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Geschrieben

Liebe Freunde des Schmalfilms,

 

seit gut einem Jahr hat mich die alte Super8 Schmalfilmsammelleidenschaft wieder gepackt aber es gibt einige Themen die mich sehr stark verunsichern. Mir ist sehr wohl klar, dass es dieses Thema hier schon oft gab aber ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel wenn ich mich innerhalb dieses Threads noch einmal persönlich mit meinen Fragen an euch wende.

 

Ich bin Spielfilmsammler. Also ich sammle die alten Kauffilme von marketing, piccolo, ufa, derann usw.

 

Wie lagere ich diese Kopien am besten? In der Weisblechdose, in einer Plastikklappbox?

 

Ich habe einige Rollen, die unter dem bekannten Essigsyndrom leiden aber ansonsten noch gut erhalten sind. Wie lagere ich diese Kopien am besten? Ist es sinnvoll diese Problemkopien auch in einer Weisblechdose unter Verschluss zu halten? Oder ist es besser eine Plastikklappbox zu benutzen damit sie ausdünsten können?

 

Wie sieht es mit der Ansteckungsgefahr solcher Kopien aus? Wenn beispielsweise eine Essigkopie in einer Weisblechdose gelagert wird und über ihr eine „gesunde“ Kopie in einer Weisblechdose liegt können die sich durch die Dosen hindurch anstecken?

Geschrieben

Gut, dann eröffne ich mal die Diskussion.

 

Vorab denke ich, dass sich auch hier die Geister scheiden werden und verschiedene Meinungen aufeinander prallen werden.

 

Rainer, Du wirst aufgrund der Erfahrungen und Tipps der anderen Sammler selbst entscheiden müssen, wie Du Deine Filme lagerst.

 

Ich habe mich für meine Sammlung (hauptsächlich 16mm) für die Aufbewahrung in Dosen entschieden. Ich nutze sowohl Plastik- als auch Metalldosen und -spulen. Ich achte bei den Metalldosen und -spulen darauf, dass sie rostfrei und in gutem Zustand sind (nicht verbogen, keine scharfen/hervorstehenden Kanten). Plastikspulen sollten auch nicht verzogen sein, da sonst die Filmführng beinträchtigt wird.

 

Die Filme lagern in einem normalen Wohnraum bei gleichbleibender Temperatur (nicht an der Heizung, nicht direkt am Fesnter, nicht in direkter Sonneneinstrahlung).

 

Ich sammle hauptsächlich historisches (Film)Material (also die Filmkopien selbst sind teilw. bis zu 70 Jahre alt), bisher habe ich nicht erlebt, dass ein Film das Essigsydrom bei mir bekommen hat.

Man kann den "Ausdünstungsfaktor" bei Filmen mit Hilfe sog. "AD-strips" recht einfach feststellen. Bekomme ich einen Fim, der entsprechend "dünstet" oder schon sauer riecht, lagere ich ihn getrennt von den anderen (auch in Dosen), zusätzlich mit einem oder mehreren Molekularsieben, die die freiwerdenden Moleküle binden sollen, um die Reaktion zu verlangsamen.

 

Von der "Ansteckung" habe ich auch gelesen, habe allerdings selber bisher keine Erfahrung gemacht. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass die (chemische) Reaktion einer befallene Rolle auf eine "gesunde" Rolle übergehen kann (ist schließlich eine chemische Reaktion).

 

Durch Dosen hindurch halte ich aber für unwahrscheinlich.

 

Es gibt zum Weiterlesen vom Image Permanence Institue in Rochester einen "Storage Guide for acetate film", genau hier:

 

https://www.imagepermanenceinstitute.org/webfm_send/299

 

AD-strips gibt es z. B. hier:

 

http://www.cwaller.de/deutsch.htm

 

Ich hoffe auf eine anregende Diskussion,

 

Silas

Geschrieben

Hallo Silas,

 

danke für die Links! Damit kann ich schon etwas anfangen! Interessant ist die Tatsache, dass auch Kopien die nur in den Kaufhüllen gelagert wurden die Zeit gut überdauert haben. Vielleicht mache ich mir einfach nur zu viele Gedanken und selbst die Plastikcover sind als Lagermöglichkeit nicht völlig ungeeignet? Ich habe hier Schätze die immerhin fasst 30 Jahre darin geschlummert haben.

Geschrieben

Hallo Rainer,

 

wenn ich Dosen zur Lagerung neu kaufen muss, dann nehme ich Weißblechdosen. Plastikdosen habe ich auch ein paar, auch alte Kauffilme in der originalen Kunststoffhülle. Viele raten auch zu Metallspulen. Da mir aber neue Filmspulen eine zu abenteuerliche Qualität haben, haben alle selbstgedrehten Filme bei mir Kunststoffspulen. Ich klebe die Dosen NICHT zu und lege auch nichts dazu.

 

Gruß vom anderen Rainer

Geschrieben

Hallo Rainer,

 

da ich noch kürzer dabei bin als Du habe ich keine Langzeiterfahrung habe mich aber dazu entschlossen:

 

1. Kunststoffdosen und Kunststoffspulen zu nehmen ( sowohl super 8 als auch 16mm) da ich schon mehrere Filme gekauft hatte bei denen Metallteile Korrosion hatten.

2. wenn einer mal ausdünstet ( habe da nur recht wenige und die auch nicht arg) lege ich ebenfalls Molukularsieb dazu und lege die Filme etwas abseits von Rest, aber im gleichen Raum ( habe keinen zweiten dafür)

3. gelagert wird derzeit im Keller, der ist trocken und nicht zu warm

4. Bei Filmen die nicht ausdünsten nehme ich von Wittner Klimacontrol in der Hoffnung das hält den Film etwas geschmeidiger und länger in Ordnung, was natürlich zu beweisen wäre

5. Filme die Probleme machen da diese zu spröde sind usw. habe ich auch schon ab und an mal mit Filmrenew von Wittner behandelt ( bisher nicht drin eingelegt sondern nur damit gereinigt) riecht extrem mache ich nur im Freien. Hat aber die Filme schön geschmeidig gemacht.

 

Wie gesagt soweit meine unerfahrenen Kurzzeit "Erfahrungen"

 

Michael

 

 

Geschrieben

Ich habe kürzlich fast 50 Rollen selbst gedrehter Super-8 Filme von meiner Großmutter geerbt. Alles zusammen fast 5 km! Etwa 70% Kodachrome, 30 Moviechrome. (Sie schrieb das jeweils dazu!).

Die Filme sind zwischen 1968 und 1979 aufgenommen, also teils schon weit über 40 Jahre alt. Allesamt sitzen auf Kunststoffspulen unterschiedlichster Fabrikate und in Kunststoffdosen verschiedener Hersteller. Gelagert wurden sie mindestens die letzten 15 Jahre schlecht, stehend, zu lose gewickelt und ganz oben in einem recht warmen Heizungskontrollraum.

 

In den letzten Wochen habe ich die alle genüsslich gemeinsam mit der Familie gesichtet.

Was soll ich sagen?

 

Keiner der Filme riecht nach Essig. Ein einziger der Filme (15m zum Glück nur) hat die Agfa-Flecken, der wässert gerade. Alle Filme liefen reibungslos und gewohnt geräuscharm durch den Bauer t610. Zwei Nassklebestellen gingen auf, 26 (ab 1977) Agfa-Trockenklebestellen gingen auf. Der Klebefilm war dabei so lose, dass er mir jeweils noch vorm Filmeinlauf entgegen fiel. Die habe ich mit der Hähnel dann schnell geflickt und gleich weiterprojeziert.

Die Farben waren durchgehend überzeugend, die optische Qualität bestechend (alles mit der Microflex gedreht!)

 

Von Schrumpfung oder anderem Verfall konnte ich nichts erkennen -- trotz Plastik.

 

Meine eigenen Filme lagern auf Possospulen in Weissblechdosen mit Lassoband -- zwar noch nicht so alt, aber auch noch kein Zeichen von Verfall. Nur mein erster VNF 7240, der riecht seit seinem ersten Tag unverändert nach Champignons. Der lagert ein bisschen separat.

  • 10 Jahre später...
Geschrieben

Hallo Filmfreunde, meine Super8 Filme wurden in den Jahren 1978-1990 auf Kodakmateriel gedreht, in Weißblechdosen mit einem Löschblattstreifen und ein paar Tropfen 

Campherspiritus , API, gibts in der Apotheke ) mit Tesa Verschlßband die Dosen verschlossen bei 17 Grad liegend gelagert. Die Farbe, die Schärfe und auch die Elastizität der Filme ist bis heute in einem hervorragendem Zustand. Auch meine Polyester-Filme habe ich so gelagert und sind bis auf einen Film ( er ist leicht rotstichig ) auch in dem selben sehr guten Zustand.

Roland

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