsumfeld, welches du erlernt hast, und kündigst im Kino.

In einem anderen Kino derzeit eine technische Stelle besetzen zu wollen, davon würde ich abraten. Obwohl derzeit viele Befürchtungen beschwichtigt werden, ist eine Stelle als Vorführer nichtsmehr, womit man wirklich LANGfristig planen kann...

Geschrieben

Ich bin gelernter Elektroniker. Keine Studien etc. Die Kinotechnik (auch die Digitale) ist mir recht gut vertraut. Nicht nur Grundkenntnisse sondern auch tiefergehende Kenntnisse aber natürlich keinen offizielen Nachweis.

Das fällt mir auf.

 

Es ist überhaupt nicht natürlich. Wie kann ein Elektroniker heute nicht auf dem Beruf weiterkommen, frage ich mich. Schau, ich habe den offiziellen Nachweis, wie du es nennst, mit 48 nachgeholt.

 

Es ist deine Sache. Freuen tut es mich, daß du beim Kino bist. Etwas besorgt macht mich, daß du nicht deiner inneren Stimme folgst, die sagt: Ich hab’s hier gesehen, ich ziehe weiter.

Geschrieben

Wenn wir mal von einem 10-Stunden Betrieb täglich ausgehen und der Tatsache, daß Kino an sieben Tagen die Woche geöffnet ist, kommen wir auf etwas über zwei Personalstellen für eine immer anwesende Theaterleitung mit Personalkosten von auf jeden Fall über 50T€ pro Jahr. Dieser wäre dann zum Vorstellungsstart bis zum Abschließen da.

Das könnten also der Theaterleiter und der Stellvertreter sein. Da ja auch mehr oder weniger Büroarbeit angesagt ist, ist die Frage ob die beiden mehr Springer sind oder mehr die Leitung haben.

 

Analysiere mal Deinen Tag. Also schreib mal auf, wann du morgens anfängst, was du den Tag über gemacht hast und abends aufhörst... Das ganze über ein paar Wochen.

Danach kannst Du Deine Arbeitsstunden zusammenzählen und anhand der aufgeschriebenen Arbeiten erkennen, was Dein eigentlicher Job ist.

 

Und dann kannst Du Dir überlegen, ob es DAS ist, was Du willst oder nicht. Ein Gespräch mit dem Chef könnte dann folgen. Bzw. kannst Du sicher schon an der Struktur des Betriebes erkennen, ob so ein Gespräch überhaupt Sinn hat. Wenn die Stelle zu 90% aus Springertätigkeit besteht, wird sich nur über zusätzliches Personal etwas ändern lassen. Und das wird wohl eher selten passieren.

Geschrieben (bearbeitet)

Das fällt mir auf.

 

Es ist überhaupt nicht natürlich. Wie kann ein Elektroniker heute nicht auf dem Beruf weiterkommen, frage ich mich. Schau, ich habe den offiziellen Nachweis, wie du es nennst, mit 48 nachgeholt.

 

Es ist deine Sache. Freuen tut es mich, daß du beim Kino bist. Etwas besorgt macht mich, daß du nicht deiner inneren Stimme folgst, die sagt: Ich hab’s hier gesehen, ich ziehe weiter.

 

Ich hab nur für meine Kenntnisse im bereich der "Kinotechnik" keinen Nachweis. Wenn man sich das offizielle bestätigen lassen kann würde ich das gern tun, aber wie mir neulich der Geschäftsführer einer kleineren Kinotechnikfirma erklärt hat gibt es diese "Titel", die sich manch Kinotechniker unter seine E-Mails schreibt, in der realität gar nicht. "D-Cinema Engineer" z.b.

 

Berufserfahrung in meinem erlernten Beruf habe ich 2 Jahre mit ganz ordentlichen Arbeitszeugnissen.

 

Wieder fällt mir auf das ich noch etwas vergessen habe zu erwähnen:

Mein Chef ist ja der Überzeugung das ich seinen Posten übernehmen soll wenn er in etwa 5 Jahren in Rente geht. Ich habe ihm schon zu verstehen gegeben das ich darauf nicht aus bin und den Posten auch nicht übernehmen möchte. Gründe sind da ganz einfach das ich dann die selben Arbeitszeiten hätte und ich desweiteren nicht gewillt bin die Dinge geradezubiegen die er über die Jahre "vernachlässigt" hat.

 

 

Viele Grüße

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