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Hilfe! Das Blockbusterkino wird immer schlechter!


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo liebe Filmfreunde,

 

ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe immer

weniger Lust noch ins Kino zu gehen.

 

Neben den anspruchsvolleren Filmen, bin ich sonst auch gerne

mal in die Vorführung einer großen und meist actionreichen

Hollywoodproduktion gegangen. Mittlerweile macht mir das jedoch

überhaupt keinen Spaß mehr. Das inhaltliche und dramaturgische

Niveu der meisten neuen Produktionen dieser Kategorie ist

mittlerweile so weit im Keller, dass diese Filme wohl nur noch

für Leute geeignet sind, die man nachmittags in diversen

zweifelhaften TV-Talkshows sieht.

 

- oberflächliche Erzählweise

- zusammenhangslose Aneinanderreihungen

- unglaubwürdige Figurenentwicklung, um die Handlung schneller voranzutreiben

- zu viele Handlungs-Zeit-Raffer, wohl um mehr Zeit für überschwängliche Kampfszenen zu erhalten

- Nebenhandlungen werden angerissen, aber nicht weiter ausgeführt

- klein Interesse an den Figuren, deren Entwicklung, Beziehungen untereinander und Charaktertiefe

- grobe Fehler in der Handlungs-und Figurenlogik

- mehr, als übertriebene Actionsequenzen

- schlechte oder dümmliche Witze ohne Niveau

- schlechte Auflösung der Geschichte, besonders des Endes (wird meist oberflächlich und grob abgehandelt)

- Defizite in der Filmmusik

- die obligatorische Holzhammeraufkängungsszene am Schluss, damit

auch der letzte "Dödel" den Film verstehen kann

- generell schlechte Geschichten oder oberflächliche Drehbücher von guten Filmideen

- 0-8-15 Standardaufbau der Filmhandlung...Drehbücher im Baukastenprinzip

 

Solche Filme kann man meiner Meinung auch einige Monate später für wenig Geld aus der

Online-Videothek saugen und auf nem Fernseher schauen, denn dafür sind

sie auch von Bildgestaltung und Schnitt her gemacht.

 

Wenn das der Trend für die nächsten Jahre ist, dann Prost-Mahlzeit!

 

Sehe ich das alles zu hart? Vielleicht ist das alles wirtschaftlich

auch gerechtfertigt, da das Angebot nur so gut sein muss, dass es für

basiskulturelles Publikum reicht...fragt sich nur, wer von diesen Leuten

in Zukunft noch das Geld und den Willen hat, ins Kino zu gehen.

 

Viele Grüße

Sebastian

Geschrieben

Es wird eben das produziert, das die meisten Leute anzieht(-en soll)

Und das ist eben das "Unterschichten TV ala RTL & Co.

 

Man klammert sich mit allen Mitteln an 3D - überwiegend unnütz.

 

Schauspieler hatte man früher, heute sind es meist nur noch Darsteller.

 

Aber es gibt dennoch, leider wenige, gute Filme. Die Masse jedenfalls ist wie schon geschrieben für die gemacht, die sich einfach nur mit abgeschaltenem Hirnkasten berieseln lassen wollen.

Geschrieben

Nicht die Kinofilme werden immer schlechter, der Anspruch vieler Zuschauer steigt im Laufe der Jahrzehnte!

 

Früher gab es ebenfalls zuhauf einfach gestrickte Filme für das damalige Zielpublikum. Wirklich anspruchsvolle Filme waren so selten zu finden wie heute auch.

Da sich auch mein eigener Anspruch an Filme verändert hat, schaue ich mir heute (neben ausgewählten US-Blockbuster) gerne auch "Arthausfilme" im Programmkino an.

Die Kinos wähle ich dabei meist nach dem Genre der Filme aus. Ein französischer Film gefällt mir im kleinen liebevoll betriebenen Programmkino bedeutend besser als im großen Multiplex.

Geschrieben
Nicht die Kinofilme werden immer schlechter, der Anspruch vieler Zuschauer steigt im Laufe der Jahrzehnte!

 

Das ist aber eine sehr gewagte Theorie!

Die oben genannten Mängel sind definitiv bei vielen älteren

Produktionen weniger vorhanden. Wenn der Anspruch immer weiter

steigen würde, könnte man sich diese älteren Blockbuster ja auch

nicht mehr anschauen, da einen die gleichen Mängel ebenfalls

stören würden.

 

Aber diese Mängel sind definitiv weniger vorhanden.

 

Während in den letzten Jahren regelmäßig, aber nicht zu gehäuft

defizitäre Großproduktionen in die Kinos kamen, kommen diese eben nun

regelmäßig und gehäuft zur Vorführung.

 

Ich würde mal behaupten, dass der Abwärtstrend so gegen 2004-2005

begonnen hat +/- etwas Zeit.

Geschrieben

Das sagt meine Oma auch immer, dass früher alles besser war. :rolleyes:

 

Kannst Du Deine These mal mit ein paar Beispielen (Filmtitel) untermauern?

Geschrieben

Zufällig am Wochenende über das selbe Thema diskutiert. Konsens: Es starten einfach viel zu viele Filme, entsprechend viel Durschnitt (oder weniger) ist dabei. Wann war denn das letzte richtige Highlight? Mir fällt da höchstens Avatar ein, und der wurde sogar gleich zweimal im Kino ausgeschlachtet. Die Multiplexe brauchen allerdings das viele Material, um ihre Säle zu betreiben. Die Zuschauer sind es dadurch auch gar nicht mehr gewohnt, einen Film auch noch 6 Wochen nach Start im Kino sehen zu können. Alles viel zu schnell geworden.

 

Aber: Schönmalerei ist mit Sicherheit auch dabei. Ich hab mir neulich die Nackte-Kanone-Filme angesehen, die ich vor ~15 Jahren einfach nur irre witzig fand. Heute muss ich schon arg betrunken sein, um über viele Gags in den Filmen lachen zu können. Da ist also definitiv mein eigener Anspruch gestiegen, auch wenn ich ihn als sehr guten Film in Erinnerung habe.

Geschrieben

Es gibt zeitlose Filme, die man auch noch nach 50 Jahren sehen kann.

 

Aber schau Dir heute mal einen (ehemaligen) Blockbuster wie ERDBEBEN an. Bei dem Trash bekommst Du das große Lachen (oder Weinen).

Geschrieben

Aber schau Dir heute mal einen (ehemaligen) Blockbuster wie ERDBEBEN an. Bei dem Trash bekommst Du das große Lachen (oder Weinen).

 

Also ERDBEBEN war letztens bei uns zweimal fast ausverkauft ... da gab's nix zu weinen :-)

Geschrieben

Also ERDBEBEN war letztens bei uns zweimal fast ausverkauft ... da gab's nix zu weinen :-)

Zu den beiden ausverkauften Vorstellung habe ich ja beigetragen, weil ich ihn mir zweimal angesehen habe. ;-)

 

Klar, dass es Dir als Kinobetreiber nicht zum weinen war bei ausverkauftem Haus. ;-)

 

Aber der Film an sich, der bei der Uraufführung das große Gesprächsthema war, regt heute die Zuschauern bei bestimmten Szenen eher zum Lachen an.

Geschrieben

Stimmt, war sicher kein Meisterwerk (im Gegensatz zum fast zeitgleich gedrehten POSEIDON-INFERNO) und zeigt den Tiefststand an inszenatorischer Konditioniserung und Selbstfesselung (eben Mark Robson). Hier wird das Drama in Manier von Groschenroman und Bauerntheater auf dem niedrigsten Grad der Bewegung gehalten, um den erwarteten Big-Bang (den Überraschungseffekt des einsetzenden Tiefbass-Verfahrens) als Schock vorzubereiten. Man entzieht dem Publikum sozusagen den echten Nährwert und das Wasser, um es im Moment des Abfütterns mit einer Flut an Wasserstürzen zu sättigen. Was "süchtig" machen soll: http://books.google.de/books?id=pZcJ3x7aLSgC&printsec=frontcover&dq=Blockbuster+Struktur&hl=de&ei=WG-GTorJLqr74QSf7tGRDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CD4Q6AEwAg#v=onepage&q=Blockbuster%20Struktur&f=false

 

Es gibt aber auch im modernen Blockbuster eine Formalisierung des Scheins:

http://www.gizmodo.de/2010/02/22/die-formel-fur-den-perfekten-film.html

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,692883,00.html

http://books.google.de/books?id=_85t4yOQ7GkC&pg=PA71&dq=Blockbuster+Struktur&hl=de&ei=WG-GTorJLqr74QSf7tGRDw&sa=X&oi=book_result&ct=book-preview-link&resnum=6&ved=0CE8QuwUwBQ#v=onepage&q=Blockbuster%20Struktur&f=false

Geschrieben

Also ich bin ja nicht der Einzige, der dies bemängelt. Es ist momentan

ein in der Produktions- und Kritikbranche allgemein gesehenes Problem und

eine ungeliebte Veränderung in den Markt-und Produktionsstrategien der Majors.

 

...mal googeln

 

die geforderten Beispiele, die mir spontan aus letzter Zeit einfallen:

 

Hangover 1

Kampf der Titanen

Prince of Persia

Das A-Team

The Expendables

World Invasion

Thor

Pirates of the Caribbean 4

Transformers 3

Cowboys & Aliens

 

...aber vielleicht ist das ja alles auch genau die richtige

Marktstrategie...aber vielleicht ist das auch keine Nachhaltige

Entscheidung...

  • Like 1
Geschrieben

Es gibt zeitlose Filme, die man auch noch nach 50 Jahren sehen kann.

 

Aber schau Dir heute mal einen (ehemaligen) Blockbuster wie ERDBEBEN an. Bei dem Trash bekommst Du das große Lachen (oder Weinen).

 

...kann man heute auch bei einem Meisterwerk wie DIE ZEHN GEBOTE erleben, wenn man sieht, in welchen Kappkulissen damals gedreht wurde. Aber mal was anderes: Mit was für Tapeten haben wir uns denn in den 70ern (der Zeit von ERDBEBEN) umgeben? Also, immer das Jahrzehnt für sich sehen, im Nachhinein wirkt vieles lustig und trashig. Und wir haben uns ERDBEBEN damals in den hochhackigen Schuhen angesehen, alsoluter Kult damals, heute würde man als Schwuchtel als dem Kino geworfen werden... :grin:

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

DIE ZEHN GEBOTE wurde ja als damals teuerster Film der Welt überwiegend und perfekt im Studio gedreht. Einige Szenen am Sinai. In sich ist das Prinzip völlig schlüssig, ähnlich dem heutigen AVATAR (bei dessen Premiere mir schon das Schmunzeln kam). Nachwievor kursierte er unter den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten (zeitweise auf Platz 5) und läuft u.a. in Lateinamerika noch heute exzellent in den Kinos.

Es handelt sich fraglos um ein Hollywood-Weltwunder, das es auf unzählige Wiederaufführungen brachte, in Deutschland bis Ende der 1980er Jahre, frivol und spannend ist von A bis Z.

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