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Geschrieben

Hallo,

 

mal ne Frage:

Es gibt Klebepressen für Filmkitt und Klebeband,

Was nehme ich am besten für welches Material ?

Ist es richtig das Klebeband nur für Polyester und Filmkitt für Acetat Kopien ist ???

 

seit wann gibt es Polyester Filme und wie kann ich das erkennen ??

Wird Polyester auch rotstichig ?

 

Ingo

Geschrieben

Hallo Ingo,

 

es ist völlig richtig, Azetat-Kopien kannst Du mit Filmkitt kleben (Nassklebestelle) aber natürlich auch mit Klebeband (trocken), während Polyester-Kopien nur trocken - als mit Band - geklebt werden können. Bei Polyester kommt nur als 2. Möglichkeit die Verschweißung in Frage. Die "Klebepressen" dazu besitzen weitestgehend jedoch nur Kopierwerke und Filmhersteller...

 

Polyester kann man leicht von Azatat unterscheiden indem man die Filmrolle gegen das Licht hält. Bei Polyester scheint das Licht deutlich durch die Rolle, während bei Azetat kein - oder sogut wie kein Licht durchgelassen wird.

 

Bei Azetatfilm laufen Nassklebestellen (wenn gut ausgeführt) unauffälliger durch als Bandklebestellen.

 

Polyesterfilm wird jetzt etwa seit 5 Jahren eingesetzt, mittlerweile ausschließlich, d.h. neue Filme haben heute nur noch Polyesterträger.

 

Ob Polyester rotstichig wird bleibt abzuwarten. Das hängt hauptsächlich an der Stabilität der Farbstoffe in der Schicht. Zumindest fällt bei Polyester die bei der Zersetzung von Azetet freiwerdende Essigsäure, welche die Farbstoffe stark angreift, weg. So ist zu hoffen, daß deshalb die Farben wenigstens länger haltbar bleiben.

 

 

Gruß Ralph

Geschrieben

Hi Ralph,

 

 

danke für Deine Antwort,

 

bist Du sicher das es Polyester erst seit 5 Jahren gibt.

Es gab doch damals schon Super 8 Filme in Polyester?

und 16mm Filme um ca.1990 waren doch auch schon in Polyester ?

 

 

Ingo

Geschrieben

also, polyesterfilm gibt es nicht erst seit ungefähr 5 jahren, sondern schon seit mindestens 10 jahren im normalen spielbetrieb - nur in den letzten jahren gibt es eigentlich nur noch polyesterkopien auf dem markt (hat was mit den herstellungskosten zu tun und der wiederverwertung des materials).

:smokin:

Geschrieben

Hallo Ingo,

 

wie schon richtig bemerkt, gibt es Polyester schon länger als 5 Jahre (habe ich auch nicht behauptet). Vor etwa 5 Jahren begann der verstärkte Einsatz im normalen Kinobetrieb.

Die Idee, Versuche und Entwicklung, Polyester als Träger zu nutzen, sind schon wesentlich älter (auch älter als 10 Jahre!).

Hauptproblem war anfangs die Entwicklung von Polyesterarten, die unter hohen Temperaturen formstabil bleiben (hohe Schmelzpunkte, keine Dehnung...).

 

Gruß Ralph

Geschrieben

Hallo,

Polyesterschichtträger gibt es seit über dreißig Jahren.

Zellulosetriazetat wird auch heute noch eingesetzt, jedoch nicht bei den üblichen "Showprints".

Nochmals einen "Gruß" an alle, die Polyesterkopien naß kleben! :lol:

Geschrieben

Nochmals einen "Gruß" an alle, die Polyesterkopien naß kleben! :lol:

 

Wieso, wir haben da immer "2k" Sekundenkleber zu genommen, hält garantiert ! :lol: :lol: :lol:

 

P.S: Muss ich da jetzt irgendwo ne blinkende Leuchtschrift mit

 

"Achtung Satire"

 

setzen ??

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Die ersten Kopien auf Polyester-Filmmaterial habe ich 1981 im Einsatz gehabt. Zudem ist das Polyestermaterial ca 15% dünner als der Acetatfilm und hat damals in der Kinotechnik einige Probleme bereitet. Wegen seiner hohen Reißfestigkeit war ein Abspielen von Spule sicherer als vom Filmteller, da der Filmteller noch nicht mit den heutigen Sicherheitsstandards ausgerüstet war.

 

Da der Polyesterfilm weicher und geschmeidiger ist als das herkömmliche Acetat, gab es damals beim Filmteller reichlich Probleme mit den mechanischen Einsteckeinheiten. Der Film wickelte mitunter zu weit umzu, bis einer der beiden Steuerungskontakte schaltete. Es konnte auch passieren, daß zwei Windungen gleichzeitig durch die Führung der Einsteckeinheit gezogen wurde. Dadurch war eine größere Störung vorprogrammiert, da bei so einer Panne viele Teile des Projektors und des Filmtellers in Mitleidenschaft gezogen werden konnte.

 

Auch ich besitze seit Anfang der 80er Jahre Super 8-Filmmaterial auf Polyester-Basis.

 

Gruß

Maximum

Geschrieben

Hallo,

 

Auf die Frage ob Polyester-Kopien rotstichig werden können denke ich JA :( weil,

ich eine Super8 Polyester Kopie besitze die schon leicht rotstichig ist und es hängt doch mit der Filmschicht zusammen ob der Film Rotstichig wird und nicht mit dem Trägermaterial.

Sehe ich doch richtig oder wenn nicht verbessert mich!

 

Gruß

Chris :dance2:

Geschrieben

Hallo,

 

ob ein Film rotstichig wird, liegt nicht am Schichtträger, sondern an den verwendeten Farbstoffmolekülen. Man hat in der Vergangenheit immer versucht, die Farbwiedergabe zu verbessern, und dabei diese Farbstoffmoleküle geändert. Ich weiß nicht, ob es ein Versäumnis war oder mangelnde Möglichkeiten diese Farbstoffe auf Langzeitstabilität zu testen, oder ob es einfach nicht möglich war, andere geeigenete Farbstoffe zu finden. Leider ist es jedenfalls so, dass die Farben früherer Emulsionen sich alle in Richtung Rot verschieben. Man sollte aber davon ausgehen, dass es bei modernen Emulsionen nicht mehr der Fall sein wird. Z.B. sagt Kodak dass der Kodachrome (ein Amateurumkehr- und Diafilm) mit der Produktion seit 1976 (oder war es 1979?) langfristig farbstabil ist.

Neben dieser grundsätzlichen Eigenschaft alter Emulsionen, rotstichig zu werden, kommt es auf die Verarbeitung und Lagerung an, ob ein Film (gleiches gilt für Fotonegativ, Papierfoto) langfristig haltbar ist. Verarabeitungschemikalien müssen gründlich in der Schlusswässerung ausgewaschen werden, damit der Film archivfest wird. Insbesondere Schwefelverbindungen aus dem Fixierbad sind Gift, wenn Rückstände in der Schicht bleiben. Solche Rückstände besonders in Verbindung mit ungünstigen Lagerbedingungen über längere Zeit (Wärme, UV-Licht) lassen Farben verblassen, erzeugen Farbstiche (auch andere als Rot).

 

Wen es interessiert, noch etwas zu den Farbstoffen:

Farbstoffe für fotografische Schichten müssen ganz besondere Eigenschaften haben, deshalb war es lange schwierig, geeignete zu finden. Drei Farben sind nötig: Gelb, Magenta, Cyan. Es sind also drei Moleküle nötig, die jeweils eine dieser Farben haben. Jedes dieser Moleküle muss aus zwei Teilen bestehen, den sogenannten Farbkupplern. Das eine Teil, also das "halbe" Molekül muss bei allen dreien identisch sein, die andere Hälfte ist verschieden und damit für die Bildung der Farbe verantwortlich. Die unterschiedlichen Molekülhälften befinden sich jeweils in einer der drei Farbschichten auf dem Film, die andere Hälfte im Farbentwickler, also ein Farbentwickler für alle Farben, da ja nur ein identischer Farbkuppler für alle Farben im Entwickler vorhanden ist. Beim Entwickeln wird also das endgültige Farbstoffmolekül aus den zwei Hälften zusammengebaut. Das geschieht an Ort und Stelle in der jeweiligen Farbschicht. Die zweite wichtige Eigenschaft der Moleküle ist, dass sie "diffusionsfest" sein müssen, d.h. sie dürfen sich bei der Verarbeitung nicht von der Stelle bewegen.

Dieses Verfahren ist übrigens bei Agfa in Wolfen entwickelt worden und war 1936 produktionsreif. Dem stand im Wesentlichen das alte Technicolorverfahren gegenüber. Aber dieses Wolfener Mehrschichtverfahren hat sich heute weltweit durchgesetzt. Wie auch immer das Farbverfahren genannt wird, egal ob Film oder Fotografie, es ist immer dieses Verfahren. Nur, wie schon gesagt, die Farbkuppler wurden immer mal ein bisschen geändert. In Wolfen selbst waren später diese Änderungen in der DDR-Zeit geringer. Ich weiß nicht, ob es Zufall war, oder ob man eine glücklichere Hand hatte, jedenfalls sind die Wolfener Farbstoffe stabiler. Diesen Rotsticheffekt haben sie nicht. Wenn die Farben schlechter werden, dann durch Qualitätsstreuungen in der Produktion oder der Weiterverarbeitung. Jedenfalls habe ich 35 Jahre alte Farbdias, die heute noch natürliche Farben haben, und meine späteren Schmalfilme lassen auch spürbaren keine Farbveränderungen hoffentlich bleibt es so. :roll:

Geschrieben

gerhard, ich kann dich beruhigen, ich hab einen 16mm schmalfilm von agfa aus den 30ern, und der hat keine farbverschiebungen, im gegenteil die farben sind sagenhaft, nur an manchen stellen ein bisschen verblasst. es ist schon manchnmal amüsant was dieser "bildberichterstatter" da gefilmt hat

Geschrieben

Hi,

Gerhard hat da Kodakchrome erwähnt. Ich dachte immer Kodakchrome

ist praktisch ewig farbstabil weil es eigentlich ein schwarz weiss film

ist?. Oder hab ich da jetzt irgendwas verwechselt. Die KMA Super-8

aus den frühen 70ern sind jedenfalls frisch wie am ersten Tag.

Guten Rutsch,

 

Michael.

Geschrieben

Hallo,

 

ja, Kodachrome unterscheidet sich zu den sonst besprochenen Mehrschichtenfarbfilmen. Ich habe ihn nur erwähnt, da ich bezüglich dieses Films gelesen habe, dass die Farbstabilität seit den 70er Jahren entscheident verbessert wurde.

Der Film hat Schwarzweißschichten, was im Prinzip nur bis zur Verarbeitung gilt. Denn am Ende enstehen ja Farbstoffe, die auch lange haltbar sein sollen. Bei diesem Verfahren wird bei der Entwicklung jede Farbe einzeln entwickelt. Es ist also aufwändiger, genauer kenne ich das Verfahren nicht. Aber die Farbtreue, Schärfe und Natürlichkeit der Farben ist einzigartig. Er ist ein Umkehrfilm, hat deshalb fast nur im Amateurschmalfilm und in der Diafotografie Bedeutung. Leider gibt es den K25 nun auch nicht mehr, als Schmalfilm nur noch den K40.

Geschrieben

Bei Kodachrome werden die Farben erst beim Entwickeln in die Emulsion

eingebracht.

 

Leider ist Kodachrome nicht sehr lichtstabil, bei haeufiger Projektion

leiden die Farben deutlich frueher als bei dunkler Lagerung, ein

ideales Archivmedium also. Nachdem es sich dabei allerdings

(Umkehrfilm!) meist um das einzige Exemplar handelt, ist ohnehin

vorsichtige (und nicht allzu haeufige) Handhabung angesagt.

 

In Sachen Stabilitaet neuerer Emulsionen von Print-Filmen wuerde ich

mich keinesfalls auf die Aussagen der Hersteller verlassen, zumal die

Prioritaet ja derzeit bei der aktuellen Haltung "1x laufen und dann

Tonne" nicht auf langfristigem Erhalt zu liegen scheint. Uebrigens

gerade (von den 70ern aus gesehene) "mordernere" Emulsionen, wie z.B.

Eastman aus ca. 1983, haben den beschrieben Rot- bzw. Braunstich, hat

sich dann mit den nachfolgenden Emulsionen teils gebessert - soweit

man das bisher beurteilen kann, denn fuer Aussagen ueber die

Stabilitaet ist es meiner Meinung nach noch zu frueh. Man kann zwar

z.B. mit erhoehter Temperatur die Alterung kuenstlich beschleunigen,

ob das allerdings eine in allen Punkten realistische Simulation ist,

sei dahingestellt.

 

Die beste noch aktuelle Loesung fuer moeglichst langfristige

Bestaendigkeit ist derzeit (abgesehen vielleicht von IB-Tech Matrizendruck)

wohl dunkel und kuehl gelagerter Kodachrome. Frueher oder spaeter

werden alle Filme Farbverschiebungen erleiden, ausser natuerlich

farbseparierte S/W-Filme, die dann aber wieder nicht ohne vorherigen

Kopierprozess vorgefuehrt werden koennen...

 

Gruesse

Marc

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