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Kodak wahrscheinlich in die Insolvenz


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Geschrieben

Sicher haben das auch schon andere von Euch gelesen:

http://online.wsj.com/article/SB10001424052970203471004577140841495542810.html?mod=googlenews_wsj

 

Auf Deutsch:

http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:umbruch-in-der-fotografie-kodak-erwaegt-glaeubigerschutz/60149962.html

 

Um aber auch einen Bastler-Lichtblick hinzuzufügen - Worm Rotterdam veranstaltet während des Rottterdamer Filmfestivals einen Workshop zum Gießen eigener Filmemulsion mit Robert Schaller und Alex MacKenzie.

  • Like 1
Geschrieben

Ich finde die FTD mal wieder richtig gut: Zitat: "Der schwer angeschlagene US-Fotokonzern Eastman Kodak schließt einem Medienbericht zufolge einen Insolvenzantrag nicht mehr aus."

Wenn sie den originalen "Medienbericht" richtig gelesen hätten, hätten sie nämlich schreiben müssen: "Nicht genannte Quellen behaupten, daß der US-Fotokonzern Eastman Kodak angeblich unter bestimmten Bedingungen möglicherweise einen Insolvenzantrag in Betracht zöge."

 

Auch schön in der FTD: "Bei Kodak blieb die Frage nach einer Stellungnahme zunächst unbeantwortet." ... und ein paar Sätze weiter: "Jetzt hieß es nach dem Bericht des "Wall Street Journal", Kodak kommentiere keine Marktgerüchte."

Der "Witz" daran ist, daß die originale Meldung vom "Wall Street Journal" stammt und daß das "Wall Street Journal" gleich geschrieben hat, daß Kodak das alles als Marktgerüchte betrachte und nicht kommentieren würde... . Wie sind die Schreiberlinge von der FTD da nur auf das "zunächst unbeantwortet" gekommen? :blink:

 

Jörg

Geschrieben

Hallo,

....ich habs gewußt - von Anfang an: Was ist das Internet doch für ein Segen. Und immer wieder gibt es Leute die danach forschen ob irgendeiner einen Furz läßt. Was im Schmalfilm steht oder in Cine 8-16 - der Schnee von gestern. Das interessiert doch jetzt "keine alte Sau" mehr. Das war vorrauszusehen. Stand doch in den Börsenberichten...."Kodak wird vermutlich im kommenden Jahr "seine Zusagen (an die Aktionäre) nicht einhalten können".

Also dreht sich das Karussell weiter. Was das zitierte neue Jahr betrifft, es ist einen Tag vor Heilige Drei Könige.

In der Augsburger Allgemeinen sind seit mindestens einer Woche Leserbriefe die die Wulff-Affäre eine Hexenjagd nennen. Wird totgeschwiegen von den Herren Journalisten.

Bei mir ist es in Bezug auf Kodak wie bei Jürgen Lossau wenn er Kahl hört.....ich kanns nicht mehr hören.

Aaton.

Geschrieben

Und ich werde Unkenrufe ernten: in der TV und Filmproduktion spielt der klassische Cinefilm keine Rolle mehr!

 

Hallo,

ich hab eben mit einem 16mm Filmer telefoniert (der Herr aus Stuttgart, der mir die "Grebenstein-Bolex" wartete). Der erzählte mir von einem Bekannten und dessen Digitalausrüstung - 10 bis 15000 Euro. "Dafür kann ich locker für den Rest meines Lebens analog filmen"...so seine Reaktion. Das Gespräch ging noch weiter - düstere Stimmung vor dem Hintergrund mit Kodak. Eben legte ich den Hörer hin und les nun das.....

Sag mir doch mal weshalb die Leute hier sind, hier debattieren? Als das alte Forum dichtmachte suchte man eine Bleibe. Nicht für Videofans, für Analoge. Da kam das Wort Schmalfilm und seine Bedeutung ins Gespräch...."alles was schmäler ist als 35mm". Ich mach aus meinem Herzen keine Mördergrube und sags Dir ganz offen: Ich verzichte gerne auf die Sprüche von Leuten die meinen mir unter die Nase reiben zu müssen, daß das was ich mache längst überholt ist. Ich weiß was ich tue. Geh lieber mal mit Deinen Fernseh- oder Kamerakumpels in die Kneipe, unterhalte Dich mit denen wie das digital wunderbar funktioniert, aber lasse hier keine Sprüche ab die Andere paralysieren. Ich sags deswegen weil ich in letzter Zeit öfter mal sowas von Dir gelesen habe. Eigentlich sollte ein Forum ein Ort sein der motiviert und an dem man "Kraft schöpft".

Hiobsbotschaften sind da kontraproduktiv.

Aaton.

Geschrieben

@Aaton11

 

Mit 10-15000 ist man aber schon sehr günstig dabei.

Eine Red kostet schon über 20 und dann hat man nur den Body, keine Optiken und auch sonst nichts.

Bei einer Alexa ist man schnell beim vierfachen.

Eine 'Miniversion' wär vielleicht eine Eos7d oder ne Gh2.

Geschrieben

ich könnte mir gut vorstellen, dass der Bereich des Films bei Kodak ausgelagert wird; in USA wird ja nun doch noch viel analog auf 35mm gefilmt. Und wenn das so klappt, könnte man ja beruhigt sein.

Geschrieben

Und wenn das so klappt, könnte man ja beruhigt sein.

 

 

Hallo,

ich sags mal so: Gestern am Telefon mit dem 16mm Filmer aus Stuttgart:.....hatten Sie jetzt schon mal den Velvia von GK-Film oder von Wittner in der Kamera....,

...ich noch nicht aber ich hab einen Bekannten in Reutlingen und der ist noch pingeliger als ich, der sagte mir der sei tadelllos durch die Kamera gelaufen mit bestem Ergebnis.....,

....und von wem war der Film....,

....das hab ich jetzt nicht gefragt....

 

Das soll keine Werbung sein sondern Leute, "die jetzt durchhängen" ein wenig aufmuntern.

Ich kann in jedem System in dem ich will. Jederzeit. Praktizieren werde ich 9,5mm so lange das geht und da bin ich sehr zuversichtlich. Film kann gefertigt werden aus jedem 35-er und 16mm (einseitig, beidseitig, DS-8, Normal-8) -Material und ich bin mal neugierig welches System überlebt. Ohne hier prahlen zu wollen sag ich mal, es gibt Aussagen dazu, sollte der Supergau (nicht alleine Kodak) eintreten und die stimmen mich sehr zuversichtlich. Sagen kann ich dazu nichts weil mir das den Vorwurf einbringen würde, ich "würde Unruhe in die Szene tragen".

Leute es wird weitergehen.

Was ich nicht machen werde: Digital. Ich werde nicht ein Vermögen in Geräte stecken mit dem Wissen, daß die im Moment des Kaufs der Schnee von gestern sind. Und in 5 Jahren zwingend Neukauf angesagt ist. Und das Problem der Archivierung ungelöst bleibt. Mit Farbsäumen kann ich leben.

Aaton.

Geschrieben

Man sollte an dieser Stelle eben die Vorlieben und das Hobby nicht verwechseln mit den Tendenzen, die sich in der Industrie seit geraumer Zeit abzeichnen. Auch ich schätze selbstverständlich alle bekannten Vorzüge von Filmmaterial, aber die Augen zu verschliessen bringt ja überhaupt nichts. Es geht hier um Kodak und die Schwierigkeiten durch den Paradigmenwandel Schrägstrich digitale Aqusition bis hin zur Projektion, die zum Standard geworden sind. Das ist doch letztlich verantwortlich für die drohende Insolvenz. Natürlich wird es auch weiter noch Filmmaterial geben. Woher und wieviel das kostet wird sich entscheiden.

Geschrieben

Ich weiß nicht, ich hab das Gefühl Kodak ist zur Zeit einfach im Radar der Sensationspresse gelandet und hat sich im klebrigen Netz der negativen Erwartungen verheddert. Es warten doch z.Zt. alle bloß darauf, dass dort wieder versehentlich irgendjemandem ein Bleistift vom Tisch runterfällt, und schon gibts ein Blitzgewitter und brennende Schlagzeilen.

Geschrieben

Ich weiß nicht, ich hab das Gefühl Kodak ist zur Zeit einfach im Radar der Sensationspresse gelandet und hat sich im klebrigen Netz der negativen Erwartungen verheddert. Es warten doch z.Zt. alle bloß darauf, dass dort wieder versehentlich irgendjemandem ein Bleistift vom Tisch runterfällt, und schon gibts ein Blitzgewitter und brennende Schlagzeilen.

 

Hallo,

....das stimmt, Bild soll ihm ja schon widersprochen haben und die Offenlegung der "Handytexte" hat ja auch nicht stattgefunden. Und jetzt gehen die VW-Aktionäre auf ihn los.

Ach so, das ist ja wieder was anderes.

Aaton.

Geschrieben

hallo,

 

kodak hat es einfach verpasst, sich auf die digitalisierung einzurichten. was ja z.b. arri anscheinend gelungen ist...

 

und gute seiten hat das digitalzeug schon, es ist nicht ewig haltbar. da wird der ganze, digital produzierte, mist <_< schon bald nicht mehr reproduzierbar sein, während die alten schwarzweiss schinken immer noch durch die projektoren rattern. :grin:

 

heute kann ich für einen bruchteil der kosten einen film drehen, wenn ich ich will. was damals die nouvelle vage mit 16mm kameras am anfang probierte, kann man heute mit canon/sony/nikon machen. einfach gute geschichten erzählen.

wenn kodak sich auf film konzentriert, dann müssen sie nicht zwangweise untergehen, als archivierung ist der film bis heute standard und norm. auf die börse kann kodak sicherlich verzichten und möglicherweise kann man dann wieder etwas schneller agieren. (darüber sollten sowieso ein paar mehr firmen nachdenken..)

 

ich werde weiter meine super8 filmchen drehen, aber die digitalkamera werde ich ebenfalls benutzen.

 

wenn hier schon die preise verglichen werden, also für ca. 20000.- bekomme ich heute sicherlich die techn. grundausstattung um einen film fürs kino zu drehen. dafür habe ich damals gerade mal eine kamera ohne objektive bekommen. natürlich kann ich eine red oder sogar eine alexa kaufen. teuer und angeblich noch besser geht immer. man konnte (und kann ja noch!) mit der arri st16 oder mit der pathe webo filmen, vergleicht mal die preise von damals war die arri um einiges teurer, aber wichtig war und bleibt die geschichte, die ich erzählen will oder die bilder aus meinem kopf, die ich anderen zeigen möchte.

 

kurz: wenn kodak pleite ist, na was solls. ich filme trotzdem weiter....

 

fröhliche grüsse aus dem grauen und trüben berlin

 

klaus

Geschrieben

Hallo,

was meistens völlig untergeht ist die psychologische Seite der Sache: Kodak wird von der Masse der Börsianer mit Analog identifiziert. Das ist ewiggestrig, rückwärtsgewandt, etwas, an dem "die Entwicklung der Zeit vorbeigegangen ist" was weiß ich - alles das womit der Schmalfilmer auch konfrontiert ist, ich brauchs nicht weiter erklären. So jemandem traut mal es einfach nicht zu und noch weniger will man Berührung mit ihm.

Warum die Kodakler allerdings ausgerechnet Drucker bauen wollen bleibt ihr Geheimnis. Die Erklärung, Kodak schaffte den Übergang zu Digital nicht greift zu kurz. Die Dinge sind viel komplexer.

Aaton.

Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

 

Wer da wirklich Angst hat, dass in den nächsten Tagen die Cinefilmproduktion abgeschafft wird und er deswegen seine Amateurfilmchen nicht mehr produzieren könne, der ist entweder tief depressiv oder aber hat so manches nicht ganz verstanden. Solange es noch Leute gibt, die filmen, wird es auch Filme geben. ORWO und FOMA machen es vor. Gesetzt der Fall, Kodak schrumpft sich klein und gesund, dann werden es vorab ganz andere Bereiche sein, die geschlossen werden, aber sicher nicht die Filmproduktion. Sollte wider Erwarten auch die Filmproduktion abgestossen werden, heisst das noch lange nicht, dass es deswegen keine Filme mehr geben soll. Irgend eine andere Firma wird diesen Firmenbereich dannzumal von Kodak übernehmen und dann eben unter anderem Label weiter produzieren.

 

Es gibt in der Geschichte von Grossfirmen immer wieder mal den Fall, dass diese kriseln, im Hintergrund aber trotzdem weiterlaufen: Rolls-Eoyce gibt es schon lange nicht mehr, trotzdem produzieren die munter weiter, nun eben unter der Herrschaft von BMW. Ist mir doch egal, wichtig ist doch bloss, dass ich die Produkte auch heute noch kaufen kann... hätte ich denn das Geld für sowas...

 

Ferrari gibt es auch längst nicht mehr, ist alles Fiat, aber wen störts...? Ach, es gibt da dutzende Beispiele, wo Firmen pleite gingen und irgendwie doch immer noch existieren. Um auf Kodak zurückzukommen: Da werden weltweit immer noch tausende von Kilometern Filmmaterial verbraten... äh... belichtet, dass so eine Branche heute und auch morgen sicher nicht ersatzlos gestrichen wird. Okay, wir reden da primär von 35mm Normalfilm. Ob sich unsere Schnürsenkel auch noch halten können, ist eine andere Geschichte, aber solange es Normalfilm gibt, gibt es logicherweise auch Schmalfilm, die Perforiermaschinen werden ja nicht per Gesetz verboten oder sinnlos eingestampft. Da kommt mit absoluter Garantie eine kleinere Firma, die diese Maschinen günstig kauft und darauf weiterhin Schmalfilm produziert. ...und wenn nicht, kaufe ich mir eben selber eine dieser Maschinen aus der Konkursmasse von kodak, dann perforiere ich mir meine Filme gleich selber... *lach

 

Solange es noch Menschen gibt, die im "stillen Kämmerlein" etwas weiterführen, was den Grossen der Branche zu unrentabel erscheint, bin ich guter Hoffnung und auch voller Optimismus. Als gutes Beispiel mag da eben das ja schon beinahe vergessene 9,5mm Format gelten, da ist echt kein Markt mehr vorhanden, trotzdem gibt es noch Leute, die damit filmen. Wenn sogar solche Minderheiten noch bedient werden, warum sollte da die Hauptmasse von Super-8 Filmern nichts mehr bekommen...?

 

Da gibt es sogar Leute, die noch neues auf den Markt bringen, wie zum Beispiel unser Simon, der Filmtechniker, der sich um eine raffinierte Entwicklungsmaschine für grössere Filmlängen bemüht. Solche Leute sind gefragt, die helfen mit, ein Labor, das seine Türen schliesst, zu ersetzen... grosses Kompliment. Da sind noch viele andere, die irgend einen kleinen Beitrag leisten, dass unser Hobby erhalten bleibt. Ich kenne hier im Forum jemanden, der hat sogar eine Perforiermaschine rumstehen. Dieses Forenmitglied weiss vermutlich ganz genau, welchen Schatz er da hat. Zu gegebener Zeit werde ich mir dieses Teil sicher mal ausführlicher ansehen müssen... *lach

 

Noch ein kleines Beispiel, was da hinter der Bühne so alles abgeht, bzw. angeboten wird: Ich suchte vor Jahren ein Expansionsgefäss des Kühlers für meinen damaligen Fiat Bertone X1-9. Fiat Turin musste passen, keinerlei Ersatzteile mehr. Gefunden habe ich das Teil dann bei einer kleinstfirma in Dänemark, die genau dieses Teil neu produziert. Ausgerechnet in Dänemark... Siehe Wittner in Hamburg: Was diese Frima schon alles getan hat, um uns Filmern zu helfen, diese Firma verdiente glatt den Oscar... Mal sehen, vielelicht kaufen wir ja irgendwann einmal Super-8 Filme, die direkt von Wittner hergestellt werden... nichts ist unmöglich... auch wenn Toyota draufsteht... oder so...

 

Rudolf

  • Like 1
Geschrieben

Und wenn je der Moment kommen sollte, in dem es nur noch 35mm Film geben sollte - dann kauft euch eine gebrauchte Konvas (siehe mein Bildchen in jedem Beitrag -schön handlich, oder?). Oft billiger zu bekommen als eine der einfacheren 16er und manchmal sogar als einer der besseren S8er.

Geschrieben

Ganz ehrlich, mir wäre es egal, wenn Eastman-Kodak pleite ginge. Da sind immer noch Agfa (-Gevaert), Harman Industries, Ilford, Adox, FilmoTec, Foma Bohemia, Fotokemika, Ferrania, Fujifilm, zwei chinesische Filmfabriken und eine indische. Welche habe ich vergessen?

 

Die Eastman-Kineduplizierfilme sind seit Gigabitfilm veraltet. Die Orwo-Schwarzweiß-Kamerafilme sind besser als die aus Rochester. Orwo PF 2 plus ist ein Positivfilm mit Lichthofschutz, das gibt es bei Kodak nicht. Vergeßt die Yankees.

 

Kann jemand bestätigen, daß Ferrania Kinefarbpositiv herstellt?

Geschrieben

Vergeßt die Yankees.

 

Hallo,

.....klar. Es geht hier weder darum ob einer depressiv ist oder nicht, mir kommt es darauf an mal dem Begriffsstutzigsten karzumachen was in solchen Debatten in Foren "abgeht".

Wer bitte außer den "Yankees" stellt Umkehrfilm für Schmalfilmzwecke her. "Das andere Material" ist umgelabelter Diafilm. Bezeichnenderweise hat sich nach meinem Kenntnisstand nie Fuji hierzu geäußert und das läßt tief blicken.

Und bitte komme mir keiner mit der Antwort es gebe ja Farbnegativfilm.

Sprüche helfen nicht weiter nur Tatsachen zählen. Und Gigabitfilm alleine ist mir zu wenig.

Aaton.

Geschrieben

Entschuldigung, aber mich interessiert weder Kineduplizierfilm noch der ominöse Gigabitfilm. Die Frage ist, womit ich als Amateur zukünftig meine Kamera lade. Da bin ich, wie die meisten anderen auch, abhängig von der Kodak Kassette und, wenn es preislich noch halbwegs attraktiv sein soll, auch von Kodaks Material. Wir haben alle das unrühmliche Ende der neuentwickelten GK-Kassette erlebt, die letztlich still in der Versenkung verschwunden ist. Was an Filmmaterial für den Amateur übrigbleibt, wenn Kodak nicht mehr liefert, ist eher überschaubar. Ganz zu schweigen von den Kosten, die wohl eher noch steigen, wenn es da einen Anbieter weniger gibt.

 

Fest steht tatsächlich: Filmmaterial für den Amateur mit Nischenhobby wird es zu erschwinglichen Preisen nicht unbegrenzt geben. Allerdings habe ich keine Lust, mir darüber ständig Gedanken zu machen. Die Filmerei ist (für mich!) ein rein nostalgisches, aber schönes Hobby. Und das betreibe ich in friedlicher Ko-Existenz mit der digitalen Videotechnik, solange es geht.

 

Jörg

  • Like 1
Geschrieben

Ich kann Jörg nur zustimmen!

 

Die hier geführte Debatte ist nicht nur Kodak-feindlich ("Vergesst die Yankees"), sondern geht auch in hohem Maße an der Realität vorbei. Sie ist eigentlich nur so zu erklären, dass man sich hier vor lauter Angst vor einem eventuellen Firmen-Exitus versucht, gegenseitig Mut zu machen. Im Schmalfilmbereich hat Kodak einen Marktanteil von über 90%. Alle anderen Materialien und Anbieter sind praktisch ohne Bedeutung. Und selbst Produkte, die heute mit anderen Filmmaterialien bestückt werden, kommen im Super-8-Bereich nahezu allesamt in Kodaks Super-8-Kassetten daher: WittnerChrome, Cinevia. Es gibt keine einzige Alternative dazu, die im Augenblick funktionstüchtig wäre. Im 16-mm-Bereich ist der Umkehrfilm eine reine Kodak-Domäne, beim Negativfilm haben sie einen extrem hohen Prozentsatz des Marktes.

 

Was passiert aber, wenn 90% des Marktangebots wegfallen würden? Die Nische wird zur Obernische. Die Herstellung von Produkten für "Amateure" würde aufgrund kleinster Mengen so teuer werden, dass nur noch Filmproduktionen es sich leisten könnten, zu Retrozwecken Rohmaterial einzukaufen. Wenn 90% des Marktangebots weg sind, sind auch viele Marktzugänge weg. Es würden also viel weniger Leute Film nutzen. Wenn weniger Leute Film nutzen, können Firmen nicht mehr existieren. Labore müssten schließen. Internetanbieter mit Zubehör oder Filmen würden reihenweise verschwinden, weil das Geschäft nicht mehr lohnend ist. Reparaturdienste würden aufgeben. Fachzeitschriften müssten ihr Erscheinen einstellen.

 

Es kann also absolut nicht im Interesse gerade der Schmalfilmer sein, dass Kodak aus welchen Gründen auch immer das Sortiment verkleinern oder einstellen muss. Leichtfertige Lobeshymnen auf nur virtuell existente Produkte ("Gigabitfilm"), die seit Jahren nicht vom Fleck kommen, sind Augenwischerei.

Geschrieben

Ich finde auch, dass Kodak nicht so einfach ersetzbar wäre. Ich denke da besonders an den Farbumkehrfilm, der mir von denen einfach am besten gefällt. Sowohl für S8, als auch für Dia.

Im Bereich S/W würde ich mir nicht so schnell Sorgen machen.

Geschrieben

Nun, über die Beaulieu R 16 mag man lesen, 16-mm-Film scheint aber zu teuer zu sein. Andere reparieren Super-8-Kameras und Projektoren, Super-8-Film scheint preislich zu passen. Freunde, wir wollen diese Formate doch nicht vergleichen! Ich habe Gigabitfilm in 35 und 16 gemeint, die Orwo-Filme gibt es auch nur in 35 und 16.

 

Fomapan R ist konkurrenzlos. Das ist nicht Kodak-feindlich, sondern bei Kodak ist man filmfeindlich. Jemand schrieb, es wäre nicht möglich, kleine Mengen zu fabrizieren. Kodak kann technisch jederzeit auch Doppel-8 oder DS-8 herstellen. Wenn sie das nicht tun, dann hat das mit der Strategie zu tun, sich möglichst viele Laboratorien Untertan zu machen. Da gibt es seit Jahren das Kodak-Imagecare-Programm, das ich absolut verachte. Es werden also die Unabhängigen durch Einstellen von Schwarzweißmaterialien ausgetrocknet und die ECN-ECP-Betriebe einer um den anderen ans Gängelband genommen. Es wird vorgeschoben, die Auftraggeber wollten konsistente Resultate und wiederholbare Bildgüte, wofür Imagecare gut wäre, dabei ist gerade das Gegenteil der Fall: Die Labortechniker werden zunehmend von der Sache abgetrennt. Bald dürfen sie wohl nur noch unter notarieller Aufsicht die Chemikalienpackungen öffnen und Bäder ansetzen. Ich war selbst Entwickler in einem ECN-ECP-Kopierwerk und habe Kodak-Vertreter erlebt, wie sie auffahren und den Chef heraushängen. Pfui, Teufel!

 

Der Aufruf, Kodak unterstützen zu müssen, ist so verlogen wie wenn mir der Apotheker rät, mehr Viagra zu konsumieren wegen der gerade illiquiden Firma Pfizer. Ach, die arme Novartis! Bayer, ein Sorgenkind! Im Zusammenhang mit den USA von Imperialismus zu reden, ist nicht abwegig. Hinter der EKC, immer noch zweitgrößter Silberverbraucher der Welt, steht die Wall Street. Alles klar?

 

Der Wechsel vom Film zur Digitalprojektion im Kino hat mit der Technik nur im zweiten oder dritten Rang zu tun. Ausschlaggebend sind die neuen Möglichkeiten für Produktion und Distribution gewesen, sich die Exhibition noch enger anzubinden. Bei allen Einbrüchen des Video in den Film ist es darum gegangen, daß man die Finger drankriegt. Früher haben allein der Operateur oder Schwenker und der Kameramann während der Aufnahme gesehen, was passiert. Mit dem Video gucken nun ein halbes Dutzend Leute auf Monitoren zu. Es gibt leider viele Menschen, die alles daran setzen, andere quasi in den Griff zu bekommen. Wer Kodak-Produkte kauft, gibt solchen Parasiten Geld. Meine Meinung

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