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Geschrieben

Hallo,

 

hat jemand hier schon mal eine Agfa Microflex (in meinem Falle gerade die 200) heil aufbekommen?

Viel Zeit habe ich noch nicht mit dem Versuch verbracht, aber vielleicht gibt es ja schon Erfahrungen dazu. Wenn nicht, würde ich mir wohl noch eine zweite als Versuchskaninchen besorgen, denn an der zu reparierenden hänge ich. Ein Erbstück, dass aber dringend Schmierung und Kalibrierung braucht...

 

Ach ja: Die Microflex hat ja vorne unten drei Kontakte, die nach Abschrauben der eingelassenen Platte komplett frei liegen. Gab es fpr dieses Modell mal einen Handgriff? Oder wozu sind die Kontakte gedacht?

 

Für jegliche Tipps bin ich dankbar :)

 

 

F

Geschrieben

Hallo,

 

bei einigen Microflexen kann man den Wratten 85 nur dann ausschwenken, wenn man die Kamera auf ein Stativ schraubt (bzw. den Kontakt im Stativgewinde betätigt). Keine Ahnung, ob das auch für die 200 gilt. Falls doch, könnten die Kabel zu diesem Kontakt führen.

 

Hier gibt's ein "Service manual" für eines der Vorgänger-/Nachfolgermodelle der 200:

http://www.oldtimercameras.com/butkus/stock/Model.asp?Model=137&ModelPage=true

http://www.oldtimercameras.com/butkus/stock/Model.asp?Model=140&ModelPage=true

 

Jörg

Geschrieben
"Gefühlt" schwenkt man mit der Stativschraube den Filter mechanisch aus, nicht elektrisch.

 

Wenn ich mir so die Bilder von der "Sensor" (mit und ohne 100), also vom Vorgängermodell, so anschaue, könnte an der Bodenplatte in der Nähe des Objektives die Klappe zum Fach für die Quecksilberbatterie für den Belichtungsmesser gewesen sein... allerdings sollte "Deine" 200er gar keine separate Batterie mehr für den Belichtungsmesser benötigen?! Vielleicht hat sich aber an den sonstigen "Kabelkanälen" nichts geändert, so das nun völlig sinnfrei Kabel zum -nicht mehr existierenden- Batteriefach hin und auch wieder davon wegführen? (Okay, ich sollte mal aufhören, da meine Antworten immer spekulativer werden ;-) )

Geschrieben

Die Batterie sitzt/saß in einem der Knubbel über/unter dem Objektiv. Bei miener 200er oben, das untere ist der An/Aus/+ Schalter. Die späteren 200er brauchten die Knopfzelle wohl nicht mehr.

Mal gucken, was die Serviceunterlagen sagen... ich hab mir die jetzt mal bestellt.

Geschrieben

Hallo Peaceman,

 

Endlich kann ich auch einmal einen zum Besten geben. Bei der Microflex 200 und 300 schraubst Du zuerst die Feder am hinteren Ende weg, die den Film gegen die Front drückt. Dann die Buchse auf der andren Seite, die den Fernauslöser fixiert. Wieder umdrehen und das Grundblech am Wickeldorn packen (mit Schraubendrüller) und nach oben wegziehen. Keine Angst, es kann kaum etwas kaputt gehen. Dann liegen zweikleine Dchrauben vor Dir nach deren Entfernen die Büchse der Pandora sich öffnet. Die 200 ist noch deutlich einfacher aufgebaut als die 300, da kein Motorzoom verbaut wurde. Im unteren Bereich erkennst Du die Mimik der Filterbetätigung. Den Filter habe ich allerdings komplett abgeknipst da kein Tungsten Material mehr verkauft wird (Exoten ausgenommen).

Ich hoffe, die Erklärung ist verständlich. Wenn nicht, dann frag einfach nochmal.

 

Gruß

Uwe

P.S.

Wenn Du Serviceunterlagen hast, kann ich eine Kopie bekommen?

Geschrieben

Noch etwas: Die standardschraube hat ein abgedrehtes Ende zum Filter ausschwenken. Find ich aber doof, mit stativschraube herumzulaufen. Es geht auch mit einer langen, nicht abgedrehten Stativschraube. Die quetscht aber am Ende des Gewindes irgendetwas ein, was häßliche Geräusche entstehen läßt.

Die Funktion der drei Kontakte habe ich auch noch nicht durchdrungen, obwohl ich an den Kameras schon so einiges gemacht habe.

 

U.

Geschrieben

Hach, schön. Das war ja einfach.

Die Kamera ist jetzt gereinigt und geschmiert (und quietscht nicht mehr). Der Dreck aus dem Sucher ist entfernt. Das Wrattenfilter ausgebaut.

 

Und wer behauptete hier eigentlich, die Microflex könne nur 40 ASA? ;-)

Sie hat ja sehr wohl einen Taster für eine 160T Kerbe und regelt auch den Belichtungsmesser entsprechend nach. Prima Sache. Ohne Wrattenfilter und ohne Schraube drin müsste sie daher ja jetzt auch den Ektachrome 100D genau richtig belichten. Aber den Beli guck ich mir am Wochenende mal genauer an... könnte wohl auch mal ne Kalibrierung vertragen.

 

Ich freu mich schon auf den ersten Testfilm. Irgendwie ist sie ja die beste Immerdabei...

Geschrieben

Ach ja, ich habe gerade mal gemessen, was an den Kontakten unten so passiert.

Die beiden Äusseren Kontakte sind offenbar miteinander verbunden, also identisch. Zwischen Mitte und Außen scheint eine PN-Strecke zu sein, also ein Halbleiter (und drinnen sieht man auch einen Transistor). Beim Auslösen passiert da was.

Jetzt erst mal Schlaf :)

Geschrieben

So, und heute war sie nun schon im Einsatz.

 

Die Microflex 200 habe ich gerade erst von meiner Großmutter geerbt, die damit gute 5 km Schmalfilme gedreht hat. Primär wegen Erblindung musste sie damit Mitte der 80er Jahre aber aufhören. Vor ein paar Tagen ist sie gestorben, heute war nun die Trauerfeier.

Da die Microflex nicht zuletzt dank der hiesigen Hilfe so schnell wieder lief, habe ich es heute morgen einfach spontan riskiert und ohne Neujustierung dort zwei Rollen E100D darin verdreht. Ich bin gespannt, was draus geworden ist. Selbst wenn die Belichtung nicht ganz stimmen sollte und die Schärfeleistung nicht die eines Schneider-Objektives ist -- es war ein gutes Gefühl, ihre alte, geliebte Handtaschen-Kamera nach 25 Jahren reaktiviert zu haben und durch die Dokumentation den Kreis so irgendwie zu schliessen. Nicht wenige Menschen haben dort heute die Kamera als ihre erkannt, schon wegen des roten Punktes :)

 

Mein letzter Microflexfilm war das sicherlich nicht -- der Formfaktor ist schon bestechend.

Geschrieben

Hallo Peaceman,

 

dann sind wir ja schon zwei. Ich habe Anfang dieses Sommers einen Film auf einer Wandertour mit der Microflex gedreht. Super gut. Das Ding kann überall mit hin, ist kaum größer als gängige Videokameras.

Wenn Du herausfindest, wie man die Belichtung justiert, dann lass es mich bitte wissen. Ich habe schon an jedem Poti herumgedreht, aber ohne Einfluss auf die Blende.

 

Gruß

Uwe

Geschrieben

Schön sowas zu lesen, daß die Microflex nicht nur zur Deko taugt.

Ob das Ihren Marktwert jetzt nicht rapide steigen lässt?

Ich hätte auch vorher mal in die Bedienungsanleitung der Microflex 300 gucken können, da steht es durchaus drin, was sie für Filme erkennt.

Der Taster ist aber auch gut versteckt. ;)

Lag dann die Fehlbelichtung bei Brie am dejustierten Belichtungsmesser?

 

Sonnige Grüße

 

Andreas

post-80684-0-96306800-1319299412_thumb.jpg

Geschrieben

Wahrscheinlich am Film. Meine war einmal bei Kurt Schacherl mit der Aufgabe, sie auf 100ASA einzustellen. Das ist sehr gut gelungen. Nur ich selbst habe das Einstellrädchen leider noch nicht entdeckt.

 

Gruß

Uwe

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

HAHA einstellen! Mit ausgezwicktem Filter wird der 100ASA Film ja korrekt (-1DIN) belichtet. Dann ist an meiner Kiste gar nix justiert, nur gefettet und gestreichelt. Naja.

 

Die Annahme ist doch dann richtig, oder? Kamera erkennt 21 DIN Film, weil Filter eingeschwenkt. Filter ist aber vom Chirurgen entfernt worden. Deshalb wird der E100D in der Microflex korrekt belichtet.

 

Das sollte in der Tat den Wert der Kamera in schwindelerregende Höhen treiben. Meine letzte habe ich gestern für einen Euro erhalten (Das Porto war her deutlich teurer).

 

 

Ich habe noch einen Rest Film (Ich habe am Wochenende die Startsequenz aus dem Schmalfilm nachgedreht). Den könnte ich für einen weiteren Kameratest verwenden. Vielleicht bekomme ich ja auch noch einen Grünstich hin :lol: .

 

 

Gruß

 

Uwe

Geschrieben
HAHA einstellen! Mit ausgezwicktem Filter wird der 100ASA Film ja korrekt (-1DIN) belichtet.

 

Hängt vom Modell ab. Die "Agfa Microflex 100 Sensor" (alias "Agfa Microflex Sensor") ging z.B. fest von einem 40T-Film aus...

...und selbst wenn nichts "einzustellen" war (weil die Kamera doch schon ab Werk 100D konnte), wäre zu hoffen, daß min. überprüft wurde, ob der Beli noch vernünftige Werte liefert...

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

So, endlich war Zeit zum Sichten der Ergebnisse und nun ist es klar: Die Reparatur und Modifikation der Microflex war absolut erfolgreich. Das Entfernen des Wrattenfilters sorgt für sehr akkurate Belichtung des E100D. Die Schärfeleistung ist in Ordnung, der Bildstand auch. Kann ich nur jedem empfehlen, der eine hat.

Genaueres dazu wohl im nächsten Schmalfilm :)

Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

 

So eine Microflex (200) steht auch in meiner Vitrine. Habe das Gerät eigentlich noch gar nie so richtig angesehen, aber jetzt, nach all euen Beiträgen hier, habe ich das Gerät mal etwas genauer unter die Lupe genommen und stelle fest, dass da doch einiges dran ist, was sie zur "Alltagskamera" ohne grosses Gewicht und völlig unauffällig prädestiniert.

 

Die Grösse, bzw. das Handling finde ich genial, da kommt so manche Videokamera mit ihren undurchschaubaren Spielzeugknöpfchen glatt ins Schleudern. Mal sehen, wenn es sich ergibt, werde icha auch mal eine Kassette probehalber durchlaufen lassen, irgendwie hat das optisch sehr schöne Teil einen ganz besonderen Charme und ihren eigenen Reiz...

 

Rudolf

  • 5 Wochen später...
Geschrieben

So, jetzt habe ich noch einmal diesen thread ausgegraben. Ich hatte heute nochmals zwei Kameras geöffnet und folgendes festgestellt: Wenn man die Klappe öffnet um den Film zu wechseln, dann wird mit einer Hebelmimik ein Graufilter vor den Fotowiderstand der Belichtungsmessung geschoben. Beim Schließen der Klappe schiebt sich der Graufilter wieder weg.

Was soll denn das? Den Hintergrund habe ich noch nicht erkannt. Diese Mimik ist sowohl an der 200 als auch an der 300 verbaut. Kann jemand den Schleier lüften?

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Liebe Gemeinde,

Ich möchte diesen Thread nochmals dazu nutzen, um eine Microflex Frage zu klären. Ich nenne drei 300er mein eigen, keine funktioniert. Eine ist mit abgebrochenem Batteriepinökel das Schlachtschwein, bei der zweiten zeigt der Beli Fahrkarten. Mit der dritten habe ich schon toll gefilmt. Nun bleibt seit kurzem der Motor manchmal stehen. Er scheint einfach zu schwach zu sein. Ich habe Kamera komplett zerlegt unf gereinigt und geschmiert. Sie läuft wunderbar leicht. Trotzdem schafft der Motor es nicht zuverlässig.

Diejenige mit den Fehlbelichtungen zieht viel besser durch. Da reagiert der Beli aber viel zu agressiv.

Fällt Euch dazu etwas ein, wie ich den Motor flottieren könnte?

 

Für jede Idee dankbar,

Uwe

Geschrieben

Soviele threads mit DIN und ASA. Deshalb nochmal für Doofe: E100 wird wie 160 ASA erkannt. Dann aber mit Filter wie ASA 100 belichtet. Nun aber mit Farbstich.

Wird nun der Filter chirurgisch entfernt (Autsch), dann stimmt die Belichtung wieder. Ich kann dann den Filterschalter wie einen Empfindlichkeitsschalter verwenden. Die Zeiten des Farbstichs sind dann vorbei?

Und dank Adox 100 kann ich mit den Flexen korrekt belichtete Filme drehen.

 

Stimmt die Überlegung?

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