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Projektoren Öl oder Fett?


Stefan vom Stein

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Hallo,

ich wollte mal ein paar meiner Projektoren reinigen und schmieren.

Beim Bolex SM8 steht alle 20 Betriebsstunden das Gerät an den markierten stellen zu Ölen. Das sollte ja kein Thema sein, aber gilt das auch für den Bolex 18-5 L da habe ich gar keine Info ob Fett oder Öl.

Andere Geräte sollen an den Zahnrädern gefettet werden.

Heißt das grob gesagt Zahnräder Fetten und Schnecken Ölen?. Ich habe beides von Wittner zu Hause.

Und wie bekomme ich von den Zahnrädern das alte dunkle Fett ab?. Oder sollte man das gar nicht entfernen.

 

Gruß

Stefan

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Hallo Stefan,

lies mal im Thread "Wartungs- und Bedienungsanleitung für Bauer P6,P7,P8" (hier im Forum) den Beitrag von Josef Grassmann (da gehts genau um das Thema) vom 05. November 2007 um 20.27 Uhr.

Ich konnte meine Schadenfreude beim Lesen (in Gedanken an die demnächst erscheinende Zeitschrift Schmalfilm mit den "Ratschlägen für Selbermacher") nicht verhehlen. "Grob gesagt".....eine schallende Ohrfeige für den Personenkreis.

Aaton.

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Ach Aaton,

Du weißt schon alles besser, bevor Du es gelesen hast. Gerade unser Autor Friedemann Wachsmuth beschreibt in seinen Reparaturtipps sehr eindringlich, was man selber machen kann und wovon man lieber die Finger lassen soll. Es ist eben nicht so Schwarz/Weiß wie Du hier gerne malst. Und Josef Graßmann mag ja ein begnadeter Wisser und Kenner sein, davon haben Menschen, die etwas repariert haben möchten, aber auch nichts. Gerade heute hatte ich wieder einen schmalfilm-Leser am Telefon, der auf seinen Projektor, der bei Herrn Graßmann zur Reparatur war, FÜNF Jahre wartete - und nur durch prozessuale Drohung wieder an das Gerät kam. Die Welt ist komplex.

 

Jürgen

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Die Welt ist komplex.

 

Hallo Jürgen,

...genau. Wenn der Friedemann so auf die Stolpersteine beim Selbermachen hinweist ist das sehr edel von ihm. Wenn aber ein redaktionelles Thema im Vorfeld so beworben wird ist kaum zu erwarten daß sich die Leserschaft in Zurückhaltung übt. Ist ja auch nicht beabsichtigt. Ich hab da nur meinen Bedenken Ausdruck verliehen. Nach meiner Erfahrung wissen die Wenigsten wann sie an der Grenze sind.

Herrn Grassmann hab ich nicht beurteilt und werde das nicht tun. Ich finde aber daß der von mir zitierte Beitrag recht schön die lauernden Gefahren beschreibt. Nur darum ging es.

Was die fünf Jahre anbelangt. Ich wartete mal 15 Monate, im zweiten Fall gefühlsmäßig noch länger. In beiden Fällen wurde ich dennoch (was die Reparaturleistung angeht) voll zufriedengestellt. Einer verstarb über der Reparatur, das "geht mir heute noch nach". Wenige Tage vorher telefonierte ich noch mit ihm und er sprach davon, daß der Arzt bei ihm ein Down Syndrom festgestellt hat.

Wir alle werden uns noch daran gewöhnen müssen, daß die Leute älter werden, es nicht mehr so rund läuft, sie sich übernehmen, dies nicht zugeben wollen und trotzdem versuchen zu Rande zu kommen....und möglicherweise bei den 5 Jahren landen.

Wie Du sagtest: Die Welt ist komplex.

Aaton.

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Hallo in die Runde,

ich weiß ja nicht, wieviele Stunden Ihr Eure Projektoren nutzt -bei mir läuft das ganz simpel: wo rote Punkte sind, sprühe ich gelegentlich einen Schuss Karamba rein; Zahnräder, auf denen noch altes Fett sitzt, schmiere ich -wenn ich mal Lust habe, das Gerät zu öffnen- mit Kettenfett für Fahrräder nach (auf einem Q-Tip aufgetragen, dann im laufenden Betrieb auf das Zahnrad portioniert); das alte Fett lasse ich drauf -wer gut schmiert, der gut fährt.

Man kann sich das Leben schon verdammt schwer machen.

Diese ganze Fett- und Ölphilosophie oder: -hysterie halte ich für absolut übertrieben -im Hobbybereich.

Hatte schon mal jmd in unserem Forum einen "Trockenschaden" durch zu wenig Fett oder Öl -das würde mich wirklich einmal interessieren !

 

Frohes Fest sowie ein allseits helles und großes Bild auf der Leinwand wünscht

 

Ernst

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Hatte schon mal jmd in unserem Forum einen "Trockenschaden" durch zu wenig Fett oder Öl -das würde mich wirklich einmal interessieren !

 

Hallo,

einen Bauer P7 erwarb ich bei Ebay. Als ich den "testete" lief der nicht und brummte nur. Dann probierte ich Rückwärtsprojektion. Da lief er. Wieder vorwäts - nix. Rückwärts...usw. Irgendwann lief er auch vorwärts. Laienhaft nehm ich an, verharzte Schmiermittel. Ob in dem Fall "aufs alte draufschmieren", das richtige ist weiß ich nicht. Inzwischen ist der gewartet und läuft. Jüngstes Beispiel: Vor zwei Tagen bekam ich einen Pathé "Europ" 9,5mm. Der brummt auch nur und kommt zur Wartung. Und bestimmt macht es einen Unterschied ob 8mm oder 16mm.

Aaton.

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Hallo Filmfreunde,

 

@Manfred: Dann werden wir ja in ungefähr fünf Jahren darüber lesen, ob die Operation (Wartung = warten) gelungen ist oder der Doktor schon vorher verstorben ist...

 

Ich halte mich da auch lieber an die Ausführungen von Ernst Wiegand und schmiere meine Geräte selber, bis zu fünf Jahre Wartungszeit, da ist das gewartete Gerät ja schon bereits wieder verharzt. Zumindest alle diese alten Projektoren sind ja nicht gerade die feinsten mechanischen Geräte, das sind schon eher Traktoren, da kann man ohne Scheu auch mal selber ein bisschen schmieren. Anders sieht es bei neueren, manchmal extrem filgranen und unter Platinen versteckten Kleinstbauteilen in "moderneren" Kameras aus, da kommt man nicht ganz so leicht ran, da kann ein Fachmann manchmal hilfreich sein. Ein alte H16 hingegen, wo alles rein mechanisch läuft und noch nicht mal billige Kunststoffteile werkeln, da kann man selber ran, da kann wirklich nichts passieren. Okay, Gewisse Linkshänder sollen vorsichtig sein, denen kommen die eigenen Finger manchmal in die Quere... *lach

 

Ein gutes allgemeines Maschinenfett, dazu noch ein gutes Motorenöl, schon laufen diese alten Kisten wieder wie neu. Bei feinen Sachen eben ein feineres Nähmaschinenöl, was soll daran verkehrt sein...? Mag sein, dass gewisse Kunststoffe auf Mineralöle und Fette reagieren. Das wird dann aber schon längst passiert sein, wenn ich so eine alte Kiste aufmache, oder aber der Kunststoff hat sich längst daran gewöhnt. Soll ja auch Katzen geben, die vegetarisch fressen und ganz gut damit leben. Sollte doch mal ein Zahnrad den Geist aufgeben, dann heisst meine erste Adresse (http://www.nozag.ch) wo es Normzahnräder jeder Dimension gibt. Sonst hat man sicher irgendwo noch einen Bekannten, der in der Firma oder auch Privat eine Drehbank hat, ansonsten gibt es ja auch noch gewerbliche Feinmechanikerwerkstätten. Das Teil, das diese Leute nicht nachbauen können, das muss erst noch erfunden werden. Teile, die man heute nicht irgendwie nachbauen kann, gab es zu Zeiten, als für die 9,5er Fraktion ihre Kameras und Projektoren gebaut wurden, noch gar nicht... Man merke, je älter ein Gerät, desto klobiger und metallener war es, also auch am einfachsten und harmlosesten zum flicken...

 

Rudolf

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Die "schallende Ohrfeige für den Personenkreis" kommt dann ja in fünf Jahren vielleicht mal an. Ich freu mich schon. :D

 

Kann es sein, lieber Aaton, daß Du nicht nur ungeheure Entbehrungszeiträume in Deine zahlreichen Wartungen investieren musstest, sindern auch abenteuerliche Mengen an Geld? Ich frag mich einfach, wieso Du so enorm überempfindlich reagierst, wenn man mal etwas selber machen will, statt ein paar Monate oder Jahre auf sein Werkzeug zu verzichten und am Ende ggf. noch noch viel zu viel Geld für viel zu wenig Leistung zu bezahlen.

 

Einen Projektor zu fetten oder zu ölen ist nun wirklich nicht so schwer. Stand früher ja sogar gerne mal in der Bedienungsanleitung. Und Kunststoffzahnräder sind generell Mist, nach 30-50 Jahren erst recht... da ist das verwendete Fett oder Öl dann auch zweitrangig. Also lass Steffen und Rudolf mir (und dem sonstigen "Personenkreis") doch einfach den Spaß, die eigenen Maschinen selbst zu schmieren und sich darüber auszutauschen. Eine verharzte Welle gängig zu machen, ist kein Hexenwerk. Oder bestellst Du Dir Petersilie auch nur bei Fleurop?

 

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten allen die selbst reparieren und allen, die ihre Geräte lieber zur Wartung geben!

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Hallo,

Mensch Friedemann, hättest Du nicht den Mund halten und das Thema ausklingen lassen können, jetzt nötigst Du mich wieder was zu schreiben was ich normalerweise nicht getan hätte:

Ich denk da an meinen Bauer T1S Royal auf den ich so lange wartete. Bei dem wurden sämtliche "Kunststoffinnereien" duch solche aus Messing ersetzt, Ab- und Aufwickeldorn praktisch neu gefertigt (nach meinem Vorschlag und nicht "Original"). Das hätte ich nicht hinbekommen und Du auch nicht (wenn ich mir "vorher" und "nachher" in der Projektion vor Augen halte) und es ist äußerst selten daß einer sowas macht. Das geht weit über normale Wartung hinaus.

Geld ausgeben? Ja, ich hatte da 13 Jahre Zeit. In der Zeit hab ich meine pflegebedürftige Mutter betreut und nicht mal Zeit gehabt am Fluß in der Nähe einen Spaziergang zu machen. Das Geld für Urlaub sparte ich da und das floß da rein. Ich hatte keinen andern Spaß und glaube auch daß ich damit entschuldigt bin.

Ich habs schon gesagt: Der "wunde Punkt" an der Selbermacherei ist für mich die Tatsache, daß viele ihre Fähigkeiten überschätzen. Du genießt den Vorzug zu den "Spätgeborenen" zu gehören und ich wiederhol mich indem ich darauf verweise, daß es eine Zeit gab, in der Selbertbasteln kein Thema war. Das heißt ausdrücklich nicht, daß es das nicht gab.

Zudem wird in falscher Sicherheit gewogen. Ein ganz Bekannter aus der Schmalfilmszene zog zu dem Punkt am Telefon mal vom Leder. Ich hab das mehrmals geschildert und tu das jetzt nicht. Im Moment hab ich mich geärgert aber möglicherweise ist da was dran. Hoffentlich nicht.

Aaton.

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